1. Sonstiges

Kein Freihandelsabkommen mit China

Das von Bun­des­rat Schnei­der-Am­man an­ge­strebte Frei­han­dels­ab­kom­​men mit China steht, nach mei­ner Mei­nung, in kras­sem Ge­gen­satz zu der po­li­ti­schen, ethi­schen und oe­ko­lo­gi­schen Grund­hal­tung un­se­res Lan­des. Al­lein auf wirt­schaft­li­ches Wachs­tum und Ge­winn­meh­rung ori­en­tiert, soll hier ein wei­te­rer Schritt, hin zur längst schon fragwürdigen Glo­ba­li­sie­rung getan werden.
Unsere Neutralität und un­sere Ver­fas­sung, wel­che auf un­se­rer ethi­schen Grund­hal­tung ba­siert wird igno­riert, wenn wir uns auf den Han­del mit einem Land ein­las­sen, wel­ches den Tibet an­nek­tiert hat und die Rech­te, von Min­der­hei­ten und po­li­ti­schen Geg­nern in­ner­halb sei­ner Gren­zen, mit Füssen tritt.
Während un­sere Bevölkerung ver­mehrt Wert auf gen­tech­frei­en, bio­lo­gi­schen Land­bau legt, sol­len un­sere Land­wir­te/­Ge­werbe​ dem Kon­kur­renz­druck eines wei­te­ren Bil­lig/­Gross-­Pro­d​u­zen­ten aus­ge­setzt wer­den. Dabei fragt nie­mand nach den umweltzerstörerischen​, che­mie­ba­sier­ten Pro­duk­ti­ons­be­din​­gun­gen auf der an­dern Seite der Welt.
Die Wirt­schafts­macht China bringt uns aus­ser dem er­hoff­ten gros­sen Markt, eine Schwemme von qua­li­ta­tiv fragwürdigen und umweltgefährdenden Bil­lig­pro­duk­ten, wel­che un­sere lo­kale Wirt­schaft bedrängen (siehe So­la­r­in­dus­trie).​ Durch Lohn­druck und Knowhow-­Klau (Pla­gia­te), wer­den un­sere In­dus­trie und Ge­werbe noch ver­mehrt zur Ab­wan­de­rung in Billiglohnländer gezwungen.
Aus die­sen Überlegungen sind die Ver­hand­lun­gen so­fort zu stor­nie­ren, es wäre klüger die Be­zie­hun­gen in un­se­rer nächsten Um­ge­bung, mit un­se­rem wich­tigs­ten Han­del­s­part­ner der EU, selbst­be­wusst und auf Augenhöhe vor­an­zu­trei­ben.

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Comments to: Kein Freihandelsabkommen mit China
  • Mai 17, 2013

    Herr Trösch, da muss ich ihnen widersprechen. China wird sich am schnellsten zu einem ökologisch und ethisch akzeptablen Land entwickeln, wenn der Freihandel gefördert wird. Mit dem Handel werden nämlich nicht nur Güter, sondern auch gesellschaftliche Werte ausgetauscht. Auch werden durch eine erhöhte Nachfrage nach besseren Produkten die Lebensbedingungen der Arbeiter immer besser. Auch dies hätte eine positive Entwicklung der chinesischen Gesellschaft zur Folge.
    Obwohl in diesem Freihandelsabkommen viele Bereiche nicht berücksichtigt wurden, bin ich überzeugt, dass dies ein positiver Beitrag zur Gesellschaftlichen entwicklung in China wäre.

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    • Juli 19, 2021

      Noch ein Zusatz: Man sieht ja beispielhaft in Nordkorea wie es der Bevölkerung geht, wenn ein Land vom Rest der Welt abgeschottet wird.
      Die Strategie der Abschottung ist schlussendlich immer zum Nachteil der Bevölkerung. Manchmal wäre das Gegenteil vermutlich erfolgreicher und würde schneller zum Ziel kommen.

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    • Juli 19, 2021
    • Juli 19, 2021

      Herr Steiner, danke für Ihren Kommentar. Anlass zu meinem Beitrag war aber nicht die Sorge um China, sondern um die Auswirkungen auf unser Land. (China braucht uns nicht, brauchen wir China?)
      Sicher haben Sie Recht, dass sich China schnell weiter entwickelt, da drängt sich aber ein weiteres Problem auf. Wenn die riesige Bevölkerung Chinas/Asiens, den von uns als “entwickelt” angesehenen Lebensstandart erreicht, wird der Ressourcenverschleiss​ und Schadstoffausstoss weltweit, ein Mass erreichen, das unsere Erde nicht mehr verkraften kann.
      Ihr Beispiel Nordkorea hinkt, da die Armut der Bevölkerung durch das dortige Regierungssystem und erst sekundär aus der Isolation des Westens entsteht.

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    • Juli 19, 2021

      @Roland Steiner:
      Würden wir Ihrer Argumentation folgen: Wäre dann ein Freihandelsabkommen mit Syrens Assad nicht unsere humanitäre Pflicht?

      Diese Abkommen ist purer Eigennutz. Dies lässt sich nicht schönreden.

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  • Mai 27, 2013

    Nun bin ich doch etwas erstaunt: Da werden in Beiträgen und Kommentaren Leute mit dem Etikett „Kommunist“ beschimpft wo weit und breit keiner auszumachen ist, ganz so als gelte es das Vaterland zu retten und es wird geradezu mobilgemacht gegen die unerträgliche Unterwanderung von ganz links – und dann kommt ein wirklich echter Kommunist nach Bern, sogar der mächtigste der Welt und… bekommt einen Freihandelsvertrag.

    Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich finde es ja schön, dass es möglich ist mit kommunistischen Ländern in Frieden zu leben und sogar gerne Handel mit Ihnen zu treiben. Tatsächlich hätte ich aber irgendwie erwartet das sich die eine oder andere kritische Bemerkung der Unabhängigkeits- und Vaterlands- Fraktion hätte vernehmen lassen.

    Oder hat die berüchtigte Zensur von Vimentis zugeschlagen und die empörten Kommentare alle gelöscht?

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  • Mai 27, 2013

    Ich verstehe nicht was genau mit ethischer Haltung gemeint ist, da ja nicht mal der Bundesrat weis über was er verhandelt und warum, dürfen wir wenigstens darüber spekulieren. Ausserdem wirst du dein PC und IPhone deswegen auch nicht schreddern, trotz dem kaufst du heute x Sachen von Made in China ein.

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