Nächstes Jahr wer­den Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer ins­ge­samt 95 Mil­li­ar­den Fran­ken er­ben. Davon müs­sen sie fast nichts ab­ge­ben, weil Erb­schaf­ten in kei­nem Kan­ton nor­mal als Ein­kom­men be­steu­ert wer­den müs­sen. Die Steue­run­ge­rech­tig​​​​​​​​­keit aber ent­steht nicht vor allem bei den klei­nen Erb­schaf­ten, son­dern bei den rie­sige Ver­mö­gen, die immer wie­der ver­erbt wer­den. Es pro­fi­tie­ren also vor allem Rei­che scham­los von die­sem Steu­er­ge­schenk. Bei der Mehr­zahl han­delt es sich um Rent­nerinnen* (Bild). Je­der zweite Fran­ken in der Schweiz wird nicht durch Ar­beit ver­dient, son­dern stammt aus Erb­schaf­ten.

  • Seit 1990 hat sich das ­Geld, das Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer er­ben, verdreifacht.
  • In der glei­chen Zeit ist der Erb­schafts­steu­er­f​​​​​​​​uss von 4,1 auf 1,4 Pro­zent ge­sun­ken – um zwei Drittel!

Diese Steu­er­ge­schenke sind nicht nur steu­er­lich un­ge­recht, son­dern ver­ur­sa­chen bei den Kan­to­nen hohe Steuerverluste. Dieses Geld würde für die Finanzierung der Folgen der Corona-Pandemie bitter benötigt.

Wür​d​en die Kan­tone den durch­schnitt­li­chen​​​​​​​​ Steu­er­fuss der Erb­schafts­steuer von 1,4 wie­der auf nur 4 Pro­zent an­he­ben, also etwa auf das Ni­veau von 1990, so könn­ten Kan­tone und Ge­mein­den im Jahr rund zwei­ein­halb Mil­li­ar­den CHF mehr einnehmen.

Dass die Mehrheit der Abstimmenden kein Interesse an einer höheren Erbschaftssteuer hat, zeigte die Abstimmung von 2015. Die Initiative «Millionen-Erbschafte​​​​​​​​n besteuern für unsere AHV», die Erbschaften über zwei Millionen und Schenkungen über 20 000 CHF mit zwanzig Prozent besteuern wollte, wurde vom von ihr mit 71 Prozent der Stimmen abgelehnt. 71% sorgen sich mehr um das Wohlergehen der Reichen, als um das Wohlergehen von Kanton und Gemeinde …

Z. T. nach:

nau.ch/news/for​​​​​​​​schung/schweiz​e​r​-​e​r​b​e​n-immer​-m​eh​r-​un​d-​za​hl​​en-​daf​ur-​kau​m-s​t​eu​e​rn​-​6562​7143​

 

W​a​s unternehmen Sie, damit wir zu einer gerechten Erbschaftsbesteuerung​​​​​​​​ kommen, liebe Leserinnen*?

 

––––––​​​​​–––––––––––––––

4​.​ Juni 2020

Das Volumen der vererbten Vermögen hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Eine Untersuchung der Uni Bern und der Fachhochschule Bern zeigt, dass ein Prozent aller Erben über 36 Prozent aller Erbschaften einkassiert. Zehn Prozent der Erben erhalten sogar über zwei Drittel aller Erbschaften. Da dieser hohe Anteil grösstenteils an diejenigen geht, die ohnehin bereits zu den Reichsten gehören, zementieren die rund 95 Milliarden, die jedes Jahr in der Schweiz vererbt werden, die bestehende Ungleichheit. (Denknetz)

––––––––––​​​​​–––––––––––

19. Oktober 2020

Dieser Blog hat heute bereits 1000 Leserinnen*.

––––––​​​​––––​–––––––––––

16​.​ Juni 2021

Im Gegensatz zu staatlichen Subventionen werden Steuervergünstigungen​​ in der Schweiz nirgends ausgewiesen. Jetzt bringt die internationale und überparteiliche Denkf​​abrik CEP Licht ins Dunkel. 24 Milliarden pro Jahr machen die Einnahmenausfälle des Bundes wegen Steuervergünstigungen​​ aus. Das entspricht 33 Prozent der Bundeseinnahmen. 5 Mia CHF davon fehlen u. a. wegen der Steuerfreiheit von bestimmten Kapitalerträgen.

––​​––––​​––––​–––––––––​–​–

Comments to: MILLIONENERBSCHAFTEN NORMAL ALS EINKOMMEN VERSTEUERN

Neuste Artikel

  1. Gesellschaft
Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland gefährdet. Meinungsfreiheit, die keine falschen Tatsachenbehauptungen zulässt, ist eben keine. Nur eine Gesellschaft, in der es sogar erlaubt ist, zu lügen, ist wirklich frei. Die Lüge mag moralisch verwerflich sein. Ein Rechtsvergehen darf sie in einer freien Gesellschaft niemals sein. Dass die neue Koalition in Deutschland offensichtlich an eine Medienaufsicht zur Wahrheitskontrolle denkt, macht die Sache noch schlimmer. Vor allem aber gestehen die rot-schwarzen Koalitionäre mit der Planung einer staatsfernen Medienaufsicht selbst ein, dass sie Meinungen unterhalb der Schwelle des Strafrechts sanktionieren wollen. Doch in einem Rechtsstaat ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. Wer an diesem Grundsatz rüttelt, öffnet das Tor zu einer autoritären Gesellschaft.
  1. Politisches System
Die FDP verliert ständig Wahlen. Das generelle Problem der Mitte-Parteien (FDP, Die Mitte, EVP und GLP) ist ihre schwankende Position zu politischen Schwerpunktthemen wie zur EU-, Migrations-, Asyl- oder Neutralitätspolitik. Die Wählenden und Abstimmenden wissen nie genau, wie sich diese Parteien und ihre Vertreter:innen positionieren. Das ist der Hauptgrund für ihr tendenziell schwaches Abschneiden bei Wahlen und Abstimmungen.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu