1. Umwelt, Klima & Energie

Ist die Bekämpfung von „Foodwaste“ eine Staatsaufgabe?

Noch heute muss Ware, deren Verkaufsfrist vielleicht auch nur um einen einzigen Tag überschritten worden ist, die noch absolut geniessbar ist, lückenlos und radikal vernichtet, in den Abfall geschmissen werden. Funktionäre des Staates befehlen und überwachen das – mit der Konsequenz sich laufend vergrössernden Personalbedarfs im Funktionärsladen der Datenüberprüfer. Neu soll das nun durch eine weitere Behördenorganisation relativiert werden. Schlussendlich braucht es dann noch eine Fachkommission, welche die aufgeworfenen Widersprüche der beiden Behörden auflösen muss.

Das Thema “Wegwerfen von Lebensmitteln verhindern” wäre wohl eher im Verantwortungsbereich unserer hochgelobten Detailhandels-Genossenschaften; eigentlich dringender als das wöchentliche Verschicken ihrer dick gewordenen Werbebroschüren für noch mehr Konsum. Wenn ich aber an die laufenden Produkt- und Preisdifferenzierungen der Grossverteiler für gleichartige Produkte denke (M-Budget, M-Classic, M-Selection, M-Premium) kann ich mir gut vorstellen, wie viel davon unverkauft entsorgt werden muss.

Warum überlassen wir das Prüfen der Geniessbarkeit von Lebensmitteln nicht in erster Linie den Konsument:innen, wie das früher auch der Fall war? Sind Lebensmittelvergiftungen wegen der aufgedruckten Ablauffristen massiv zurückgegangen? Ich glaube kaum.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Ist die Bekämpfung von „Foodwaste“ eine Staatsaufgabe?
  • Mai 17, 2022

    Na ja, wir scheinen ja Überfluss zu haben (während andere verhungern oder Hunger leiden). Mehr unter diesem Link inkl. Umwelt/CO2 etc.

    https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/biogene-abfaelle/abfallarten/lebensmittelabfaelle.html

    Folglich: Wenn Lebensmittel hergestellt, aber nicht konsumiert werden, führt dies zu unnötigen CO2-Emissionen, Biodiversitätsverlust sowie Land- und Wasserverbrauch. 25 Prozent der Umweltbelastung unseres Ernährungssystems sind auf Food Waste (vermeidbare Lebensmittelverluste) zurückzuführen. Dies entspricht etwa der halben Umweltbelastung des motorisierten Individualverkehrs der Schweiz. Mit dem Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung will der Bundesrat die vermeidbaren Lebensmittelverluste bis 2030 gegenüber 2017 halbieren. Dies ist im Einklang mit dem Ziel 12.3 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

    Zudem: Auch hier in der Schweiz gibt es Arme, welche froh um Unterstützung mittels Nahrung sind.

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  • Mai 20, 2022

    \”Ist die Bekämpfung von „Foodwaste“ eine Staatsaufgabe?\” –

    Die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung ist eine Staatsaufgabe, weil Bund und Kantone verpflichtet sind, eine der 3 verfassungsmässigen Amtssprachen zu verwenden, wenn schon. Englisch ist in der Schweiz KEINE Amtssprache.

    Empfehlungen der Bundeskanzlei zu Anglizismen sollen Antworten geben für den Umgang mit Anglizismen in deutschsprachigen Texten des Bundes …

    https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/sprachen/hilfsmittel-textredaktion/empfehlungen.html

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