Geht es nach der SVP, läuft alles falsch im Bildungsbereich. Geht es nach der SVP, liegt die Zukunft in der Vergangenheit. Die Zeit steht still. Blocher sagt es: Das gilt Beweis. Veränderungen überfordern (insbesondere die SVPler…), darum dürfen sie nicht sein. Ignoranz als Weg.
Gegen all dies ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber dieses Gedankengut und darf unsere Kinder nicht erreichen. Unsere Kinder nicht behindern. Wenn die SVP Schnürlischrift wichtiger findet als Fremdsprachen, ist das ihr Bier. Wenn im Geschichtsunterricht (nachzulesen im Gegenlehrplan der SVP) die neuen Lernziele „Dampfschiffverkehr“, „BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... Minger“, „BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... Wahlen“ sein sollen, dann bitte. Aber unsere Schule darf das nicht erreichen. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich lese: „Der Fremdsprachenunterricht soll auf Beginn der Oberstufe einsetzen. Früherer Sprachunterricht wirkt sich auf die Schulkarriere der schwächeren Schüler ungünstig aus. (S. 41)“. Nach der SVP richten wir uns neu also nicht nach den Besten (oder wenigstens dem Mittelmass), sondern nach den Schwächsten aus! Nicht mit mir, nicht mit uns liebe SVP. Wenn ihr Ciberwar mit „i“ statt mit „y“ schreiben wollt – weil die Schweiz ein Sonderfall ist – dann gut. Aber unsere Kinder verdummen, damit sie den billigen Populismus der SVP künftig unreflektiert schlucken, ist untragbar.
HarmoS und der Lehrplan 21 geben im Grundsatz die richtige Stossrichtung vor. Reagiert wird auf die Herausforderungen der heutigen Zeit. Kantone, die dem HarmoS-Konkordat beigetreten sind, verpflichten sich dazu, Ziele und Strukturen der obligatorischen Schule anzugleichen. Die Kantone wollen die obligatorische Schule in Eckpunkten harmonisieren und so auf nationaler Ebene einen Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung leisten, die Durchlässigkeit im System sichern und Mobilitätshindernisse abbauen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDie jetzige Situation ist noch unbefriedigender. Was hat die FDP da gemacht, jede erdenkliche Schulreform durchgedrückt, so unsinnig sie da war. Von welcher Partei war E. Buschor?
Weshalb steigen so viele Lehrer aus und haben Burnout? Trotz all den von FDP und SP getragenen Reformen, trotz Mentoring, Teamteaching, Evaluationen und all den anderen neuen Errungenschaften?
Wissen Sie, dass in der Stadt Zürich die Rechnungsaufgaben abgeschrieben werden müssen, weil eine Fotokopie zu teuer ist? Wissen Sie, dass Schüler mit Pamir (militärischem Lärmschutz) arbeiten müssen, weil der Lärmpegel zu hoch ist im Schulzimmer.
Besser wäre es als erste Fremdsprache albanisch zu lernen. So würden sich die Schweizer Kinder besser mit den Kameraden austauschen können. So hätten dann alle Kinder die gleichen Chancen Englisch zu lernen.
Wie steht die FDP zur Abschaffung der Hausaufgaben, wie von der SP gefordert?
Ich wäre für Bildungsgutscheine. Da würde ich gerne meine Kinder in eine SVP Schule schicken.
Dort lernen die Kinder 2+2 = 5 Damit sie später jedem Mist aus der Parteizentrale zustimmen.
Als zweites lernen sie Subventionsanträge auszufüllen, das ist schliesslich lebenswichtig.
Als drittes werden die Mädchen auf ihre Rolle als Hausfrau vorbereitet.
Es gibt wirklich 4 und nicht 5, überprüfen Sie es mit dem Taschenrechner. Das 2+2=4 ist immerhin besser, als einen Aufsatz zu schreiben, wie man sich bei der Lernzielkontrolle gefühlt hat.
Dass die Kinder nachher jedem SVP-Mist zustmmen ist immerhin besser, als dass sie jedem linken Mist zustimmen.
Oder wollen wir wiklich den Kapitalismus abschaffen und die Planwirtschaft einführen?
Neidisch? Für das korrekte Ausfüllen der Subventionsanträge braucht es eben KnowHow. Man muss sogar Schreiben und Rechnen können.
Weshalb dürfen nur Ausländerfrauen mit Kindern zuhause bleiben und Schweizerinnen müssen arbeiten gehen? Das ist doch nicht fair für die Frauen und vor allem nicht fair für die Kinder.
Sehr geehrter Herr Michel
Schön, dass Sie wieder einmal zur SVP Dampf ablassen konnten. Sonst haben Sie nicht viel Gescheites gesagt.
Ich freue mich über junge Leute, die sich für die Politik in unserem Land engagieren und dafür grosse zeitliche Opfer bringen. Schön zu sehen, dass es in allen Parteien trotz einer gewissen Verdrossenheit Nachwuchs und gescheite und engagierte Leute gibt.
Wenn Sie aber nicht an Ihrer Wortwahl arbeiten und Ihre Aussagen mit etwas mehr (relevanten) Inhalten füllen, werden Sie trotz Engagement nicht weit kommen. Ihre Beiträge ähneln sich stark. Dass Sie alle von der SVP als Deppen anschauen wurde deutlich. Damit sind noch keine Lösungen auf dem Tisch. Die FDP, der ich mir sehr verbunden fühle, hat aber viel Terrain gutzumachen und ziemlichen Nachholbedarf. So wird es aber nicht gelingen, Herr Michel. Mit “Aufrütteln” hat das nicht zu tun.
