Bei der Abstimmung vom 22. September über das Referendum zur Änderung des Arbeitsgesetzes handelt es sich um eine Vorlage, die auch Frauen stark tangiert. Geht hier vordergründig um eine Sortimentserweiterung in Tankstellenshops in der Nacht, so stehen dahinter eine Reihe von Gefahren.
Nachtarbeit schadet der Gesundheit und sollte nur in Ausnahmefällen geleistet werden (zb. in Spitälern, Sicherheit). Die Ausdehnung von Ladenöffnungszeiten oder Sortimentserweiterungen sind unsinnig. Mehrere Abstimmungen, auch im Kanton St. Gallen, haben gezeigt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung dies gar nicht will.
Dazu kommt: Das Verkaufspersonal ist finanziell schlecht gestellt und es existieren keine Gesamtarbeitsverträge. Die Arbeitsbedingungen würden weiter verschlechtert. Davon betroffen sind überwiegend Frauen. Viele Frauen müssen diese Abend-, Nacht- und Sonntagsarbeit leisten, oftmals auf Abruf. Viele leisten daneben auch Erziehungsarbeit. Doch Kinder zu betreuen und unregelmässig abends, nachts und sonntags zu arbeiten, ist fast nicht vereinbar. Kinderkrippen sind nur tagsüber und wochentags geöffnet, Verwandte auf Dauer kaum bereit einzuspringen. Viele Frauen sind alleinerziehend und auf das Einkommen angewiesen. Ein grosses Dilemma, denn sie müssen ihre Kinder manchmal unbetreut lassen.
Aber auch Soziale Kontakte und Weiterbildung sind stark erschwert, wenn die Läden länger offen haben. Dies hat uns an der Medienkonferenz eine Verkäuferin eindrücklich geschildert.
Seit Jahren wird versucht die Ladenöffnungszeiten immer weiter zu liberalisieren – auf Kosten der Frauen. im ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... wird nicht auf die Ergebnisse der Volksabstimmungen geschaut. Darum ist es richtig mit einem Nein am 22. September zu sagen, dass jetzt genug ist.
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Kommentare anzeigen Hide commentsFrau Nationalrätin
Wieso sind soviele Ehepaare geschieden? Sicher nicht weil jemand arbeiten muss. Auch Ihre Vorstellungen über die Armee, dass sie nur dazu da ist um eine Gefahr aus dem Ausland abzuwenden, ist grundlegend falsch. Ihre Ausführungen in der Arena habe ich verfolgt. Die Armee ist zum Beispiel da, um einen Breivik abzuwenden usw. Das ist Bundessache und nicht Sache der Kantone.
Freundliche Grüsse
Frau Gysi, niemand wird in der Schweiz mit der Waffe gezwungen zu arbeiten im Gegenteil, die Sozialämter haben es ja neulich bewiesen, dass es auch nur mit dem Willen zu arbeiten Geld gibt, es lebe die Schwarzarbeit. Sind Familien auf Zusatz Lohn angewiesen, könnte man auch versuchen die Ausgaben zu reduzieren und wenn wir schon über schlecht bezahltes Personal schreiben, dann bitte wieso gehen bald 10 Milliarden Einkäufe in Grenznahe Städte. Nicht reklamieren, die Schweizergeschäfte berücksichtigen und den Europäischen Sozialbezüger Import per sofort unterbinden.
Nein, ich lehne Ihre Vorschlag ab. Aus den Grunde brauchen wir unser Tourismusbranche der Schweiz durch wichtige Transit- und Autobahnweg zum Kaffeepause zum Mehrwertsteuer ans Bundeseinnahmen.
Rainer Selk: Gute Frage! Laute Baumen können sich nicht einschlafen, in der Nacht immere Verkehrseinflüsse… Lächerlich! U.a. zum Kaffeepause macht gute Gesundheit statt am Übermüde wenn verrücke Autofahrer am schnelle Temposünder befinden. Besser kein Unfallresiko!
Frau Barbara Gysi,
Wenn die Möglichkeit besteht, in einem Shop 24Stunden alle Waren anzubieten, wird der wirtschaftliche Erfolg eines solchen Shops darüber entscheiden, ob der Shop offen bleibt, oder um 22:00 schliesst.
Sind die Löhne zu tief, werden sich ArbeitnehmerInnen nicht für solch einen Job entschliessen, sondern wo anders arbeiten gehen.
