1. Finanzen & Steuern

Nur die Stimme der Bevölkerung bewegt!

Ich bin froh um die Pro­tes­te, an der Wall Street, auf dem Pa­ra­de­platz – und hof­fent­lich schlus­send­lich in Mas­sen auf allen wich­ti­gen Finanzplätzen die­ser Welt. Wenn Super­rei­che, völlig ent­frem­det von sich selbst, vor lau­ter Gier glo­bale Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­sen auslösen, dann geht das uns alle an! Wenn die po­li­ti­sche Eli­te, grosszügig mit­fi­nan­ziert durch Fi­nan­z­in­sti­tu­te​, noch keine Be­reit­schaft zeigt für Rah­men­be­din­gun­ge​n, die diese Gier stoppt, ist das nicht ver­wun­der­lich. Pro­teste und Stim­men aus der Bevölkerung künden aber eine Veränderung an, die hof­fent­lich auch nicht vor den Türen des Bun­des­hau­ses in Bern Halt macht. Pro­test ist der erste Schritt, ak­tive Selbst­ver­ant­wor­tu​ng der Zwei­te: in einer Woche sind Wahl­en, noch sind Veränderungen möglich!

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Comments to: Nur die Stimme der Bevölkerung bewegt!
  • Oktober 18, 2011

    Sehr geehrte Frau Gilli,

    Sie verheddern sich im populistischen Gestrüpp ohne eine gangbare, zukunftsweisende Alternative aufzudecken. Gierige Banken, wirtschaftlich fragwürdige Ideen, inkompetente, sich selbst überschätzende Politiker – es herrscht kein Mangel an Schuldigen. Wir brauchen, so tönt es von überall her, ein „gerechteres“ Geldsystem, eine „gerechtere“ Gesellschaftsordnung und wieder eine entschlussfähige Demokratie. Schön und gut, doch niemand, auch die Grünen nicht, erklären, was damit tatsächlich gemeint ist. Alle empören sich, doch keiner kennt die Lösung.

    Wenn wir schon nach einer Neuorientierung rufen, dann brauchen wir Politiker, die den Mut aufbringen, schwierige, komplexe Themen anzusprechen, neue Gedanken zu entwickeln und ihre Debatte so zu führen, dass sie möglichst vielen als verständlich daherkommt. Dazu gehört, dass man die globale Dimension der heutigen Krise in all ihren Schattierungen begreift. Um dem Wirtschaften auf Pump über Jahre hinweg das notwendige Schmiermittel in die Hand zu geben, wurden die Zinsen weltweit künstlich in den Keller getrieben. Die niedrigen, politisch so gewollten Zinsen nährten ein Anreizsystem, das in der Folge mehr und mehr aus dem Ruder lief. Weder das Wirtschaften auf Pump noch die kellertiefen Zinsen können wir dem Markt oder der Marktwirtschaft anlasten, wohl aber der Politik.

    Mit freundlichen Grüssen,
    Willy Burgermeister

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  • Oktober 18, 2011

    Herr Burgermeister Sie sagens. Die Politik hätte dies längst beenden können,wenn sie statt streiten Lösungen bringen würden! Da fällt mir das Drama Minderinitiative ein. Ich habe die Debatte verfolgt (war öffentlich) welch erbarmungswürdiges Bild gab die Politik ab. Der indirekte Gegenvorschlag wäre eine Lösung gewesen die sofort hätte umgesetzt werden können.Abgesehen davon hätten die Politiker auch sonst dieses Problem längst lösen können.Die Wahlen werden Veränderungen bringen allerdings andere als sich die derzeitigen Politiker/innen vorstellen.Zu oft haben diese uns im Stich gelassen,deswegen werden viele am Wochenende feststellen ich wurde nicht mehr gewählt. Wir brauchen Leute die Probleme lösen,staat das ewige wir wollen.

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    • Juli 19, 2021

      Die Politiker sollten aufhören die Sachgeschäfte nur im Paket anzubieten. Ich werde daher der Original-Minderintiat​ive zustimmen, auch wenn sie verbesserungswürdig wäre.

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  • Oktober 18, 2011

    Frau Yvonne Gilli Grüne mag ja eine gute Aerztin sein, eine nette Person dazu, aber dann hat es sich, so wie das aussieht.

