Nein zur Glasfasernetz-Vorlage der Stadt Zürich am 23.9.2012
Die Stadt Zürich will für 400 Mio. CHF (und mindestens nochmals soviel für Unterhaltskosten) ein flächendeckendes Glasfasernetz aus dem Boden stampfen, und dabei mit der Swisscom zusammenspannen. Die Vorlage gehört kräftig abgelehnt, da es erstens nicht Staatsaufgabe ist, im Wettbewerb um Datentransfer mitzumachen.
Zweitens ist ein flächendeckendes Glasfasernetz eine riesige Fehlinvestition, da die wenigsten Menschen diese bombastische Datenautobahn brauchen können. Nur wenige Grosskonzerne sind auf diese Kapazitäten angewiesen (und die kaufen sich sowieso eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, unabhängig vom Abstimmungsausgang).
Drittens findet immer mehr Datentransfer mobil statt. Das ist vermutlich die Zukunft! Und die Technik macht da auch Fortschritte (mit dem schnellen LTE-Standard, der sogar schneller ist als heutige Kabel). Ein Kabelausbau von diesem Ausmass ist damit anachronistisch.
Viertens trickst die Stadt mit dem Business-Case. Unabhängige Institute meinen, dass sich die städtischen Investitionen nie rechnen werden. Das Glasfasernetz wäre damit ein Millionen-, oder genauer, ein Milliardengrab, das letztlich durch den Steuerzahler berappt werden müsste. Das wiederum würde die riesige Schuldenlast, welche die jungen Generationen zu tragen haben, noch weiter vergrössern.
Deshalb am 23. September 2012: Nein zum Glasfasernetz-Kredit!
Adrian Ineichen
Präsident Jungfreisinnige Stadt Zürich (JFZ)
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Kommentare anzeigen Hide commentsGut, dass sich die Jungfreisinnigen für gesunde Finanzen einsetzen und nicht für Millionengräber, die kaum jemand brauchen wird.
Als die Abstimmung über den 200-Millionen-Glasfaser-Kredit war, gingen die Stimmberechtigten davon aus, dass dies reichen würde. Und nun möchte der Stadtrat schon wieder Geld: weitere 400 Millionen Baukosten plus 400 Millionen für den Unterhalt, macht am Ende 1 Milliarde statt der seinerzeit versprochenen 200 Millionen. Die Vorlage gehört kräftig abgelehnt.
Praktisch alle in der Stadt Zürich können heute bei UPC Cablecom Internet mit Download Speed 100’000 Kbit/s für 75 Fr. / Monat beziehen. Wozu soll eine Privatperson bzw. eine Famile ein schnelleres Internet benötigen? Die Stadt soll höchstens für die Grundversorgung wie vom Bakom definiert einstehen.
Hören wir auf der Swisscom die Netzerstellung indirekt zu subventionieren. Die Hausbesitzer sehen keinen Grund Glasfaserkabel in die Wohnungen einzuziehen.
Es ist schön, wie sich Adrian Ineichen für den Steuerzahler einsetzt. Er könnte gleich weitermachen, z.B. mit den Flugzeugen fürs Militär.