Leider aber vernichten Gewerkschaften laufend Jobs, die nicht zwingend in der Schweiz angesiedelt werden müssen. Denk da ans Verlagswesen, Prospekte Drucken, online Geschäfte, die, wenn die Lohnforderungen unangemessen erscheinen, verlagert werden.
Zurück bleiben im Land nur jene Jobs, die unbedingt hier bleiben müssen. Bau als ein Beispiel, will ich ein Haus in der Schweiz bauen, muss ich es hier bauen, geht nicht in China. Oder Krankenpflege, wobei hier bereits Tendenzen vorhanden sind, Operationen die nicht zwingend hier gemacht werden müssen, bei denen es sich nicht um Notfälle handelt, im Ausland zu tätigen.
Zerstören sie weiter Arbeitsplätze, das kommt schon gut am Schluss.
Der Kunde hat das Geld nur einmal zum ausgeben. Wer nachts kauft, kauft weniger am Tag. Die nachts geöffneten Tankstellenshops vernichten also normale Tagesarbeitsplätze in den Dorf- und Quartierläden.
Herr Stefan Heimers,
Ja, hat was, was Sie schreiben.
Wenn in der Industrie 2 bis 3 Schicht gearbeitet wird, oder mit den modernen Robot gesteuerten CNC Fertigungsanlagen noch Blindschichten gefahren werden, fehlt diese Arbeit ebenso für die Tagesarbeit.
Früher hatte man einmal als Fachmann eine CNC Anlage betreut, heute dank technischem Fortschritt betreut man 5Anlagen. Ist ja eigentlich kein MUSS, die Industrie Nachts in Schicht, dazu noch Computer gesteuert Arbeiten zu lassen.
Diese Automatisierung plus Massnahmen für den Umweltschutz, auch Massnahmen für die Friedensförderung (Waffenaufuhrverbot) hat seit 1980 ca 300’000 Arbeitsplätze gekostet.
Drehen wir das Rad zurück…solche Ansichten muss man nicht verstehen…
Frau NR Gysi,
Es geht bei dieser Abstimmung nicht um Ladenöffnungszeiten, wie Linke Kreise so gerne propagieren, nur um unnütze Sortimentsbeschränkung. Das Personal ist eh vor Ort und arbeitet bei einem Nein sogar weniger, denn die fragwürdige Abdeckerei von bestimmten Artikeln ist unnütze Arbeit.
Frau Schlatter
Es bedarf der Aenderung des Arbeitsgesetzes, derzeit darf z. B. ein rohes Ei nicht verkauft werden darf, ein gekochtes aber schon. So e Witz!
Frau Schlatter
Ach ja klar, Bewilligungen einholen für jeden Minggis, dann sind wieder ein paar Bürokraten und Kontrolliterlis beschäftigt…, verteuert wieder Waren usw. …
Das fragwürdige Gesetz ändern und dann ist es geregelt, ohne dauernd neue Kosten zu generieren.
Wenn’s staatsnahe Betriebe betrifft, welche sich nicht an Gesetze halten, kein Problem, nicht wahr?
http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/14-Stunden-schuften-auf-den-SBBBaustellen/story/15134806​
So ne Gugus! Dann hätte es diese Abstimmung ja gar nicht gebraucht! Ja neai aber au, Positivum, die linken Bürokratien waren jedenfalls mal wieder beschäftigt.
Die Schlappe ist fast vorprogrammiert, wir wissens in ca. 72 Std.
Da konnte offenbar eine Politikerin meine pointierte Meinung nicht ertragen und hat meinen Kommentar gelöscht. 🙂 Wissen Sie, die Problematik finde ich, diese Abstimmung ist nicht dringend. Sind andere, wichtigere, dringendere Abstimmungen in der Pipeline. Das sind die wahren Wadenbeisser und nicht diese Bratwurstthematik.
Abgesehen davon, dass ich nicht dafür bin, aus TROTZ unsere Steuergelder für die Kreation sinnloser Gesetze zu verschleudern, kenne ich Menschen die mit FLEXIBLEN ARBEITSZEITEN, wie es sie z.B. auch in der Hotellerie, Gastronomie, Produktion und Logistik gibt, absolut glücklich sind.
Oder aber auch Studenten, welchen die Möglichkeit einer TEILZEITSTELLE sehr schätzen. Kurz, nebst Ihren FRAUEN und MÜTTER, leben noch ein paar Millionen anderer Menschen in diesem Land, die andere BEDÜRFNISSE und ANSPRÜCHE haben.
