Pro Sekunde wird in der Schweiz 1 m2 Land überbaut, das entspricht ungefähr der Fläche des Bielersees pro Jahr. 22% der besiedelbaren Fläche sind bereits verbraucht. Unsere bestehenden Bauzonen sind überdimensioniert, die Reserven decken mindestens das Doppelte des Bedarfs der nächsten 20 Jahre. Die Folgen sind eklatant: Verlust von Kulturland, Flickenteppiche in der Landschaft, schlechte Verkehrserschliessung, hohe Infrastrukturkosten. Genau bei diesen Punkten setzt das neue Raumplanungsgesetz an, denn es ermöglicht mehr Wohnraum in den Dörfern und Städten, weil es die Hortung von Bauland stoppt und die Verdichtung der vorhandenen Siedlungsgebiete fördert. Das grössere Angebot für Wohnen und Gewerbe an zentraler Lage entlastet sowohl die Preise für die Mieter, als auch den Gemeindehaushalt, weil keine zusätzlichen Erschliessungen nötig sind. Das Argument der steigenden Wohnkosten ist reine Angstmacherei, denn einerseits wird die unsägliche Baulandhortung zwecks Gewinnoptimierung unterbunden, andererseits wird in Zukunft auf weniger Landfläche mehr Bauvolumen möglich sein, was sich logischerweise positiv auf die Baukosten auswirken wird. Deshalb ein Ja zum Raumplanungsgesetz, damit die Schweiz den Boden unter den Füssen nicht verliert.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Kobel
ich zittiere: Deshalb ein Ja zum Raumplanungsgesetz, damit die Schweiz den Boden unter den Füssen nicht verliert.
Dazu braucht es kein Ja zum RPG dies ist allgemein schon im schleichenden Ausmass zu sehen.
Höhere Wohnkosten sind wirklich Angstmacherei, aber nicht, weil in Zukunft mehr verdichtet gebaut wird als heute, sondern weil das Einzonen von Bauland im Mittelland weitergehen wird wie bisher. Die Bevölkerung in den nachfragestarken Gemeinden wird sich gegen verdichtetes Bauen wehren. Sie wird der flächenmässigen Ausdehnung der Bauzonen den Vorzug geben. Nur mit der Landschaftsinitiative könnte das verhindert werden.