Es ist kurz vor 7 Uhr früh, es herrscht hektisches Treiben am Hauptbahnhof in Zürich. Alle Pendler eilen zu ihren Zügen. Besonders groß ist der Ansturm auf den Intercity nach Bern. In der ersten Klasse nützen Geschäftsleute ihre Fahrzeit zum Arbeiten. Auf die Idee mit dem Auto zu fahren, kommt in der Schweiz kaum jemand.
Exakt, präzise und zuverlässig – So sind die Schweizer Bundesbahnen
Die Züge der Schweiz sind immer pünktlich, jeder Fahrgast kann sich auf sie verlassen. Zudem punkten sie mit ihrem Komfort. 56 Minuten benötigt der Zug für die 120 km lange Strecke von Zürich nach Bern. Auf die Minute genau kommt der Zug an. Die sprichwörtliche Schweizer Präzision ist hier gegeben. 91 % der SBB Züge kommen pünktlich, das heißt, mit weniger als 2 Minuten Verspätung. Da können sich die meisten EU-Länder etwas abschauen und noch an Präzision dazugewinnen (Infos).
Die SBB Züge sind zur Präzision verdammt, sonst geht sich der flächendeckende Fahrplan nicht aus. Zwischen großen Städten fährt jede halbe Stunde ein Zug. Im Westbahnnetz oft jede ¼ Stunde. Der Kunde muss keinen Fahrplan 1:1 kennen, denn er weiß, er hat zu jeder vollen Stunde einen Anschluss in jede Richtung. Die Schweiz hat ein integriertes System, denn alle Verkehrsunternehmungen sind miteinander verknüpft. Der Postbus fährt nicht ab, bevor der Zug angekommen ist. Alle Verkehrsmittel sind aufeinander abgestimmt, damit der Kunde ein integriertes System für sich nutzen kann.
Die Schweizer sind die fleißigsten Bahnfahrer der Welt
Bahn 2000 heißt das milliardenschwere Ausbauprojekt, das einen Taktfahrplan in der ganzen Schweiz vorsieht. Seit dem Jahre 2004 ist dieses Projekt auch umgesetzt. Die guten Verbindungen werden angenommen und daher gehören die Schweizer zu den fleißigsten Bahnfahrern der Welt.
Fakt ist:
o Eine Million Fahrgäste sind täglich mit den SBB Zügen unterwegs.
o Pro Jahr fährt jeder Schweizer fast zweieinhalbtausend Kilometer mit dem Zug.
o Über jeden Kilometer Gleis fahren 150 Züge pro Tag.
Die Siedlungsstruktur der Schweiz ist ideal, ein großer Teil der Bevölkerung ist im Schweizer Mittelland beheimatet. Dabei gibt es Städteketten, die mit der Bahn gut erschließbar sind. Das ist eine günstige Voraussetzung für präzise An- und Abfahrzeiten.
Schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich
Seit dem 2. Weltkrieg wird die Bahn zur Mobilität genutzt. Da die Schweiz keine große Autoindustrie besitzt, war das Auto als Fortbewegungsmittel nie so präsent. Die SBB ist eine spezialrechtliche Aktiengesellschaft. Eigentümer davon ist der Bund und diesem ist Wirtschaftlichkeit und Kapitalismus sehr wichtig. Mehr als 300 Millionen Franken GewinnAls Gewinn bezeichnet man die Differenz zwischen Einnahmen (... erwirtschaftet der Bund in der Regel jedes Jahr, das geht nicht ohne Strukturen und Kapitalismus. Die SBB haben ihre ProduktivitätUnter Produktivität versteht man das Verhältnis von Input ... in den letzten 20 bis 30 Jahren verdoppelt, dabei musste auch beim Personal kräftig eingespart werden.
Eine anhaltende Reform wird der SBB zuteil. 1994 hatte die Bahn noch 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nun sind es nur mehr 26.000. Es gab einen großen Stellenabbau, die Leute waren in früheren Jahren Beamte. Heute sind es die Angestellten, die den Betrieb aufrecht erhalten. Damals hatten sie einen Rentenanspruch mit 62 Jahren, heute gehen sie nicht vor 65 Jahre in die Pension und ihre Pensionsleistungen sind kleiner geworden.
Die Schweizer Bevölkerung bekennt sich bedienungslos zum Bahnfahren. In einer ganzen Reihe von Volksabstimmungen sagten sie stets Ja zur Bahn auch dank kundenfreundlichen Gutschein Kampagnen. Alle Bahnausbauten wurden immer akzeptiert und als gut befunden. Bei Straßenausbauten war das in der Vergangenheit nicht immer so. In den Zentren Zürich, Bern und Basel kann die SBB am meisten Geld verdienen. Im weniger ertragreichen Kommunalverkehr erhalten die SBB Zuschüsse vom Bund und den einzelnen Kantonen.
Die Mobilität, die in den kommenden Jahren stark anwachsen wird, vertraut auf ein gut ausgebautes Bahnnetz der Schweiz. Doch eine gute Infrastruktur verlangt nach Investitionen in Millionenhöhe.
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