Weltweit werden bereits 87% des Energiebedarfs mit fossilen Energien abgedeckt. Es braucht zu deren Ablösung sowohl erneuerbare Energien wie Kernenergie. Z.B. die von mir geschätzte Photovoltaik hat im Winterhalbjahr 2014/15 in der Schweiz erst 0,6% des Strombedarfs abgedeckt. Im Sommerhalbjahr haben wir Stromüberfluss, den wir leider nicht mehr kostendeckend exportieren können.
Brennstoff für die zukünftige wesentlich effizientere Nutzung von Thorium und Uran gibt es nach neusten Schätzungen für mehrere 100 Millionen Jahre, also länger als die Erde von uns bewohnbar ist. Brennstoff für die Kernfusion haben wir auf der Erde unbeschränkt. Eventuell wird es dank Kernfusion sogar möglich sein, durch ein “Billardspiel” mit den Planetoiden die Erde sobald nötig auf eine Umlaufbahn mit mehr Distanz zur dann stark wachsenden Sonne zu bringen.
Und übrigens: Die Entwicklung der Energieversorgung ist sehr komplex und nicht einfach zu verstehen. Mein Physikstudium an der Uni Bern umfasste auch Atom-, Kern- und Reaktorphysik. Doch das war nur eine Grundlage für die seither ständig notwendige Lektüre der neusten Erkenntnisse.
Das Referendum gegen die Energiestrategie ist aus vielen nicht zuletzt auch ethischen Gründen unbedingt notwendig! Ob es zustande kommt, ist leider unsicher. Ob es dann bis zur Abstimmung möglich sein wird, das Volk umfassend zu informieren, ist leider ebenso unklar.
Im Fukushima-Schock vollzog Doris Leuthard eine 180-Grad-Drehung und das Parlament nickte ihr zu. Eine unrealistische Szenarien-Rechnerei bestimmt seither das Wunschdenken der Energiepolitik im Bundeshaus. Doch die grosse Mehrheit des Schweizervolkes wünscht endlich eine Volksabstimmung zur zukünftigen Energiestrategie. Offenheit für kommende Entwicklungen sowohl bei den erneuerbaren Energien wie bei der Kernenergie ist die nahe liegende und in die Zukunft weisende Energiestrategie.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Jorns, ich habe gehört, man könne Atomkraftwerke auch nachhaltig mit Photovoltaik betreiben …
(Das meine ich natürlich nicht im Ernst.)
“Ob es dann bis zur Abstimmung möglich sein wird, das Volk umfassend zu informieren, ist leider ebenso unklar.”
Herr Jorns, Sie meinen, dass das Volk so informiert wird, wie damals, im Jahre 1978, als man auch vor einer Abstimmung stand, nämlich über die “Volksinitiative zur Wahrung der Volksrechte und der Sicherheit beim Bau und Betrieb von Atomanlagen’, die am 18.2.1979 zur Abstimmung kam? Was damals dem Volk von den pro-atomaren “Schweizer Experten” als Red und Antwort verkündet wurde, spottet jeglicher Wahrheit! Konsequenzen, zum Beispiel den Verlust eines Lehrstuhls oder einer Expertenstelle hatten die Herren nie zu befürchten! Im Gegenteil. Sie alle verdienten weiter gut als Atomexperten. Einer, ein Dr.Ing.-Chem.ETH aus dem Eidg. Institut für Reaktorforschung, erklärte dem Volke beruhigend und aus seinem vollen Expertenwissen schöpfend verantwortungsvoll, dass nach einem atomaren Unfall in einem AKW alles nicht so gefährlich sei. “Sollte jemand tatsächlich Plutonium einatmen, bleibt für eine wirksame Behandlung genügend Zeit”. Herr Jorns, es gibt solche Typen auch heute noch, die dem Volk sicher beruhigend alles mögliche einflüstern werden! Nur zu!
“Die Entwicklung der Energieversorgung ist sehr komplex und nicht einfach zu verstehen.”
Zudem besteht die Gefahr, dass ideologisch ausgerichtetes Denken eine allseitig objektive Diskussion verhindert. Sicher ist, dass Erfahrungen und ehrliche Abschätzungen bei der Gesamtenergieversorgung berücksichtigt werden müssen.
Ein interessanter Blog, Herr Jorns. Ich bin komplett Ihrer Meinung.
Frau Leuthard hat halt damals ein bisschen zu stark nach dem Windfähnchen geguckt.
Nun hat sie das Theater…
Einer Blogschreiberin, die subito aus der Atomenergie aussteigen möchte, habe ich folgenden Kommentar geschrieben:
“Sie möchten am liebsten heute schon aussteigen aus der Kernenergie als erst morgen, Frau Feucht. Das möchte ich natürlich auch. Das Problem Nummer 1 ist halt, dass wir zu wenig Alternativen haben.
Kennen Sie den Begriff „vulkanischer Winter“? Wenn irgendwo auf der Welt ein Vulkan explodiert, nicht ein bisschen Ascheregen, nein, völlig explodiert. Sodass sich Aerosole aus Schwefelsäure bilden, die sich in die Stratosphäre verbreitet und die Erde umhüllt. Dort oben gibt es keinen Regen, der die Stratosphäre reinigen würde. Diese giftige Umhüllung bleibt unter Umständen jahrelang! Es wird kaum noch Tag. Fast wie in Hammerfest im Winter. Solarstrom wird es dann kaum noch geben. Da müssen Sie dann die 7 Zwerge wieder aktivieren – zur Förderung von Kohle.
In den 80er Jahren des 18. Jahrh. Ist in Island so ein Berg explodiert. Wissenschaftler sagen heute, dass die darauf folgenden Hungersnöte die Franz. Revolution mit ausgelöst hätte. Während des 19. Jahrh. Gab es drei oder vier solche Katastrophen. Bedenken Sie, es ist wahrscheinlich, dass sich dies wiederholen wird.
Eine grössere Gefahr, liebes Schneewittchen (Wenn wir schon bei den Grimmbrüdern sind), sehe ich bei Kim Jong-un, dem grossen Vorsitzenden der Demokratischen Volksrepublik Korea. Er braucht keine Raketen um seine Atombomben zu verteilen. Er kann diese den verrückten Islamisten verkaufen. Er hat ja sonst keine Produkte, die er exportieren könnte. Die Atombomben kann er per Handelsschifffracht irgendwo in den Nahen Osten, oder weiss ich wohin verteilen…”
Bin weitgehend mit Herrn Jorns einverstanden.
Man sollte m.E. das Eine tun (d.H. alternative Energien und Energieeffizienz forcieren) und das andere nicht lassen(Forschung bei KernEnergie weiterhin betreiben um vorne zu sein,fuer den Fall eines Durchbruchs).
Was mich als ,nicht Wissenshaftler,hauptsaechlich stoert ist die noch nicht geloeste Frage der EndLagerung.
PGL