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Mogelpackung «Managed Care»

Mit Ma­na­ged Care soll die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung bes­ser und günstiger wer­den. Doch diese Vor­lage hält nicht, was sie ver­spricht. Sie ist eine Mo­gel-pa­ckung, die die Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten der Willkür der Kran­ken­kas­sen aus­lie­fert.

Heute sind alle Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes  in der Grundversicherung für die gleichen medizinischen Leistungen versichert. Sie bezahlen dafür Prämien an die Krankenkasse. Und sie können den Arzt oder die Ärztin frei wählen. Diese freie Arztwahl hat das Volk in einer Abstimmung vor vier Jahren noch einmal deutlich bekräftigt. Die bestehende Regelung der Krankenversicherung weist jedoch grosse Mängel auf: ständig steigende Krankenkassenprämien,​ ungerechte Verteilung der Kosten, übermächtige Krankenkassen und mangelnde Transparenz. Was das Parlament jetzt aber beschlossen hat, macht alles noch viel schlimmer.


Mehr bezahlen für weniger Leistung

Bereits heute gibt es Ärztenetzwerke und die sogenannte integrierte Versorgung auf freiwilliger Basis. Neu soll das zum Regelfall werden. Wer sich nicht einem Ärztenetzwerk anschliessen will oder kann, muss neu 15 Prozent der Kosten selber bezahlen – bis zu einem Betrag von 1000 Franken. Zurzeit beträgt der Selbstbehalt noch 10 Prozent bis zu einem Betrag von 700 Franken. Damit soll der Anreiz vergrössert werden, in ein Ärztenetzwerk zu wechseln. Heute gibt es aber in etlichen Kantonen und Regionen gar keine solchen Netzwerke. Hinzu kommt: Wer bisher mit seinem Ärztenetzwerk nicht zufrieden war, konnte dieses ohne Probleme wechseln. Neu kann er oder sie verpflichtet werden, bis zu drei Jahre bei diesem Netzwerk zu bleiben. Wer vorher aussteigen will, zahlt eine saftige Austrittsprämie.


F​reie Arztwahl nur noch für wenige?

Wer bei seinem bisherigen Arzt oder bei seiner bisherigen Ärztin bleiben will, muss also mehr bezahlen. Die freie Arztwahl wird damit zu einem Privileg für diejenigen Versicherten, die es sich leisten können. Nicht besser sieht es für jene aus, die sich einem Netzwerk anschliessen. Sie haben zwar keine höheren –  aber auch keine tieferen! – Kosten zu erwarten, doch verzichten sie auf die freie Arztwahl.


Wahl von Spital, Pflegeheim und Apotheke ist gefährdet

Wird die Vorlage angenommen, werden Netzwerke mit Spitälern, Pflegeheimen und Apotheken Exklusivverträge abschliessen. Damit sind Versicherte nicht mehr frei in ihrer Wahl. Das heisst, dass jemand vielleicht nicht ins Pflegeheim in der vertrauten Umgebung oder bei seinen Angehörigen gehen kann, sondern in eines gehen muss, dass ihm oder ihr vorgeschrieben wird.


Rationierung​ und Zweiklassen­medizin drohen

Die Netzwerke stehen unter Budgetdruck. Neu tragen sie eine Budgetmitverantwortun​g in Bezug auf die Versicherten. Bei der Aufstellung des Budgets wird geschätzt, wie hoch die Kosten sind, die die Versicherten im jeweils folgenden  Jahr verursachen werden. Fallen die tatsächlichen Kosten tiefer aus, entsteht  ein Gewinn, den sich das Netzwerk und die Krankenkasse teilen. Entsteht andererseits ein Verlust, so wird auch das Netzwerk zur Kasse gebeten. Das setzt falsche Anreize. Statt der besten Behandlung erhält der Patient oder die Patientin einfach die billigste. Es drohen Rationierung und Zweiklassenmedizin. 


Chronischkranke benachteiligt

Besond​ers vertrackt ist die Situation für chronisch kranke Menschen. In der Regel lassen sie sich über Jahre bei Ärztinnen und ­Ärzten ihres Vertrauens behandeln. Sind diese nicht Teil eines Netzwerkes, bleibt den Versicherten bei Annahme des Gesetzes nur eine schlechte Wahl: Entweder sie ­zahlen künftig ­höhere Krankenkassenprämien,​ weil sie weiterhin zu ihren bisherigen Vertrauensärztinnen und -ärzten gehen wollen, oder sie müssen in ein anderes Netzwerk wechseln. Und damit zu neuen, ihnen un­bekannten Ärztinnen und Ärzten.


Willkür der Krankenkassen

Diese Vorlage nützt vor allem den Krankenkassen. Ihre Macht wird weiter ausgebaut. Wo und unter welchen Bedingungen Netzwerke entstehen, soll in der Hand der Krankenkassen liegen. Sie sollen alleine entscheiden können, mit welchen Ärztenetzwerken sie Verträge abschliessen. Damit diktieren die Kassen die Preise und wenn ein Netzwerk zu teuer ist, weil es beispielsweise überdurchschnittlich viele schwer kranke Menschen behandelt, wird es von den Krankenkassen nicht unter Vertrag genommen. Neben der SP Schweiz lehnen auch die Personalverbände des Gesundheitswesens die Vorlage­ ab. Dabei ist niemand gegen ­Managed Care an sich. Das Nein richtet sich gegen diese Vorlage, die die Macht der Krankenkassen ausbaut, die freie Arztwahl einschränkt und die freie Wahl von Spital und Pflegeheim abschafft. Wir setzen uns ein für ein qualitativ hochstehendes und bezahlbares Gesundheitswesen – aber für alle und nicht nur für wenige.

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Comments to: Mogelpackung «Managed Care»
  • Mai 20, 2012

    Managed Care: Ja im Sinne von Versuch und Irrtum!

    Wo und wie soll denn gespart werden, wenn im Selbstbedienungsladen​ “Gesundheitswesen” nirgends Abstriche gemacht werden? Wollen wir weitere Jahre warten auf eine neue Vorlage? Sollten wir es nicht einmal wagen mit der vorliegenden Lösung? Wenn sie zu unbefriedigenden Resultaten führt, können wir immer noch korrigieren .

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  • Mai 20, 2012

    Sehr gut Frau Fehr. Ihrem Artikel gibt es nichts mehr hinzu zu fügen. Der BR sollte sich endlich mal getrauen die Probleme anzupacken, die wirklich zu einem Ergebnis führen würden. Bei der Pharmalobby und in den Spitälern, wo am Laufband Untersuchungen durchgeführt werden, die nicht nötig wären aber das Budget aufbessern.

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  • Mai 20, 2012

    Frau Fehr, Sie informieren in diesem Beitrag nicht lückenlos und ziehen einige Schlüsse, die ich nicht nachvollziehen kann. Alle stören sich an den jährlich steigenden Prämien für Krankenversicherungen​. Managed Care ist ein Modell, diese Kosten gerechter zu verteilen. Sie reden es schlecht, bringen aber keine besseren Vorschläge hervor.

    Sie schreiben, dass ich in einem Netzwerk gar nichts sparen kann im Vergleich zu heute. Der Selbstbehalt bleibt zwar bei 10%, aber das jährliche Maximum wird von 700 auf 500 Franken reduziert. Ich spare also 200 Franken!

    Sie erwähnen saftige Ausstiegsprämien, sagen aber nicht, wie hoch die tatsächlich sind. Wenn ich einen Mobilfunkvertrag über mehrere Jahre abschliesse, profitiere ich von Vergünstigungen. Steige ich früher aus, so muss ich dafür bezahlen. Ich halte das für legitim, auch bei Krankenversicherungen​. Kann es denn sein, dass wir künftig mehrjährige Verträge abschliessen, die Vergünstigungen einstecken und dann nach einem halben Jahr den Anbieter wechseln? Krankenkassen, welche unvorteilhafte Mehrjahresverträge ausstellen, werden Kunden verlieren. Die Vielfalt an Kassen garantiert einen Wettbewerb, der für Kunden attraktive Rahmenbedingungen begünstigt.

    Wenn ich mit einem Ärztenetzwerk zufrieden bin, warum sollte ich dann die zusätzlichen Kosten jener mittragen, welche ihre Ärzte von Fall zu Fall frei wählen wollen?

