So wie Migros und Coop vor Jahrzehnten der Schreck der unabhängigen Detailhändler waren, so sind Aldi und Lidl heute die harten Konkurrenten der beiden Kolosse. Ihre Discountpreise sind zum grössten Teil auf ihr Logistik-, Laden- und Sortimentskonzepts zurückzuführen. Ihre diesbezügliche Strategie ist effizient und klar auf die Hauptbedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Migros und Coop haben sich im Lauf der Zeit einen grossen Rucksack an Fixkosten aufgeladen. Die vielen Gross-Einkaufszentren mit ihrer tiefen Flächenproduktivität und das riesige Sortiment mit den hohen Bewirtschaftungskosten sind heute ein Klotz am Bein der beiden Grossverteiler. Nur ihre starke Duopol-Marktstellung erlaubt ihnen weiterhin die hohen Margen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsNun,man muss das auch aus der geschichtlichen Warte aus sehen.Noch in den zwanziger Jahren war die Schweiz faktisch ein reines Agrar-Land mit zehntausenden von Mittel-bis Kleinst-Bauernbetrieben,Landbesitz zwischen 3 ha bis 12 ha.!Ja viele Betriebe vor allem in der Zentralschweiz gehören den Klöstern und Adeligen des “blauen Blutes”!(“Heute noch!”)Die damalige Arbeiterschaft arbeitete noch zum grossen Teil in der Textilindustrie,und zunehmend in einer expandierenden Maschinenbau-Industrie.Jedoch die Löhne waren tief,und die Hälfte des Lohnes ging damals für das Erstehen von Lebensmitteln drauf.Dazu kam,dass die Wege zu Läden und Einkaufsmöglichkeiten oft weit waren und Autos hatten nur die ganz Reichen.Das Geschäftsmodell von Gottlieb Duttweiler zielte eben auf diese Kundschaft hin.Günstige Produkte anzubieten und sie dazu auch noch in die Dörfer und Weiler zu bringen mit ihren legendären Migros-Wagen.Auch Coop waren,wie der Migros aus der Not geborene Genossenschaften,die dafür sorgten,dass den Genossenschafts-Miglieder günstigere und attraktivere Einkaufsmöglichkeiten geboten werden sollten.Mit der Zunahme der Mobilität,indem beinahe jeder ein Auto besass,und die verbesserten übrigen Nahverkehrsmittel beschleunigten später den Bau von grossen Einkaufszentren.Unterdessen ist der Verkehr derart dicht,und darum die Wege zu diesen Einkaufstempeln nicht mehr so attraktiv,dass wieder vermehrt in den” Agglos”, also sozusagen vor dem “Hauseingang” Einkaufsmöglichkeiten errichtet werden.Das hat dem VOLG ebenso wieder Auftrieb gegeben,wie den neuen “Playern” Aldi und Lidl,die vonAnfang an versucht haben,eben in diesen riesigen Neubau-Siedlungen “Fuss” zu fassen.Es sind nicht nur die preislichen Konditionen,sondern auch nahe,und kurzwegig mit Parkmöglichkeiten gleich am Eingang der Läden einkaufen zu können.
Ja, diese Entwicklung hätten Coop und Migros schon längst voraussehen können.
Dass habe ich eigentlich noch erwähnen wollen.Aber wenn man zu lange “töggelt”, fällt man hier wieder raus und des “Schreibers Künste” verschwinden im “Nirgendwo”….!!
Sie haben absolut recht..!Der Coop hat damals mit grossem Trara alle Carrefour-Filialen aufgekauft in der Angst,Lidl oder Aldi könnte sich deren Standorte sichern.Sie selbst haben noch bis in die neunziger Jahre Quartierläden geschlossen……Man sagt dem so schön…”Auf`s falsche Pferd gesetzt”!!!Wegen ihrer breiten Abstützung ist der Coop zumindest bis dato trotzdem sehr erfolgreich aufgestellt.Die Migros hingegen “leidet” ein bisschen…!
Man muss um die Gunst der Konsumenten bemüht sein, nicht aus Angst vor der Konkurrenz handeln.
