„Über die Ursachen zerbrechen sich die Experten den Kopf. Vermutlich kommt vieles zusammen:
Selbstverständlich ist die Nationalität stets ein Politikum. Und wer es anspricht, wird sogleich des Rassismus verdächtigt. Dennoch ist offensichtlich, dass kulturelle Faktoren auch eine Rolle spielen. Zwar gibt es unter den Tätern genauso viele Schweizer – und darunter bestimmt solche, deren Vorfahren schon am Raufhandel in Sempach teilgenommen haben – doch von gewissen Konzepten, was ein Mann denn sei oder worin dessen Ehre bestehe, hat man in Westeuropa seit langem nicht mehr allzu viel gehört. Sie waren wie ausgestorben. Neuerdings grassieren sie wieder: «Es ist ein Revival von antiquierten Männlichkeitsorientierungen zu beobachten» Dass solche Vorstellungen hierzulande unter Jugendlichen auftauchen, liegt wohl daran, dass ihre Familien aus Gegenden kommen, wo diese Konzepte nach wie vor eine gewisse Geltung beanspruchen. Man denkt an den Balkan oder den Nahen Osten – und würde die Kriminalitätsstatistik die einzelnen Herkunftsregionen der Täter ausweisen, wüsste man es zweifellos besser. Ein Teil der Probleme, mit denen sich unsere Justizbehörden jetzt herumschlagen, haben wir vermutlich importiert.“ (Markus Somm, 12.1.22) |
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