    Der Nachteil des Budgetdrucks ist doch ein Phantom. Eine Behandlung, die nur mit Blick auf die Kosten gewählt wird, kann Nachbehandlungen nach sich ziehen, welche die Gesamtkosten massiv steigern. Netzwerke, welche durch solche Praktiken auf sich aufmerksam machen, verlieren ihren Ruf und das Vertrauen der Patienten. Das will kein Arzt riskieren.

    Sie warnen Chronischkranke, weil Sie davon ausgehen, dass ihre Ärzte per se sich nicht einem Netzwerk anschliessen werden. Fakt ist doch, dass jeder Arzt sich überlegen muss: “Will ich unabhängig, ohne Netzwerk arbeiten und damit einen Grossteil meiner Patienten verlieren?” Warum denken Sie, dass die meisten dieser Ärzte sich nicht einem Netzwerk anschliessen werden? Auf der anderen Seite: Chronischkranke schöpfen ihre Franchise in der Regel aus. Sie können ihren Arzt frei wählen und bezahlen im Vergleich zu heute 300 Franken mehr pro Jahr. Wem diese Wahlfreiheit wichtig ist, wird sich wegen 300 Franken nicht aufhalten lassen.

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  • Mai 20, 2012

    Sehr geehrte Frau Fehr

    Ihre Sicht von Managed Care wird, wie Sie sehen, von einer grossen Mehrheit der Vimentis-Leser unterstützt. Dies zeigt auch die bisherige Diskussion über die Abstimmungsvorlage. Die vor kurzer Zeit durchgeführte Volksbefragung ergab bekanntlich folgendes Ergebnis: 33% sind für, 44% sind gegen Managed Care und 23% sind unentschlossen. Diskussionen in unserem Umfeld zeigen uns, dass die Meinungen der Stimmenden weitgehend feststehen. Eine Ablehnung der Vorlage zeichnet sich ab.

    Doch werfen wir einen Blick auf uns Vimentis-Leser. Es sieht so aus, als sei unsere Haltung deutlich ablehnender als die des Schweizervolkes. Ich bin gespannt darauf, wie das Abstimmungsergebnis ausfallen wird. Eventuell sollte die Leserzahl erhöht werden, wenn wir aus Vimentis eine das Schweizervolk repräsentierende Diskussions-Plattform​ machen wollen. Unsere Parlamentarier(innen)​ hätten gute Möglichkeiten, im Volk Werbung für Vimentis zu machen. Vimentis könnte so eine noch wesentlich grössere Bedeutung erlangen.

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  • Mai 21, 2012

    Mal wieder gleicher Meinung mit Ihnen, Frau Fehr!

    Managed Care bevormundet Patienten und schränkt die freie Arztwahl ein, was verherend für uns alle ist. Darum klares Nein zu Managed Care!

    Mit freundlichem Gruss D. Bächi, SVP Winterthur

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  • Mai 21, 2012

    Spätestens seit diesem Sonntag (Sonntagszeitung) ist es klar. Krankenversicherungen​ zahlen nach “Geheimverträgen” Prämiengelder an Managed Care-Ärztenetzwerke wie Zürich Medix um für Managed Care die Werbetrommel zu rühren und fast alle Managed Care Ärztenetzwerke werden von Pharmaunternehmen “gesponsert”. Natürlich immer nur zum “Wohle der Patienten” und niemals zur Befriedigung der eigenen Profitgier. Der Ärztenetzwerk-Präside​nt Dr. med. Felix Huber versteigt sich zur Aussage, es seien ja nur gerade mal “lächerliche 25000 Franken” geflossen. (Wohlgemerkt von einer Versicherung allein an ein Netzwerk. Kleine Rechenaufgabe: Wieviele Prämiengelder fliessen dann insgesamt von mehr als 100 Versicherungen an mehr als 100 Netzwerke?) Liest man die beispielslose Propagandaschlacht für die integrierte Versorgung in der Presse, so drängt sich der Verdacht auf, dass auch gewisse Journalisten in Tagesanzeiger, NZZ, 20-Minuten, Le Temps “gesponsert” sind. Facebookseite zum Referendum am 17.Juni: http://www.facebook.c​om/managedcare (Auf “Gefällt mir” drücken)

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    • Juli 19, 2021

      Vielen Dank Hr Rutz für Ihren Beitrag. Sie sind mir zuvorgekommen, sowas ähnliches wollt ich auch schreiben. Ein klares Nein von mir zur Vorlage. Momentan gibts (wieviele ???) Netzwerke etwa 100 ???. Bei Annahme brauchts aber über tausend gemäss Krankenkassen-Experte​n!!!

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  • Mai 22, 2012

    Geb Ihnen Recht Frau Fehr es ist Mogelpackung.
    Hr Kurt Steudler legt hier dar warum:
    http://www.vimentis​.ch/d/dialog/readarti​cle/managed-care/

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  • Mai 23, 2012

    MC ist ein weiteres Instrument mit welchem die Gesundheitsbehörden/K​rankredner-Lobbyisten​/Gesundheitsapostel/P​räventionspäpste als verlängerte Arme der Pharmaindustrie das Volk manipullieren können. Es gibt derzeit kein grösseres “Dreck”geschäft als jenes mit dem höchsten Gut der Menschheit zu spielen. Abartig. Missmanagement haben wir bereits in allen Bereichen des Alltags, im Gesundheitswesen hat Management nichts zu suchen. Die Schweiz hatte das beste Gesundheitssystem, als Aerzte und Patienten/Innen gemeinsam nach Lösungen suchten bei gesundheitlichen Problemen. Heute geben die Pharma/Gesundheitsbeh​örden, Krankenkassen und Co. vor, an was man zu leiden hat und deshalb steigen die Kosten immer mehr.

    Alleine die Tatsaache, dass unlängst im Radio die Rede war, der Bund wolle Gesundheits-Kompetenz​zentren bauen, finanziert über Krankenkassenprämien,​ zeigt, dass wir nicht mehr für unsere Gesundheit Prämien bezahlen. Das Ganze riecht schon fast nach “staatlich verordneter Bausparprämie”, damit der Bund im Sinne der Pharma und Co. die Bürokratie noch weiter aufblasen kann. MC NEIN.

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  • Mai 23, 2012

    Sehr geehrte Frau Fehr. Auch wenn ich viele Standpunkte der SP nicht vertrete, gehe ich doch mit ihrem Inhalt völlig einig. Ich rechne sogar damit, dass die Vorlage deutlich vom Volk verworfen wird. Ich tendiere von einem Nein von 70-80%.

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  • Mai 23, 2012

    Wird die Managed Care Vorlage abgelehnt, werden wir nie mehr die Chance haben, einen Kompromiss auszuhandeln, der den Krankenkassen verbietet, eigene Arztpraxen und Netzwerke anzubieten. Der Markt wird dann weiterhin verzerrt bleiben.

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  • Mai 24, 2012

    Bitte machen Sie bei der Beurteilung von Managed Care die Rechnung nicht ohne unsere mündigen Patienten und Patientinnen. Diese lassen sich in der immer noch reichen Schweiz doch nicht mit einer 2-Klassebehandlung abspeisen, wenn es anderswo die bessere Versorgung gibt. Ich vertraue auch auf das Verantwortungsbewusst​sein und die Professionalität der Schweizer Ärzteschaft in einem Managed Care System: Diese kann sich doch, besonders wenn sie in einem Versorgungssystem gut organisiert ist, auch wehren, sollte der Druck der Kostenträger für “Billigmedizin” zu gross werden. Ob dies bei einer Einheitskasse wie von der SP propagiert auch noch der Fall sein wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier – der National Health Service in Grossbritannien mit langen Warteschlangen lässt grüssen. Wir tun unserem Land gutes, wenn wir eine Vielfalt von Systemen, die untereinander im Wettbewerb stehen, zulassen. Die Zustimmung zur Managed Care Vorlage erlaubt dies!