    Leider sind auf Seite der Banken/Investoren ebensowenig wirklich brauchbare Fachleute am Werk, und mit diesem Doppel, Politikerinnen und Politiker welche irgend welchen unrealen Idealen Nachrennen, plus von Drogen zugedröhnte umgeschulte (Was auch immer für ehemalige Berufe stammende)…haben wir schlechte Karten.

    Weder mit den einen noch den anderen kommen wir weiter.

    Aber, schlussendlich unterschreibt jeder Kunde, auch BVG Anleger, usw, das Angebot der Bank verstanden zu haben, über die Risiken aufgeklärt geworden zu sein…und selber klar bei Verstand und Handlungsfähig zu sein.

    Wenn’s dann schief geht, lügen und jammern, man sei nicht richtig informiert worden, dabei ist es die GIER eines jeden einzenlen, jeder einzelne der in diesem Pocker mitspielt aus persönlicher GIER.

    Freundliche Grüsse

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  • Oktober 18, 2011

    Von der Wall Street an den Paradeplatz:
    Junge Bürgerinnen und Bürger protestieren gegen die aus den Fugen geratene Finanzwelt in Zürich.

    London:
    D​as Gemälde einer brennenden Kerze hat bei einer Versteigerung 14,8 Millionen Franken eingebracht. Der Künstler Gerhard Richter dazu: “Das ist genauso absurd wie die Bankenkrise – unverständlich, albern, unangenehm.”

    Athen:
    Zur uns allen bekannten Misere hier eine Karikatur: http://www.bernerschach.ch/A​then.pdf

    Yvonne Gilli:
    “Wenn Superreiche, völlig entfremdet von sich selbst, vor lauter Gier globale Finanz- und Wirtschaftskrisen auslösen, dann geht das uns alle an!”

    Willy Burgermeister:
    “All​e empören sich, doch keiner kennt die Lösung.”
    weiter …
    “Wenn wir schon nach einer Neuorientierung rufen, dann brauchen wir Politiker, die den Mut aufbringen, schwierige, komplexe Themen anzusprechen, neue Gedanken zu entwickeln und ihre Debatte so zu führen, dass sie möglichst vielen als verständlich daherkommt. Dazu gehört, dass man die globale Dimension der heutigen Krise in all ihren Schattierungen begreift.”

    … und alle haben Recht!

    Wenn ich den heutigen Wissensstand in Physik und Nationalökonomie (= Volkswirtschaftslehre​) vergleiche, bekomme ich den Eindruck: Die Physik ist sehr viel weiter als die Nationalökonomie. Es war lange Zeit sehr einfach, die soweit wie möglich freie Marktwirtschaft zu propagieren. Der zentral gelenkten Wirtschaft in den kommunistisch regierten Ländern war sie weitaus überlegen. Doch heute ist ein komplexes, nicht ganz einfach zu begreifendes Zusammenwirken von Marktwirtschaft und Staat zunehmend notwendig.

    Bereits der Begriff “Volkswirtschaft” ist noch ungenau definiert. Heute umfasst eine Volkswirtschaft je nach Sicht einen einzelnen Staat oder eine Gruppe von Staaten. (Siehe z.B. in Wikipedia.) Seit den neusten Erfahrungen in Europa drängt sich eine präzisere Definition auf.

    Es gibt gute Gründe, den Begriff “Volkswirtschaft” nur noch für Währungsräume zu verwenden. Es gibt demnach eine Schweizer Volkswirtschaft und eine Volkswirtschaft des Euroraumes. Jede Volkswirtschaft hat eine Zentralbank. Sie ist kein Unternehmen; Gewinne und Verluste gibt es nicht. Die “Gewinnausschüttung​” unserer Nationalbank während einigen Jahren zeigt, dass die Beteiligten keine grosse Ahnung von Nationalökonomie haben. Es ist einer Zentralbank jederzeit möglich, Geld zu “drucken” und dem Staat, den Kantonen oder wem auch immer zu schenken. Sie kann auch Geld “verbrennen”. Da wird volkswirtschaftlich gesehen nie etwas gewonnen oder verloren. Solche Aktionen bewirken einzig eine Inflation bzw. eine Deflation. Ganz anders sieht es aus, wenn unsere Nationalbank Eurowerte kauft. Ein resultierender Gewinn oder Verlust ist nicht, wie oft behauptet wird, rein buchhalterischer Natur. Wenn unsere Nationalbank Eurowerte kauft und damit 60 Milliarden SFr. verliert, ist das nicht für sie jedoch für unsere Volkswirtschaft ein Verlust. Er ist, finanziell gesehen, von gleicher Bedeutung wie eine entsprechenden Schaden verursachende Naturkatastrophe.

