1. Sozialpolitik & Sozialsysteme

Rentenreform: mit Augenmass, bitte!

Ziel der Vor­lage zur „Altersvorsorge 2020″ war die Sta­bi­li­sie­rung und Kon­so­li­die­rung un­se­rer So­zi­al­wer­ke. Wer­den ins­be­son­dere bei der AHV keine Ge­gen­mass­nah­men er­grif­fen, weist diese auf­grund der hohen Le­bens­er­war­tung und der tie­fen Ge­bur­ten­rate be­reits 2030 eine Finanzierungslücke von 8,3 Mil­li­ar­den Fran­ken auf.

 

Trotz der demographischen Fakten hat sich die Mehrheit der Sozialkommission des Ständerates für einen Ausbau der AHV entschieden. Damit hat sie Teile der Initiative „AHVplus” von SP und Gewerkschaften und jene zur Heiratsstrafe der CVP übernommen und sorgt für Mehrkosten von 1,4 Milliarden Franken bis 2030. Diese müssen über neue Lohnprozente finanziert werden, was zu Lasten von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern geht und die Lohnkosten in unserem Land weiter verteuert. Zudem sind die Mehrkosten nur bis 2030 gedeckt. Aufgrund der steigenden Zahl von Neurentnern kostet der Kompromiss bereits 2035 2 Milliarden Franken. Ein giesskannenartiger Ausbau der AHV ist auf dem Hintergrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage jedoch inakzeptabel.

Die politische Absicht hinter den Mehrheitsbeschlüssen ist klar. Die Vorlage soll referendumsfähig gemacht werden. Die Kosten dafür trägt jedoch die nächste Generation. Zudem werden neue Begehrlichkeiten geweckt. Da nur Neurentner vom Rentenausbau profitieren, wird man diese Ungerechtigkeit bald ausgleichen müssen. Und die Vermischung der 1. mit der 2. Säule bringt die SP ihrer Forderung nach einer Volkspension immer näher.

Die FDP kämpft für gesunde Finanzen – auch in der AHV – und damit für die Generationengerechtig​keit. Bei der Rentenreform ist weniger Parteipolitik und mehr Augenmass gefragt!

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Rentenreform: mit Augenmass, bitte!
  • August 30, 2015

    Sehr schön! Da der Mindestlohn für einen einzelne/n Arbeitnehmer/in Fr. 4000.– monatl. betragen muss, finde ich MEINE AHV-RENTE von Fr. 1’786.– und die AHV-RENTE MEINER GEMAHLIN von Fr. 1’664.– jeweils pro Monat eher bescheiden und weit unter dem Existenzminimum. Wir habe zwar vor Jahresfrist beide eine Erhöhung von Fr. 8.– und Fr. 7.– monatl. zugesprochen erhalten. Um diese enorme Erhöhung haben Sie Sich, sehr geehrte Frau Keller-Sutter, sicherlich auch intensiv bemüht.
    Diesbezüglic​h erlaube ich mir, die über 100-Tausend ausländischen Sozialhilfebezüger zu erwähnen, die jährlich mit einer Summe um rd. Fr. 2’000’000’000.– (2 Milliarden / bescheiden geschätzt) liegen. Wenn die Ungerechtigkeiten eliminierte würden, wäre ausreichend Geld für Rentner, die während 50 Jahren Beiträge entrichtet haben (dies betrifft meine Wenigkeit) vorhanden.

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    • Juli 19, 2021

      @ A. Sommmerhalder,

      1. Ja, die RENTNER haben zwar vor Jahresfrist beide (Mann & Frau) eine Erhöhung von Fr. 8.– und Fr. 7.– monatl. zugesprochen erhalten, gleichzeitig haben sich aber die Parlamentarier/Innen ihre Diäten viel grosszügiger um CHF 7’000.00 pro Jahr erhöht.

      2. Dies sagt natürlich kein Politiker vor diesen Herbstwahlen. Bei guten Eltern bekommen doch immer zuerst die eigenen Kinder zu essen, erst danach die Fremden, welche gross mehrheitlich mit Lügengeschichten und Vernichtung der Papiere auf der Asyl-Schiene i.d. Schweiz kommen, sieben mal mehr Asylgesuchs-Verfahren​ behandelt die Schweiz als Italien pro 1000 Einwohner gerechnet, dies obwohl Italien 1. sicheres Land ist, das die Asylgesuche selber behandeln müsste. Sie tun es aber einfach nicht.

