Im Tessin gibt es eine Stiftung, die es ermöglichte ein Herzzentum (cardiocentro) zu zu erschaffen. Ein deutscher Arzt hatte mit einem namhaften Betrag diese Stiftung ermöglicht. Es ist eine Klinik (privat, weil Stiftung) , die sehr viel Anerkennung geniesst, sowohl von den Patienten , wie auch von internationalen Fachkräften. Jetzt soll diese Klinik in die Kantonsspitäler integriert werden. Einige bekannte Persönlichkeiten wollen das. Das wäre der Untergang dieser ausgezeichneten Klinik. Vor allem auch, weil die Führung und das Klima kaum mit der Führung und klimatischen Verhältnissen der Kantonsspitäler übereinstimmt. Das Cardiocentro kann nur verlieren. Eine Unterschriftensammlung bezeugt, dass die Tessiner die Klinik in der jetzigen Form behalten möchten.
Es ist eine eigenartige Diskussion im Gange, es geht kaum um die Menschen im Tessin, sondern um Machtverhältnisse. Machtpoker von Tessiner Häuptlingen.
Warum etwas ändern, wenn es funktioniert?
Warum sollte das Luganer Cardiocentro in das Kantonsspital integriert werden? Gibt es etwas, das heute nicht funktioniert, das das Cardiocentro nicht erfüllen kann und das nur das EOC (Ente ospedaliero cantonale) lösen kann?
Gibt es Funktionsstörungen, die verhindern, dass der am 22. Dezember 1995 eingeschlagene Weg fortgesetzt wird? Das sind Fragen, die sich der Normalbürger schon seit geraumer Zeit stellt, aber er erlebt öffentliche Hetze, die ihn erstaunt und traurig stimmt.
Das Cardiocentro ein Aushängeschild für das Tessin, das es zu schützen gilt. Die Gründung des Cardiocentro ist nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Tessiner Menschen eine Leistung. Schwerkranke Patienten, die eine qualitativ hochwertige Versorgung und die Nähe ihrer Lieben benötigen, als auch für ihre Angehörigen, die nicht mehr gezwungen sind, lange und teure Reisen zu unternehmen sind eine wichtige Errungenschaft.
Die Geburt des Cardiocentro war durch Sand ins Getriebe werfen und verwerfen der Idee eines Herzzentrums durch kantonale Persönlichkeiten schwierig. Heute ist das Cardiocentro an das Universitätsspital von Zürich angegliedert.
Warum also heute die Richtung ändern? Warum sollte man das Cardiocentro von der Stiftung trennen, die seine Realisierung ermöglicht hat? Warum sollte man es in das EOC integrieren, das damals die Umsetzung aufgegeben hatte? Zumal die jetzigen Manager sehr gerne den gleichen Weg weitergingen. Diese verfügen über die notwendigen Fähigkeiten, Kompetenzen und Kenntnissen. Der Normalbürger kann es sich nicht erklären.
Bei ihrer Gründung im Dezember 1995 war die Stiftung Cardiocentro Tessin gezwungen, in ihre Satzung ein Verfallsdatum aufzunehmen, das ihr eine Laufzeit von 25 Jahren gibt. Hätte sie die von der EOC gewünschte Auferlegung nicht akzeptiert, wäre die Stiftung wahrscheinlich sie nicht einmal geboren worden und hätte daher das Cardiocentro nicht erschaffen. Der Spender Zwick, der Präsident der Stiftung war, nahm an. Zur Umsetzung des Projekts wurde am 27. September 1996 ein Vertrag zwischen der Stiftung und dem EOC über eine Fläche direkt auf dem Grundstück, auf dem das Cardiocentro steht, unterzeichnet. Das Grundstück hat eine Laufzeit von 25 Jahren. Was steht in diesem Vertrag? Es besagt, dass das EOC nach Ablauf dieses Rechts die Rückgabe und..… verlangen kann. Es kann, nicht muss. Es ist also eine Entscheidung, der Vertrag räumt eine Entscheidung ein.
Den Gründern des Cardiocentro wurde 1995 ein Datum auferlegt, das es nach 25 Jahren eine Überprüfung gibt. Eine neue Stiftung, eine Fotokopie derjenigen, die nach 25 Jahren abläuft, könnte ohne Probleme gegründet werden. In einem Land, in dem es keinen Mangel an Anwälten gibt, sollte es auch rechtlich ohne Probleme zu lösen sein.
