Franquistische Wurzeln von Mariano Rajoy Brey
Mariano Rajoy wurde 1955, als Francisco Franco in Spanien Diktator war, als ältestes der vier Kinder des Juristen und späteren Präsidenten der Provinzobergerichte (Audencia Provincial) von León und Pontevedra, Mariano Rajoy Sobredo und dessen Frau Olga Brey López († 1993) in Santiago de Compostela, Provinz A Coruña, Galicien, geboren.
Mariano Rajoy war fünf Jahre alt, als sein Vater 1960 in León die Leitung eines Amtsgerichts übernahm. In León besuchte Mariano Rajoy zunächst das El Colegio Las Anejas de León, danach die private Höhere Schule, das El Colegio Sagrado Corazón de los Jesuitas. Als Mariano Rajoy 15 Jahre alt war, zog die Familie – erneut wegen der beruflichen Tätigkeit des Vaters – nach Lerez in der Provinz Pontevedra um. Sein Vater war zum Präsidenten des Provinzial-/Landgerichts von Pontevedra (Audiencia Provincial de Pontevedra) ernannt worden.
In Pontevedra bestand Rajoy an einer öffentlichen Schule das Abitur. Er nahm das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Santiago de Compostela auf, das er im Jahre 1977 – zwei Jähre nach Diktator Francos Tod – mit Auszeichnung abschloss. Nach dem Studium begann er seine berufliche Laufbahn als Beamter an verschiedenen staatlichen Liegenschaftsämtern (u.a. in Padrón, Villafranca del Bierzo und Santa Pola).[21][22]
1981 wurde er Mitglied der Alianza Popular (Volksbündnis), aus der später die ‘Partido Popular’ hervorging.
Zu Diktator Francisco Franco
Am 15. November 1975 stirbt Diktator Franco – völlig senil – zwei Wochen vor seinem 83. Geburtstag.
Nach dem Tod von Diktator General Francisco Franco, der sich als El Caudillo (der Führer) ansprechen liess fand in Spanien 30 Jahre lang keine grundlegende Aufarbeitung der Franco-Zeit statt.
„Spanischer Bürgerkrieg: So ließ Hitler für Franco morden“
„Im April 1939 triumphiert General Franco im Spanischen Bürgerkrieg. Entscheidend für seinen Sieg war die militärische Hilfe durch Hitler und Mussolini.“
“Süddeutsche Zeitung“ vom 01.04.2014.
Franco-Diktatur:
„Nazis diente der Franco-Staat als Refugium, Konservativen als Alliierter im Kampf für ein katholisches Europa.“
„Zeit Online“ vom 18.01.2016.
[vgl.: „NZZ“ vom Samstag, den 26.08.2017: „Was hält Demokratien zusammen?“ von Prof. Jan-Werner Müller.
„Böckenförde erkannte ein grundsätzliches Problem zu einer Zeit [„vor fünfzig Jahren“, d.h. um 1970], als die katholische Kirche noch offen mit Regimen wie demjenigen Francisco Francos in Spanien paktierte.]
2005 – erst dreissig Jahre nach Diktators Francisco Francos Tod wurde die sieben Meter hohe Franco-Statue auf der Plaza de San Juan de la Cruz in Madrid entfernt. Im Verlauf der Nacht und des Tages musste die Polizei gegen einige erregte Gegner der Aktion einschreiten. Vertreter des oppositionellen Partido Popular des Ex-Ministerpräsidenten José María Aznar [Vorgänger von Rajoy] kritisierten diese Politik. Mit der Eliminierung „historischer Symbole auf den Straßen“ würden nur „Wunden geöffnet“.
Die Regierung Zapatero kündigte im März 2005 an, Franco-Opfer zu rehabilitieren, Menschenrechtsverbrechen aufzuklären und Symbole des Franquismus aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von einer Arbeitsgruppe des spanischen Parlaments am 10. Oktober 2007 beschlossen. [ein Entwurf, beschlossen von einer Arbeitsgruppe, mehr nicht?]
Am 29. Juni 2009 hat Madrid dem spanischen Diktator sämtliche Ehrentitel aberkannt. Dies hatten bereits 14 Städte (u. a. Francos Geburtsstadt Ferrol) zuvor getan.
-> Seit dem 21.12.2011 ist Mariano Rajoy spanischer Ministerpräsident.
Bei den Parlamentswahlen am 26.06.2016 erreicht Rajoys Partido Popular die absolute Mehrheit nicht. Er muss eine geduldete Minderheitsregierung bilden.
Erst im Jahr 2017 beschloss die Stadtverwaltung von Madrid, diejenigen 52 Namen von Straßen und Plätzen mit Bezug zu Franco umzubenennen. Namen wie Caudillo (Anführer) oder solche Namen, die an Gefallene seiner Truppen oder Repräsentanten seiner Diktatur erinnern, sollen gegen Namen von Schriftstellern, Philosophen und Dirigenten ausgetauscht werden. [und?]
Die „Nationalstiftung Francisco Franco“ („Fundación Nacional Francisco Franco“) hat zum Ziel, das Ansehen Francos zu bewahren. Sie besitzt umfangreiche Archivmaterialien aus Francos Amtssitz El Pardo, die nach dem Tod des Diktators nicht an öffentliche Archive übergeben wurden, sondern in den Besitz der privaten Stiftung übergingen.
Unliebsamen Historikern wird seither immer wieder der Zugang verweigert.
Die Fundación Francisco Franco wurde von der rechtskonservativen Regierung Aznar [Partido Popular; Vorgänger von Rajoy] jahrelang über das Kulturministerium mit beachtlichen Summen gefördert.
(Quelle: „Wikipedia“ – “Francesco Franco”, „Marian Rajoy“, „Partido Popular“, „Transition in Spanien“)
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Kommentare anzeigen Hide commentsGestern hab ich mit meinem Arbeitskollegen Jouan, der ein Spanier ist gesprochen.
Er hat sehr aggressiv auf den Konflikt reagiert und sagte, dass eigentlich Panzer eingesetzt werden müssten.
Ich war da sehr schockiert, wie kann man Panzer gegen unbewaffnete Menschen einzusetzen fordern ?
Er meinte auch, dass die Guardia Civil Polizei keine Menschen am Abstimmungstag geschlagen hätten, sie hätten sich nur gegen Angriffe gewehrt und alles sei rechtens weil die Katalanen gegen die Gesetze verstossen hätten.
Wenn viele so denken, wird das Problem weiter gewalttätig ausgetragen werden, ich denke Franco ist noch in viele Köpfen present, auch wenn man bedenkt, dass Jouan schon über 30 Jahren hier lebt, hat er sich in mit seiner brutalen Meinung nicht integriert. Es ist bedenklich.