In früheren Zeiten war es an der Tagesordnung, zur Bank zu gehen, wenn denn ein Kredit gebraucht wurde. Heute gibt es scheinbar zwei Wege, über die der Schweizer Bürger einen Kredit beantragen kann. Zum einen immer noch der altbekannte Gang zur Bank und zum anderen der Weg über das Internet.
Wobei sich die Beantragung von Online-Krediten in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreuen konnte. Immer mehr Kredite werden online beantragt, obwohl nicht jeder Bürger einen Internetzugang besitzt. Die Tendenz ist trotzdem steigend! Auch, weil mit Cashare mittlerweile die erste Crowdfunding-Plattform der Schweiz online gegangen ist.
Kredit- und Lendinggeschäft wird weiter wachsen
Die Digitalisierung des Schweizer Finanzplatzes schreitet weiter voran. Grund dafür ist die Schweizer Fintech-Szene, die vehement auf den Markt drängt. Der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... ist klarer Befürworter der Fintech-Unternehmen und möchte ihnen den Markteintritt gerne erleichtern. Das eidgenössische Finanzdepartement hat nun bis in den Herbst 2016 hinein Zeit, um mit ausgearbeiteten Vorschlägen zu punkten, die eine stark vereinfachte Bewilligungspraxis für Fintech-Unternehmen vorsehen.
Wenn die Vorschläge ausgearbeitet sind und vorliegen, dann wird sich der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... beraten und darüber entscheiden, ob das Bankengesetz geändert werden muss oder ob man sich auf eine VerordnungEine Verordnung ist eine erlassene Vorschrift, welche von ei... verständigen kann. Ziel ist es, die Innovatoren-Lizenz in einer VerordnungEine Verordnung ist eine erlassene Vorschrift, welche von ei... oder im Bankengesetz zu verankern.
Für die Banken wird es ein heisser Herbst
Dass die Banken nicht gerade Freudensprünge machen werden, wenn sie plötzlich die Fintech-Unternehmen als Gegenspieler bekommen, versteht sich von selbst. Zumal diese dann sicher nicht so streng reguliert werden, wie die Banken.
Fintech-Firmen könnten also in Zukunft leicht und locker Kredite vergeben, während die konkurrierenden Banken mit ansehen müssen, wie Kunden, die man hätte, selbst für sich gewinnen können, auf innovativen Kreditplattformen ihre Kredite online beantragen. Interessant ist es auch, dass die schweizerische Bankiervereinigung als Ünterstützer der Fintech-Bewegung gilt, obwohl der Dachverband der Schweizer Geldhäuser doch die Interessen der Banken vertreten müsste. Hier dürfte es wohl noch ziemlich spannend werden.
Kunden können sich aussuchen, wo sie ihren Kredit beantragen
Potenzielle Kreditnehmer hätten durch neue Crowdfunding-Plattformen, welche Kredite an Unternehmen und auch an Privatpersonen vergeben, mehr Optionen. Sie könnten sich weiterhin aussuchen, ob sie einen Kreditvergleich nutzen und online einen Kredit beantragen oder ob sie ihren Kredit direkt in der Bank beantragen wollen.
Ebenso könnten sie sich auch dafür entscheiden, ihren Kredit online über den Internetauftritt einer bestimmten Bank oder über eine Crowdfunding-Plattform zu beantragen. Im Endeffekt würde eine neue Lizenz auch mehr Wettbewerb bedeuten. Denn zunächst einmal wäre der Kreditkunde von morgen der Gewinner.
Zu begrüßen wäre es, wenn die Banken durch den Markteintritt der Fintech-Unternehmen ebenfalls auf den Zug der stärkeren Digitalisierung aufspringen würden. Was aber nicht passieren darf, sind Mitarbeiterentlassungen in hoher Zahl und zahlreiche Bankfilialen, die ihre Pforten schließen, weil junge Fintech-Unternehmen durch massive Erfolge eventuell zu viel Druck auf etablierte Banken ausüben – lassen wir uns überraschen.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsSie unterstützen mehr Wettbewerb, Frau Becker!
Das ist eine gute Idee – unterstütze ich auch.
Aber was bedeutet mehr Wettbewerb?
Mehr Wettbewerb bedeutet mehr Effizienz,
gleichzeitig billigere Abwicklung.
Die logischen Folgen?
Entlassungen!
Naturgesetz!
Dieser Logik unterliegen alle Branchen und die Schweiz ist sogar darauf angewiesen.
Denn nur auf diese Weise ist sie gegenüber dem Ausland konkurrenzfähig.
Die Schweizerwirtschaft hat immer bewiesen, dass sie durch weitere Innovationen die entlassenen Angestellten auffangen kann.
Hallo lieber Herr Krähenbühl,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Selbstverständlich unterstütze ich mehr Wettbewerb, wie sollte es auch anders sein?
Gleichzeitig möchte ich aber nicht, dass unsere traditionellen Banken zum Beispiel bei der Vergabe von Kleinkrediten oder Unternehmerkrediten gegenüber den Fintech-Unternehmen derart ins Hintertreffen geraten und deswegen zahlreiche Bankmitarbeiter entlassen werden!
Auch, wenn wir diese qualifizierten Mitarbeiter in der Schweiz sicherlich auffangen können, wie Sie schon richtig schrieben.
Auch befürchte ich die Schliessung von Bankfilialen. Hier müssen wir auch für die Zukunft ein funktionierendes Filialnetz sicherstellen, denn besonders unsere älteren Generationen sind darauf angewiesen, dass sie jederzeit und ohne große Mobilitätsanstrengungen eine Bankfiliale in der Nähe erreichen können.
Ich hoffe darauf, dass der Bundesrat auch diese sehr wahrscheinlichen Entwicklungen berücksichtigen wird.
Danke Frau Becker, für die Stellungnahme.
…es ist davon auszugehen,dass sich die Banken an diesen Fin-tech-Unternehmen mitbeteiligen,und somit auf Umwegen auch wieder zu einer Rendite kommen.Kommt dazu,das diese Unternehmungen ja irgendwoher Geld beziehen müssen,was normalerweise auch über Banken geschieht….!…Konkurrenz??…man wird sehen.