1. Sicherheit & Kriminalität

Ist Russland-Bashing gerechtfertigt?

„Die USA und die Ukraine haben am 10. November 2021 eine gemeinsame «Charta» unterschrieben, in der sie übereinkommen, die Ukraine in die «euro-atlantischen Institutionen» der Verteidigung, also in die Nato, einzugliedern. Ziel sei die Integration der Ukraine in die «euro-atlantischen Institutionen». Angestrebt wird die Rückgewinnung der «territorialen Integrität».

Wie hat man sich das vorgestellt? Die Krim gehört heute zu Russland. Im Osten standen seit Jahren russische Soldaten. Mit der Charta ging die Ukraine, ermuntert durch Washington, auf Frontalkollisionskurs gegen Moskau. Eskalation programmiert. Seit Jahren repetiert Putin, eine Nato-Ukraine bedrohe Russlands Interessen. Erneut schlug man die Forderungen in den Wind.

Vielleicht war das die Provokation, die den Bären endgültig in Rage brachte. Gewiss, die Ukrainer dürfen Allianzen schmieden, wie sie wollen. Aber auch die Russen berufen sich aufs Völkerrecht. Artikel 8 des Istanbuler OSZE-Abkommens von 1999 besagt: Kein Teilnehmerstaat darf seine Sicherheit auf Kosten der Sicherheit eines anderen Teilnehmerstaats festigen.

Wenn einer dem anderen immer wieder sagt, wenn du diese Linie überschreitest, gibt’s Krieg, wer ist dann für den Krieg verantwortlich? Derjenige, der den Krieg startet, oder der andere, der die rote Linie überschritten hat? So fragt ein arabischer Diplomat, mit dem ich in Bern gesprochen habe. Ein anderer erklärt mir, Putin sei dumm genug gewesen, in die Bärenfalle der USA zu tappen.“ (Auszug aus R. Köppel in Weltwoche vom 28.2.2023)

Comments to: Ist Russland-Bashing gerechtfertigt?

Neuste Artikel

  1. Umwelt, Klima & Energie
Wiederaufbau von Blatten oder doch lieber„passive Sanierung“ von gefährdeten, potenzialarmen Bergtälern? Sollte man nicht lieber die Abwanderung aus gefährdeten und potenzialarmen Bergtälern fördern statt dort wieder einen risikobehafteten Neubau von Siedlungen und Infrastruktur anzustreben? Dass diese Thematik erst heute aufkommt zeigt, wie lange es in der Schweiz jeweils dauert, bis regionalpolitische Erkenntnisse in der Praxis ankommen.
  1. Gesellschaft
Toxische Männlichkeit: Auch ein Problem der Feministinnen! Toxische Männlichkeit ist nichts, was nur Männer praktizieren. Sie ist eine Kultur, die viele von uns selbst ausüben. Der Drang, sich auch innerhalb der progressiven Kreise permanent zu sagen, wer falsch denkt und falsch handelt, ist aus meiner Sicht ein Problem. Auch wenn es sicher oft gute Argumente dafür gibt, aber der Ton, der Habitus, die Gesten der Entwertung und Verabsolutierung – es sind letztlich vereinzelnde, einsam machende Praxen, die kaum Kraft für gemeinsamen Widerstand, neue Ideen und geteilte Träume zu mobilisieren vermögen.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu