Der Abstimmungskampf um den sogenannten Familienartikel ist lanciert. Im Parlament genoss der Artikel eine grosse Zustimmung. Nun wird er plötzlich bekämpft – zum Teil auch von fundamentalen Kräften. Man wolle Staatskinder erzeugen und man wolle das traditionelle Familienmodell benachteiligen. Davon kann jedoch keine Rede sein. Der Artikel ist so formuliert, dass er die Familienmodelle genau nicht gegeneinander ausspielt. Absatz 1 heisst denn auch: “Der Bund berücksichtigt bei der Erfüllung seiner Aufgaben die Bedürfnisse der Familie. Er kann Massnahmen zum Schutz der Familie unterstützen.” Da ist wirklich keine Bevorzugung einer Familienform zu erkennen. Auch in den folgenden Absätzen nicht. Dort geht es um die Vereinbarkeit von Beruf, Ausbildung und Familie. Dabei geht es um alle Familien.
Ein weiteres Argument gegen die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... seien angeblich die unberechenbaren Kosten, die auf uns zukommen würden. Dieses ist einfach zu entkräften. Denn wer dieses Argument bringt, denkt einfach zu kurz. Wenn wir es schaffen, dass unsere Frauen im Job (zumindest Teilzeit) bleiben, dann haben wir nicht nur sichergestellt, dass die Ausbildung nicht umsonst war, sondern erreichen wir auch, dass diese Frauen später, wenn die Kinder “draussen” sind auch wieder arbeiten. So generierte Steuereinnahmen werden allfällige Elternbeiträge für die Kinderbetreuung übertreffen. Unsere gut ausgebildeten Frauen werden sich so weiter fortbilden und künftig auch vermehrt in Managementfunktionen anzutreffen sein, was unseren Unternehmen sicher gut tut. Ein weiterer Aspekt bezüglich Kosten: Unsere AHV funktioniert nach dem UmlageverfahrenDas Umlageverfahren ist eine Art der Finanzierung von Sozial.... Sprich die Renten werden mit den Beiträgen der Arbeitenden bezahlt. Wenn sich die Alterspyramide durch weniger Kinder so verändert, dass der Anteil der Pensionierten im Verhältnis zu den Arbeitenden immer grösser wird, dann werden wir in der AHV plötzlich eine riesige Lücke haben. Wir tun also gut daran, in der Schweiz ein familienfreundliches Umfeld zu schaffen.
Ich finde es schön, wenn eine Familie das traditionelle Modell wählt, sprich wenn der Mann arbeiten geht und die Frau für die Kinder sorgt. Ich habe aber auch volles Verständnis für die Familien, bei welchen die Frau und der Mann im Beruf bleiben wollen, zumindest Teilzeit. Ziel des Familienartikels ist es nicht, dass beide Eltern zu 100% Arbeiten und die Kinder dem Staat überlassen. Eltern die das wollen, sollten meiner Meinung nach keine Kinder haben. Aber es kann sein, dass ein Mann bei seinem ArbeitgeberBeim Arbeitgeber handelt es sich um eine Person/Unternehmung... nur auf 80% reduzieren kann und die Frau mindestens 40% arbeiten muss, um einen Job zu kriegen. Dann ist man bereits auf Tagesstrukturen und Fremdbetreuung angewiesen. Es ist eine Realität, dass heute viele Familien nicht mehr im gleichen Ort leben, wie die Grosseltern der Kinder. Oft ist der Wohnort beruflich gewählt und es sind keine Verwandten da, welche z.B. an einem oder zwei Tagen in der Woche zu den Kindern schauen könnten. In vielen Orten gibt es heute noch nicht einmal Blockzeiten in der Schule. So ist es sehr schwer, Teilzeit einer geregelten Arbeit nachgehen zu können. Und genau darum braucht es den Verfassungsartikel. Es darf nicht sein, dass sich einzelne Gemeinden vor der Verantwortung drücken. Es darf nicht sein, dass die Kinder der Familie A in Gemeinde 1 einen Mittagstisch besuchen können und die Kinder der Familie B in Gemeinde 2 nicht. Mit dem Verfassungsartikel werden die Kantone und Gemeinden nur zu bedarfsgerechten Tagesstrukturen verpflichtet. Bedarfsgerecht heisst, dass nur so viele Plätze (egal ob Privat oder durch die Gemeinde organisiert) vorhanden sein müssen, wie sie auch benötigt werden.
Leider gibt es heute viele Paare, die aufgrund fehlender Tagesstrukturen an Schulen oder Fremdbetreuungsplätzen auf Kinder verzichten. Das soll und darf nicht sein. Denn Kinder sind unsere Zukunft. Sie sind die Basis für den Fortbestand der Gesellschaft in unserem Land. Nur mit Kindern und folglich mit Familienfreundlichkeit erhalten wir einen attraktiven Lebens- und Arbeitsraum Schweiz. Darum stimme ich ja zum Familienartikel.
Bernhard Guhl
NationalratDer Nationalrat stellt neben dem Ständerat die grössere de... BDP Aargau
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Guhl!
