Die Argumentation des NoBillag Komitees passt mir auch nicht. Ich will eine starke, aber schlankere und ethisch verantwortungsvollere SRG mit weniger Gebühren- und Werbeeinnahmen. Wenn die SRG im Vorfeld angekündigt hätte, in Zukunft auf die Hälfte der Krimi-, Gewalt- und Zynikerfilme zu verzichten und Satiriker aus allen politischen Lagern zum Zuge kommen zu lassen, hätten wir jetzt diese unsägliche Abstimmungsdiskussion nicht. Aber die SRG und die damit verbandelten PolitikerInnen bewegen sich nicht und werden sich auch bei einem NEIN nach dem 4. März nicht bewegen lassen. Es braucht jetzt einen neuen Verfassungsartikel “Medien”, der eine abgespeckte SRG und das Überleben von privaten Qualitätsmedien konkret ermöglicht.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDen meisten, Ihrer Abspeckungsvorschläge könnte ich zustimmen.
Ich möchte sie noch ergänzen mit:
– Die SRG soll aufhören mit Filmeproduktionen zu unterstützen. Das ist Aufgabe der Wirtschaft.
– Die SRG soll aufhören die Dienste teuren der gfs in Anspruch zu nehmen. Diese Umfragen sind nutzlos!
– Die SRG soll auf extrem teure Sportsendungen wie Formel 1 rennen, und UEFA-Supercup (Clubfussball) verzichten.
Vielleicht noch anderweitig Kostenkürzungen generieret werden.
Aber die SRG braucht die Radio- und Fernsehgebühren um eine möglichst “politneutrale” Berichterstattung zu gewährleisten.
Und ganz wichtig noch:
Die SRG braucht eine Ueberwachung.
Eine Ueberwachung, dass sie die Bürger nicht mit zu hohen Kosten ausbeutet.
Eine Ueberwachung, wie sie sich die Privatwirtschaft auch gefallen lassen muss.
Ganz besonders zeigt sich dies jetzt im Postauto-Skandal.
So sind auch andere halbstaatliche und staatliche Unternehmen gefordert!
Absolut richtig, Herr Hofer.
Gut durchdachte Argumente.
Herr Hofer, Sie meinen so eine Art SED, die jede Äusserung im Medium überwacht und zensiert?
Ach nein, Herr Scheiwiller, wo denken Sie hin!
Dennoch, ich danke Ihnen für die kritische Frage.
Sie gibt mir Gelegenheit zu präzisieren.
ICH DENKE AN ÜEBERWACHUNG IN WIRTSCHAFTLICHEN BEREICHEN.
Es geht ja um Steuern und Gebühren, die am Ende der Kunde bezahlen muss.
Aber ich glaube, dass Sie das schon so verstanden haben…
Nein, mit dem JA zu No Billag muss sich ein Fernsehen oder Radio mit Qualitätssendungen auf dem Markt behaupten. Es braucht nur einen freien unzensierten Markt.
Herr Hofer
Sie wollen also neben dem eigentlichen Medienunternehmen noch einen Controller-Stab aufbauen, der das Medienunternehmen überwacht und kontrolliert.
Und die sollen natürlich noch gratis sein, damit das onehin schon kleinere Budget nicht wieder wächst….?
Oder wollen Sie einen überteuerten Controller-Stab damit Sie beim Nächsten SRG-Bashing die Keule hervornehmen können, wie viel Geld vom Steuerzahler nicht in Sendungen fliessen würde….?
Herr Wolf
Warum soll ein staatlicher oder halbstaatlicher Betrieb auf Wirtschaftlichkeit nicht kontrolliert werden, wie es in der Privatwirtschaft immer gang und gäbe ist? (Preisüberwacher, Preisabsprache, Hedgefonds usw.) Es geht nicht um die Ueberwachung von Programminhalte. Das habe ich bereits weiter oben präzisiert!
Wenn man sich Überlegungen macht, Medienunternehmen zu überwachen, sind wir wirklich auf den Hund gekommen (ohne Hunde beleidigen zu wollen).
Falls es viele noch nicht bemerkt haben, genau mit den Medien als Sprachrohr / direkte Werbung, versteckte Werbung, werden wir dazu angehalten, den Mist zu erwerben, den wir gar nicht brauchen.
Beste Beispiele jeweils Weihnachten, wenn das Fest der Feste zelebriert wird, wie es real dann abläuft, nicht so wie es vorgesäuselt wird in den Medien.
Falls es jemand noch nicht bemerkt hat in seinem Leben. Wenn wir eine Sendung anschauen von Anfang bis Ende, kann man davon ausgehen, dass zumindest ein Interesse da ist.