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  • Mai 24, 2012

    Gratuliere für Frau Fehr für Ihren mutigen Auftritt, z. B. in der Sendung „Kassensturz“ gegen den, fast bis zum Tatbestand „Mobbing“ ausgearteten Druck, seitens des Moderators.
    Ich frage mich immer wieder, wenn es so, etwa in zwei jährlichem Takt, zu diesen Wallungen kommen in Misere der Krankenkassen-Kosten,​ ob diese Leute, die all diese „neuen Lösungsideen“ frisch ausbrüten, überhaupt noch ein Schamgefühl haben. Nach meiner Meinung sie vermissen nicht nur eine gesunde Portion der Besinnung, sondern auch noch ein wirklicher Durchblick in das verdammt kompliziert gewordene Material.
    Meine weitere Frage: Wieso sind Daten, wie z. B. der Höhe der jährlichen Gesamteinnahmen der Krankenkassen und die genaue Auflistung, wohin dann diese Gelder pro Jahr ausgegeben werden, vor den gemein Sterblichen fast wie ein Staatsgeheimnis, unter Schloss und Riegel gehalten. Ich glaube, dass in dieser wahrscheinlich gewollt endlos gehaltenen Diskussion, um die Gesundheitskosten, eindeutig nützen würde, wenn die grosse und schlussendlich alles zahlende Publikum in diesen Bereich endlich auch zahlenmässigen Fakten erfahren dürfte. Die sog. Krankheitskosten sollten, wenigstens nach meiner Meinung, wenn überhaupt, nur in Grössenordnung der allgemeinen Teuerung wachsen. Und das trotz der allmählichen „Überalterung“ der Bevölkerung! Dieses viel strapaziertes Argument zieht schon alleine darum nicht, weil die Einwanderung von jungen ausländischen Arbeitskräften, die dann auch Prämienzahler werden, nach wie vor auf hohem Niveau stagniert.
    Langsam denke ich, dass in dieser ganzen Disput in Belang Krankheitskosten, gar nicht mehr eine Lösung ist das Ziel, sondern eher das Wie? Wie können die eindeutigen Nutzniesser des aktuellen Gesundheitssystems noch mehr Geld einnehmen! Sehr oft nur für Scheinleistungen, ohne dass sie einmal endlich eindeutig als die „schwarzen“ Schafe identifiziert werden könnten. Da ich in dieser „Topp“ Versorgung 14 Jahre lang Diabetes II. haben konnte, ohne dass es durch die 26 behandelnde Ärzte – (darunter 3 Professoren!), einmal entdeckt geworden wäre, so darf ich vielleicht etwas harscheren Ton anwenden.
    Und deshalb stimme ich bestimmt: „Niet“!

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  • Mai 24, 2012

    Frau Fehr, Sie haben im Kassensturz für SP unerwartet weise gesprochen und einmal das Wohl des Volkes verteidigt. Zweiklassenmedizin wird heute schon praktiziert und Ausgesteuerte werden vom Staat genötigt, obwohl sie nicht unter gesetzlicher Vormundschaft stehen. Der Mensch ist nur noch ein Produktionsfaktor. Wird er zu Kostenfaktor, dann will ihn die Wirtschaft und die Politik an deren Gängelband möglichst schnell entsorgt haben. Dem Schweizer Fernsehen stände es gut an, den Film “Silent Green” jeden Monat auszustrahlen! Damit käme der Selbstmord von unproduktiven Alten so richtig Gerhirn-gewäscht. Baby Föten wurden ja neulich schon zu Proteinpillen verarbeitet. Aus entsorgten Alten liesse sich sicher noch das eine oder andere Protein extrahieren. Nochmals Bravo für Ihre Standfestigkeit in der Arena!

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  • Mai 25, 2012

    Diese Vorlage bringt nichts ausser zusätzlichen Kosten.
    Gibt es eine Alternative?

    Die bisherige Grundversicherung, der allgemeine Zusatz und die übrigen versicherbaren Leistungen sind ein unübersichtliches Sammelsurium aller möglichen Leistungen. Hier ist eine Reform überfällig:

    Die Basisversicherung beschränkt sich auf das Allernötigste. Bezahlt wird nur das was die Versicherten ruinieren würde: teure Operationen, chronische Erkrankungen, teure Transporte usw.
    Die Basisversicherung ist für alle obligatorisch.
    Die Behandlung von Bagatellerkrankungen wie Verstauchungen, Grippe usw, können durch freiwillige Standard- und Ergänzungsmodule abgedeckt werden.
    Die Basisversicherung übernimmt die Kosten der Schwangerschaft. Für Kinder und Senioren gelten weniger strenge Regeln. Dazu kommen regelmässige Vorsorgeuntersuchunge​n, abhängig von Alter und Gesundheitszustand. Diese sind gratis.

    Die Finanzierung der Basisversicherung über Steuern sollte geprüft werden. Dies wäre für den Staat gar nicht so viel teurer als das heutige System. Denn der Staat bezahlt bereits jetzt sehr viel Geld direkt an die Spitäler und indirekt via die Beiträge an die Krankenkassenprämien,​ die gestrichen werden könnten, sie wären dann ja nicht mehr nötig. Auch durch die wegfallende Verteilungs-Bürokrati​e könnte Geld gespart werden.

    Die Standardmodule müssen von allen Krankenkassen angeboten werden.
    Deren Leistungsumfang wird vom Staat festgelegt, denn das bestehende System ist nur von Fachleuten überschaubar. Weil jede Kasse ihren eigenen Weg geht, ist es für die Versicherten beinahe unmöglich die Uebersicht zu bewahren.
    Der Leistungsumfang der verschiedenen Standardmodule wird klar voneinander abgegrenzt. So ist man nicht mehr gezwungen für Leistungen zu zahlen, die man gar nicht möchte.
    Standardmodu​le können von allen Versicherten abgeschlossen werden, unabhängig vom Alter. Bei einem Neuabschluss sind zeitlich befristete Vorbehalte möglich. Beim Kassenwechsel wird berücksichtigt wie lange dieses Modul bereits bei der alten Kasse versichert war.
    Bei der Prämiengestaltung haben die Kassen freie Hand.
    Um den adminstrativen Aufwand klein zu halten, müssen alle Standardmodule bei der gleiche Kasse abgeschlossen werden.

    Einige Beispiele:
    Ambulante​ Behandlung der Bagatellerkrankungen beim Hausarzt
    Freie Arztwahl
    Freie Spitalwahl
    Privat, Halbprivat oder Einzelzimmer im Spital
    Alternativmed​izin in verschiedenen Modulen
    Beiträge an Brillengläser
    Nichtp​flicht-Medikamente
    .​..

    Den Leistungsumfang der Ergänzungsmodule können die Kassen frei bestimmen. Es gilt nur eine Bedingung:
    Ueberschn​eidungen mit der Basisversicherung oder den Standardmodulen sind verboten.

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    • Juli 19, 2021

      Es gibt viele Leute die rennen wegen einer Grippe zum Arzt. Diese unnötigen Arztbesuche zahlt die Allgemeinheit. Das ist nicht richtig.

      Es geht darum die Grundversicherung auf das Allernotwendigste zu reduzieren, die obligatorische Basisversicherung. Alles andere zahlt man selber. Wenn man möchte, kann man sich freiwillig so versichern wie heute. Wer mit weniger zufrieden ist, begnügt sich mit der Basisversicherung.

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  • Mai 25, 2012

    Die Vorlage verlangt, dass ein Patient innerhalb “seines” Netzwerks versorgt werden kann. Was bedeutet das?

    In jedem Netzwerk braucht es Hausärzte, die verschiedenen Spezialärzte, Physiotherapeuten, Spitäler usw.
    Die Leistungserbringer müssen untereinander Verträge abschliessen. Diese Verträge werden sich zwangsläufig überlappen, denn es wird sicher mehr Netzwerke als Spitäler geben.

    Wieviele Netzwerke wird es geben?
    Schwer zu sagen, es dürften so etwa 500 bis 2000 werden. Jedes mit einem eigenen Vertrag, der regelmässig angepasst werden muss, weil regelmässig Leistungserbringer hinzukommen oder ausscheiden.

    Das braucht sehr viele Juristen und führt zwangsläufig zu hohen Kosten. Ausserdem wird es regelmässig zu juristischen Streitfällen kommen.

    Auch die Bürokratie wird zwangsläufig zunehmen.

    Die Mitglieder eines Netzwerks wissen von einander sehr genau wie sie ausgelastet sind. Wenn jemand ein leeres Wartezimmer hat, kann er darauf zählen, dass es ihm von seinen Kollegen gefüllt, wird mit eigentlich gesunden Patienten.

