Es erstaunt mich nicht, dass die Initiative Mindestlöhne zu
Stande gekommen ist. Allerdings gebe ich ihr in der Volksabstimmung
wenig Chancen angenommen zu werden. Warum? Seit zehn Jahren als
Schweizer in Deutschland lebend lese und höre ich viel über den
politischen Schacher mit Mindestlöhnen; dies vor allem in Wahlzeiten
– flächendeckend, versteht sich. Die relativ hohen Mindestlöhne der
Post hat der Postchef (CEO) Klaus Zumwinkel mit der Bundeskanzlerin
Merkel ausgehandelt, um die der deutschen Post missliebige Konkurrenz
auszuschalten, die der hohen Mindestlöhne wegen nicht mithalten
konnte. In Ländern mit gesetzlich festgeschriebenen Mindestlöhnen
verschwinden gewisse Berufe/Tätigkeiten weitgehend; so, zum Beispiel,
in Frankreich die weibliche (Pariser-) Concièrge. Das ist unsozial,
aber die Konsequenz von Mindestlöhnen: “es lohnt sich nicht
mehr?. Wozu haben wir denn Gewerkschaften. Lohnt es sich für die
nicht, sich in Verhandlungen mit dem ArbeitgeberBeim Arbeitgeber handelt es sich um eine Person/Unternehmung... für die
Erwerbstätigen am unteren Ende der Lohnskala einzusetzen?
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Meyer, auch ich finde bei den jetzigen Ramenbedingungen einen Mindestlohn einen grossen Fehler. Mit der jetzigen Regelung der Personenfreizügikeit würde dies nämlich bedeuten, dass der Strom der Zuwanderung noch grösser würde. Die Mindestlöhne würden vor allem auch schlecht qualifizierte Arbeitskräfte ins Land locken.
Dieses Argument weist auch gerade darauf hin, weshalb der Ruf nach Mindestlöhnen überhaupt aufkommt. Mit der PFZ ist auf dem Arbeitsmarkt das Prinzip Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht geraten. Dadurch sind vor allem die unteren Löhne nicht mit der allgemeinen Entwicklung mitgelaufen. Die Lohnschere öffnet sich dadurch immer weiter. Um dieses Problem wieder in den Griff zu bekommen, gibt es keine andere Lösung als die Regulierungen der PFZ anzupassen. Die PFZ sollte nur so weit gelten, als die Bevölkerung in der Schweiz nicht weiter wächst. Man könnte z.B. die dauernde Wohnbevölkerung der Schweiz auf einen fixen Wert von 8 Millionen festlegen. Auch bin ich überzeugt, dass Länder wie Deutschland froh wären, nicht so viele Fachkräfte zu verlieren. Die würden so eine Regelung der Schweiz unterstützen.
Mit so einer Regelung würde eine Mindestlohinitiative hinfällig.
Mit der Arbeit ist es wie mit normalen Gütern:
Wenn die Preise (Löhne) steigen:
sinkt die Nachfrage nach Arbeit. Es gibt also weniger Stellen und dementprechend mehr Arbeitslose.
und es steigt das Angebot an Arbeit(bzw. Arbeitskräften). Es gibt also noch mehr Ausländer die einwandern wollen.
Das sind gleich zwei ernsthafte Probleme gleichzeitig.
Sie lassen sich jedoch recht einfach lösen, durch eine Aenderung unserer Ausländerpolitik:
die Zuwanderung wird beschränkt und
die Rückwanderung wird gefördert.
Einige Ideen, wie das geschehen kann, finden sich in meinem Kommentar zu:
http://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/souveraenitaet-oder-abhaengigkeit/
Ein Mindestlohn hat jedoch auch Vorteile:
Die Angstellten haben ein höheres Einkommen und können mehr konsumieren.
Es gibt weniger Leute, die auf Sozialhilfe und Beiträge an die Krankenkassenprämie angewiesen sind. Dadurch sinken, die Kosten im Sozialbereich.
Der Mindestlohn ist also vorteilhaft und machbar, aber nur dann, wenn er mit einer vernünftigen Ausländerpolitik verbunden wird.