Wenn man sich als Manager nach irgend welchen Ökonomischen Masstäben Profit usw für die Investoren und Aktionäre kümmert, die ja oftmals keine Ahnung davon haben, warum eine Migros Coop Konsum und co entstanden sind, vergisst den Ursprung…
Wenn man überall Center hinstellt, und sich gleichzeitig noch „Grün“ und Sozial bezeichnet..okay kann man…sich selber loben bis zum St Nimmerleinstag
Warum Raiffeisen, Coop und Migros noch Genossenschaften sind, wenn nur um Kapitalismus geht und wenig um Hilfe für Selbsthilfe ist doch fragwürdig. Früher jedenfalls waren Börsengeschäfte nur etwas für die Reichen und nichts für das Fussvolk.
Wenn dazu noch ein beträchtlicher Teil im Ausland stattfindet, hat das wenig mit den Anfängen zu tun. Ob die Obrigkeit von Raiffeisen sich noch an die Grundsätze der Anfangszeit erinnert, sei mal dahingestellt.
Bei Aldi und Lidl einkaufen, damit deren Erben noch reicher werden? Nein Danke.
Mit einem schlaueren Ladenkonzept hätten Coop und Migros den Markteintritt von Aldi und Lidl verhindern oder erschweren können.
Die echten Experten kaufen im grenznahen Ausland ein, weil dort die Preise deutlich billiger sind. Oder kaufen bei Amazon.
Wenn selbst die Gemeindeoberhäuter im nahen Ausland Aufträge verteilen und Einkäufe, stimmt doch etwas sicher nicht.
1. Schlechtes Vorbild für den Bürger,
2. Begreifen anscheinend gar nicht, dass die Schweizer Auftragsnehmer (Gewerbe, Industrie) in der Schweizer Gemeinde die Steuern zahlen.
3. Glauben Sie dass unsere Behörden dieses Faktum wirklich in ihrer Kalkulation berücksichtigt?
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aber hallo, Aldi und Lidel geben sich sehr sehr schweizerisch….
Die Konkurrenz war notwendig und tut gut, so waren die etablierten Läden gezwungen ihre zu hohen Preise doch etwas zu senken.
Nein, man hätte viel früher auf das veränderte Einkaufsverhalten der Bevölkerung reagieren können.
Mit den Preisen aus dem grenznahmen kann man unmöglich mithalten. Ebensowenig mit Amazon, google, fb,……
Das mag auch stimmen, ist aber kein Argument gegen das lange falsche Ladenkonzept mit den vielen zu grossen Einkaufszentren und das viel zu grosse Sortiment im food-Bereich.
Man hat nicht auf das Veränderte Einkaufsverhalten reagiert, sondern die Grundlage entfernt, die kleinen Läden geschlossen, ab da mussten die Konsumenten suchen gehen.
Wenn der Laden im Dorf geschlossen wird, entsteht Frust. logisch. Wenn dieser Anbieter dann zu “schweizer Preisen” Ware im Center verkauft, hat man den frustrierten Ehemaligen Dorfkäufer schnell einmal im Konkurrenzladen, wo es ja billiger und gemäss Werbung noch schweizerischer zu und her geht.
Jürg Wolfensperger
Jede Kartellstellung ist ungesund, für die Kunden wie für den Inhaber.
Grundsätzlich sehe ich das auch so.Man muss jedoch auch ein bisschen relativieren.Migros und Coop haben auch viele Eigenprodukte,die noch hier in der CH produziert werden.Z.B.hat der Coop eine eigene Mühle (übrigens die Modernste und Grösste in der CH!)..eigene Teigwaren-Hersteller.…!Beide produzieren hier in der CH-feinste Schokolade!…usw….Das sind natürlich alles Dinge,die ein Lidl und Aldi teils zu Dumping-Preisen aus dem fernen und nahen Ausland bezieht unter z.T.fragwürdigen Konditionen für ihre Lieferanten.Ich bin kein Freund von “Geiz ist geil” Mentalitäten,wo man was kaufen tut,das möglicherweise Produzenten in den “Ruin” treibt,weil seine Unkosten bei so tiefen Preisen einfach nicht mehr gedeckt sind.Ich für mich bleib unseren Grossverteilern treu,zumal sie durch `s Band sehr schöne Läden und ein riesiges Sortiment anbieten!Ich muss allerdings gestehen,dass ich halt ein langjähriger Mitarbeiter gewesen bin im Coop,und diesen Betrieb als ausgezeichneten Arbeitgeber wahrgenommen habe,mit einer grosszügigen Pensionskasse ausgestattet,die mir nun einen “sorgenfreien” Ruhestand ermöglicht.Ob das dereinst für Lidl-und Aldi-Mitarbeiter auch der Fall sein wird weiss ich nicht…….