    Die Patientendaten werden zwangsläufig in digitaler Form vorliegen müssen, denn mit Papier und Fax wären die Kosten unerschwinglich hoch. Ein Spital braucht also pro Netzwerk ein Programm für die Patientendatenverwalt​ung. Ausser mehrere Netzwerke verwenden das gleiche Programm. Ein Spitalarzt im Spital Z hat also Zugriff auf die Daten der Patienten der Netzwerke A, B, C usw. Diese Daten sind im Spital miteinander vernetzt, egal ob ein einziges Programm verwendet wird oder mehrere. Es genügt ein einfaches, versehentliches Copy-Paste und die Daten eines Patienten des Netzwerks A stehen im Netzwerk B. Das ist unvermeidlich auch wenn die Programme keine Programmierfehler haben sollten, denn auch Mediziner machen gelegentlich Fehler.
    Der Datenschutz ist also keinesfalls gewährleistet.

    Dar​um: Bach ab mit dieser Vorlage!!

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  • Mai 25, 2012

    Sorry! Aus aktuellem Anlass am Thema vorbei:

    Den Spitälern gehen gewisse Medikamente aus. Die Pharmafirmen reden von Produktionsengpässen.​ Der wahre Grund dürfte anderswo liegen: die Firmen wollen mehr Geld.

    Was lässt sich da tun?

    Der Staat erteilt Lizenen an andere Produzenten, auch wenn die Medikamente noch unter Patentschutz stehen. Es besteht schliesslich ein Notstand. Vermutlich genügt die Drohung. Und wenn nicht muss halt ein Exempel statuiert werden.

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  • Mai 26, 2012

    Selten bin ich mit der SP einverstanden in einem Abstimmungskampf, doch das Nein der SP, ist ein verstecktes Ja zur Einheitskasse. Sollte diese kommen, dann verteuert es das Gesundheitswesen nochmals um das Vielfache, wie unter alt BR Frau Dreifuss, mit obligatorischen Krankenversichung. Fast immer müssen wir gegen die offizielle Meinung kämpfen, damit wir nicht unter die “Räder” kommen. Also Nein am 17. Juni zur Ärztenetz-Kasse. Wollen wir das Gesundheitswesen in den Griff bekommen und die Kosten senken, müssen wir einen radikalen Leistungsabbau von überflüssigen, ja schädlichen Leistungen in der Grundversicherung beschliessen. Hier einige Beispiele zum Nachdenken: Abtreibung (Töten des Kindes im Mutterschoss), Unterbindungen, Folgekosten von Schönheitschirurgie (ausser bei Unfällen), Drogenabgabe an süchtige? Organtransplatationen​ und Folgekosten. Vorbeugeunteruchungen​ aller Art, insbesondere der Mammographie usw, Krebsbehandlungen mit Chemotherapie und Bestrahungen (die nicht nur nutzlos sind, sondern schädlich!) Wichtig ist, dass wir gesund leben und uns den Gesetzen Gottes unterordnen, dann können wir auf allen Ebenen Fortschritte erziehlen…

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  • Mai 27, 2012

    Indem Frau Fehr gegen die Managed Care Vorlage ist,schiesst sie uns HausärztInnen in den Rücken. Zusammen mit den Spezialärzten, die um ihre Pfründe fürchten und der FMH (Vereinigung der Ärzte Schweiz) torpediert sie unsere jahrelangen Bemühungen für eine Kostenstabilisierung im Gesundheitswesen um das weitere ungebremste Ansteigen der Krankenkassenprämien zu verhindern. Die weiteren positiven Punkte der Vorlage erwähnt sie nicht: verfeinerter Risikoausgleich, Verhindern,dass die Krankenkassen eigene Praxen führen. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es ihr vor allem darum geht, das bisherige System so rasch wie moglich gegen die Wand zu fahren, damit die Vorlage für eine Einheitskasse angenommen wird. Mit einem solchen Staatsmoloch geht es uns dann allen garantiert schlechter!

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    • Juli 19, 2021

      Bitte entschuldigen Sie Herr Doktor Bovet, aber seien Sie doch bitte ehrlich und verschweigen Sie nicht, dass gerade Sie an der Abschaffung der freien Arztwahl kräftig mitverdienen würden. Sie sind Verwaltungsrat des Managed Care-Unternehmens, der Wintimed Aktiengesellschaft, welche mit den Beiträgen der Patienten Versicherungsverträge​ “abwickelt”, Immobilienspekulation​ und Auslandsgeschäfte betreibt:

      http://w​ww.moneyhouse.ch/u/wi​ntimed_ag_CH-020.3.02​1.321-9.htm?rg=701143​3

      Sie würden also ganz persönlich an der flächendeckenden Einführung von Managed Care profitieren, Herr Doktor.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrter Herrr Rutz,
      Sie haben völlig recht: Der Zweckartikel der WintiMed AG ist eine Katastrophe! Den habe ich bis heute nicht so wahr genommen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der geändert wird!
      Unser Kerngeschäft ist die qualitativ hochstehende, evidenzbasierte und kostengünstige Betreuung und Versorgung unserer Patienten. Immobilienspekulation​ und Auslandgeschäfte wären der letzte Schrott, den ich mir vorstellen kann. Danke für den Hinweis!

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    • Juli 19, 2021

      Herr Bovet hat Eigeninteresse, das zeigt er deutlich. Er ist nur neidisch auf die Spezialisten und macht diese verantwortlich. Ich frage mich nur, wer kontrolliert dann die Hausärzte. Es ist völlig unnötig, dass ich zuerst mein Muttermal einem Hausarzt zeigen muss. Ich zahle dann ja doppelt. Ein Hautarzt ist effektiver dafür ausgebildet. Hausärzte wie Herr Bovet sollten aufhöhren uns zu bevormunden. Die Unterstützung der Hausärzte empfinde ich teils als Heuchelei

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  • Mai 28, 2012

    Frau Fehr hat völlig recht. Die jetzige Vorlage ist eine Mogelpackung. Die Studien im Ausland zeigen, dass Die Kosten steigen. Wenn ich mein Muttermal zeigen will, gehe ich direkt zum Hautarzt, der dafür ausgebildet ist. Die Vorschaltung zum Hausarzt kostet ja dann auch. Dann zahle ich ja doppelt.

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    • Juli 19, 2021

      Demnach wissen Sie garnicht, dass in der Schweiz auch der Hausarzt Muttermale beurteilen und sogar entfernen kann?

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    • Juli 19, 2021

      Guten Tag Frau Kaiser

      Wenn Sie meinen Bericht gelesenen haben, habe ich geschrieben, dass der Hautarzt besser ausgebildet ist. Wenn Sie persönlich, die Muttermale beim Hausarzt untersuchen lassen wollen, ist das Ihre pesönliche Meinung und Entscheidung. Wenn aber die intelligenten Leute lieber zu dem Hautarzt gehen, der deutlich die bessere Kompetenz in der Beurteilung und auch Entfernung hat, sollen diese Leute nicht bestraft werden mit einem höheren Selbstbehalt. Denn der Hautarzt kann die Diagnose schneller und sicherer stellen und unbedingt teurer als der Hausarzt ist er auch nicht. Die ist eine Marktverzerrung. Ausserdem werden die unsicheren und seriösen Hausärzte (was ja logisch ist, denn der Hausarzt ist nicht ausgebildet mit der Lupe die Muttermale zu beurteilen) die Leute weiterschicken, damit steigen auch die Kosten.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrter Herr Müller,
      ich bin Hausärztin und ich kenne meine Ausbildung und auch deren Grenzen. Maximal die Hälfte der Patienten mit Hautproblemen müssen zum Hautarzt weitergeschickt werden, dass heisst, mehr als die Hälfte von ihnen füllt die Spezialistensprechstu​nde unnötig, was bedeutet, dass die Leute, die ihn wirklich brauchen lange Wartezeiten haben. Sie sollten Ihrem Hausarzt vertrauen, wie er das gut und günstig organisiert. Niemand hat Interesse daran, dass unnötiger Aufwand betrieben wird!
      Nach Jahrzehnten in denen jegliche Neuerung im Gesundheitswesen blockiert wurde, kommt nun endlich mal eine Vorlage, die zukunftsweisend Teammedizin fordert. Soviel Weitblick und Solidarität sollten wir besitzen, eine Neuerung einzuführen, bei der nicht mehr Quantität sondern Qualität in der medizinischen Arbeit belohnt wird! Einen Selbstbedienungsladen​, bei dem jeder alles bezahlt bekommt, egal ob nötig oder unnötig, können wir uns auf die Dauer einfach nicht mehr leisten. Darum empfehle ich dringend JA zur KVG Vorlage!