    Nach dem riesigen Verlust 2010 für unsere Volkswirtschaft durch die Eurokäufe hat unsere Nationalbank-Führung dazu gelernt. Nur sehr langsam erhöht sie den Eurokurs auf nunmehr 1,23 SFr. Mittelfristig liegen 1,25 SFr. drin, vielleicht etwas später sogar 1,30 SFr. Der von der Unia heute geforderte Eurokurs von 1,40 SFr. ist ein zu grosses finanzielles Risiko. Nicht nur das, nach einiger Zeit ist ein Zusammenbruch der Nationalbank-Interven​tion zu befürchten, so dass die volkswirtschaftlich teuren Unterstützungsbemühun​gen schliesslich wirkungslos würden.

    Eine Volkswirtschaft braucht eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Im Euroraum war diese bisher zu wenig griffig. Während die Leistungsbilanz der EU erfreulich ausgeglichen ist http://www.bernerschach.ch/L​eistungsbilanz-EU.pdf​ , weisen die einzelnen Staaten sehr unterschiedlich gute Leistungsbilanzen auf. Beachtet wurde das bisher in den Diskussionen rund um die Probleme innerhalb des Euroraums wenig bis gar nicht. So beansprucht insbesondere Griechenland wesentlich mehr Leistungen, als es selber erbringt. http://images.finanze​n.net/mediacenter/uns​ortiert/wettbewerbsfa​ehigkeit.pdf Gleichzeitig ist bekanntlich die Staatsverschuldung sehr hoch. Da alle Massnahmen zu deren Reduktion die ohnehin schlecht funktionierende Wirtschaft abwürgen, ist das Finanzproblem Griechenlands allein durch die Vorgaben der EU nicht zu lösen. Helfen kann nur ein Schuldenschnitt und die möglichst rasche Ankurbelung der Wirtschaft, insbesondere des Exports und des Tourismus. Vielleicht ist eine länger dauernde Rückkehr zur Drachme nicht zu umgehen. Da diese einen tiefen Wert im Vergleich zum Euro hätte, würden der Export und der Tourismus rasch angekurbelt und so wäre auch die Leistungsbilanz innerhalb von wenigen Jahren wieder ausgeglichen. Allerdings würden so die Griechen bei grösserer Leistung während einiger Zeit für einen kleinen Lohn arbeiten.

    Ein insbesondere in der Schweiz stark wachsendes Problem ist die zunehmend sich öffnende Lohnschere. Die Bedeutung der Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft ist grösser, als viele denken. Optimal sind Einkommensunterschied​e, die uns einerseits anspornen, uns weiterzubilden und beruflich einzusetzen, andrerseits die Stimmung und die Motivation bei den weniger Verdienenden nicht beeinträchtigen. Der Gini-Koeffizient ist die einzige international anerkannte Messgrösse für Einkommensunterschied​e einer Volkswirtschaft. Das Bundesamt für Statistik sollte ihn jedes Jahr ermitteln und publizieren. In der Praxis lässt sich die optimale Einkommensverteilung nur feststellen durch das Vergleichen von Ländern mit sonst möglichst ähnlichen Voraussetzungen. In Westeuropa haben die skandinavischen Länder, Deutschland und Österreich vergleichsweise kleine Einkommensunterschied​e. Fehlender Ansporn für berufliches Weiterkommen kann dort nicht festgestellt werden. In den Mittelmeerländern und GB mit grossen Einkommensunterschied​en sind dagegen Streiks und Unzufriedenheit zu beobachten. Der Gini-Koeffizient der Schweizer-Volkswirtsc​haft dürfte mit der neusten Entwicklung in den Bereich der Mittelmeerländer kommen. Näheres unter http://www.bernerschach.ch/E​inkommensverteilung.p​df

    Krasse Einschränkungen der Lohnunterschiede wie etwa durch die 1:12-Initiative der Jusos sind für unsere wirtschaftliche Entwicklung sehr schädlich. Sie bringen zwar eine verbesserte Lohnverteilung, doch ihre Nachteile bei der international stattfindenden Personalrekrutierung von Top-Managern würden zu schwerwiegende Konsequenzen haben. Doch es gibt auch andere diskutierbare Vorschläge wie etwa die Minder-Initiative oder die Bonus-Steuer. Mit Vorteil ist in einer ersten Phase nur ein moderater Eingriff in die Marktwirtschaft vorzunehmen. Die regelmässige Veröffentlichung des Gini-Koeffizienten lässt schon in wenigen Jahren feststellen, ob die Massnahme bereits eine Trendwende bringt, oder ob sie verstärkt werden muss.

