Der Einkaufstourismus hat auch im Bereich der Lebensmittel seit der Eurokrise, insbesondere seit Herbst 2011, zugenommen. Die Frage, die sich den in der Schweiz betroffenen Wirtschaftskreisen stellt ist, wie mit dem neuen Konsumverhalten umgegangen werden soll. Die Schweizerische Landwirtschaft sieht die Veränderung als Herausforderung und als Chance.
Die Diskussion, die in den grossen Medien in unserem Land bezüglich Konsumverhalten im Gange ist, soll genutzt werden, um die Zusammenhänge zwischen dem Einkauf Schweizer Lebensmittel, die etwas mehr kosten, und der Pflege der Kulturlandschaft und der Ökologie aufzuzeigen.
Die Schweizer Bauernfamilien möchten die Konsumentinnen und Konsumenten mit Lebensmitteln höchster Qualität bedienen und auch überzeugen. Die Mehrwerte, die unsere Konsumenten mit einem Kauf von Schweizer Lebensmitteln erwerben, gehen aber wesentlich weiter als die hohen Qualitätsstandards vermuten lassen. Mit jedem Apfel, mit jedem Liter Milch und mit jedem Kilo Brot aus der Schweiz wird auch die Pflege unserer einzigartigen Kulturlandschaft unterstützt, das hohe Tierwohl in der Schweiz gefördert und die ökologischen Ziele mitgetragen. Die Schweizer Gesellschaft hat in den Bereichen Tierschutz, Gewässerschutz und UmweltschutzUmweltschutz stellt den Schutz der Umwelt dar, welcher gegen... sehr hohe Erwartungen an die Landwirtschaft, die nur mit dem erfolgreichen Verkauf der
Lebensmittel erfüllt werden können.
Die Schweizer Bauernfamilien pflegen rund die Hälfte der Fläche unseres Landes. All diese wunderschönen Landschaften sind unsere Kulisse für die Naherholung und für den Tourismus. Die Bewirtschaftung der Flächen ist gerade im Berg- und Sömmerungsgebiet sehr arbeitsaufwendig.
Es ist die Aufgabe der Schweizer Landwirtschaft unserer Bevölkerung den Zusammenhang zwischen dem Erhalt unserer Kulturlandschaften und dem Einkauf von regional produzierten Schweizer Lebensmitteln aufzuzeigen. Ich bin überzeugt, dass unsere Bauernfamilien über sehr gute Argumente verfügen, um die Herzen und den Gaumen unserer Konsumenten zu begeistern.
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Kommentare anzeigen Hide commentsViele Schweizer und auch Deutsche kaufen lieber Schweizer Landwirtschaftsprodukte. Weshalb aber Barilla Teigwaren oder Nutella in der Schweiz zu doppeltem Preis gekauft werden soll ist mir unergründlich. Und weshalb importiertes Fleisch, Fisch und Gemüse so viel teurer ist verstehe ich auch nicht.
Die Pharmabranche darf in der Schweiz überhöhte Preise verlangen. Parallelimporte dürfen weiterhin verboten werden. Jetzt sollen die KonsumentInnen auch noch durch ihr Einkaufsverhalten die zu teure landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz aufrechterhalten. Geht’s noch, Herr Ritter?
Mit dieser Propaganda überzeugen Sie niemand.
Ausser im Tierschutz ist die CH-Landwirtschaft nicht fortschrittlicher als in der EU. EU-Bio ist ebenso günstiger! Von der ausserordentlichen Qualität will ich nichts mehr hören. Die Landwirtschaft ist eine Industrie die sicher zu 95% oder mehr Standardware produziert. Wer wirklich gutes Essen will, der muss hier in der Schweiz genauso wie im Ausland die guten Produzenten kennen. Billig ist das allerdings nirgends.
Die Bauern als Vorwand für höhere CH-Preise zu benutzen empfinde ich als einen billigen Trick. Eigentlich ist fast alles über der Grenze billiger. Wegen dem täglichen Bedarf lohnt sich bei mir der Weg über die Grenze nicht. Bei allen Grösseren Anschaffungen geht meine Familie seit den 70’igern über die Grenze. Ich bin damit aufgewachsen. Dabei kaufe ich sogar oft CH-Produkte in Deutschland zum halben Preis. Der leidendruck ist noch nicht zu gross für alle Importeure und Konzerne, die den CH-Kunden abzocken wollen. Mir ist nur unerklärlich warum sich hier die Leute so lange haben ausnehmen lassen.