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    • Juli 19, 2021

      Guten Tag Frau Kaiser

      Ihre Heuchelei zur Vorlage, dass es darum Geld zu sparen, ist für jeden Patienten gut erkennbar. Ihr Interesse an der Vorlage ist vorallem Ihr Eigeninteresse. Die Qualität soll und wird vorallem der Arzt liefern, der am besten dafür ausgebildet ist.

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    • Juli 19, 2021

      Nein Managed Care

      Es ist schon erstaunlich, wie sich auf diesem Blog vehement viele Hausärzte für die Vorlage stark machen. Der Bürger geht langsam ein Licht auf, dass durch die organisierte Planwirtschaft vorallem die Hausärzte Ihre Vorteile sehen. Ich sehe nicht ein, dass die besser qualifizerten Spezialisten benachteiligt werden sollen. Für die freie Arztwahl müssen wir Patienten noch mehr bezahlen und werden auch noch benachteiligt. Selbst erfahrene Oekonomen wie Prof. Binswanger und Prof. Eichenberger warnen vor der Vorlage, die sogar zum Kostenschub führen kann. Der Budgetzwang in den Netzten verleiten die Aerzte an uns zu sparen um dann noch einen Gewinn zu erhalten. Studien aus England zeigen eine Kostenschub durch Managed Care durch vermehrte Spitalaufenthalte. Deshalb ein wuchtiges Nein zu Managed Care am 17.6.

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  • Mai 29, 2012

    Frau Fehr,
    glauben sie eigentlich, was sie da geschrieben haben?
    Auf der einen Seite sagen sie, die Marktmacht der Kassen wächst stark an. Auf der anderen Seite vertritt gerade die SP die Strategie einer Einheitskasse, staatlich gelenkt natürlich.
    Passt das zusammen?
    Weiter schreiben sie, dass es keine guten Beispiele für Managed Care Krankenkassen gibt. Da empfehle ich ihnen mal zu schauen, wofür der Barack Obama in den USA steht, der ja wohl eher als Sozialdemokrat denn als Mann der Freien Wirtschaft steht. Und in den USA gab es sehr gute Erfahrungen mit den Managed Care Kassen.
    Auch ihr Einwand der freien Artzwahl ist sehr wenig überzeugend. Richtig ist, dass es in Zukunft schwerer wird, von einem Arzt zum nächsten zu springen, weil mir der Arzt das nicht verschreiben will, was mir als gut vorschwebt. Das sogenannte Ärztehopping wird also unterbunden. Finde ich sehr gut, denn es spart viele Kosten ein. Und wer hat Zeit für das Ärztehopping? Ehefrauen von gutsituierten Männern und Sozialbezüger. Wollen wir das? Ich nicht.

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    • Juli 19, 2021

      “Ehefrauen von gutsituierten Männern und Sozialbezüger.”

      Die Reichen bezahlen die max. Mehrkosten von 700 Fr. pro Jahr aus der Portokokasse und die Sozialbezüger erhalten es sowieso vom Sozialamt vergütet.

      Daher weshalb Ärzte-Kuschelkreise bilden, statt das Ärtztehopping nicht mehr von der Krankenkasse bezahlen lassen?

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    • Juli 19, 2021

      Herr Keller,
      das Sozialamt bezahlt eben kein Ärztehopping mehr, mit Managed Care, denn das Ärztehopping wird eben unterbunden.
      Und wenn Tugsituierte weiterhin das Ärztehopping betreiben, dann zahlen sie dafür. In diesem Falle ist es ihre freie Entscheidung, was sie mit ihrem Geld tun. Aber mit Managed Care bezahlen sie eben nicht mehr nur die 10% Selbstbeteiligung sondern einen deutlich höheren Betrag. Das ist gut so.

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    • Juli 19, 2021

      Ihre Worte, Herr Dufner, geben mir zu denken und machen mich traurig!

      Wenn meine Schwiegermutter während mehreren Monaten über Bauchschmerzen klagt, ihr der Hausarzt keine befriedigende Diagnose stellen kann, sie schliesslich zu einem Spezialisten geht und dieser fortgeschrittenen Krebs feststellt, dann nennen Sie das Ärztehopping?

      Wenn​ meine Schwägerin ein Aufstossen der Magensäure spürt und der Hausarzt gemäss seiner Diagnose Medikamente und eine Schräglagerung ihres Bettes verordnet, die Beschwerden sich jedoch verschlimmern und er nicht bereit ist, sie nochmals kurzfristig in seiner Praxis zu empfangen, gleichentags ich sie als Notfall ins Inselspital bringe und einige Stunden später ein fortgeschrittener Krebs diagnostiziert wird, dann nennen Sie das wiederum Ärztehopping?

      Mein​e Schwiegermutter starb drei Monate nach der erschreckenden Diagnose, meine Schwägerin nach eineinhalb mühsamen Jahren.

      Wenn meine Nichte vom Hausarzt gegen eine Kinderkrankheit behandelt wird und dieser trotz dem sich verschlimmernden Zustand einer Überweisung in eine Klinik nicht zustimmt, die Nichte dann trotzdem von ihrem Vater ins Spital gebracht wird, sie dann nach der Beurteilung der Ärzte ohne Einweisung nur noch zwei bis drei Tage gelebt hätte und schliesslich nach monatelangen Kuren ein Jahr später wieder geheilt die Schule besuchen kann, dann nennen Sie auch das Ärztehopping?

      Wenn mein Hausarzt während mehreren Jahren meinen immer wieder auftretenden Schnupfen nur noch mit stärksten Antibiotika aus den Nebenhöhlen vertreiben kann, eine Überweisung zu einem Spezialisten ablehnt, ich dann trotzdem einen besuche und anschliessend mit Erfolg gegen Heuschnupfen desensibilisiert werde, mache ich wohl auch wieder ein Ärztehopping!

      Ich hätte sogar noch weitere solche Ärztehoppings zu beichten. Da sie jedoch allesamt meine Gesundheit förderten, habe ich nicht im Geringsten ein schlechtes Gewissen! Und in meinem Bekanntenkreis habe ich schon von vielen ähnlichen Erlebnissen gehört.

      Wenn Sie Ärztehopping, welches diesen Namen auch wirklich verdient, verhindern wollen, hilft doch ganz einfach ein angemessener Selbstbehalt.

      Wir Patienten möchten die Verantwortung für unsere Gesundheitsbetreuung in den meisten Fällen selbst behalten. Wenn ein Hausarzt sie übernehmen soll, ist es unsere eigene Entscheidung. Managed Care ist auch aus vielen andern Gründen der falsche Weg. Die Ablehnung durch das Schweizervolk zeichnet sich, je länger wir uns mit diesem Thema befassen, immer wie deutlicher ab.

      Sie fragen Frau Fehr, ich frage jetzt Sie, Herr Dufner, “glauben Sie eigentlich, was Sie da geschrieben haben?”

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  • Mai 30, 2012

    Es ist doch wirklich verwunderlich. Ausgerechnet die FDP, diese Partei, die sich erfreulicherweise immer gegen zusätzlichen Bürokratismus und für mehr Freiheit für den Einzelnen stark macht beweist uns nun das Gegenteil. Denn jetzt…
    Jetzt unterstützt diese Partei MC, was erwiesenermassen zu mehr Administration bei den Ärzten, den Krankenkassen und sogar den Patienten führt. Letztere müssen mit MC ihre KK-Abrechnungen noch genauer unter die Lupe nehmen. Ebenso werden zusätzliche Juristen sich mit unseren Fällen herumschlagen, neue Studien werden durch Akademiker zugunsten der Krankenkassen erstellt und ganze Lobbyingentschädigung​en an die Netzwerke überwiesen. Das zahlen schliesslich wir dummen Krankenkassennehmer.
    Bravo FDP! Mit MC wollt ihr etwas einführen, was total eurem Parteislogans entgegenläuft. Aber vermutlich verdienen zu viele Ärzte, Juristen und MC-Befürworter, die der FDP angehören am zusätzlichen Bürokratismus. Der Verdacht liegt sehr nahe.