      3. Ich bin der Meinung, unsere Parlamente machen diesbezüglich ihre Hausaufgaben sehr schlecht, und haben deshalb diese Diäten-Erhöhung gar nicht verdient. Bitte bei den kommenden, sehr wichtigen Wahlen berücksichtigen.

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  • August 30, 2015

    @ Frau K. Keller-Sutter, FDP

    1. Sie lamentieren hier wegen läppischen 2 Milliarden CHF für Menschen die unseren Wohlstand die letzten 50 Jahre mühsam und fleissig aufgebaut haben, dulden es aber im Komplott mit der SP, dass für die zu ca. 98 % mehrheitlich illegal auf der Asylschiene einreisenden Wirtschafts- & Armutsmigranten ca. 7.5 Milliarden CHF jährlich blödsinnig und vertragswidrig einfach so leichtsinnig ausgegeben werden !. Die echten Flüchtlinge müssen wir aufnehmen, aber die Wirtschaftsflüchtling​e endlich viel schneller zurück führen, somit könnten jährlich gut & gerne ca. 6 Milliarden CHF eingespart werden.

    2. Vertragswidrig gegen die Schengen- & Dublinverträge, worin klar geregelt ist, dass immer der 1. sichere Dublinstaat die Daten ins System einzugeben und den Asylantrag zu behandeln hat. Italien lenkt die grosse Mehrzahl aber einfach seit Jahren schon schön vertragswidrig ohne Registrierung, teilweise noch ausgestattet mit 400.00 einfach noch Norden i.d. Schweiz und nach Deutschland.

    3. Oder glauben Sie etwa auch, z.B. die Eritreer würden in Zukunft die Sozialwerke konsolidieren, wenn heute schon ca. 82 % von ihnen jahrelang zu Lasten der Sozialhilfe einfach so sehr bequem hier leben ? Ja, aber dann ganz sicher nur nach unten, die Sozialkassen werden noch schneller entlehrt, ja regelrecht geplündert, wofür ich als Parteiloser neben der SP, den Grünen eben auch die FDP verantwortlich mache.

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  • August 31, 2015

    Eine sichere AHV basiert nicht auf der “Hoffnung” der steigenden Bevölkerung, sondern auf den heute zu Umlagernden Finanzierung. Und wenn diese zu mehr Einlagen führt, ist dies sicherlich sinnvoll und korrekt.

    Ist es sinnvoll auf eine Steigerung der Bevölkerung zu setzen? Nein – es ist ein Schneeball, denn auch die Zugewanderten haben Anspruch auf eine Zahlung, obwohl Sie nur eine kurze Zeit den sozialen Grund der AHV fiananziert haben, diesen aber nach meist kurzer Zeit in Anspruch nehmen.

    Dito beim BVG – welche dann in die Ergänzungsleistungen fallen, weil ihre Einzahlungszeit zu kurz war.

    Dito bei der IV – welche dann in die Ergänzungsleistungen fallen, weil ihre Einzahlungszeit zu kurz war.

    Dazu kommt, dass die AHV wie Herr Sommerhalder das richtig erklärt, eine scheinbar andere Grundexistenz sieht, als man das zu Arbeitszeiten gerne möchte.

    Es ist nicht die AHV welche uns zuviel kostet oder nicht finanzierbar wäre, sondern die exorbitanten Forderungen in den anderen Sozialleistungen, welche bezahlt werden müssen, ohne dass der Empfänger jemals sich an diesen Kosten beteiligt hat.

    Warum bekommt ein AHV-Rentner nicht ein X-Faches an Rente, als das ein Sozialhilfebezüger bekommt? Hat dieser einfach sich einzuschränken, weil er nun Alt ist? Haben alte Menschen nicht gleiches Recht auf die gleiche Grundexistenz?

    Soz​​ial denken ja – aber Gerecht und Fair.

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