1. Wirtschaft

Moderne Kommunikation nicht im Griff

Kommunikation wie im Mit­tel­al­ter

Wollte kürzlich bei einer der Grossbanken ein Konto eröffnen, es war Ernüchterung pur, aber überhaupt nicht überraschend. Zuerst wurde ich, nachdem ich nach langem Suchen endlich eine Telefonnummer gefunden hatte von einem dieser neumodischen Callcenter bedient, von denen sich die rentierte-fixierten Manager Ersparnisse auf Kosten der Kunden erhoffen. Wurde freundlich bedient und es wurde direkt von Zürich aus bei der örtlichen Filiale

ein Termin vereinbart. Es ging, wie ich klar festhielt um ein Konto für eine Einzelfirma.

Am vereinbarten Zeitpunkt wusste die örtliche Filiale nichts von einem Termin und erklärte klipp und klar, dass sie für Geschäfts-Kunden nicht zuständig sei. Das jedoch angesichts meiner Gehbehinderung gerne jemand von Luzern kommen würde.

Da ich so freundlich bedient wurde eröffnete ich ein Privatkonto, denn ich war immer noch der Ansicht, es sei sinnvoll auch mit einer Grossbank zusammenarbeiten zu können Ich erklärte auch, dass ich nicht gewillt sei mit Formularen zu arbeiten, wenn ich kommunizieren will, sondern eine E-Mail-Adresse als Grundvoraussetzung kundenfreundlicher Kommunikation betrachte. Bankenrechtlich ist dies übrigens kein Problem.

Ich entschloss mich nach weitere Kommunikationspannen mit dieser Bank nicht zusammen zu arbeiten und wollte es ihr mitteilen, aber man errät es, diese Grossbank bietet nicht die geringste Möglichkeit an per Email zu kommunizieren und auch das versprochene örtliche Email liess sich nicht finden, also musste ich wie in vorsintflutlichen Zeiten die Verträge per Post künden. Jetzt kommt das was mich echt erstaunte, trotz eingeschriebener rechtsgültiger Kündigung beharrte die Bank auf ein Formular.

Auch das erstaunte mich jedoch bei näherer Betrachtung wenig, denn bei der moderne Ausbildung von Manager geht wahrscheinlich zu 80 % um Bürokratie, Formulargestaltung und Erstellen unnötiger Berichte für den Papierkorb und es war wirklich so, meine Kündigung war rechtsgültig und nur bürokratiegläubige Konzernverwaltungen ohne jegliches rechtliche Grundwissen beharren auf so ein Formulare, welches im Übrigen nichts enthielt, was nicht schon geklärt war.

Fazit: Die moderne Kommunikation dieser Grossbank ist nichts wert und der Kunde wird von Anfang an nur belästigt statt begrüsst. Leider ist das kein Einzelfall. Dank den Rendite Profis wird es fast unmöglich mit Unternehmen zu kommunizieren und Falls man überhaupt eine Antwort erhält, ist man nie sicher, ob sie richtig ist. Den es läuft über so viele Stationen und meistens weiss die rechte Hand nicht was die Linke tut und meistens muss man sein Anliegen mehrmals völlig neue erzählen und kommt doch nicht weiter. Aber das ist völlig unwichtig, Hauptsache man spart Geld egal wie viele Kunden man hierbei verliert und das ist modernes Management.

PS: Es gibt auch Ausnahmen, die Swisscom und die Zuger Kantonalbank haben ihre Kommunikation im Griff

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Moderne Kommunikation nicht im Griff
  • Juli 6, 2018

    > eine E-Mail-Adresse als Grundvoraussetzung kundenfreundlicher Kommunikation

    Na, es ist zwar wirklich nicht mein Problem, aber E-Mail Kommunikation, mit Kunden, von welchen man ja wirklich nicht weiss, wo überall sie sich sonst noch im Internet rumtummeln, es wäre wohl wirklich das Allerletzte, was man sich an Sicherheit so vorstellen könnte.