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    • Juli 19, 2021

      Werter Herr Scheiwiller,
      ich arbeite seit4 Jahren in einem Netzwerk mit Budgetmitverantwortun​g. Mehr Administration erlebe ich dadurch nicht, im Gegenteil, vieles wird durch die gute Struktur unseres Netzes vereinfacht! Ich verstehe die Ablehnung durch Leute wie Sie, die MC-Systeme nicht kennen gelernt haben. Dass sowohl Patienten als auch Aerzte, die einmal damit angefangen haben, nicht mehr das System wechseln, sollte Ihnen aber zu Denken geben: es funktioniert und es ist gut! Es wird sich entwickeln, auch wenn die Vorlage (wie es zu erwarten ist) abgelehnt wird. Leider behalten die Kassen dann aber die Macht, weil sie eigene Konkurrenzunternehmen​ anbieten dürfen, welche sie undurchsichtig quersubventionieren. Die behindert die Entwicklung eines gutes Systemen, wird sie aber nicht verhindern!

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  • Mai 30, 2012

    Ärzte-Gruppenpraxen und -netzwerke senken längerfristig nachweislich die Gesundheitskosten und steigern durch die gute Koordination die Behandlungsqualität. Deshalb ist es gesundheitspolitisch kurzsichtig, wenn die SP von einem «Sozialabbau» spricht, weil der direkte Zugang zu Spezialarzt-Praxen mit einem leicht höheren Jahresselbstbehalt wenigstens ein bisschen erschwert wird. Die Patientenorganisation​en und die Hausärzte, die jahrelang unter der Willkür der Kassen gelitten haben und die ebenfalls jahrelang Zeit hatten, positive Erfahrungen mit der Netzwerkarbeit zu machen, unterstützen diese Vorlage! Es liegt nicht in der Hand der Krankenkassen, mit welchen Ärztenetzen sie Verträge abschliessen. Ärztenetz und Krankenkassen entscheiden gleichberechtigt über einen Vertragsabschluss. Das macht Sinn und bedingt eine Machtumverteilung auf beide Seiten.

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    • Juli 19, 2021

      Gegen Ärzte-Gruppenpraxen und -netzwerke haben wir nichts, wohl aber gegen die Bevormundung von uns Patienten. Die mit Managed Care von den Hausärzten zusätzlich zu leistenden bürokratischen Aufgaben wären zudem nicht gratis. Zurzeit trage ich meine jährlichen Arztkosten selbst. Die Krankenkasse hat Glück und bezahlt nichts. Mit Managed Care müsste ich jeweils den Hausarzt davon überzeugen, dass ich meine Ohren lieber vom Facharzt in weniger als 5 Minuten für 55 Fr. reinigen lassen will und dass mein alle paar Jahre auftretende Problem mit einer Bandscheibe gemäss meinen Erfahrungen besser von einem Spezialist behandelt werden sollte.

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  • Mai 31, 2012

    Nein Managed Care

    Es ist schon erstaunlich, wie sich auf diesem Blog vehement viele Hausärzte für die Vorlage stark machen. Der Bürger geht langsam ein Licht auf, dass durch die organisierte Planwirtschaft vorallem die Hausärzte Ihre Vorteile sehen. Wobei zu sagen ist, dass zum Beispiel der Hausarztverband Basel Land und Stadt deutlich die Vorlage ablehnen. Ich sehe nicht ein, dass die besser qualifizerten Spezialisten benachteiligt werden sollen. Für die freie Arztwahl müssen wir Patienten noch mehr bezahlen und werden auch noch benachteiligt. Selbst erfahrene Oekonomen wie Prof. Binswanger und Prof. Eichenberger warnen vor der Vorlage, die sogar zum Kostenschub führen kann. Der Budgetzwang in den Netzten verleiten die Aerzte an uns zu sparen um dann noch einen Gewinn zu erhalten. Viele Leute können selber entscheiden. Ich will mein Muttermal einem Hautarzt zeigen und nicht zuerst einem Hausarzt. Die Doppelkonsultationen führen zu mehr Kosten. Studien aus England zeigen eine Kostenschub durch Managed Care durch vermehrte Spitalaufenthalte. Deshalb ein wuchtiges Nein zu Managed Care am 17.6

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    • Juli 19, 2021

      Es ist schon erstaunlich, wie sich in diesem Blog vehemt viele Lobbysten von Spezialärzten gegen die Vorlage stark machen. Dem Bürger geht langsam ein Licht auf, …

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    • Juli 19, 2021

      Herr Fuhrer machen Sie sich nicht lächerlich. Die Meisten von uns hier, die MC ablehnen sind weder verwandt noch bekannt mit einem Spezialarzt und schon gar nicht sind wie Lobbyisten. Sie finden uns im Gegensatz zu den Ärzten hier im Forum in keinem Abhängigkeitsverhältn​is eines Kommitees oder einer Krankenkasse.

      Uns ein solches zu unterstellen ist primitiv und zeugt nicht gerade von einem grossen Demokratieverständnis​. Wie Sie schreiben geht Ihnen ein Licht auf. Aber es gibt auch falsche Lichter, Sie scheinen von diesen Irrlichtern ziemlich stark geblendet worden zu sein.
      (Nur zur Offenlegung: In meiner Verwandtschaft gibt/gab es nur zwei Hausärzte und die sind schon lange pensioniert und die Managed Care-Vorlage interessiert sie nur noch als Patienten.)

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  • Mai 31, 2012

    Frau Eva Kaiser will uns unterschieben unsere Argumente gegen MC seien nicht richtig, sie arbeite in einem Ärztenetzwerk und habe deshalb die besseren Argumente. Frau Kaiser, sie haben nicht die besseren Argumente, sie profitieren von MC!
    Ihre Argumente sind mit der Niederbrüllerei von Frau Fehr im Kassensturz zu vergleichen, jeder der hier eine negative Ansicht zu MC kundtut, dem schreiben Sie sofort er verstehe nichts von der Materie. Solches Sendungsbewusstsein und solche Manipulationsversuche​ zeigen uns den richtigen Weg: Kein MC in der Schweiz!

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  • Mai 31, 2012

    Ich verstehe: dieser Blog ist für MC-Gegner reserviert. Entschuldigung, dass ich mich da einmische. Aber eins möchte ich noch richtige stellen:
    1. Davon, das ich in einem Netzwerk bin, profitieren meine Patienten. Ich persönlich verdiene via Tarmed exakt das selbe, wie wenn ich ausserhalb des Netzes arbeite . Das sind eben “die unabhängigen Aerztenetze”, Ihnen ist es aber ganz offensichtlich lieber, wenn die kasseneigenen Netze und Gruppenpraxen weiter existieren dürfen.
    2. Gegner der Vorlage wie auch Frau Fehr werden nicht müde zu sagen, dass sie Managed Care gut finden und unterstützen. Es geht ihr um das “unsoziale” in dieser Vorlage. Was sie nicht sagt: wäre der Unterschied des Selbstbehaltes am Ende auf 7,5% und 15% ausgehandelt worden, hätte sie diese Vorlage unterstützt. Aber dann wären dadurch die Prämien zusätzlich gestiegen…
    Ich klinke mich aus, da die werten Gegner offenbar lieber unter sich bleiben möchten.

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    • Juli 19, 2021

      Im Unterschied zu Ihnen bin ich weder Arzt noch sonst iregendwie im Gesundheitswesen direkt beteiligt.

      Die meisten Ärztinnen, welche Teilzeit wegen Kinderwunsch o. ä. arbeiten wollen, entscheiden sich für ein Ärzte-Netzwerk aus rein ökonomischen Gründen. Qualität erreicht man mit Erfahrung, welche bei Teilzeit nicht gleich gross sein kann. Ärztinnen haben zudem schon eine ziemlich lange Ausbildung und Trainingsphase hinter sich.

      Arbeiten auch Sie Teilzeit?
      Machen Sie Hausbesuche?