Bei uns werden die Tiere gemästet um sie möglichst schnell auf das Schlachtgewicht zu bringen. Tierschutz dient dem Tierwohl und nicht der Fleischqualität. Neben dem Tierschutz verteuern die CH-Essgewohnheiten das Fleisch. In kaum einem Land werden so wenige Stücke gegessen wie hier. Das Tier besteht nicht nur aus Filet! Zudem werden bei uns fasst keine reinen Fleischrinder gehalten.
Die Preise sind trotzdem massiv überrissen im vergleich zum Ausland. Damit werden nur ineffiziente Landwirtschaftsstrukturen unterstützt und das Abzockertum aller anderen beteiligten. Im Ausland ist sogar die Topqualität billiger als der CH-Durchschnittsqualität. Gute CH-Qualität ist eigentlich fasst unmöglich zu finden. da bei uns alles auf Massenproduktion getrimmt ist. Die beste Qualität von langsam gewachsenen Tieren kann man nur mit extensiver Bewirtschaftung auf ungedüngten Flächen erzielen. Dazu fehlt in der Schweiz die Betriebsgrösse und extensive Weiden existieren nicht mehr.
Wie geschrieben wäre für mich der Weg nur um Essen einzukaufen zu weit. Und eigentlich ist die Landwirtschaftsdiskussion nur eine Ablenkung um von den grossen Margen allen anderen beteiligten abzulenken.
Je mehr Leute für ihre Einkäufe ins Ausland gehen, umso schneller werden die Preis angepasst:)
Seien wir doch ein bisschen ehrlich. Der Bauer verdient nicht übermässig viel und erhält für seine Produkte nur wenig. Die Verarbeitung und Verteilung der Produkte kostet in der Schweiz extrem viel. Dafür sind die CH-Vorschriften und das Duopol von Migros und Coop verantwortlich.
Herr Anton Keller,
Auch wenn diese Grossverteiler ein Pfannenfertiges Produkt bekommen, der Lieferant die ganze Verantwortung trägt, wird locker das Fünffache draufgeschlagen.
Personal, ?wusste nicht dass im Verkauf so viel verdient wird, Lagerhaltungs Kosten, Transport, Wasserkopf…gerechtfertigen scheinbar diese Aufschläge, heisst es.
Ich habe nicht von Importprodukten gesprochen. Schauen Sie sich einmal an den Preis eines Kalbs an und die Kosten dessen Schlachtung. Da verdient der Grossverteiler ca. 20-25%. Bei ausländischem Pouletfleisch sind die Margen so hoch, dass die Grossverteiler regelmässig Aktionen mit 30-50% Rabatt machen können.
Es sind eben viel zu viele Landwirte bei zu knappen Land womit eine wirtschaftliche Produktion leider nicht möglich ist. Allerdings sollte man die Sache objektiv betrachten, wer auf dem Markt nicht mehr bestehen kann wird sich eben einen anderen Job suchen müssen. Warum soll das für Landwirte nicht gelten ?
Landwirte erhalten auch unzählige Privilegien, darunter fallen: Steuererleichterungen, Erlaubnis Billigstarbeitnehmer einzustellen (auszubeuten) die (als Praktikant getarnt) auch keine Versicherungsleistungen aus einer Unfallversicherung oder AHV Beiträge zugute haben, Gratiskredite für Wohnbauten, Millionengewinne bei der Baulandeinzohnung wofür der Steuerzahler und Konsument für den erhalt und Bewirtschaftung des Landwirtschaftsland bezahlt hat. usw.
Landwirte produzieren nicht mehr für das was am Markt erfolg hat, sondern nur das womit am meisten Subventionen verdient werden kann.
Weiteres Problem ist das immer mehr Vermögende sich Landwirtschaftsland aneignen können obwohl kein landwirtschaftlicher Betrieb erhalten wird, Erleichterungen und Subventionen bekommen obwohl nur Pferde als Hobby gehalten werden. DIeses Land fehlt halt den Landwirten das von Hobbybauern, Hippies, Pferdenarren usw. missbraucht wird.
Auch kann es nicht sein das die Bevölkerung welche dem hohen Druck der Immobilienpreise, lange Arbeitswege, Konkurenz wegen PFZ usw. auch das Hipieleben auf dem Land finanzieren soll.
