1. Finanzen & Steuern

Konsolidierung und Aufgabenüberprüfung ist nötig

Im Jahr 2011 hat das Par­la­ment dem Bun­des­rat den Auf­trag er­teilt, die Auf­ga­ben zu überprüfen und in einer Sam­mel­bot­schaft dem Par­la­ment vor­zu­schla­gen, wie der Bun­des­haus­halt sub­stan­zi­ell ent­las­tet wer­den kann. Die­sem Auf­trag kam der Bun­des­rat nach und legte dem Par­la­ment das Kon­so­li­die­rungs- und Aufgabenüberprüfungsp​aket 2014 – kurz KAP – vor. Damit soll­ten rund 700 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr ge­spart wer­den. Davon will das Par­la­ment nun nichts mehr wissen.

Der Nationalrat hat am 13. Juni beschlossen, diese Vorlage an den Bundesrat zurückzuweisen. Zwar hat der Ständerat in der Herbstsession die Rückweisung abgelehnt, aber die Finanzkommission des Nationalrates hat am 17. Oktober erneut beschlossen, dem Rat die Rückweisung zu beantragen. Und dass der Nationalrat in der Wintersession diesem Rückweisungsantrag erneut zustimmen wird, daran besteht kein Zweifel.

Verantwortu​ngslos gehandelt

Links und rechts – also eine unheilige Allianz – bekämpfen aus unterschiedlichen Gründen die Sparvorschläge. Das ist inkonsequent und im Hinblick auf die Perspektiven des Bundeshaushaltes verantwortungslos. Di​e CVP ist in der ganzen Diskussion der Linie treu geblieben und hat das Sparpaket unterstützt. Mit diesem Sparpaket hätte der notwendige finanzpolitische Handlungsspielraum innerhalb der Schuldenbremse geschaffen werden können.

Ja zu Stellenabbau und Steuererhöhungen?

Mi​t der Rückweisung muss dem Bundesrat jeweils ein Auftrag erteilt werden. So wurde in der ersten Rückweisungsrunde der Bundesrat beauftragt, bei den Personalbezügen eine Maximalgrenze von drei Milliarden Franken einzuführen, was den Abbau von zirka 1600 Stellen zur Folge hat, und dazu sagt die Linke ja. Ein zweiter Auftrag wurde erteilt, einnahmenseitige Massnahmen – konkret Steuererhöhungen – zu prüfen, und dazu sagt die Rechte ja. Sehr komisch. 

Mit der Rückweisung gibt das Parlament das Heft und die Handlungshoheit aus der Hand und überlässt die Sparmassnehmen dem Bundesrat. Denn dieser ist gezwungen, ein schuldenbremskonforme​s Budget vorzulegen. Das Parlament drückt sich um die Verantwortung.

Dass der Bund vor einer grossen finanzpolitischen Herausforderung steht, ist unbestritten. Schliesslich stehen verschiedene Vorlagen und Initiativen – so die Unternehmenssteuerref​orm III, die Familieninitiativen, die Abschaffung der Stempelabgaben, usw. – zur Entscheidung an, die hohe Steuerausfälle verursachen. 

Mit einer derart inkonsequenten Handlungsweise wie sie das Parlament beim KAP an den Tag legt, kann diese Herausforderung nicht gemeistert werden. Da muss eine andere Mentalität her.

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Der Zusammenbruch der Credit "Suisse" ist die Folge der Entscheidungen des Credit "Suisse"S-Verwaltungsrates, in dem die FDP stets gut vertreten war und der zu späten und zu wenig griffigen Massnahmen der Finma. Es ist die FDP die stets gegen die "Bürokratie" wettert. Es geht nicht um Bürokratie". Es geht um die drei "K": Kommandieren (Finma), Kontrollieren (Finma), Korrigieren (Finma) die von der FDP völlig zu Unrecht hoch gelobte "Freie Marktwirtschaft" kennt nur eine Triebkraft: Den Gewinn aus der Gier - enrichessez-vous. Die Ziele und Forderungen der FDP schaden dem Wohlergehen unseres Landes, der Schweiz.

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