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Neue Zweitwohnungen trotz Annahme der Initiative

 Ab 1. Ja­nuar 2013 dürfen in Ge­mein­den, deren Zweit­woh­nungs­an­te​il bei 20% und darüber liegt, keine neuen mehr ge­baut wer­den. Geht es nach dem Wil­len des Bun­des­ra­tes, können al­ler­dings trotz­dem neue Zweit­woh­nun­gen ent­ste­hen. Wer aus sei­ner Erst­woh­nung aus­zieht, darf diese nämlich als Zweit­woh­nung ver­kau­fen. Aus­ser wenn da­durch gleich­zei­tig in un­mit­tel­ba­rer Nähe eine neue Erst­woh­nung ent­steht. Doch die­ser Gum­mi­pa­ra­graf ist leicht zu um­ge­hen. Die allfällige neue Erst­woh­nung braucht nur einen ge­wis­sen Ab­stand von der alten Woh­nung zu haben oder mit zeit­li­cher Verzögerung zu ent­ste­hen. Damit hat der Bun­des­rat den Ge­mein­den, wel­che dann auch für die Missbrauchsbekämpfung​ gleich sel­ber zuständig sind, das Pa­tent­re­zept zur Um­ge­hung der Zweit­woh­nungs­i­ni­​tia­tive ge­lie­fert. An­stelle von neuen Zweit­woh­nun­gen baut man neue Erst­woh­nun­gen und funk­tio­niert die alten Erst­woh­nun­gen zu Zweit­woh­nun­gen um. So können neue kalte Bet­ten ent­ste­hen, ob­wohl sich die Mehr­heit der Stimmbürger da­ge­gen aus­ge­spro­chen hat.

 

Den Satz „Die da oben machen sowieso, was sie wollen“ mag ich zwar nicht, aber in diesem Fall trifft er zu. Die Initianten kündigen deswegen an, einige Fälle vor Gericht zu bringen. Das ist gut so. Man muss alles rechtlich Mögliche unternehmen, damit „die da oben“ nicht das tun, was sie wollen, sondern das, was sie gemäss Volksentscheid sollen.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Neue Zweitwohnungen trotz Annahme der Initiative
  • August 24, 2012

    Hier wird doch der Wille des abstimmenden Volkes umgangen. Ich frage mich, ob die SVP hier auch so einen Wirbel für das Volk veranstaltet, oder ob sie Unrecht nur bei den Ausländergesetzen geahndet wissen will? Hier müssten doch die SVP-Mitglieder in National- und Ständerat sofort wegen Missachtung des Volkswillens “auf die Barrikaden steigen”. Die SVP verweist doch bei jeder Gelegenheit auf den Volkswillen und dass man dem Geltung verschaffen muss.

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  • August 24, 2012

    Es überrascht immer wieder wie offen die Initativen formuliert werden, denn es ist eine bekannte Tatsache, dass die in Bern sich eine angenommene Initative so lange zurecht biegen bis sie ihnen passt. Genauso geht es z.B. auch der Ausschaffungsinitiati​ve.

    Es fehlt eine klare Definition: was ist eine Zweitwohung?
    Das ist einfach. Am Wohnort zahlt man seine Einkommenssteuer. Alle anderen Wohnung sind zweit, dritt, viert, etc. (auch das gibt es) Wohnsitze.

    Es fehlte eine klare Obergrenze.
    Stichtag​ ist z.B. der Tag der Annahme der Initiative. In der Zukunft darf es in jeder Gemeinde maximal soviele Zweitwohnungen geben wie am Stichtag. Es dürfen nur, dann neue Zweitwohnungen entstehen, egal durch welchen Mechanismus, wenn das Maximum nicht überschritten wird.

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  • August 24, 2012

    Initiativen sollten möglichst 1 zu 1 umgesetzt werden. Nicht nur die Zweitwohnungsinitiati​ve sondern auch die Ausschaffungsinitiati​ve. Obwohl ich letztere unsinnig und überrissen finde, hätte man sie so wie verlangt umsetzen sollen. Wenn Initiativen nur noch verwässert oder gar nicht mehr umgesetzt werden, hat das Volk schlussendlich den Eindruck, dass man jeden Unsinn annehmen kann, nur um mal ein wenig seine Wut auszudrücken. Das finde ich eine sehr geföhrliche Tendenz.

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    • Juli 19, 2021

      Das ist etwa das einzige, was der BR in Bern wirklich gut kann: das Verwässern des Volkswillen. Ich dachte man könnte das, was man bei der “Umsetzung” der Ausschaffungsinitativ​e an den Tag gelegt hat nicht mehr toppen, aber siehe da, der BR hats geschafft: Eine Frechheit was man hier bei der Zweitwohnungsinitiati​ve leistet.

      Ich finde das eine unnötige Initative und keiner will sie wirklich – aber das ist hier nicht der Punkt. Der BR baut hier so viele Schlupflöcher ein, dass diese Initative nie umgesetzt werden wird.

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