Die Schweizer Nationalbank (SNB) kann die EU nicht weiter mit Eurokäufen stützen und verabschiedet sich vom Mindestkurs. Dieser war ohnehin nur ein Kompromiss auf Zeit. Den einen sicherte er eine Zeitlang das Überleben – den anderen bedeutete er unnötig Konkurrenz aus dem eigenen Land. Der Schritt der Nationalbank ist sicher richtig. Auch sie muss sich an den Fakten orientieren.
Jetzt aus kurzfristigem Firmenrettungsdenken der EU und dem Euro beitreten zu wollen wäre der grösste Fehler. Die EU hat ohne Schweiz bereits jetzt allergrösste Mühe sich am Leben zu erhalten. Ein Beitritt bedeutete nichts als schlechtere Arbeitsplatzbedingungen und generell schlechtere Qualität aufgrund der geltenden Rahmenbedingungen. So etwas kann man auch ohne Beitritt haben. Denn die Strategie der neuen EU-Kommission geht weiterhin klar in die falsche, zentralistische, diktatorische Richtung. Die EU-Grünen opponieren bereits.
Der Unterschied liegt jedoch darin: Dank der jetzigen faktischen Unabhängigkeit zeigt sich am Beispiel der SNB heute die Grenze des bisherigen schweizerischen neoliberalen Wegs. Er funktioniert nun weder vor- noch rückwärts. Sonst wäre der Mindestkurs beibehalten worden. Als EU-Mitglied hätten wir diesen Indikator für den spätestmöglichen Zeitpunkt der Kehrtwende nicht gehabt.
Was hiesse dies konsequenterweise für die Schweizer Politik in volkswirtschaftlichen Kriterien gedacht? NachhaltigkeitNachhaltigkeit - auch "Nachhaltige Entwicklung" - bezeichnet..., NachhaltigkeitNachhaltigkeit - auch "Nachhaltige Entwicklung" - bezeichnet... und nochmals NachhaltigkeitNachhaltigkeit - auch "Nachhaltige Entwicklung" - bezeichnet...! Ob man das will oder nicht. Wir brauchen langfristige und logische Strategien für unser Land. Grüne Wirtschaft. Vollgeld. Existenzsicherndes Grundeinkommen aus Finanztransaktionen bezahlt. Das sollten die Eckpfeiler sein. Jede Beibehaltung oder Verschärfung des bürgerlichen Status quo wäre die politische Funktion missbraucht.
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Kommentare anzeigen Hide commentsWas soll man zu diesem Blog sagen. Meisterhafte Verdrehungskünste, so verstehe ich dies persönlich. Eben Politik eines Parteimitglied der günen Partei. Sehr gute Entscheidung der schweizerischen Nationalbank. Jetzt wissen wir wenigstens was der Franken wert ist. Der Franken ist wohl nicht stark, nein der Euro offensichtlich schwach wie bis anhin noch nie.
Sie propagieren den totalen Masochismus, Herr Rohner? Um den Franken geht es nun wirklich nicht, dem ist das Ganze egal. Dem Euro übrigens ebenso.
Wenn ich das richtig verstanden habe Herr Kirchgraber sind sie gegen den Beitritt in die EU und den Euro. Dieser Aussage kann ich nur vollumfänglich zustimmen.
Der Fall dieser Stützt hätte schon längst passieren sollen. Es ist oder wird nur wieder scharz gemalt. Firmen hatten nun rund 3 Jahre Schonfrist um Ihre Betriebe auf den freien Euromarkt einzustellen. Wer das nicht getan hat ist so leid es mir um die Arbeitsplätze tut, nicht überlebensfähig.
Was aber immer verschwiegen wird beim Export. Dass viele Grundstoffe für das produzierte Produkt importiert wird, welches dann automatisch auch den Preis senkt.
Und wenn es tatsächlich nun zu einem Abbau kommen würde, könnten nun die Firmen endlich zeigen, dass es keine Kontigente braucht und der Schweizer-Vorrang umgesetzt wird.
Stefan Kirchgraber
Herzlichen Dank für Ihren verständlichen Beweis, dass Sie meinen Hinweis voll verstanden haben und sich mit Ihrer klaren Antwort selbst, damit etwas unvorteilhaft fotografiert haben. Wirklich gute Leistung, gratuliere.
“Sie propagieren den totalen Masochismus, Herr Rohner? Um den Franken geht es nun wirklich nicht, dem ist das Ganze egal. Dem Euro übrigens ebenso”.
Wenn dies stimmt, dann ist ja heute nichts passiert, was die Marktwirtschaft, den schweizer Tourismus, sowie die Exportindustrie, Hochfinanz usw. beunruhigen müsste. Sie persönlich haben kaum etwas zu befürchten. Die Sozialfürsorge Angestellten werden darunter kaum leiden müssen, im Gegenteil.
