Die aktuelle Nationalhymnen ist im offiziellen Sinne jung. Am 1. April 1981 erklärte der Bundesrat sie zur offiziellen Nationalhymne der Schweiz und ersetzte damit: Rufst du, mein Vaterland. Zum Schweizer Psalm ist in Wikipedia nach zu lesen:“ Das Lied wurde 1841 von Alberich Zwyssig, einem Zisterziensermönch des Klosters Wettingen, zu einem Text von Leonhard Widmer komponiert. Zwyssig wählte den Messegesang Diligam te Domine (auf Deutsch: «Ich will Dich lieben Herr»), den er 1835 für eine Pfarrinstallations-Feier in der Dorfkirche von Wettingen komponiert hatte, und gab ihm den heute bekannten Namen Schweizerpsalm“. Eines der Hauptargumente für den Schweizer Psalm war, das es Volksverbunden war und beim Volk sehr beliebt. Aber scheinbar passt das vielen Pseudo-Intellektuellen nicht, sie wollen wohl eine neue kalte unpatriotische und, oh schreck, wahrscheinlich auch gendergerechte Nationalhymne. Kalt und ohne Schweizer Bezug und dann sind sie zufrieden. Aber das ist dann keine Nationalhymne mehr. Der grössere Hintergrund ist vielleicht weniger durchschaubar. Seit längerer Zeit wird die Nation diskreditiert und Patriotismus wird in den rechtsextremen Ecken gedrängt. Dabei ist die Überbewertung des Staates und die Vernachlässigung der Nation eine der bis heute nicht verdauten Folgen des 1. Weltkrieges und dieses Unterdrücken der Nation bricht im Moment überall auf. Alleine im EU-Bereich sind mindestens 16 Sezessionsbestrebungen zu verzeichnen. Und damit schliesst sich der Kreis: Es darf keine Nationalgefühle mehr geben, damit die EU zu einem vereinigten Europa wird und da stören Völker nur. Deshalb muss unbedingt die junge aktuelle und beliebte Hymne weg. Die Hoffnung besteht, dass das Volk nicht merkt, das man ihm stück für stück Identität wegnimmt und wird dann brav in der EU untergehen. Gut, das die EU nicht mehr lange besteht und sich das Problem von selbst erledigt!
Michel Ebinger Rotkreuz
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Kommentare anzeigen Hide commentsNein, Die Nationalhymne ist schrecklich; was sowohl Text als auch Melodie betrifft! wieso soll man diese denn nicht ändern? So verstaubt, rückwärtsgewandt und somit lächerlich kann sie jedenfalls nicht bestehen bleiben!!!
Herr Zbinden,
ein Stück weit kann ich Ihren Überlegungen folgen. Das Problem beginnt bei der Zielsetzung für eine Landeshymne. Was soll dieses Pendant zum Wappen – uff, und das ist auch noch christlich! Sollte dies vielleicht nicht auch gleich durch die Regenbogenfahne ersetzt werden.
Mit Zielsetzung meine ich nicht “anwendungstechnische” Art, Sportanlässe mit ihrem überholten, nationalen Ersatzkrieg-Denken. (Siehe Fussball-WM) Hier wäre eine “Schweiz über alles” oder eine andere blutrünstige Angelegenheit wie von so vielen anderen, sicher geeigneter als unsere aktuelle.
Also einigen wir uns zuerst, was eine Nationalhymne soll – vielleicht brauchen wir gar keine mehr?
Leonardo Stöckli und Horst Roland Zbinden :
Sehe ich genau so.
Das Ding ist eine absolute Katastrophe. Ein Kirchenlied für eine katholische Messe mit Psalm-Gesang ; nennt sich Graduale . http://de.wikipedia.org/wiki/Graduale
Ich finde es ist eine Zumutung eine katholische Gottesverehrung für alle Schweizer verbindlich zu erklären.
Sowieso als Atheist missfällt mir das.
Eine Landeshymne muss anders sein; der Zeit angepasst. Da gibt es verschiedene Vorschläge mit Text und Melodie.
Besinnen wir uns auf die tatsächlichen Wurzeln der Schweiz – die haben mit Gott – Christentum – absolut nichts zu tun.
Unsere wahren Vorfahren sind die Helvetier – ein Stamm der Gallier (Kelten) hat die Schweiz besiedelt; (Gallier sind Kelten — bekannt Asterix und Obelix.)
Also weg mit diesem katholischen Kirchenlied mit Gottesverehrung.
Die Kelten kamen aus dem Ausland – die Schweizer alles Ausländer – jetzt werden die SVPler aber losheulen.
http://www.geschichte-schweiz.ch/helvetier.html
Herr Kremsner, vielleicht täte Ihnen eine Lektion Schweizergeschichte gut.
