1. Sonstiges

Meinung oder Opportunismus?

Am kom­men­den Mon­tag fin­det das Zürcher Sechseläuten statt. Das in­ter­es­siert den Kan­tons­rat nicht und so wird der Schrei­bende eine sei­ner vie­len Ab­sen­zen ein­zie­hen müssen. Es gibt eben Vorgänge, die sich nicht am Bedürfnis Ein­zel­ner ori­en­tie­ren. Seit dem Us­ter­tag von 1830 schert sich die Land­schaft nicht mehr um die Ge­pflo­gen­hei­ten der Stadt. Am diesjährigen Umzug wird die Ge­sell­schaft zum Fraumünster als Gast des Zen­tral­ko­mi­tees der Zünfte Zürichs mit­mar­schie­ren. Bis­her war die Frau­en­zunft je­weils eine halbe Stunde vor dem of­fi­zi­el­len Zug der Zünfte zum Bel­le­vue auf­ge­bro­chen. Im lau­fen­den Jahr wer­den die Zunft­meis­ter darüber ab­stim­men, ob sie dies zur ständigen Ein­la­dung ma­chen oder nicht. Schwie­rige Fra­ge: soll man zu­stim­men, weil die Frauen auch mit­ma­chen sol­len? Aber, es sind nur ganz we­nige Frauen in der Frau­en­zunft. Es gehen viele an­dere am Umzug bei den Zünften mit, ver­mut­lich mehr, als in der Frau­en­zunft. Die Ge­sell­schaft zum Fraumünster sagt auch, sie wolle heute nicht dem ZZZ als voll­wer­tige Zunft bei­tre­ten. Wie wird das in Zu­kunft sein? Selbstverständlich waren im Mit­tel­al­ter auch Frauen Mit­glie­der bei den Zünften. Dann nämlich, wenn sie von ihren Männern oder Vätern ein Geschäft erb­ten und die­ses wei­ter­be­trie­ben. Heute sind Zünfte als pri­vate Ver­eine or­ga­ni­siert, die sich ihre Sta­tu­ten sel­ber ge­ben. Aber Ab­leh­nung ist fast nicht möglich, weil das dem An­se­hen der Zünfte scha­den könnte. Viel­leicht wird von fe­mi­nis­tisch, po­li­ti­scher Seite auch zusätzlicher Druck kom­men, wer weiss? Wo hört ei­gent­lich die ei­gene Mei­nung auf und wo be­ginnt der Op­por­tu­nis­mus? Die SVP hat bei den letz­ten Wahlen nicht so gut ab­ge­schnit­ten, wie er­hofft. Ver­mut­lich hat uns die harte Linie bei der Bud­get­ver­hand­lung​ in der Stadt mit ge­scha­det. Hätten die Gemeinderäte der SVP im Hin­blick auf die Wahlen eine an­dere Linie fah­ren sol­len, um nicht Stim­men von städtischen An­ge­stell­ten zu ver­lie­ren? Oder hätten wir einen Wahl­kampf mit pro­vo­ka­ti­veren Pa­ro­len fah­ren sol­len, um die Po­si­tio­nen der SVP bes­ser auf­zu­zei­gen? Ei­gent­lich müsste es uns klar sein. Die Leute wählen Mar­ken. Mar­ken sind un­ver­wech­sel­bar. Was mit den Ver­wech­sel­ba­ren pas­siert, haben die Wahlen ge­zeigt. Die Mitte wurde aus­ge­wech­selt. Man muss ver­tre­ten, was man denkt und zwar ein­deu­tig. Wenn der Kan­ton im Sechseläuten kei­nen Fei­er­tag sieht, janu. Wenn die Zünfte keine Frau­en­zunft am Sechseläuten wol­len, dann wol­len sie halt keine und wenn die SVP der Mei­nung ist, sie ge­neh­mige das vom Stadt­rat vor­ge­schla­ge­ne, nach­ge­bes­serte Bud­get, dann ist das zu ak­zep­tie­ren. Jeder muss die Fol­gen sei­nes Tuns dann tra­gen. Doch Fol­gen hat jedes Ver­hal­ten – und nicht immer die­je­ni­gen, die man er­war­tet. Laut Um­fra­gen sollte Mar­kus Kägi abgewählt wer­den. Es kam an­ders. Es lohnt sich, bei sei­ner Mei­nung zu blei­ben.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Meinung oder Opportunismus?
  • April 7, 2011

    Ich denke, dass es keine schwie­rige Fra­ge ist ob man zustimmen soll, ob die Frauen auch mit­ma­chen sol­len oder nicht. Was spricht denn dagegen? Die Zielsetzungen der Fraumünster-Frauen sind klar definiert und wichtig, wenn man sich die Beibehaltung von Traditionen auf die Fahne schreibt.
    Die Geschichte der Fraumünster-Abtei einer breiteren Öffentlichkeit vor Augen zu führen und die Kultur der Abtei transparent zu machen;
    Das Andenken an die historischen Frauenpersönlichkeite​n von Zürich zu pflegen;
    Die Beziehungen und das gesellige Leben unter den Fraumünster-Frauen zu fördern;
    Kulturelle und gemeinnützige Bestrebungen zu unterstützen.
    Es macht doch viel mehr Spass, gemeinsam die Traditionen hoch zu halten!

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Aussenpolitik
Europa-Dossier: Keine faulen Kompromisse – gegenüber der EU ist endlich Klarheit zu schaffen Keine weiteren Sondierungsgespräche mit der EU in Richtung einer Paketlösung. Die Unabhängigkeit der Schweiz ist nicht verhandelbar: Das heisst keine fremden Richter und keine automatische Übernahme von EU-Recht.
  1. Umwelt, Klima & Energie
Bevölkerungswachstum im Kanton Aargau: Masslos und ohne wirtschaftlichen Erfolg für die breite Bevölkerung! Seit 2002 (Personenfreizügigkeit in Kraft) ist die Bevölkerungszahl des Kantons Aargau von 559‘799 um 153‘318 Personen oder 27% auf neu 713‘117 Personen angestiegen, grossmehrheitlich über die Zuwanderung (Stat. Amt Kanton Aargau). Der enorme Bevölkerungszuwachs und der damit verbundene Arbeitsplatzzuwachs haben die Steuereinnahmen/Kopf im Quervergleich zu den andern Kantonen nicht steigern können.
  1. Sicherheit & Kriminalität
Kriminalstatistik: Ausländeranteil, Einbrüche/ Diebstähle und Gefängniskosten in der Schweiz sehr hoch! Ausländeranteil in Gefängnissen: 70% (Europa: 15%) Einbrüche und Diebstähle: 1458/100‘000 E (D/F/I: 1041) Gefängniskosten 2020:216‘000 Euro/Kopf (Europa: 53‘000 Euro/Kopf)

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen




Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu