„Eine neue Studie der Ökonomen Andreas Beerli, Jan Ruffner, Michael Siegenthaler und Giovanni Peri zeigt für die Schweiz, dass hoch qualifizierte Beschäftigte, die in der Schweiz in Grenznähe arbeiten, aber im Ausland wohnhaft bleiben, Schweizer Unter-nehmen und Beschäftigten eine Reihe von Vorteilen bringen. Für Unternehmen reduzieren sie den Fachkräftemangel. Das Zusammenspannen von einheimischen und ausländischen Experten führt zu Innovationen, einem Ausbau der Geschäftstätigkeit, mehr Beschäftigung und höheren Löhnen in den Bereichen, in denen die ausländischen Spitzenkräfte arbeiten. Den gleichen Effekt zeigt eine echte Zuwanderung von Hochqualifizierten auch in anderen Ländern. Das Beispiel zeigt, dass Migration nicht zwingend die Lage der Inländer*innen verschlechtert, sondern sie sogar verbessern kann. Aber es gibt auch das Umgekehrte: Eine Zuwanderung von Wenig-Qualifizierten führt tendenziell zu einer Konkurrenzierung von Inländer*innen mit geringer Qualifikation und Druck auf deren Löhne. Viel hängt auch von der Konjunkturlage ab: Ist sie gut und die Arbeitslosigkeit tief, überwiegt eher der Effekt, dass Immigrant*nnen Lücken etwa bei Fachkräften, aber auch in anderen Bereichen, füllen. Bei hoher Arbeitslosigkeit ist der Verdrängungseffekt grösser.“ (Markus Diem Meier in BaZ vom 22.08.2020)
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