Sorry Herr Jürg Wolfensperger,
Ich kenne persönlich und namentlich Produzenten, welche für M oder Coop produziert haben, dabei durch die Preisdrückerei dieser, zu Grunde gingen.
Ja von solchen Sachen habe ich auch gehört.Nun stelle ich mir die Situation bei Aldi und Lidl lieber nicht bildlich vor.Nur ist auch zu sagen,dass ich von vielen Einheimischen hören muss,dass sie froh sind,mit Lidl und Aldi noch günstigere Einkaufsmöglichkeiten zu haben,weil deren Einkommen einfach bereits zu tief ist.Auch bei uns sind Ansätze da,dass Menschen vom Mittelstand in die Armutsfalle geraten,wegen der Oeffnung der Grenzen und verbundenem Lohndumping durch die “Zuwanderungs-Konkrrenten” auf dem Arbeitsmarkt.Ich frage mich schon,wie lange diese “Selbstzerfleischung” noch dauern muss,bis auch der Letzte erkennt,ob da nicht etwas “verkehrt” läuft.Oder gar ziemlich viel..!
Economie-Suisse und weitere “EU-Freunde” tun gut daran,die Lage durch unbedachte Verträge und Vereinbarungen nicht noch weiter zu destabilisieren.
Herr Jürg Wolfensperger,
Die Preise werden ja nicht nur von Migros, Coop, Denner, erfunden.
Es gilt immer noch, die Schweiz als “WollMilchSau” kann man ausnehmen….!!!
Was sollte der Irrsinn, kaufte Denner in der Tschechei Cola ein, transportiert es in die Schweiz und kann es billiger Verkaufen, wie welches was in der CH hergestellt wird.
Die Herstellungskosten sind es nicht, es sind die Margen…
Dem ist nichts beizufügen Herr Nabulon!Coop hat im 2017 einen Netto-Erlös von 800 Million en erwirtschaftet und sitzt auf einem Vermögen von beinahe 10 Milliarden!Es wäre also durchaus möglich gewesen,preislich etwas an die Kundschaft weiter zu geben.Und trotzdem passt mir diese “Discount” und “Geiz ist geil” – Welle auch nicht!Man soll doch allem,was man ersteht, auch einen gewissen Preis attestieren,weil sonst die schon längst überhand genommene “Wegwerf-Orgie” sich noch weiter steigert.Was nichts wert ist,kann doch getrost wegschmeissen!..Ja und das passiert leider heute in einem schon unerträglichen Ausmass.Es sollte ein Mittelweg möglich sein.!
Herr Jürg Wolfensperger,
Nein, diese “Geiz ist Geil” Linie gefällt mir ebenso wenig.
Entstanden ist dieses Thema, Geiz ist Geil durch? Menschen welche Arbeiten working poor, oder Arbeitslos sind? Dann möchte man doch dieses und jenes kaufen, und sucht sich die billigsten oft mals ohne Preis und Qualität zu vergleichen Produkte.
Das gipfelt dann in Skandalen, wenn Tierschutz, Arbeitsplätze im Ausland oder Deutschland, Kinderarbeit usw nicht eingehalten werden.
Wenn die Herstellung eines Produktes ab Fabrik sogar hier in CH produziert 1Franken kostet, sehe ich nicht ein, warum es für 7.95Franken im Laden steht.
In D eines was in D produziert wurde, gleiche Lizenz, aber nur 2.93Euro kostet.
Da scheiden sich die Geister.
eben wird mir mitgeteilt, dass das Produkt hier hergestellt sogar nur 0.38Franken kostet.