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  • Oktober 19, 2011

    Sehr geehrter Herr Benedikt Jorns, werte LeserInnen

    Ich weiss jetzt nicht ob es wichtig ist, Worte genau zu definieren.

    Wer sich über Banken und Abzocker oder den Kapitalis aufregt, muss selber durch Taten nicht durch Worte beweisen, dass es auch anders geht.

    Man leistet sich das, was man selber bezahlen kann. Das heisst, man schaut dass die Eigene Verschuldung möglichst klein ist, und man legt nicht in irgendwelchen Fonds Gelder an.
    Zu Deutsch, man schränkt seine persönliche Gier ein, leistet sich das, was man sich leisten vermag.
    Die unsinnige Aussage dass sich Schulden machen lohnt, muss wieder verschwinden. Ebenso verschwinden muss die Bestrafung derer, die sich etwas angespart haben.

    Es ist einfach so, dass in den Letzten Jahrzehnten die Menschen gezielt in die Verschuldung getrieben wurden, weil Menschen die Schulden haben, die Verlustängste haben, besser regiert werden können.

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  • Oktober 20, 2011

    Ich teile die von Frau Gili genannten, zu kritisierenden Fakten – ihre Kategorisierung der Schuldigen ist mir jedoch zu einfach.

    Herr Burgermeister kritisiert zurecht die politischen Kräfte wegen deren fehlendem Mut zu Lösungen. Hier darf jedoch nicht übersehen werden, dass gerade Politiker, die unkonventionelle Lösungen vorschlagen und dabei vielleicht sogar Tabus brechen, in der Regel abgestraft und damit “stumm gelegt” werden. Offenheit für Neues und Enttabuisierung (nicht nur bei den Politikern, sondern auch bei der Bevölkerung) gehören also zu den notwendigen Mitteln, um Probleme lösen zu können.
    (Ein solches Tabu ist zum Beispiel der vollständige Ersatz des Papier- und Metallgeldes durch elektronisches Geld !)

    Beim Problem des starken Frankens muss zunächst eine Aussage präzisiert werden:
    – Wenn Frankenstärke nur die Entwicklung des Wechselkurses mit anderen Währungen bezeichnet, ist er tatsächlich stark.
    – Wenn der Franken mit dem Franken früherer Zeiten verglichen wird, dann ist er stetig schwächer geworden. (Das gilt für alle Währungen, nur hat sich der Franken halt weniger abgeschwächt.) Für 1 Franken kann man heute noch ca 1/2 Kopfsalat sowie durchschnittlich 2,4 Minuten Arbeitsleistung kaufen, vor 50 Jahren gab es dafür 2 Kopfsalate und ca 15 Minuten Arbeitsleistung. Und mit dem vor 50 Jahren verdienten Franken musste ich entweder sofort wieder etwas kaufen, denn wenn ich ihn gespart habe, bekomme ich dafür beim Kauf jetzt nur noch einen Viertel des Kaufgutwertes.

    Die​ Lösung des Problems liegt also darin, den Wertverlust von Geld, welches man im Tausch gegen ein Produkt oder eine Dienstleistung (zum damaligen Wert!) erhalten hat, bewahren zu können. Konkret bedeutet dies: wenn ich vor zwei Jahren einen Jahreslohn von CHF 5000 für meine Arbeit erhalten habe, müssten meine auf die hohe Kante gelegten CHF 5000 ergänzt (mit dem Konsumindex-Faktor multipliziert) werden, sodass ich wieder die gleiche Kaufkraft habe. Dadurch entstünden zu den zwei klassischen Geld-Daten (Anzahl, Währung) eine dritte Grösse: das Datum des Erwerb des Geldes (also des Tauschs gegen ein Produkt oder eine Dienstleistung). Und die leidigen Diskussionen um den Teuerungsausgleich bei den Löhnen könnte auf einfache ersetzt werden durch eine gerechte und automatische Anpassung an den Index.

    Die periodische Anpassung jedes Geldbetrages an den aktuellen Geldwert ist eine Aufgabe, die nur mit elektronischem Geld lösbar ist.
    Und deshalb darf der vollständige Ersatz des heutigen Papier- und Münzengeld kein Tabu sein, auch wenn zumindest die Übergangsphase äusserst difficil ist.

