Zugegeben, ich habe auch so eine kleine schwarze Apfel TV Box bei mir zu Hause stehen. Sie kauert gleich auf dem Mediaplayer von Swisscom TV. Als passionierter Filmfan stöbere ich mich durch das in- und ausländische Filmangebot, auf der Suche nach seltenen Trouvaillen oder packenden Trailern. Dabei ist mir auch schon aufgefallen, dass es im Angebot von Apple TV keine Schweizer Filme zu sehen gibt. Ganz im Gegensatz zu Swisscom TV, wo es sogar eine Rubrik «Schweizer Filme» gibt.
Der Beitrag in der NZZ am Sonntag vom 28.08.11 (Christain Jungen) gibt nun einen detaillierten Einblick hinter die Kulissen des Konzernes. iTunes hat angeblich keine Niederlassung in der Schweiz und bewirtschaftet den Markt aus den umliegenden Ländern wie Frankreich oder Deutschland. Apple kauft den Filmcontent nur von einem engen Kreis von Verleihern aus den Ländern, wo Apple Inc. eine eigene iTunes Vertretung hat. Möchte nun ein unabhängiger Schweizer Verleiher im Ausland einen Schweizer Film über iTunes vertreiben lassen, so ist er verpflichtet, seinen Content über einen Vertragspartner von Apple in das Netzwerk einspeisen zu lassen. Dieser wiederum verlangt für seine Dienste einen Teil der Einnahmen, womit die Marge für den Schweizer Verleiher zusammenschmilzt.
Bundesrat Didier Burkhalter möchte sich jedoch nicht mit dem Konzern in Cuperito anlegen und versucht die berechtigen Anliegen der Verleiher bis auf weiteres auszusitzen. Vielleicht aber besteht die Möglichkeit, dass sich die unabhängigen Schweizer Verleiher zusammenschliessen, um gegenüber Apple in einem Verkaufskonsortium aufzutreten. Allenfalls liesse der Konzern mit sich reden. Dennoch mutet das Gebaren merkwürdig an, kommt doch ein grosser Umsatzhappen von Apple-TV Nutzern aus der Schweiz. Sollten die Verhandlungen dennoch nicht fruchten, gibt es gute Gründe für einen Schweizer VOD-Anbieter. Der Konsument hat vorerst noch die Wahl.
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