“Plastiksackverbote und Kompensationszahlungen werden nicht reichen. Wenn wir den Klimawandel bremsen wollen, müssen wir unseren Konsum zurückfahren.
Flaschen- oder Dosenbier? Es ist praktisch egal, aus welchem Behältnis man sein Bier trinkt. Für die Gesamtumweltbelastung macht das keinen grossen Unterschied. Wir sollten aufhören, derart viel Gehirnschmalz für Detailfragen aufzuwenden. Wer wirklich einen Bei-trag zum UmweltschutzUmweltschutz stellt den Schutz der Umwelt dar, welcher gegen... leisten will, für den heisst die Antwort nicht «Flasche» oder «Dose», sondern «eins weniger». Nicht «online» oder «Laden», sondern öfter mal «gar nicht». Die gute Nachricht lautet darum: Es ist gar nicht so kompliziert. Es ist sogar sehr einfach. Die schlechte Nachricht: Es ist anstrengend. Das Zauberwort heisst «weniger». Weniger Konsum. Weniger Fleisch, weniger Milch. Weniger bauen. Weniger Autos, weniger fliegen, weniger heizen. Weniger Gift, weniger Ordnung. Weniger Haustiere, weniger Kinder. An dieser Stelle der Diskussion folgt oftmals eine tröstliche Floskel à la «Weniger ist mehr». Doch das ist eine falsche Fährte. Gewiss, manche werden an der Askese Gefallen finden, und den meisten würde ein bisschen weniger Konsum guttun. Aber wir sprechen hier von echtem Verzicht, und der tut richtig weh. Keine Angst, niemand wird hungern oder darben müssen – das nicht. Aber auf die eine oder andere Annehmlichkeit verzichten, das schon. Weniger ist weniger.“ (Mathias Plüss im Migros-Magazin Nr.47/2020, 21.11.2020)
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