Warum ist das EOC in diesem Punkt so starr und unflexibel? (….) Statt bestimmter kalter Argumente, bestimmter pikanter Reaktionen und bestimmter autoritärer Ultimaten, vielleicht ein wenig Herz würde nicht schaden. Das Tessiner Volk wäre dankbar. Das Cardiocentro funktioniert sehr gut, wie es ist: Warum es ändern?
Wo sind die Tessiner Politiker, die sich für das Cardicentro wehren ?
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Kommentare anzeigen Hide commentsDie Anzahl Spitäler in der Schweiz muss halbiert, nicht verdoppelt werden, Herr Jossi. Dänemark macht es vor.
Aber Herr Oberli, man sollte nicht die Spitäler auflösen, die gut sind und die Finanzen im Griff haben und in die kantonale Spitalmusswirtschaft integrieren. Der Kanton sollte seine Spitäler besser managen
Dänemark schliesst gegenwärtig 24 Spitäler; 21 bleiben und werden ausgebaut. Die Effizienz beginnt bereits zu greifen und bringt erste Einsparungen. Eingespart werden so vor allem millionenteure Apparate. Die Qualität der Behandlung steigt durch höhere Fallzahlen.
Herr Oberli das Cardiocentro ist eine Spezialklinik und ist ausgelastet. Andere Spitäler könnten diese Arbeit gar nicht leisten. Es geht hier nur um Herzkrankheiten. Auster Ausland kommen viele Patienten. Die Spezialisten, die hier sind werden, wenn geschlossen abwandern. Es werden auch Spezialisten aus dem Ausland zugezogen, die kommen nur wegen dem guten Namen. Die Stiftung erhält von verschiedenen Seiten Geld, das würde dahinfallen.
Spitäler schliessen ja, wenn es im Umkreis Alternativen gibt. Grössere Spitäler sind nicht unbedingt besser, da das Betriebsklima leidet.
Sparen bei den Gesundheitskosten ist gut, bis jetzt sind alle Versuche fehlgeschlagen. Die SP will die Prämien für Patienten durch teilweise Prämienübernahme durch den Staat vermindern. Ein falscher Ansatz, der mitnichten die Gesundheitskosten senkt.
Ich war in diesem Spital für eine Operation (2 Tage) kurzer Aufenthalt und Nachbetreuung. Das ist sparen !
Ja nun, solange jedes kleine Tal sein Herzzentrum will aus Prestigegründen werden die Gesundheitskosten Jahr für Jahr steigen.
Etwas gar gegen die Tessiner, die ihre kranken Herzpatienten in die deutsche Schweiz transportieren müssten. Bei einem Notfall zählen Minuten. Zudem gibt es im Tessin viele ältere Menschen, was mehr Herzpatienten bedeutet.
Spitalplanungen sind ein schwieriges Thema. Einerseits, weil die Bevölkerung sich an das Angebot gewöhnt hat, andrerseits, weil die Streuung dieser Spitäler vor langer Zeit – in jedem Kanton – so gewachsen ist.
Heute, wird mit anderen Vorgaben neu geplant und verändert. (Bettenzahl, Fallpauschalen, Minimalzahlen für jede Operationsart, was kann ambulant und was muss stationär durchgeführt werden. Notfallabteilung ja oder nein, usw. ) .
Besipiel: Wenn nun der Kanton Appenzell mit ca 20’000 Einwohnern ein neues Spitalzentrum plant für ca 50 Mio. Dabei ist das grosse Kantonsspital St.Gallen in 20 Min. erreichbar, so darf man fragen, ob das klug ist. Aber es geht eben dabei nicht nur um die Versorgung der Patienten, sondern immer noch um die Kantone, welche halt alles auch “selber ” haben wollen.
Von Appenzell ist man aber nur mit Blaulicht in 20 Minuten in St. Gallen zudem hat übrigens Appenzell Innerrhoden so ziemlich die tiefsten KK Prämien Schweizweit. Also so ganz falsch machen sie es doch nicht. Auch wenn ich diesen Neubau als Nachbar eher kritisch betrachte wollen die Bürger dieses Spital.