1. Bildung & Forschung

Lehrer:innenmangel – ein hausgemachtes Problem!

  1. In den letzten 50 Jahren wurden die Schulklassen immer kleiner. Ging man 1970 noch in eine Mittelstufenklasse mit 32 Schüler:innen, findet man heute manchenorts schon 20 Schüler:innen pro Klasse zu viel.
  2. Mit der Einführung der «integrativen» Schule wurden die meisten Sonder-und Kleinklassen aufgelöst und Schüler:innen mit Behinderungen, Lernschwäche oder Verhaltensstörungen in normalen Klassen eingeschult. Das erforderte aber dort zusätzliches Lehrpersonal. Die starke Zuwanderung auch aus völlig fremden Kulturkreisen belastet die Schule mit immer mehr Integrationsaufgaben, die sie zunehmend überfordern. All dies führt zu einem ständig steigenden Bedarf an Lehrkräften.
  3. Jahrzehntelang genügte nach der gymnasialen Matur oder dem vierjährigen, an die Sekundarschule anschliessenden Lehrerseminar ein kurzes Oberseminar, um das Lehrerpatent zu erlangen. So konnte man mit 21 Jahren schon Lehrer sein. Seit einigen Jahren muss man nach der Matura eine Pädagogische Hochschule absolvieren, was drei Jahre Vollzeitstudium bedeutet. Diese Akademisierung des Lehrerberufs ist in Anbetracht des an der Volksschule zu vermittelnden Stoffs schlicht unsinnig.
  4. Früher waren Lehrer:innen Autoritätspersonen, denen man als Schüler:in Gehorsam schuldete. Heute rennen freche Zöglinge zum Papi, wenn der Lehrer Regeln durchzusetzen versucht, und der Papi beschwert sich beim Schulpräsidenten. Am Schluss steht der Lehrer als Bösewicht da.
  5. Der neue Lehrplan spricht schwammig davon, dass die Schule nicht Wissen, sondern «Kompetenzen» vermitteln soll. Wie diese ohne das nötige Wissen erlangt werden können, bleibt unerfindlich. Es besteht der Verdacht, dass man einfach die Anforderungen herunterschraubt, damit alle möglichst ohne Anstrengung mitkommen.
  6. Früher war Erziehung Sache der Eltern, Bildung die Aufgabe der Schule. Heute müssen sich Lehrer:innen mit immer mehr unerzogenen Störenfrieden herumplagen, denen schon die grundlegendsten Anstandsregeln fremd sind. Gleichzeitig mischen sich die Eltern immer stärker in den Schulbetrieb ein. Kommt der Übertritt in die Oberstufe in Sicht, geraten Lehrer:innen bisweilen unter erheblichen Druck, den Schüler:innen Gefälligkeitsnoten zu geben.
  7. An vielen Schulen ist für die Mehrheit der Schüler:innen schon die Erstsprache eine Fremdsprache. Anstatt den Schwerpunkt in der Primarschule auf diese Sprache zu legen, überfordert man die Kinder oft schon ab der zweiten oder dritten Klasse mit Fremdsprachen. Hinzu kommen andere neue Fächer. Für das richtige Einüben der Grundfertigkeiten, die bis zur 6. Klasse bei allen «sitzen» sollten, fehlt die Zeit.

Von heute auf morgen lässt sich der Mangel an Lehrkräften nicht beheben. Damit der Lehrerberuf wieder attraktiv wird, müssen aber die vorstehend geschilderten Fehlentwicklungen möglichst rasch korrigiert werden. Dazu gehört, die Stellung des Lehrers als Autoritätsperson zu stärken. Es braucht klare, messbare Leistungsziele, die am Ende der jeweiligen Klassenstufe erreicht werden müssen. Kinder mit groben Verhaltensauffälligkeiten, ausgeprägter Lernschwäche oder völlig ungenügenden Kenntnissen der lokalen Erstsprache gehören nicht in Regelklassen. Die Primarschule muss sich wieder aufs Lesen, Schreiben und Rechnen konzentrieren und die Schüler so lange üben lassen, bis diese Fähigkeiten wirklich «sitzen». Die Akademisierung des Lehrerberufs muss gestoppt werden. Um Primarschüler:innen zu unterrichten, braucht man kein Hochschulstudium. Werden diese Massnahmen umgesetzt, so ist es ohne Qualitätsverlust möglich, Klassen mit 25 bis 30 Schülern zu bilden, und hört der Lehrermangel auf. (Auszug aus lic. iur. Christoph Spiess: „Lehrermangel – ein hausgemachtes Problem!“)

 

 

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