1. Wirtschaft

Internationales Bankgeschäft: Mit eigenen Staatsbanken gegen den Vertrauensverlust!

Die CS scheiterte letztlich am Vertrauensverlust der Kundschaft. Nur der Staat Schweiz konnte diese international tätige Grossbank vor dem definitiven Untergang retten. Wenn wir für solche Banken ohnehin eine Staatsgarantie ausstellen müssen, kann der Staat auch gleich selbst internationale Bankgeschäfte betreiben, zum Beispiel via Kantonalbanken, PostFinance oder einer aus der UBS ausgegliederten CS Schweiz. Andere Länder operieren ja auch schon seit langem mit Staatsbanken und Staatsfonds, ohne den Kapitalismus abgeschafft zu haben.

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Comments to: Internationales Bankgeschäft: Mit eigenen Staatsbanken gegen den Vertrauensverlust!
  • April 2, 2023

    aNR Jean Ziegler 2009: Enteignet die Grossbanken! –

    \”In Ber­lin gehört das Ju­li­us-Le­ber-Haus zu den schönsten Bau­ten: ein Glas­ke­gel auf weis­sen Betonsäulen. Un­ten­durch fliesst die glit­zernde Spree. Das Haus be­her­bergt die Büros von Bun­des­tags­ab­ge­or​d­ne­ten. Ich bin mit Oskar La­fon­taine ver­ab­re­det, dem Chef der Lin­ken. In sei­nem gros­sen, büchergefüllten Büro wird über das Ver­bot von Hed­ge-­Funds in Deutsch­land dis­ku­tiert. Das war an einem schönen Frühlingstag vor drei Jah­ren. Der Bun­des­tag ver­warf das La­fon­tai­ne-­Ge­set​z zum Ver­bot der Hedge-Funds.

    HEDGE-FUN​DS IN GENF. 10. April 2010. Die «Tribune de Genève» ti­telt stolz: «Genf wird Haupt­stadt der Hedge-Funds». Dank mas­si­ven Steu­er­ge­schen­ken zie­hen die mächtigsten Hed­ge-­Funds von Lon­don nach Genf. «Blue Crest», «Jabre Capital» oder «Howard Brever» sind schon da. Genfs grüner Fi­nanz­di­rek­tor David Hil­ler wurde auf der Liste «Alternative» von SP und Grünen in die Re­gie­rung gewählt. Die Gen­fer SP fin­det die Hed­ge-­Funds gross­ar­tig. Die Verwüstung der Völker der Drit­ten Welt durch eben­diese Hed­ge-­Funds kümmert sie nicht.
    SP-Chef Chris­tian Levrat verkündet to­des­mu­tig, die SP werde dem UBS-Deal mit den USA in der Ju­ni­ses­sion nur zu­stim­men, wenn eine Bo­ni­steuer von 8 Pro­zent eingeführt wer­de. Lau­tes Getöse. Trotz­dem geht die SP vor den Gross­bank­mo­guln und ihren La­kaien in der Ban­ken­auf­sicht Finma und im Bun­des­rat auf die Knie. Warum? Weil ein gefährlicher Irr­tum in der SP-Geschäftsleitung gras­siert. Die SP müsse «dem Mit­tel­stand Rech­nung tragen». Sie müsse sich auch «nach rechts öffnen», um Wahlen zu ge­win­nen. Irr­tum! Die Schwei­zer Bevölkerung hat bis zum Brech­reiz genug von der Ar­ro­ganz, der bo­den­lo­sen Gier, den Lügen, der per­ma­nen­ten Straf­frei­heit der Os­pel, Grübel, Vil­li­ger, Dou­gan & Co. So­lange die Geschäftsleitung der SP das nicht be­greift, wird die Par­tei – deren überzeugtes Mit­glied ich bin – wei­ter dahindümpeln. Ohne Al­ter­na­ti­ven zum Ban­ken­ban­di­tis­mu​s, ohne ei­gent­li­che Glaubwürdigkeit. Per­spek­ti­ve: Wahl­ka­ta­stro­phe 2011.

    VORBILD DE GAUL­LE. In Frank­reich kam im Ok­to­ber 1944 die erste pro­vi­so­ri­sche Re­gie­rung de Gaulle an die Macht. Sie ver­staat­lichte die Gross­ban­ken. Charles de Gaulle war ein rechts­kon­ser­va­ti­​ver, stock­ka­tho­li­scher​ Be­rufs­of­fi­zier. Aber er hatte be­grif­fen: ohne öffentliche Kon­trolle des Kre­dit­we­sens keine wirt­schaft­li­che De­mo­kra­tie. Ent­eig­nung der Gross­ban­ken ist keine aber­wit­zige bol­sche­wis­ti­sche For­de­rung. Sie ist ein Mi­ni­mal­ge­bot po­li­ti­scher Ver­nunft. Den Beutejägern von UBS und CS kann nur durch Ent­eig­nung das üble Hand­werk ge­legt wer­den. Ohne Ent­eig­nung der Gross­ban­ken kein Ende des Ban­ken­ban­di­tis­mu​s in der Schweiz.
    Wenn die bril­lan­ten Stra­te­gin­nen und Stra­te­gen der SP dies wei­ter­hin igno­rie­ren, können sie hau­fen­weise schön for­mu­lierte Par­tei­pro­gramme schrei­ben. Eine Mo­bi­li­sie­rung der Wählerinnen und Wähler wer­den sie nicht er­rei­chen.\”

    Jean Zieg­ler, So­zio­lo­ge, Vizepräsident des be­ra­ten­den Aus­schus­ses des Un­o-­Men­schen­recht​s­ra­tes und Au­tor

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