Heute wird zwischen Hochtarif (Mo bis Sa, 06.00 bis 22.00 Uhr) und Niedertarif (übrige Zeit) unterscheiden. Dies war bis heute sinnvoll, da dies das bisherige Stromangebot widerspiegelte. Mit dem Aufkommen von Solar- und Windenergie hat sich das Stromangebot grundlegend geändert. Das Stromangebot ist wetterabhängig geworden.
Sinnvoll wäre es, den Strom in mehreren Qualitäten anzubieten. Premiumstrom steht immer zur Verfügung und ist entsprechend teurer zu verkaufen als Nachtstrom oder Reststrom. Beim Reststrom können unterschiedliche Qualitäten definiert werden, anhand der maximalen Unterbruchszeit. Reststrom mit 90% Verfügbarkeitsgarantie wäre teurer als Reststrom ohne Verfügbarkeitsgarantie.
Konsequenterweise müsste natürlich bei Restromzeiten auch beim Premiumstrom den Reststromtarif verrechnet werde.
Dazu sind nicht orwellsche Smartmeter nötig, welche den Stromverbrauch exakt aufzeichnen, sondern nur Stromzähler mit mehreren Anschlüssen, die jeweils vom Stromanbieter remote ein- und ausgeschaltet werden. Dies damit automatisch Verbraucher gesteuert werden können. Dazu könnte ein kleines Display irgendwo in der Wohnung / Büro den aktuellen Tarif anzeigen. So dass der Konsument adhoc entscheiden könnte, ob er jetzt bügeln möchte oder später, wenn der Strom billiger ist.
Bolier würden so sinnvollerweise ausschliesslich mit Reststrom betrieben. Besonders ökologisch Denkende und Sparfüchse würden erst dann Bügeln, wenn die “Öko-Reststrom-Steckdose” Strom hat oder die Anzeige “Reststrom” anzeigt. Lassen wir die Konsumenten entscheiden und vom günstigen Strom profitieren!
Den Stromanbieter würden so Steuerungsmechanismen auf Verbraucherseite erhalten, so dass angebotsseitig weniger geregelt werden müsste. Die Angebotspreise könnten zudem besser mit den Nachfragepreise in Deckung gebracht werden. Implizite Quersubventionierungen durch die unterschiedliche Verfügbarkeit der Stromquellen würden behoben.
Parallel dazu ist konsequenterweise der anfallende Strom nicht fix den Stromproduzenten zu vergüten, sondern ebenfalls nach Verfügbarkeitsgarantie. Das wäre konsequent, aber den meisten zu wenig planwirtschaftlich.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDer Peak Preis für französichen Strom für heute morgen (9:00-12:00) wurde bei 1422 Euro / MWh an der EPEX versteigert. Am Sonntag kostete der gleiche Strom 66 Euro / MWh!