Wenn Sie schon von Wurzeln sprechen, sollten Sie den Bundesbrief von 1291 nicht vergessen. Sie können diesen im Bundesbriefarchiv in Schwyz mal nachlesen.
Dann hiess die Präambel zur Bundesverfassung bis zu deren Revision “Im Namen Gottes des Allmächtigen”.
Im Denken jedes (bewussten) Menschen ist die Anlehnung an eine übergeordnete Instanz – ob transzendent oder nur Finanzexperte – normal. Wenn andere Länder in Ihrer Hymne sich da auf Schwert und Blut und Ehre berufen, dann mögen sie das tun. Das gefiele Atheisten in unserem Lande sicher eher, aber von diesen gibt es ja nur ein paar wenige. Der grosse und wachsende Haufen sind Gleichgültige, religiöse Ignoranten und denen genügt in ihrer Indifferenz sicher irgend ein Fussballlied, das dann auch unsere multikulti Söldnermannschaft mitsingen könnte.
Und noch was Herr Kremsner, wenn Sie Herrn Ebinger’s Beitrag richtig gelesen hätten, wüssten Sie, dass der Text protestantischen Ursprungs ist und nicht katholisch – bei allfällig weiteren Fragen: einfach googeln!
Herr Arnold: Also die Nationalhymne ist eindeutig ein religiöses (katholisches) Kirchenlied:
Es ist getextet von einem Reformierten (Leonhard Widmer aus Zürich) und komponiert von einem Katholiken (Pater Alberik Zwyssig aus Bauen, Uri).
http://www.reformiert.info/artikel_11502.html
http://www.reformiert.info/artikel_11502.html
siehe auch meine Antwort hier
http://www.vimentis​.ch/dialog/readarticle/wir-brauchen-keine-neue-nationalhymne/?open=5135&jumpto=126023
http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/wir-brauchen-keine-neue-nationalhymne/?open=5135&jumpto=126023
Ja den Bundesbrief dessen Text kenne ich. Es war ein Landsgemeinschaftsbündnis der damals Mächtigen in den Dörfern zu einem Bündnis.
Die Situation der Bevölkerung änderte sich nicht. Damals gab es die Leibeigenschaft (erst im Jahre 1790 begann langsam die Abschaffung dieser Sklaverei).
Es ist nicht nur schade, sondern brandgefährlich in der Schweiz wegen einem solchen unnötigen Projekt einer Gesellschaft, die offenbar Arbeit sucht, weltanschaulichen Frieden zu stören. Dass dies nicht aus der Luft gegriffen ist, davon zeugt doch bereits Ihr Eingangsartikel, Herr Kremser.
Regierung und Parlament haben diesen Wasserglaskrieg seit 1961 mehrmals ausgefochten und der 1981 gefundene Kompromiss sollte nicht wieder umgestossen werden, in einer Zeit, wo unsere JUSOS selbst ein Staatswappen als überholten Nationalismus wertet. Das führt nur zu Zwist und klärt nichts.
Im übrigen zeigen mir Ihre Hinweise nichts neues, ich weiss sogar, dass sich die Hymne sowohl im Evangelischen Gesangbuch wie dem katholischen Kirchengesangbuch findet. Nationales Identitätsschaffen – vorausgesetzt wir wollen das – ist die Kirche mit ihren Fragen WOHER, WOHIN, WARUM, WOZU nicht der schlechteste Platz. Nennen Sie mir einen besseren.
Ich würde aus einem andern Grunde eine Neulancierung verschieben; bei der explosionsartig wachsenden Zahl von Schweizern mit 2 Staatsangehörigkeiten, sollten wir noch kurz zuwarten, bis diese in der Überzahl sind. Dann können wir vielleicht eine immigrierte Hymne gratis und franko erwerben. Wäre doch echt schweizerisches Kostendenken und warum sollte solches nicht auch eine Landeshymne für Sportanlässe und Knallerfeste zugrunde liegen.
Lassen wir bis dann die aktuelle in Kraft, die Gegner kennen sie nicht und Papierschweizer singen sie nicht – was soll also die Mühe?
Es kann nicht schaden, sich mal Gedanken über eine aktuellere Hymne zu machen als den 170 Jahre alten Text, den kaum jemand versteht. Mal schauen, ob was Brauchbares “im Morgenrot daher” kommt.
Falls die Songwriter nur Blödsinn produzieren, kann man es immer noch ablehnen. Ich mag einfach keine Denkverbote.
Von der Melodie her darf es in diese Richtung gehen:
http://www.youtube.com/watch?v=u6_vyGuhkfA
Eine Nationalhymne hat weder korrekt noch modern zu sein, sie hat einfach zu sein