      Der Unterschied im Selbstbehalt ist so mikrig, dass Ärztehopper nicht davon abgehalten werden. Ich wette, dass die Krankenkrassenprämien​ weiterhin so steigen werden.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Keller bitte lesen Sie richtig und diffamieren Sie nicht Hausärztinnen, die unser Gesundheitssystem dringend braucht bevor sich gar niemand mehr um die Patienten kümmert. Seien Sie im Gegenteil froh, dass ich überhaupt arbeite und meine Erfahrung durch monatliche Teilnahme an Qualitätszirkeln im Austausch mit Kollegen erweitere.
      Mein Angebot:
      http://www.​drmed.ch/homepage/233​7/angebot.html?PHPSES​SID=f3e6ac49c5dddd828​d42cd8888f4caa0, dies ist keine Werbung, denn aktuell kann ich kaum mehr neue Patienten aufnehmen, sondern eine einfache Information.
      Ihre freche Behauptung “macht keine Hausbesuche” habe ich als Verstoss gemeldet. Hausärzte machen Hausbesuche, sonst sind sie keine Hausärzte! Ich bitte sehr um etwas Anstand.

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    • Juli 19, 2021

      Entschuldigung für die Missinterpretation zur Teilnahme am allgemeinen Notfalldienst.

      Als​ Teilzeitlerin werden Sie ohne Ärztenetzwerk ihre Praxisinfrastruktur nicht besonders gut amortisieren können. Daher sind sie Partei bei der Management-Care Vorlage und vertreten vor allem Ihre persönlichen Interessen.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrte Frau Kaiser

      Ich zitiere Sie aus einem Ihrer früheren Beiträge:
      “Demnach wissen Sie gar nicht, dass in der Schweiz auch der Hausarzt Muttermale beurteilen und sogar entfernen kann?”
      … und weiter:
      “Ich bin Hausärztin und ich kenne meine Ausbildung und auch deren Grenzen. Maximal die Hälfte der Patienten mit Hautproblemen müssen zum Hautarzt weitergeschickt werden, dass heisst, mehr als die Hälfte von ihnen füllt die Spezialistensprechstu​nde unnötig, was bedeutet, dass die Leute, die ihn wirklich brauchen lange Wartezeiten haben. Sie sollten Ihrem Hausarzt vertrauen, wie er das gut und günstig organisiert.”

      Hie​r meine Antwort:
      Wer ein Hautproblem hat, ist gut beraten, zu einem Hautarzt / einer Hautärztin zu gehen. Hautbeurteilungen sind oftmals nicht ganz einfach, selbst für einen Spezialisten. Zudem arbeiten diese sehr effizient und verursachen nicht höhere Kosten als der Hausarzt / die Hausärztin.

      Vor zwei Wochen liess ich ein Hautproblem am Rücken durch einen Hautarzt beurteilen. Innerhalb von 24 Stunden nach meiner Anmeldung konnte ich in seiner Praxis erscheinen. Mit seiner jahrelangen Erfahrung betrachtete er rasch und effizient meinen ganzen Körper und entfernte mir zudem im Gesichtsbereich eine ästhetisch schon lange störende Hautunreinheit. Seine Rechnung von gut 60 Fr. habe ich bereits erhalten und auch schon bezahlt.

      Doch es gibt auch schwierigere Fälle. Meine Frau liess eine verdächtige Hautstelle am Arm von einer Hautärztin beurteilen. Gemäss deren erster Beurteilung glaubte die Ärztin nicht, dass es ein Melanom sei. Zur Sicherheit schickte sie das Gewebe zur Untersuchung. Es war dann eben doch ein Melanom und meine Frau musste sofort operiert werden. Ich kaufte damals ein für Hautärzte geschriebenes soeben erschienenes Taschenbuch eines Basler Professors. Dort konnten sich Hautärzte über die neusten Forschungsergebnisse bei Melanomen ins Bild setzen. Ich sah dort nicht nur die Überlebenswahrscheinl​ichkeiten in Abhängigkeit von der Tiefe des Melanoms, sondern auch die damals neusten Empfehlungen für die Vorgehensweise bei derartigen Fällen. Der Professor zeigte das äusserst schnelle Wachstum von Melanomen eindrücklich mittels Forschungsergebnissen​ auf. Er konnte zudem zeigen, dass durch eine erste Gewebeentnahme das Wachstum des Melanoms sofort stark aktiviert wird. Innerhalb von nur wenigen Stunden breitet sich das Melanom aus und kann die kritische Tiefe von 0,75mm (heutige Einschätzung liegt leicht höher) erreichen. Deshalb sei es empfehlenswert, die Gewebeentnahme in einer spezialisierten Klinik vorzunehmen und gleich dort mit den sofort möglichen Untersuchungsmethoden​ zu beurteilen. Der notwendige grössere chirurgische Eingriff sei, wenn nötig, sofort durchzuführen. Mit dieser Vorgehensweise könne die Sterberate bei Melanomen spürbar reduziert werden.

      Und übrigens: Dieser Blog ist nicht für MC-Gegner reserviert. Da haben Sie meinen mittlerweile auf Seite 3 gerutschten Beitrag nicht gelesen:

      Leser-Zus​timmung mit 93% für:
      “… Die vor kurzer Zeit durchgeführte Volksbefragung ergab bekanntlich folgendes Ergebnis: 33% sind für, 44% sind gegen Managed Care und 23% sind unentschlossen. Diskussionen in unserem Umfeld zeigen uns, dass die Meinungen der Stimmenden weitgehend feststehen. Eine Ablehnung der Vorlage zeichnet sich ab.

      Doch werfen wir einen Blick auf uns Vimentis-Leser. Es sieht so aus, als sei unsere Haltung deutlich ablehnender als die des Schweizervolkes. Ich bin gespannt darauf, wie das Abstimmungsergebnis ausfallen wird. Eventuell sollte die Leserzahl erhöht werden, wenn wir aus Vimentis eine das Schweizervolk repräsentierende Diskussions-Plattform​ machen wollen. Unsere Parlamentarier(innen)​ hätten gute Möglichkeiten, im Volk Werbung für Vimentis zu machen. Vimentis könnte so eine noch wesentlich grössere Bedeutung erlangen.”

      Weder mein Text noch die Leser-Zustimmung sehen so aus, als wären MC-Gegner in der Diskussion nicht erwünscht. Momentan zeigt es sich auch im Gespräch unter uns Stimmbürgern, dass beim näheren Betrachten der Vorlage zunehmend deren schwerwiegende Nachteile erkannt werden. Es gibt wesentlich bessere Ideen als Managed Care, um unser Gesundheitssystem effizienter und damit auch kostengünstiger zu machen. Sie können mir glauben, Frau Kaiser, ich habe viele Ideen, wie wir das medizinische Angebot in der Schweiz verbessern könnten. Doch als kleiner Bürger habe ich leider fast keinen Einfluss auf die Schweizer Politik.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrte Frau Kaiser:

      Ich zitiere Sie:
      “Ich verstehe: dieser Blog ist für MC-Gegner reserviert. Entschuldigung, dass ich mich da einmische.”

      Hier mein Vorschlag für eine Neuformulierung:
      “I​ch verstehe: die Schweiz ist für MC-Gegner reserviert. Entschuldigung, dass ich mich da einmische.”

      Sie dürfen ruhig hier bleiben, Frau Kaiser, und Ihre Praxis gemäss Ihren Vorstellungen weiterführen. Doch kommen Sie bitte nicht mehr mit Managed Care! Das haben wir heute beerdigt. Zum Glück gibt es bessere Ideen, um Kosten sparen und gleichzeitig die medizinische Versorgung verbessern zu können. Siehe dazu: http://www.vimentis.ch/dialo​g/readarticle/die-med​izinische-apotheke-br​ingt-uns-mehr-als-man​aged-care/

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  • Mai 31, 2012

    Ich möchte gerne klarstellen, dass es bereits heute in der Grundversicherung die freie Artzwahl nicht mehr gibt. Sie können sich nicht bei jedem x-beliebigen Spezialisten noch von einem Arzt nach ihrem Wunsch operieren lassen. Dieses Argument ist also fadenscheinig.
    Schei​nbar haben auch alle Schreiber ein sehr hohes medizinisches Fachwissen, dass Sie eigenständig beurteilen können, ob sie einen Spezialisten benötigen oder ob der allg. Mediziner nicht genauso helfen könnte.
    Es werden immer mehr fachspezifische Praxen eröffnet. Haben sie schon einmal gehört, dass ein Arzt Konkurs anmelden musste? Nein! Die Medizin ist kein freier Markt, da der Patient die Angebotene Leistung nicht beurteilen kann. Hat der Arzt nächste Woche noch einen Termin frei, wird er sie zu einer unnötigen Nachbehandlung aufbieten. Sie fühlen sich gut versorgt, irren aber im Glauben, dass sie bei einem guten Artz sind. Jemand muss die Rolle des Kostenmanagers übernehmen und dass kann nur der Hausarzt mit dem nötigen allg. medizinischen Fachwissen sein. Logisch will sich der Spezialarzt dieser Kontrolle entziehen und seinen Gewinn weiterhin maximieren.
    Darum tun wir etwas, wenn auch nur im sehr kleinen und nehmen die MC-Initiative an.