Es wird ja auch massiv Sozialabbau betrieben wofür ein SVPler sich einsetzte das ausschliesslich Landwirte davor verschont werden sollen.
Ich sehe keinen Grund warum ich meine Lammkeule oder Jeans nicht gleich einfach und billig ohne Kartellpreise bekommen soll wie der Arbeitgeber XY seine Angestellten aus dem EU Raum.
Bin zu 100% Ihrer Ansicht. Nur eine kleine Korrektur. Nicht-Landwirten ist der erwerb von Landwirtschaftsland verboten.
Ich glaube Sie müssen sich Irren, man sieht ja überall wo Landwirtschaftsland zum verkauf angeboten wird, renoviert und ausgebaut. Meines wissens können bis 3ha gekauft werden (nicht bewirtschaftbares Land nicht einzurechnen)
Kantonal unterschiedlich.
Auch gibt es Wege dies zu umgehen indem man sagt das man Bäume pflanzt, in den Komissionen die für die Bewilligung zum Erwerb zuständig sind, setzen sich selber aus Landwirte zusammen, ob es dort immer sauber läuft ist fraglich. Dazu die Lokale Baubehörde nicht kompetent ist und auch gegen illegal errichtete Reitplätze usw. nicht vor geht. (meine eigene Erfahrung)
Bäuerliches Bodenrecht wird auch nicht im Sinne des Gesetzgeber auf Bundesebene gehandhabt, es herschen Zustände wie im Wilden Westen. Die Baubehörde der Gemeinde haben auch keine Einsicht was auf Landwirtschaftsland gebaut wurde und was bewiligt ist, diese Akten lagern beim Kanton. Wer Einsicht nehmen will welche Bauten zugelassen sind erfährt Verhöhnung und Schikanen der Baubehörden. Fr.350.- die Stunde für einen Anwalt sind mir zu viel um das delegieren zu können. Also wer würde gegen diese Missstände schon vorgehen.
Es gibt allerdings auch kantonale unterschiede.
Zumindest in ZH werden die Baubewilligungen sehr streng gehandhabt. Das dies nicht überall so ist, ist mir auch aufgefallen. Ebenso mit allen anderen Bewilligungspflichtigen vorhaben. Aber das jemand Land kaufen kann, ist mir zumindest im Mitteland noch nie zu Ohren gekommen. Da sind die Bauern viel zu scharf drauf. Die würden es nie zulassen, dass jemand gegen das bäuerliche Bodenrecht verstösst und ihnen das Land wegnimmt.
Ich finde es etwas blauäugig zu meinen, nur weil die Schweiz ein strengeres Tierschutzgesetz hat, dass es deshalb die sogenannten Nutztiere automatisch besser haben.
Wenn ich in der Schweiz herumreise sehe ich sehr verschiedene Bauernhöfe.
Bei den Einen trifft es zu, die Tiere werden tiergerecht gehalten und sind auf der Wiese. Doch dann sehe ich auch andere, wo die Tiere immer in dunklen Ställen sind oder nur wenig Platz vor dem Stall haben und im eigenen Kot herumlaufen,dann gibt es auch reine Tierfabriken.
Zum andern gibt es auch Länder ohne ein solches Tierschutzgesetz, wo es die Tiere trotzdem gut, wenn nicht gar besser als in der Schweiz haben.
Allerdings finde ich es total schlecht, wenn man ausgerechnet bei der Nahrung, von der man schliesslich lebt, sparen will.
Und was tut man denn mit dem eingesparten Geld? Wieder ein neues iPad, ein neuer PC, ein neuer TV, neue Klamotten? Für den Luxus scheint nichts teuer genug zu sein, aber wenn mal die Milch, das Brot 5 Rp. aufschlägt dann wird ein Riesen Drama daraus gemacht, wenn das Benzin für den grossen Schlitten immer mehr kostet nimmt man das aber meist gelassen hin.
Ich finde es sehr schlecht, wenn man die CH Landwirtschaft immer mehr schwächt.
Was, wenn wegen der Unruhen in der EU und Naturkatastrophen, Bienensterben etc. die Nahrung knapp wird? Dazu das ständige Bevölkerungswachstum, was die Eigenversorgung der Schweiz immer kleiner und uns immer abhängiger vom Ausland macht.
Wenn es um wirtschaftliche Belange geht heisst es immer, man dürfe sich nicht vom Ausland abhängig machen, bei der Nahrung jedoch scheint es überhaupt keine Rolle zu spielen!