Als Konsumentin, bin ich auch nicht der Typ der unbedingt Nachts und Sonntags einkaufen muss, aber ich begrüsse die Möglichkeit, sehr! 😉
Was ich damit ansprechen will, ist die WAHLFREIHEIT! Auch ohne QUOTE! 😉
Und da ich in einer sogenannt FREIEN MARKTWIRTSCHAFT lebe, bin ich der Meinung, dass wir den Grundsatz von ANGEBOT UND NACHFRAGE auch bei den Tankstellenshops nicht einfach brechen können. Und es ist meines Erachtens def. nicht nötig, mit Vorspiegelung falscher Tatsachen PANIKMACHE zu betreiben. Nur weil Nachtarbeit angeblich ungesund ist. Das ist fettes Essen und zuwenig Bewegung, als Beispiel, nämlich auch.
Darum denke ich, sollten wir uns als GESELLSCHAFT IM WANDEL, generell die Frage Stellen, wie weit wir den BÜRGER UND INSB. die FRAU denn noch BEVORMUNDEN wollen? Für meinen persönlichen Geschmack, reicht es längst! 🙂
Wenn dem Verkaufspersonal ein nötiger GAV, trotz OR fehlt, muss man sich halt darum kümmern! Da wäre Ihre Zeit meiner Meinung nach, auch viel sinnvoller investiert. Denn den WANDEL DER ZEIT können wir ja nicht aufhalten, oder an der Grenze stopen. 🙂 Und in den Metropolen dieser Welt, wird nun mal 24h am Tag eingekauft!
Frau Schlatter, es geht hier nur um die Sortimentsbeschränkung! Also um die AUFHEBUNG eines sinnlosen Gesetzes. Mehr nicht!
Frau Gysi, auch ich habe schon nein gestimmt. Leider ist damit das Problem nicht gelöst. Es werden wieder neue Versuche gestartet werden. Somit sollten sie sich mal überlegen wie eine Lösung aussehen könnte die auf alle Bedürfnisse Rücksicht nimmt.
Hier ein möglicher Weg:
-Die Ladenöffnungszeiten werden freigegeben.
-Arbeitnehmer im Verkauf werden, so wie z.B. in der Industrie, für Arbeiten zu Unzeiten mit Lohnzuschlägen entschädigt. Nachtarbeit 25%, Sonntagsarbeit 50%.
-Dies verursacht natürlich Mehrkosten. Ich als Kunde, der diese zusätzliche Dienstleistung, zu Unzeiten einzukaufen, nicht nutzen möchte, bin auch nicht bereit, dafür zu bezahlen. Somit werden die Mehrkosten die zu Unzeiten anfallen, während diesen Zeiten direkt an der Kasse auf den Endpreis draufgeschlagen. Dies würde ja auch dem Verursacherprinzip entsprechen.
Dies ist ein Vorschlag der zum weiteren Überlegen anregen soll. Weitere Ideen sind erwünscht.
Diese Überlegung ist nicht richtig da der Betrieb ja aufrecht erhalten bleibt und Maschinen wie Immobilie usw. genutzt wird. Da dürften die Lohnkosten kaum ins Gewicht fallen. Selbst wenn, lohnt es sich für das Unternehmen (wenn nicht geht der Laden zu). Womit die Salamitaktik des Abbau der Arbeitnehmerschutz wieder einmal bewiesen worden ist.
Ist zwar je nach Branche unterschiedlich, macht aber niemals den 2,5fachen Einkaufspreis von z.b. Maschinenteilen undHalbfabrikate der in der Schweiz verlangt wird gegenüber dem benachbarten Ausland aus.
“Man kann zwar seine Zeit zu Geld machen, aber niemals aus seinem Geld wieder Zeit machen”
Was nützt ein Lohnzuschlag wenn das Privatleben dann leidet?
Ist höchstens ein Trostpflaster. Die jetzigen Ladenöffnungszeiten genügen vollauf wenn man nur ein Minimum seine Einkäufe vorher etwas plant.
Zudem gäbe es auch die Möglichkeit von Automaten.
Herr Huber auch ich brauche keine längere Arbeitszeiten. Aber der Druck wird aurecht erhalten. Und ich bin es Leid jedes Jahr wieder über ein anderes Salamischeibchen zu diskutieren. Es muss endlich eine Lösung gefunden werden, damit das Thema für längere Zeit abgeschlossen ist. Wir haben wichtigere Probleme.