Darf ich Sie um Ihre geschätzte Meinung zu einem Sachverhalt bitten der mich sehr intensiv umtreibt?
Ich füge unten einen Link an. Können Sie sich den zu Gemüte führen und mir dann ein kurzes Feedback geben?
Sehen Sie da irgendeinen Zusammenhang? Sie schreiben: “wenn die Kinder draussen sind” natürlich in einem anderen Aspekt.
Sehen Sie eine Diskrepanz zwischen wohlbehütetem Aufwachsen im Schoss der Familie, in Geborgenheit und Liebe und dem Szenario des urbanen ‘Schlüsselkindes’ dessen Eltern es mehr oder weniger egal ist ( sein muss ) wo sich ihr Kind rumtreibt?
Ich kann den Gedanken nachvollziehen dass es erstrebenswert ist, unseren Kindern schon früh Selbständigkeit und Sozialkompetenz mit auf den Weg zu geben. Doch soll familiäre Wärme nicht so lang wie möglich oberste Priorität und Schutz geniessen?
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort! Hier der Link:
http://www.dailymotion.com/video/xeevgj_abendlicher-spaziergang-durch-eine_news#.URLqyhG9KSN
Herr Guhl
Nein zum Familienartikel!
Zu allererst zu ihrem doch etwas bedenklichen Blogeinstieg: Kinder erblicken nicht das Licht der Welt, um sie als Wahlkampftheater “zu missbrauchen”.
Familie, Frauen und vor allem Kinder sind KEIN Staatseigentum!
Es zeigt sich immer deutlicher “dass vorwiegend linke Kreise”, damit einmal mehr “Beschäftigungsprogramme” für Ihre Bürokratien und Entouragen (Behörden, Aemter, Pädagogen, Soziologen, Psychologen, Psychiater etc.) suchen.
Im Weiteren ist absehbar, dass dies ein weiterer Versuch ist, die bereits aufgebhlähte Asylindustrie, sowie Migrationsbürokratie noch mehr auszubauen.
Frauen, welche das Bedürfnis bekunden, sich zu verwirklichen, nebst dem Mutter sein, haben bereits heute genug Möglichkeiten und finden einen Weg.
Sie brauchen dazu keine behördliche/bzw. politische Bevormundung.
Zudem werden Gemeinden in ihren Kompetenzen “beschnitten”, welche wohl besser über “Betroffene” Bescheid wissen und individueller Hilfe bieten können, als die oberste Bürokrateninstanz “Bund” und derer Gummiparagraphen (Gesetze).
Ein klares NEIN zum Familienartikel!!
Wieder ein von sogenannt oberstudierten Besserwissern, Theoristen gemachter Artikel…..vermutlich wurden die auch schon auferzogen!!
Ihr habt überhaupt keine Ahnung von Kindern !!!!
Zum Familienartikel:
Die Stadt Zürich hat dies schon vorweggenommen. Sie hat erfolgreich mit Auflagen und Vorschriften die meisten privaten Kitas zu Aufgeben gezwungen, dies ist auch der weitere Sinn des Familienartikels.
Heute gibt Zürich in etwa 120 Millionen pro Jahr für ihre staatlichen Kitas aus, im Jahre 2020 rechnet man mit 200 Millionen pro Jahr.
Rechnet mal das auf die ganze Schweiz aus und sagt mir woher die Milliarden dazu kommen sollen?
Der gesunde Menschenversand wird auch hier nicht gewünscht!
NEIN zum “Wirtschaftsartikel”, denn mit gesunder Familienpolitik hat das nichts zu tun!
Wer verantwortungsbewusst ist,einen gesunden Menschenverstand ( bei Politikern immer rarer ! ) hat und die Familie als Herausforderung
und eine der schönsten Aufgaben zum Erhalt eine intakten Gesellschaft
sieht, gibt diesem von Juristen, Oberstudierten und Besserwissern
geschaffenen Werk eine deutliche Absage!!
Ein klares NEIN zm Familienartikel!!!!
Es ist einfach schlimm !!!
vermutlich noch für den Beitritt zur EU !!
Einführung der sogenannten demokratischen Diktatur!
Zu viel Studierte, Abgerichtete die am Schluss in der Politik oder
in einer Institution landen, weil man sie in der realen Wirtschaft
nicht brauchen kann!!!
“Staatskinder und ihre fundamentalistischen Gegner”?
Tatsache ist, Staatskinder sind eine fixe Idee gewisser Linker (es denken nicht alle so). Dies liegt an ihrem Weltbild: die patriarchale Gesellschaft sei eine Folge der patriarchalen Familie, wer die Gesellschaft ändern will, muss die Kinder dem negativen Einfluss der Familie entziehen. In dieser Logik ist es optimal, wenn die Kinder bereits nach der Geburt von den Eltern getrennt werden. In manchen sozialistischen Gemeinschaften, wurde (und wird?) dieses “Optimum” tatsächlich umgesetzt.
Diese fixe Idee erklärt die Familienfeindlichkeit der linken Politik. Diese Gruppe war in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich in der Umsetzung ihrer Ideen.