    Aber wir leben ja auch in einer Zeit, wo Grossmütter ihr teils gewaltiges Bar- und Schmuck- Vermögen in eine Schachtel packen, und es Unbekannten weitergeben, die sie vorab telefonisch dazu ermunterten, weil es offenbar Verbrecher in der Nachbarschaft gäbe, die ihr alles nur stehlen möchten. Und da reicht es ja schon aus, sich telefonisch als Polizist auszugeben, um sich das Vertrauen diesen Narren und Närrinnen zu sichern.
    Die gleichen Leuten übrigens, wie ja auch im TV mitverfolgen, wie solche Dinge andernorts passieren, aber dass es sie ja auch einmal selber treffen könnte, das glaubt wohl trotzdem keine|r.

    Wobei, mit solchen Leuten dann auch noch Mitleid zu verspüren, fällt mir meistens schwer. Alter hin oder her.

    Seit gut 4 Jahren beschäftige ich mich anti-Alz-mässig als HobbyCoder mit einer weltweit populären Open Source Online Shop Software, und einer der letzten Gag’s auf dem kostenlosen Erweiterungsmarkt war ein kleines nettes Helferlein, welches aber, im verborgenen Hintergrund, den eigenen Server zum kostenlosen Knotenpunkt für virtuelle Währung machte, und einigen smarten Figuren so gratis weltweit Speicher und Rechnerkapazitäten zur Verfügung stellt. Zumindest solange, bis der Hoster es merkt, und als Folge dem Kunden den Stecker zieht.

    Im, und mit dem Internet weiss man nie, was morgen ist. Und man kann auch nie ganz sicher sein, wirklich immer am rechten Ort zu sein. Insbesondere dann nicht, wenn man sich mit dem Web nicht so gut auskennt.
    Aber man kann auch davon profitieren, und mir tut es eigentlich nur leid, bereits ~50 gewesen zu sein, als es mit Windows95 und Active-X damals erst so richtig lebendig zu werden begann. Man hat in diesem Alter ja auch noch andere Prioräten.

    Und es existieren Länder, wo ganze Generationen, die sonst völlig arbeitslos wären, mittlerweise zu hochklassigen Spezialisten heranreiften, die den ganzen Tag lang nicht anderes tun, als herauszufinden, wie und wo man noch etwas vom Backschisch für sich selber so abzweigen könnte, dass es für Andere eine Zeitlang schwer zu erkennen wäre.

    Der Mensch im Internet hat seine Unschuld aber längst schon verloren. Oder besser, das Internet belegt uns, wie und was wir, in Tat und Wahrheit, wirklich sind. Und das in der urdemokratischsten Form, als virtuelles JaKaMi, der real gelebten menschlichen Vielfalt. Und zwar von Einten Extrem, über Null, bis ins Andere, und wieder zurück. Und ohne Pendel-Anschlag in irgendeiner Richtung, und überlassen doch nur, der rein menschlichen Natur.

    Trotzdem, es ist nicht die Schuld des Mediums Internet, dass es so ist, und das keine Grenzen mehr existieren, zumindest im Kopf. Sei es moralisch, kulturell, gesellschaftlich, oder was auch immer, man findet immer irgendwo Gleichgesinnte. Und so schwindet auch die Bindung an ein Rechts- Empfinden und -System, welches ja offenbar immer nur den Anderen nützt, einem selber aber nichtmal einen Job verschafft.

    Einmal​​​​ abgesehen davon, dass die Menschheit sich ja sowieso nicht einmal darum kümmert, ob Apple u.Co. ihre ganz persönlichen Bildchen und Filmchen wirklich alle speichert, oder nicht, mal abgesehen vom Text. Oder zumindest jederzeit Zugang zum gesicherten Speicher hat. Aber für eine Bank ist es einfach elementar, die Sicherheit an allererste Stelle setzen, denn die gleichen Kunden, die es möglichst einfach haben möchten, sind ja auch die, die reklamieren, wenn dann mal trotzdem etwas in die Hose geht.

    Ich verstehe daher diese Bank, in dieser Beziehung zumindest. Und über das andere Verhalten kann ich mir kein Urteil bilden, denn, een Mannes Red ist keene Red, man muss sie hören alle beed

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  • August 1, 2018

    Herr Ebinger

    Ihre Erfahrungen erstaunen mich keinesfalls.

    Hat nicht vor Jahrzehnten schon, noch vor einer weiteren “grossen Finanzkrise”, eine UBS heisst sie glaub ich, schon damals beschlossen, sie wolle sich ab jetzt vorwiegend nur noch auf Kunden ab 1 Million Vermögen konzentrieren?

    Na also, alles klar jetzt?

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