Falls bei dem Bericht gelogen wird, ist es Sache der Justiz, (Unruhestifter der öffentlichen Ordnung) zu betrafen, unwahre Nachrichten verbreiten ist, so wie ich das weiss, verboten.
Falls niemand oder zu wenig eine Sendung ansehen, scheint das Interesse nicht vorhanden zu sein. Die welche solche Hobbys haben, können sich aber immer noch Privat organisieren und treffen, oder Internet Foren aufmachen. Ein Verein, Club, eine Vereinszeitung usw gründen aufmachen und ihr Hobby direkt und selber bezahlen, und gut ist.
„Warum ich mit Ja stimme
Siebenunddreissig Jahre lang habe ich für die SRG gearbeitet, meist im Stab des Generaldirektors. Seither hat sich vieles verändert. Es ist Zeit für einen Umbruch.
Die «No Billag»-Initiative wird meiner Auffassung nach zu Recht abgelehnt, und zwar nach dem Motto: «Viele Jäger sind des Hasen Tod», und natürlich auch, weil die Initiatoren über wenig politisches Geschick und ein kleines politisches Netzwerk verfügen.
Umso wichtiger scheint mir, dass mit einem taktischen Ja der Anteil der Ja-Stimmen so hoch wird, dass doch ein Druck entsteht, eine grundsätzliche Reform der SRG anzustreben. Dass sich die SRG von sich aus reformiert, kann nicht erwartet werden. Wegen der Gesamtarbeitsverträge, vielerlei verfestigter Strukturen und der nicht gerade harten Turnaround-Führung ist dies nicht realistisch.“ Matthias Steinmann war Professor für Medienwissenschaft an der Universität Bern und Leiter der Publikumsforschung bei der SRG. Mit seinen Firmen war er viele Jahre lang europäischer Marktführer für Systeme zur Messung von TV-Quoten. In Weltwoche Ausgabe 8/2018
Sie haben vollkommen recht, Herr Schneider.
Wenn ich Schweizer wäre, würde ich ebenfalls NEIN sagen hierzu.
Mit einem JA stellen Sie die Weichen auf “Abstellen” Herr Schneider.
“Umbruch” ist nicht das selbe wie “Abbruch” – aber das scheint Ihnen nicht wirklich klar zu sein. Und mit “taktischen Ja-Stimmen” kann auch mal das Falsche herauskommen.
Wenn Sie also einen Wandel möchten, dann müssen Sie NEIN stimmen, denn bei einem JA ist kein Wandel mehr möglich. Dann gibt es nur noch das Rauschen auf dem Fernsehkanal.
Entschuldigt, aber mir wird schlecht, wenn ich lese, was alles unternommen werden sollte, um eine SRG in die gewünschte (jede politische Richtung sieht das gewünschte anders) Richtung zu bringen.
No Billag ist anders. Die Allgemeinheit muss nicht mehr bezahlen, und demzufolge ist es egal, was die Radio und TV Sender senden. Gefällt ein Programm, werden die Zuhörer und Zuseher haben. Gefällt das Programm nicht, werden diese Ausbleiben. Bleiben die “Kunden” aus, kann der Laden dicht machen, weil niemand interesse hat, da zu werben wo niemand zuschaut, hört.
Eigentlich ist es heute schon egal, was sie senden.
Zur Information habe ich in letzter Zeit wieder etwas geschaut. Und habe die eine oder andere Akzeptable Sendung gefunden. Aber sehr viel Mist, und vor allem was politisches Weltgeschehen anbelangt, Scharfmacherei, oder die gleichen Inhalte etwas anders formuliert wie im Oe oder Ard…
Viel Mist – das stimmt, hat mich auch schon geärgert, Herr Nabulon.
Deshalb muss die SRG abspecken.
Dennoch, es braucht sie!
Ich hab abgestimmt, wie das die SRG ohne Billag Gebühr macht, sehen wir dann. Vorschlag, sollen doch alle diese “Heimatschützer” so was auf die Beine stellen, da sponsoren, anstelle nur davon Profitieren.
Ja, das ist eine bestechende Logik:
Man hat Kopfweh, darum haut man gleich den ganzen Kopf ab…..
*kopfschüttel* (solange man noch einen hat….)
Seien sie unbesorgt J. Wolf ,
Die Ereignisse (Sack Reis umgefallen in China) finden genau gleich statt. Wir werden nur nicht mehr so schnell Informiert, ist eigentlich auch Unsinn.
Medien sollten sich via Qualität, von mir aus Einschaltquoten auf Markt behaupten. Und ich bin mir sicher, da werden sofort welche kommen und sich die Frequenzen sichern. Dann müssen jene die heute gratis mit Billag Gebühren ihre Ansichten verbreiten können, für das Verbreiten bezahlen. Die wollen uns ja etwas wichtiges mitteilen, warum soll ich dafür bezahlen?