Damit verabschiede ich mich aus diesem Blog.
Auch ich bin Grüner. Aber wir haben ein breites Dach, da kann ich gut unter der gegenüberliegenden Dachseite stehen. Ohne dass wir uns tot schlagen müssen.
Wie Stefan finde ich es gut, sogar super, dass Herr Jordan Klartext geredet hat.
Und ich finde er hat damit der EZB und damit der EU einen Dienst geleistet.
Wenn die EZB nächstens Schrottpapiere aus Krisenländern kaufen will (oder muss) würden die Finanzspekulanten die schon Griechenland ruiniert haben ihre Euros flugs in CHF umtauschen und den €-Berg der SNB nochmals vergrössern. Es ist zu hoffen, dass der Negativzins Wirkung zeigt.
Wenn man wie ich – zwar als Zuschauer – mit Europa aufgewachsen ist, dann sieht man das Jahrhundert-Friedensprojekt in einem anderen Licht als jene, die glauben es existiere schon seit der Erschaffung der Welt und sei erst noch eine Art Diktatur. Früher hatten wir die “Schwoobe” als Feinde, dann die Sowjetunion und jetzt glücklicherweise die Europäische Union.
Wenn Herr Burkhalter nächste Woche nach Brüssel reisen würde um unser seinerzeitiges Beitrittsgesuch für Verhandlungen aus dem Tiefkühler zu holen, er hätte meine standing Ovation.
Europa ist in Gefahr zu zerfallen, wir müssen ihm helfen. Schliesslich sind wir in Europa zu Hause.
Die alten Feinde sind längst nicht mehr, das hat nicht mit der EU zu tun. Im Gegenteil: Die EU versucht heute einen neuen Kalten Krieg gegen Russland. Dazu ist es nun leider etwas zu spät. Wir sind heute zu vernetzt, als dass die alten Feindbilder einfach so wieder installiert werden könnten. Die EU hatte dies mit ACTA versucht zu bekämpfen, erfolglos.
Mehr noch: Ich persönlich hatte vor einem Jahr neben anderen in der Region Herrn Putin über wesentliche Eigenheiten des Schweizer Finanzplatzes, über die Perspektive Energieautarkie und Frieden sowie über das Konsensverfahren in Krisensituationen orientiert. Per facebook-Nachricht, das war ein paar Monate lang möglich. Im Namen von Occupy selbstverständlich.
Egal, was dort innenpolitisch läuft: Die Sanktionen der EU schaden weder Russland noch sonst jemandem effektiv, sie zerstören einzig die internationale Mafia und schlagen eine Bresche für die Alternative Nachhaltigkeit. Zudem haben die Russen ihr Geld gerne in der Schweiz und wollen etwas dafür. Also, was soll ein Schweizer Finanzplatz die kriegerische EU stützen?
Stefan Kirchgraber
Auch wenn Sie den gleichen Text zwei mal schreiben ändert die sn der Wirklichkeit gar nichts. Mit Wirklichkeit meine ich nicht Ihre Meinung zur Sache. Nein, ich meine die delikate Wirklichkeit. Wusste gar nicht, dass sich Putin persönlich durch Lokalpolitiker aus dem Rheintal, über die Eigenheiten des Schweizer Finanzplatz orrientieren lässt. Gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg.
Ich verstehe überhaupt nicht, was Sie damit sagen wollen.
Die Bilanzsumme war bei der SNB zu hoch und ist mit der jetzigen Situation immer noch gleich hoch, wegen diesen Eurozukäufen. Mit der Eurostützung wird die Bilanzsumme noch mehr aufgebläht, was sehr gefährlich ist. Wenn die SNB die aufgekauften Euros wieder verkauft, wird der schweizer Franken noch stärker gegenüber dem Euro. Das ist die Ausgangslage.
Wir machen kein Monopoly und spielen kein Lotto, Herr Kirchgraber.
Herr Kneubühl
Es ist richtig, dass man den Mindestkurs nun endlich aufgehoben hat. Wäre ein Fass ohne Boden. Wie es gemacht wurde, darüber kann man streiten. Fakt ist auch, dass man es nie hätte machen dürfen.
Es ist richtig, dass es fatal wäre, wenn man nun hinginge und die Euro-Anleihen verscherbeln würde. Wenn dann muss das in Kleinstmengen geschehen. Diese Menge welche die SNB in “Händen” hält hat bei Kauf schon Dinge bewirkt und würde bei grösserem Abverkauf das Gegenteil bewirken. Euro runter, somit CHF noch stärker.