Sehr geehrter Herr Breisinger
Leider bin ich nicht vom Fach und kann deshallb fachlich zur Bildungspolitik kaum etwas beitragen. Aber Ihre Vorwurf an Herr Michel betreffs Wortwahl kann ich nicht nachvollziehen.So wie ich den Beitrag von Herr Michel mitbekommen habe, erscheint er mir eigentlch von der Wortwahl her als absolut korrekt!
Einzig mit dem Nachholbedarf der FDP kann ich mit Ihnen einig gehen.
Sehr geehrter Herr Mundorff
Herr Michel ist Kampagnen-Leiter. Er ist ein junger Politiker, der früher oder später mit Andersdenkenden an einen Tisch sitzen muss um Lösungen zu finden. Gute Ideen zu haben ist nur ein Teil der Sache – diese umzusetzen ist nach wie vor die grosse Kunst.
Ich bin gar kein Fan der SVP. Aber bei praktisch jedem Artikel diese als Deppen darzustellen wird es Herrn Michel eines Tages schwierig machen, mit diesen (und anderen) an einen Tisch zu sitzen.
Wenn man andere schlecht macht, ist man damit nicht automatisch gut. Ich finde die Wortwahl (auch in früheren Artikel) mindestens dann wichtig, wenn man künftig Ideen umsetzen will. So stark und unantastbar ist die FDP nun auch nicht, dass sie keine Partner brauchen würde.
Hallo Herr Breisinger
Danke für Ihre informative Antwort. Da gehe ich auch mit Ihnen einig , aber mit der Zeit, so hoffe ich, wird auch Herr Michel herausfinden wie man “diplomatischer” argumentieren muss um Erfolg zu haben. Einstweilen bin ich davon überzeugt, dass allein schon ein Widerspruch an die Adresse der SVP, jüngere Wähler zum Nachdenken reizen kann und das wird dringend nötig!
Wer weiss, vielleicht kommen die Zeiten so wieder, wo auch eine FDP wieder eien ernst zu nehmende Anzahl Stimmen hinter sich scharen kann. Allerdings bis zum 2011, haben sie dazu nicht mehr allzu viel Zeit!
Bravo Herr Breisinger!
Herr Michel, ich bin mit Ihnen einig, dass der SVP Lehrplan nicht perfekt ist (insbesonders mit den Sprachen). Unser Bildungswesen hat Optimierungsbedarf (warum müssen wir sonst qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland holen?). Eigentlich bin ich mich eher von der SVP ein kategorisches Nein ohne konstruktive Gegenvorschläge gewohnt, verkehrte Welt. Oder ist für Sie HarmoS und/oder der Lehrplan 21 die Lösung? Bin gespannt auf die Reaktionen der Lehrbeauftragten.
”Mehr Kompetenzen für die Schule. Mehr Verantwortung für die Eltern und Schüler” – Dies würde ich sehr begrüssen. Schade, dass kein Lehrplan dies im Detail ausformuliert.
Ist der Lehrplan wirklich das wichtigste? Für meinen Erfolg oder Misserfolg in einem Fach gab es zwei Gründe, mein Interesse und vor allem wie gut der Lehrer war. Am Schluss steht einem Lehrer eine Klasse gegenüber, da entscheidet sich der Erfolg. Und ich behaupte einmal, dass der Lehrplan dabei nicht das wichtigste ist.
Sehr geehrter Herr Michel
Ob Sie es Wahr haben wollen, oder nicht, die Zukunft ist immer die Vergangenheit, nur in einer anderen Form.
Wie sieht bei Ihnen ein Rad aus? Rund, oder Quadratisch?
Was die heutige Schulbildung anbelangt was nützen mir die vielen Sprachen, wenn ich nicht einmal Kopfrechnen kann!!!! Auf welchem Platz steht unser Schulbildungssystem denn heute Weltweit? Wir waren mal ziemlich weit vorne dabei
Auch der beste Schüler kann nichts bewirken, wenn er keine Lehrstelle bekommt
Freundliche Grüsse
Bildungsinhalte: Sollen die Schulen nur noch wirtschaftlich verwertbare Bildungsinhalte lehren?
Ein wirksames Mittel, den Trend zu den „weichen“ Fächern zu stoppen, läge darin, den Schwerpunkt der Bildungsinhalte schon in der Mittelschule auf Mathematik, Wirtschaft und Technik zu legen, dies auf Kosten der sprachlichen und musischen Fächer, der Geographie und der Geschichte. Im Weiteren könnte an den Hochschulen durch entsprechende Studienbedingungen eine Umlenkung der Studierendenzahlen auf die von der Wirtschaft bevorzugten Studienrichtungen versucht werden. Bildung ist allerdings mehr als Vorbereitung auf einen Beruf. Die Freizeitgestaltung nimmt einen immer höheren Stellenwert ein; im Leben und der Politik sind wir ständig mit gesellschaftspolitischen Fragen konfrontiert; wir müssen Werturteile fällen. Die Orientierung im Leben erfordert mehr als das beruflich verwertbare Wissen. Was dazugehört muss immer wieder neu geprüft werden. Der Lehrplan 21 böte Gelegenheit dazu. Bis heute wurde dieser Lehrplan nur in den Fachgremien der Kantone diskutiert und nicht in der breiten Öffentlichkeit. Wenn ich von Zeit zu Zeit lese, welche Widerstände aus LehrerInnenkreise nur kleinste Veränderungen in der Fächer- und Stundentafel oder in Promotionsverordnungen verursachen, habe ich Zweifel an der Reformierbarkeit des Lehrplans.