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    • Juli 19, 2021

      “Hat der Arzt nächste Woche noch einen Termin frei, wird er sie zu einer unnötigen Nachbehandlung aufbieten.”

      Das liegt einzig am Verrechnungssystem pro Mengeneinheit, unabhängig ob MC oder nicht.

      MC wird sogar noch den Arzt unter Druck zu setzen, mehr verrechnbaren Umsatz zu bolzen, irgendwie müssen die institutionaliserten Kuschelmeetings wegen dem Qualitätslabel und die Rabatte auf die Taxpunkte ja auch bezahlt werden.

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    • Juli 19, 2021

      @Stoffel

      Behauptun​g Nr. 1 ist also korrekt. Wir haben heute keine freie Arztwahl in der Grundversicherung.


      Behauptung Nr. 2: Betrugsfälle sind ja wohl ausgeschlossen. Übrigens möchte ich behaupten, dass die Schadenssumme im MC-Modell wohl kleiner ausgefallen wäre. Oder anders formuliert, kennen Sie eine andere Branche mit einer so kleinen Konkursquote oder welche die Nachfrage so direkt beeinflussen kann? Müsste in einer solchen Branche nicht eine verstärkte Kontrolle gelten?

      Soviel zu Ihren Aussagen. Diffarmieren ist meist die einzige Möglichkeit, wenn man keine stichhaltigen Argumente hat. Hat auch schon Frau Kaiser erfahren müssen…

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    • Juli 19, 2021

      Managed Care nützt vor allen den schlechten Ärzten, welche keine Patienten finden und dank dem Zwang “immer zuerst zum Hausarzt” von einer vollen Praxis träumen. Als Patient kann ich sehr wohl entscheiden, ob ein Arzt gut ist oder nicht, ob er mir zuhört und meine Bedenken ernstnimmt. Und vor allem, ob er, wie in Ihrem Beispiel sich dazu hergibt den verlängerten Arm der Kostenkontrolle irgendwelcher Versicherungsmanager zu spielen. Fachlich gute Ärzte brauchen kein Managed Care. Die haben genug Patienten. Übrigens gibt es seit dem 1.1.2012 auch die freie Spitalwahl und in einer Zeit, in der die Bürger sich mündig im Internet informieren können, wollen Sie das Rad der Zeit zurückdrehen und die Bürger als dumme, unwissende Dubbeli hinstellen. Die Zeiten der Halbgötter in Weiss sind aber längst passé Herr Fuhrer.

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  • Mai 31, 2012

    Mogelpackung «Managed Care»

    Diese Abstimmung wird deutlich bachabgeschickt werden und zwar so, dass die Befürworter der Vorlage verstummen. Die Befürworter der Vorlage schickten eine 2 Meter hohe Tsunami Welle los. Am 17. Juni werden sie dafür die Quittung bekommen. Die Tsunamiwelle die dann zurück kommt wird dann etwa
    30 Meter hoch sein. Das Abstimmungsergebnis wird es dann bestätigen.

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    • Juli 19, 2021

      Ja Freude herrscht. Wenn die 30 Meter hohe Tsunami Welle erst Richtung Befürworter steuert, dann will dann bald kein Politiker mehr etwas von der Managed Care Vorlage wissen. Alle rennen sie dann in unterschiedlichen Richtung der Managed Care Vorlage davon. Ganz nach dem Motto.

      Lasst uns die Managed Care so bald wie möglich vergraben und vergessen.

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  • Juni 4, 2012

    Mit der Mogelpackung Managed Care Modell wird die zweitklass Medizin der Grundversicherung zu ungunsten der Patienten weiter ausgebaut! Kosten werden keine gesenkt wie ein Genfer Beispiel zeigt, dass eine Frau innerhalb eines solchem Modell 34mal den Arzt gewechselt hat! Auf dem Land wird das sowieso nicht funktionieren weil der von denn Politiker genannter Runder Tisch, um die Probleme der Patienten zu diskutieren, auch weiterhin fehlen wird.
    Die Schweiz hat im europäischen vergleich den höchsten Selbstbehalt und weltweit insgesamt die zweithöchsten Kosten aber qualitativ eines in hinterem Mittelfeld!
    Im Sinne der Kostensenkung müssten zweite Meinungen in einem anderen Kanton angeordnet werden um unnötige Operationen zu vermeiden.

    Solange Komplementäre – Alternative Lektionen in der medizinischen Ausbildung nicht zum Standart gehören, und die Bereitschaft fehlt, den Volkswille der Komplementärmedizin richtig umzusetzen die ebenso wirksam und billiger sind, werden wir weiter abrutschen.
    Die ärztliche Komplementärmedizin stellt leider keine vergütete Leistung in der Grundversicherung dar. Trotz der Annahme des Verfassungsartikels „Ja zur Komplementärmedizin“,​ werden noch Jahre bis zur Gleichstellung der Komplementär- mit der Schulmedizin und der entsprechenden Kostendeckung durch die Grundversicherung vergehen. Die Verantwortung für nicht gedeckte Diagnose-, Therapie- und Behandlungskosten liegt beim Patienten, indem diese Kosten selbst getragen oder mit dem Abschluss einer entsprechenden Zusatzversicherung nur zum teil abgesichert werden.

    Diverse Komplementäre – Alternative Behandlungen und Medikamente wie Sie in der Aeskulap Klinik in Brunnen erfolgreich gegen diverse schwere Krankheiten eingesetzt werden, sind immer noch nicht auf der Liste der Swissmedic, die mit Hilfe der Pharma Lobby alles Unternimmt, das nur Ihre Mittel verwendet werden dürfen!

    Meine eigene Krankengeschichte beweist, dass ich mit einer Phytotherapie, die ich selber bezahlen muss, meine Krebs Krankheit seit 10. Jahren im Griff habe!
    Wird das Managed Care Modell angenommen werde ich zusätzlich bestraft!

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  • Juni 6, 2012

    In der heutigen Zeitung steht ein Inserat der Groupe Mutuel. Diese sucht schon heute Pflegefachfrauen für den Berich Managed Care.
    Ist etwa Managed Care das grosse Geschäft der Versicherungen? Abgesehen davon, wie ersetzt man die Pflegefachfrauen, die dann in diesem kostenproduzierendem Verwaltungsmoloch, statt an Spitalbetten arbeiten?
    Das Schweizervolk tut gut daran, sich zu überlegen, ob es diesem Unsinn zustimmen will.

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  • Juni 6, 2012

    Die neuste SRG-Umfrage vom 25.Mai – 2.Juni zeigt eine klare Ablehnung mit 67% Nein und 33% Ja. Wir liegen also bei Vimentis nicht weit daneben. Die bereits in der ersten Befragung festgestellte Skepsis gegenüber Managed Care hat sich weiter verstärkt und die sich abzeichnende Niederlage ist in diesem Mass für eine von Bundesrat und Parlament unterstützte Vorlage äusserst selten.

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  • Juni 13, 2012

    Managed Care? Nein danke. Ich bin selber im Gesundheitswesen tätig und sehe in Managed Care keine wirklichen Vorteile für die Patienten.Es wird gespart auf Kosten der Patienten.Sicher wird es Mehreinnahmen für die Wirtschaft geben.(Versicherungen​)
    Nur nützt das dem Patienten?Ich glaube kaum.Deshalb ein klares: Nein!

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