«Nicht mehr oben ohne», steht auf der Affiche mit einer halbnackten Frau. Die Frau ist die Freiburger Nationalratskandidatin und Generalsekretärin der FDP-Frauen, Claudine Esseiva. Sie fordert mit dieser Aktion mehr Frauen in den Chefetagen. Und – zack – das Sommerloch hat uns wieder.
20 Jahre lang habe ich mich als Journalist durch das Sommerloch gekämpft. Relevante Geschichten sind kaum vorhanden. Alles ist in den Ferien. Sogar die Zuschauerinnen und die Leser. So war es wieder Zeit für Geschichten wie «Trotz Hitze arbeitet Pedro im Tiefkühllager bei minus fünf Grad.» oder «Fäkalbakterien in fast allen Freibädern. Kantonschemiker schlagen Alarm.» Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Viele Politikerinnen und Politiker nutzen diese Phase der fehlenden Relevanz und bedienen die Journalistinnen und Journalisten den Sommer hindurch mit allerlei Unwichtigem. Aber aufgepasst! Man sollte die Rechnung nicht ohne den Gast machen. Mit den neuen Medien haben sich auch die Konsumenten entwickelt. Der Zuschauer spürt ganz genau, wann eine Geschichte nur des Sommerlochs wegen in die Spalten gerutscht ist. Die Leserin weiss, dass wohl nicht viel los ist, wenn der ausgerissene Kater die Frontseite ziert.
Deshalb habe ich mich entschieden, den Sommer wahlwerbetechnisch nicht zu bedienen. Obschon ich zugeben muss, auch ich kenne nun Claudine Esseiva.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsFrüher genügte ja auch ein Fotoshooting für den Playboy um bekannt zu werden. Sex sells.
Gut bin ich nicht Journalist…geworden..
Jannis Keller,
Und wer bringt all diese Meldungen? Siehe Eröffner des Themas, ein Journalist. Wobei zu bemerken ist, der Leser oder TV Seher gibt mir ebenso zu denken…