Es war aus heutiger Sitation aber für die SNB dringlich, dass der Mindestkurs fällt. Für einen langsamen Ausstieg hätte sie keine Zeit mehr gehabt. Denn wenn die EU nun das Wirtschaftsförderungspacket über hunderte Milliarden beschliesst drückt das erneut auf den Kurs und die Schweiz müsste erneut hunderte von Milliarden aufbringen um zu stützen, was in dieser Menge noch unsinniger wäre.
Daher sehe auch ich nur den einzigen Weg. Weg mit Mindestkurs und verhindern, dass Anleger in die Schweiz in grossen Mengen an Devisen investieren. Das hat so einen kleinen Nebeneffekt. Wenn man grössere Mengen in die Schweiz investieren will oder wollte, müssten sie das dann in die Wirtschaft tun, was unserer Wirtschaft auf förderlich wäre.
NB: Es ist unfair, wenn die Wirtschaft nun schreit, dass man den Export und ähnliches nun nicht mehr stütze. Man hat das über rund 3 Jahre getan, was uns das Schweizer Volk, mit heutigem Kurs, rund 80 Milliarden gekostet hat. Ob das tatsächlich eine gute Investition war in unseren Export ist zweifelhaft. Mit direkter Investition von 80 Milliarden könnte man unsere Wirtschaft vermutlich besser und effizienter in Bewegung halten.
Die alten Feinde sind längst nicht mehr, das hat nicht mit der EU zu tun. Im Gegenteil: Die EU versucht heute einen neuen Kalten Krieg gegen Russland. Dazu ist es nun leider etwas zu spät. Wir sind heute zu vernetzt, als dass die alten Feindbilder einfach so wieder installiert werden könnten. Die EU hatte dies mit ACTA versucht zu bekämpfen, erfolglos.
Mehr noch: Ich persönlich hatte vor einem Jahr neben anderen in der Region Herrn Putin über wesentliche Eigenheiten des Schweizer Finanzplatzes, über die Perspektive Energieautarkie und Frieden sowie über das Konsensverfahren in Krisensituationen orientiert. Per facebook-Nachricht, das war ein paar Monate lang möglich. Im Namen von Occupy selbstverständlich.
Egal, was dort innenpolitisch läuft: Die Sanktionen der EU schaden weder Russland noch sonst jemandem effektiv, sie zerstören einzig die internationale Mafia und schlagen eine Bresche für die Alternative Nachhaltigkeit. Zudem haben die Russen ihr Geld gerne in der Schweiz und wollen etwas dafür. Also, was soll ein Schweizer Finanzplatz die kriegerische EU stützen?
Nach dem dramatischen Einbruch des Euro erwartet die deutsche Grenzstadt Konstanz am Samstag den ungebremsten Ansturm der ISIS (Irre Schweizer im Shoppingrausch). Berlin denkt offenbar über Unterstützung aus der Luft an. http://media8.news.ch/news/680/364188-f9a9bb6453882d43da0255fd765f4c73.jpg
Doch mal ernsthaft: Hiesiges Gewerbe unterstützen kann sicher hilfreich sein. Doch darf den Blick auf unseren Export- und Importhandel sowie die Verträge und hinterlegten Sicherheitsleistungen in Euro etc. nicht vergessen werden. Somit stellt sich die Frage nach den Aus- und Nebenwirkungen inkl. der Unsicherheitskomponente “Leben/Mensch”.
Schon merkwürdig, die Sache mit dem Einkaufen. Wie wäre es, wenn Leute wie der Gewerkschats-Oekonom Lampart den Konsumenten sagen würde, liebe Konsumenten, wenn ihr nicht mehr in der Schweiz einkauft, können die Schweizerläden ihre Verkäuferinnen nicht mehr bezahlen.
Stattdessen hat der Lampart an der Arenasendung ständig den Grübel unterbrochen um ihm zu sagen, was die Banken alles schlecht gemacht haben.
Ich sage natürlich nicht, dass das nicht stimmt. Aber erstens war es nicht der Fehler des Grübel. Und zweitens war dies nicht das Thema.
Oekonom Serge Gaillard warnt vor finanziellen Stützungen nach dem Verlassen des Mindestkurses. Steht diese Option denn überhaupt zur Diskussion? Der Schweizer Sozialstaat ist bereits dermassen ausgebaut mit Exportrisikogarantien und die gesetzlose UBS-Rettung anno 2008 oder so. So stark ist die Anspruchshaltung unserer sogenannten Elite, dass in den Medien dauernd die gesetzlich legitimierten Bezüger von Sozialhilfe oder anderen Rechtsansprüchen verunglimpft und für die Bettelspielchen der Mafia-Handlanger in der Politik missbraucht werden.
Dabei hätten all die Damen und Herren Betriebswirtschaft ebenfalls einen Sozialhilfeanspruch, wenn sie die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört natürlich auch das Offenlegen der finanziellen Zahlen.