Ich will kein Programm, das von den SRG-Leuten seit Jahrzehnten aufgrund von Art. 93 BV, der mehr oder weniger alles und jedes ermöglicht, in Eigenregie festgelegt wird. Zumindest ab und zu könnte man das Programmkonzept durch externe Experten hinterfragen lassen. Zum Beispiel im Hinblick auf die im neuen Konzessionsentwurf vorgesehenen ethischen Grundwerte und den Mehrwert für die Gesellschaft.
Entschuldigen sie, ich bin für die reine Marktregulierung. Kontrolle, Qualitätsprüfung, usw, das ist doch Geschmackssache. Plus noch die Arroganz, …das als unbedingt nötig anzusehen.
Der Markt ist nicht das Allheilmittel. War es noch nie und wird es auch nie sein.
In gewissen Bereichen funktioniert das und dort ist es auch sinnvoll. Aber “Marktsysteme” auf “Kultur” anzuwenden – das KANN NICHT funktionieren.
J. Wolf ,
Das sehen sie so.
Kultur, was ist das? Ist das die Berichterstattung von Geschehnissen? Oder ist das dass veräppeln von Renommierten Herrschern, ala Komiker? Was ist Kultur?
Mein Kulturbegriff sagt, das tägliche Leben ist unsere Kultur, die sich laufend wandelt.
Wenn Komiker Prommis nachäffen, oder kritisieren mit Schalk, Ironie, hat zuerst dieser Prommi etwas getan, was vielen nicht gefällt, was anstössig oder lachhaft ist. Also der echte Macher ist der oberdoofe Prommi, nicht der Komiker, oder Kabarettist.
Mit den Meldungen von Ereignissen ist es dasselbe. Ohne Ereignis keine Meldung. Und es schadet absolut nicht, tut eher noch gut (Bad News) wenn genau diese Art von Meldungen wegbleiben, die Nur Angst verbreiten.
Ein echtes Marktsystem würde heissen, dass man Handeln darf, ohne Zölle und Schranken und Abgaben. Wenn der Bedarf da ist, der natürliche Bedarf, nicht der durch Werbung eingeredete, das wäre echte Marktwirtschaft.
Es braucht auch nicht alle diese Überwacher sondern wenn einer Mist liefert….dürfte der Kunde hingehen…und nein, (schreib ich nicht, gleicht dem Mittelalter) was dem geschehen würde..
1. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass Sozialhilfe-Bezüger, die sich ein empfangsfähiges Gerät gar nicht leisten können/wollen, die gleich hohe Zwangsgebühr/Zwangssteuer zahlen müssen wie Millionäre. Nur Bezüger von EL-Leistungen sind von diesem Zwang befreit.
2. Beim RTVG haben wir über eine Gebühr abgestimmt. Die Zustimmung war sehr sehr knapp und wurde nur mit Hilfe der Auslandschweizer, die diese Gebühr nicht bezahlen müssen, gewonnen. Nachträglich wurde gerichtlich festgestellt, dass es sich hier nicht um eine Gebühr, sondern um eine Steuer handelt. Abstimmungen über Steuern bedürfen des Ständemehrs, was diese nicht hatte. Die Abstimmung hätte also als ungültig erklärt und wiederholt werden müssen. Das ist nicht passiert. Sind wir eigentlich in einer Bananenrepublik?
Es fällt mir schwer, mich mit libertären Kräften ins Lotterbett zu legen. Aber habe ich eine Wahl? Warum haben gemässigte Kräfte nichts unternommen? Warum wurde der sehr vernünftige Vorschlag “200-Franken sind genug” vom Parlament abgeschmettert?
Sagen wir doch einmal Nein, um ein politisch und kulturell ausgewogenes, aber bescheideneres Programm anzustreben. Alsdann sollte die Politik Druck auf die SRG ausüben. Dass Sozialhilfebezüger Gebührenfreiheit geniessen könnten, sollte doch machbar sein.
Auf meinen Beitrag gab es eine Antwort. Da ich die Antwortfunktion nicht öffnen kann, kann ich auf diesen nicht eingehen. Es ist also nicht Desinteresse oder Unhöflichkeit meinerseits.
Wahrscheinlich denken Sie an meinen Kommentar, den ich Ihrem Kommentar folgen liess, Frau Votava.
Möglich dass Sie für Vimentis den Webbrowser wechseln sollten. Mit Firefox zum Beispiel habe ich keine Probleme.
Ich empfinde es nicht unhöflich, wenn Sie sich nicht weiter äussern zu einem Thema. Sie haben eine Meinung und der Kommentarschreiber hat möglicherweise eine andere. Was solls. Wer recht hat, zeigt die Zukunft – vielleicht.