Herr Mahler, nur durch längere Öffnungszeiten werden vor allem im Foodbereich kaum mehr Produkte verkauft werden. Nur die Betriebskosten und die Lohnkosten steigen durch die längeren Öffnungszeiten. Diese zusätzlichen Kosten bin ich nicht bereit zu berappen. Diese sollen auf die Kunden in den Unzeiten abgewälzt werden.
Herr Setiner, auch die Arbeitnehmer in den Tankstellenshops sind dem Arbeitsgesetz (OR) unterstellt. Die Lohnzuschläge sind bereits gesetzlich geregelt! Es ist eine bewusste Desinformation, den Eindruck erwecken zu wollen, man bewege sich hier in einem rechtsfreien Raum! Nachtarbeit ist bewilligungspflichtig und muss entsprechend vergütet werden! Die gesetzlichen Bestimmungen für Sonntags- Schicht- und Nachtarbeit sind sehr klar definiert!
Zum Arbeitsgesetz:
NEIN weil:
Zuerst sind es nur ein paar Tankstellen, wenn diese über Nacht das ganze Sortiment anbieten können wird die Konkurrenz bald über Wettbewerbsnachteile jammern und das selbe fordern und bald haben wir eine 24h Gesellschaft.
Glaubt jemand allen Ernstes, dass wenn es wirklich nur um ein paar Tankstellen geht dass man deshalb so ein Aufheben machen würde mit Bratwurstplakaten etc.? Hier soll wohl dem Bürger einmal mehr Sand in die Augen gestreut werden! Wie bei vielen anderen Abstimmungen geht es wohl wieder einmal mehr um die egoistische Interessen von ein paar Wenigen.
Es geht um die (Brat-)Wurst!!
Es ist erwiesen, Nacht- und Sonntagsarbeit sind schlecht für die Gesundheit und das Sozialleben. Darum sollte es möglichst wenige Menschen geben, die zu Unzeiten arbeiten müssen!
Manche Leute sind in der Nacht unterwegs und haben das Bedürfnis eine Kleinigkeit zu essen.
Doch was macht der Reisende in der Nacht mit der Bratwurst oder der Tiefkühlpizza?
Die Kühlerhaube als Grill verwenden?
Was ist das Ziel der Vorlage?
Der Umsatz in der Nacht soll erhöht werden.
Mehr Geld in der Kasse macht jedoch mehr Leute hinter der Kasse nötig.
Die Vorlage wird also zwangsläufig zu mehr Nachtarbeit führen!
Das Verbot der Nacht- und Sonntagsarbeit soll noch weiter durchlöchert werden.
Darum: NEIN!!! zur Bratwurstvorlage!!!
Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen:
Den Tankwart braucht es schon lange nicht mehr.
Die Flasche Motorenöl kann aus dem Automaten kommen.
Das Sandwich und der Servelat ebenso.
Wie wäre es, wenn man die Tankstellenshops in der Nacht schliessen würde.
Denn sie sind offensichtlich nicht nötig!
So hätte das Personal die verdiente Nachtruhe.
Und auch wir hätten unsere Ruhe, denn auch das nervende Bratwurstgejammer wäre zu Ende!
Oder wenn schon, dann richtig:
Eine Initiative, die unnötige Nacht- und Sonntagsarbeit generell verbietet!
Oder gleich die Ladenöffnungszeiten in der Verfassung regeln, dann bleiben uns die sich regelmässig wiederholenden und dementsprechend ermüdenden Abstimmungen zu diesem Thema in Zukunft erspart.
Richtig. Und dann führen wir die Polizeistunde um 24:00 wieder ein, damit das Servicepersonal auch noch etwas Nachtruhe erhält und unser Gesellschaftsleben wieder etwas in gelenktere Bahnen abläuft.
Es ist erwiesen, Nacht- und Sonntagsarbeit sind schlecht für die Gesundheit und das Sozialleben.
PS: Sonntagsarbeit schlecht für die Gesundheit? Warum gerade ist am Sonntag die Gesundheit gefährdet? Ich verrichte keine Arbeit von Freitagabend – Samstagabend und ich bin gesund.
@ Barbara Gysi
Bevor die ungelernten kaufmännischen Angestellten nicht den Mindestlohn und die gesetzlichen Nachtarbeitszuschläge erhalten, sollte man eh nicht über die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten diskutieren.