Die meisten Linken (und viele Liberale) sind nicht absichtlich familienfeindlich, aber sie unterstützen ihre familienfeindlichen Genossen an der Urne.
Dieses Weltbild hat weitere negative Folgen (zur Wiederholung: es denken nicht alle so):
Die “Nur”-Hausfrau und Mutter wird zum Gespött gemacht.
Scheidungen werden verharmlost und die zusammengestückelten Familien werden gepriesen.
Sexualaufklärung ist wichtig, aber sie muss dem Alter angepasst geschehen. Die in Zeitungen veröffentlichten Auschnitt aus neuen Lehrbüchern sind Besorgnis erregend. Diese Bücher sind nicht erklärend, sondern eine einzige Aufforderung zum Tun. Sie entsprechen ganz dem (Un)Geist gewisser Linker für die eine gesunde Sexualentwicklung gleichbedeutend ist mit sexueller Befreiung: so früh wie möglich und mit so vielen wie es nur gut.
Auch viele andere linke Ideen wollen ein Problem beheben aber wirken (un)beabsichtigt familienfeindlich:
Blockzeiten sind gerade für die gestressen “Nur”-Hausfrauen ein Segen, aber, wenn dadurch die Mittagspause so stark verkürzt wird (an vielen Schulen dauert die Mittagspause nur gerade 45 Minuten), dass die Kinder nicht mehr daheim essen können, leidet die Familie.
Der gemeinsame Familienname ist mehr als nur eine symbolische Klammer.
Steuerabzüge nur für fremdbetreute Kinder wirken als ökonomischer Anreiz sich eine Stelle zu suchen.
Die staatliche finanzierte Aufgabenhilfe nach Unterrichtsende für Kinder, deren Eltern erst später nach Hause kommen, benachteiligt Kinder, die früher heim kehren und ihre Aufgaben selber lösen.
…
Der Aufenthalt in der Krippe führt zwangsläufig zur Entfremdung der Kinder von ihren Eltern, abhängig von der Dauer der externen Betreuung und dem Alter der Kinder. Bei älteren Kindern ist dieser Effekt nicht mehr so gross, aber bei Kleinkindern ist er gravierend.
Ein Krippe ist nicht grundsätzlich schlecht. Für ältere Kinder ist sie sogar eine spannende Abwechslung zum Familienalltag, aber der Familienalltag darf nicht durch den Krippenalltag ersetzt werden.
Für kleine Kinder darf also die Krippe nur eine Notlösung sein, wenn eine familieninterne Kinderbetreung nicht möglich ist!!
Obwohl man die Vorlage so auslegen kann, sollte man ihr nicht unterstellen, dass eine Zwangsbetreung für alle Kinder vorgesehen ist. Aber die Möglichkeit sein Kind kostengünstig in einer Krippe abzugeben, wirkt als ökonomischer Anreiz sich eine Stelle zu suchen. Der Staat zahlt also viel Geld für die Destabilisierung der Familien und damit auch der Gesellschaft. Das ist nicht sinnvoll!
Wenn man den Familien finanziell helfen möchte, sollte diese Hilfe für alle Kinder gleich gross sein, unabhängig davon, wer sie betreut, aber abhängig vom Einkommen der Eltern!
Krippen sind keine Bundesangelegenheit, sondern Sache der Kantone.
Staatliche Krippen sind unliberal.
Der Staat erschwert privaten Krippen die Existenz.
Darum: NEIN!!
wieso kann mann nicht die familien unterstützen die ihre kinder selber erziehen? warum muss wieder eine unbezahlbare ungerechte staatliche kinderumerziehungs-indoktrinations industrie aufgebaut werden, die dann von rotlinkgrünen weltverbesserungs-fanatiker bherrscht werden!! NEIN DANKE!
Die Bedürfnisse der Kinder kommen eindeutig zu kurz! Grundsätzlich sollten keine Kinder in die Welt gestellt werden, wenn nicht klar ist, dass diese Kinder auch ordentlich, familiär aufgezogen werden können. Gegen eine gelegentliche Auswärtsbetreuung ist sicher nichts ein zu wenden bei Grosseltern, Götti’s, Tanten, Bekannte, Nachbarn usw. Aber Mehrheitlich gehören die Kinder, neben Kindergarten und der Schule, in die heimische Familie! Wenn der Staat schon etwas für die Familie und zu Gunsten der Kleinen machen will, wären das eher Erleichterungen zu Gunsten der Kinder und den Zusammenhalt der Familien! Dazu ist dieser, von Egoismus geprägten Artikel, “dass der Staat sorgen soll, dass die Kinder ganztags den arbeitenden Eltern abgenommen werden zur Fremderziehung und Pflege!”, alles Andere als familienfreundlich. Anders sieht es bei kranken, oder pflegebedürftigen Kindern aus. Es wäre an der Zeit, wenn die “familienfreundlichen Parteien” endlich etwas gegen die masslose Scheiderei unternehmen würden, weil in den meisten Fällen das Kindswohl, selbst bei vielen Richtern, eine absolut untergeordnete Rolle spielt! Also, Initianten: Auf Platz eins zurück!