    Das elektronische Geld hat zudem auch das Potential, auf die aktuellen Fragen um Steuern und Bankgeheimnis eine Antwort anzubieten.

    Ich bin jetzt sehr gespannt auf das feedback auf einen solchen “poitisch nicht machbaren” (?) Vorschlag.

    Werner Klee
    Nationalratskan​didat Piratenopartei, Kand-Nr. 1013

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    • Juli 19, 2021

      Elektronisches Geld:

      Grüezi Herr Klee

      Eine Umstellung auf elektronisches Geld, bzw. die Abschaffung des Bargeldes und Wertgegenständen ist der Niedergang unseres kapitalistischen Systems. Denn:
      – Im Gegensatz zu physikalisch vorhandenen Wertgegenständen (Geld, Gold, Immobilien usw), lässt sich elektronisches Geld beliebig vermehren. Bereits jetzt druckt ein Staat Geld, um die Schulden zu tilgen. Ist das der richtige Weg?
      – Bedenken Sie den sicherheitstechnische​n Aspekt. Wir haben es bis anhin nicht geschafft, ein 100% sicheres elektronisches System zu entwickeln.
      – Wer kontrolliert das elektronische Geld…?

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    • Juli 19, 2021

      Danke, Herr Mayer, für Ihre Replik. Ich versichere Ihnen, dass ich nicht vorhabe, unser kapitalistisches System durch die Einführung von elektronischem Geld abzuschaffen !

      Sie stellen ganz richtig fest, dass der Staat “bereits jetzt Geld druckt, um Schulden zu tilgen”. Papiergeld lässt sich also offensichtlich genauso beliebig vermehren wie elektronisches Geld.

      Massgebend ist doch, dass die Geldherstellung demokratisch gesteuert und kontrolliert wird, damit das im Umlauf befindliche Geld den Wert aller physisch existenten Gütern repräsentiert, wobei wir nutzbares Wissen (also geistige Güter) und Dienstleistungsangebo​te ruhig zur Berechnung dieses Werts hinzuzählen dürfen.
      Die Antwort auf ihre Frage “Wer kontrolliert das elektronische Geld…?” lautet also: eine demokratisch geschaffene, kontrollierte und beauftragte Instanz wird mit dieser Aufgabe betraut !

      Die Äquivalenz von Gütern und Geld macht deshalb Sinn, weil das Geld als universelles Tauschmittel ja genau dazu dient, dass diese Güter gekauft und verkauft (= entsprechend ihrem Wert gegen Geld getauscht) werden können. Und diese Funktion erfüllt elektronisches Geld genauso gut wie physisches Geld.

      Wenn wir jetzt mal einfach davon ausgehen dass das aktuell im Umlauf befindliche physische Geld dem Wert unserer Güter entspricht, (weil es durch Verkauf dieser Güter entsprechend deren Wert in den Besitz des Verkäufers gelangt ist), und wenn wir weiter das Geld in der Nationalbank betrachten als den Wert jener Güter, die noch nicht im “Güter-Umlauf” sind, aber durch den Kauf staatlicher Marktleistungen in den Geldkreislauf gebracht werden, dann ändert sich durch ein Ersetzen aller physisch vorhanden Franken durch eFranken doch überhaupt nichts am Wert und an der Kaufkraft.

      Nun ist dieses Geldsystem natürlich kein statisches System: Güter werden einerseits neu geschaffen, und andrerseits verlieren sie an Wert oder “verschwinden” sogar ganz, durch Abnützung und Wertverlust sowie (bei Dienstleistungen, die weder physische Güter erzeugen noch weiterverkauft werden können,) durch den Auftragsabschluss.

      Praktisch sind natürlich gewissse Ungenauigkeiten unvermeidlich und auch akzeptabel, solange sie sich in Grenzen halten – in einem solchen engen Rahmen darf eine Währung schon etwas variieren.

      Die Überwachung der Einhaltung dieser engen Grenzen ist die Aufgabe der erwähnten, demokratisch legitimierten Steuerungs- und Kontrollinstanz.

      Erfahrungswerte dazu, über welche die Experten dieser Steuerungsinstanz schon heute verfügen, sind hilfreich und nützlich, damit die Aufgabe der Geldmengen-Steuerung richtig erfüllt wird.

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