„Erste Probelektion gratis, Einstieg jederzeit möglich.“ So steht es auf dem Flyer, den ich soeben meinem Briefkasten entnommen habe. Yoga-Kurse für Anfänger werden angeboten. „Mal etwas anderes“, denke ich, nach all den Wahlkampf-Flyern der letzten Wochen. Sogar als Kandidat hat man langsam genug von all den lachenden Politikerinnen und Politikern, die gewählt werden wollen. Ich gehöre auch dazu.
Die Yoga-Karte ist stellvertretend für das, was in dieser Woche passiert ist. Zwar gehen wir SP-Leute immer noch tagtäglich auf die Strasse, um Nichtwähler oder Kurzentschlossene zu erreichen. Doch der ganz grosse Wahlkampfstress ist vorbei. Inserate müssen keine mehr geplant werden, alle Umfragewerte sind publik, Podiums-Diskussionen gibt es auch keine mehr und Fotoshootings oder Grafik-Aufträge sind längst Geschichte.
Kommt dazu, dass die Berner Kinder seit dieser Woche wieder zur Schule gehen. Das Familienleben gewinnt Oberhand. Zum Beispiel leiste ich wie üblich in der ersten Woche nach den Schulferien meinen Läuse-Instruktoren-Dienst. Zusammen mit den andern Läuse-Instruktoren und –Instruktorinnen kämmen wir die Haare aller Kinder unseres Schulbezirks. So können wir eine Läuseplage verhindern. Während solcher Arbeit vergisst man zwischenzeitlich, dass ja am Sonntag die Entscheidung ansteht.
Klar, der Sonntag ist für die Kandidatinnen und Kandidaten der wichtigste Tag der Wahlen. Dann wird entschieden, ob sich die zig 100 Stunden Wahlkampf, die eingesetzten Mittel und die vielen politischen Auseinandersetzungen gelohnt haben. Es zeigt sich auch, wie die politische Zukunft aussieht. Nicht nur für die Schweiz, sondern auch für mich selbst.
Yoga-Kurs-Flyer und Läusekontrolle lassen schon jetzt erahnen, dass das Leben so oder so nach den Wahlen weiter geht.
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Kommentare anzeigen Hide commentsZitat: “Zum Beispiel leiste ich wie üblich in der ersten Woche nach den Schulferien meinen Läuse-Instruktoren-Dienst. Zusammen mit den andern Läuse-Instruktoren und –Instruktorinnen kämmen wir die Haare aller Kinder unseres Schulbezirks. So können wir eine Läuseplage verhindern.”
Wirklich “sinnig”, dass ein Multi-Kulti-Proponent sich um die Läuse kümmert…
Wie auch in anderen Bereichen (Gewerkschaften, (A)sozialbereich, Konsumenten”schutz”, Velofahrer”lobby”, Umwelt, Service Public, Familienpolitik, Drogen, “Asyl”zirkus, 40-Tönner-Lawine, Krankenkassen, Steuern, etc.) spielt sich die SP als “Problemlöserin” der selber geschaffenen/geförderten Probleme auf. Der Bock spielt den Gärtner.
Herr Aebischer, wenn ich SP wählen würde, wollte ich im Nationalrat sicher keinen Pausenclown oder Alleinunterhalter, sondern ein seriöser Vertreter meiner Interessen… wenn ich SP wählen würde….
> keinen Pausenclown
Herr Aebischer ist kein Pausenclown — dafür macht er zuviel UNfreiwilligen Humor (wie das mit den Läusen)…
Sehr geehrter Herr Aebischer. Ich gratuliere Ihnen zur Wahl in den Nationalrat. Was Sie jedoch bis jetzt auf Vimentis von sich gegeben haben, ist doch etwas peinlich. Es geht hier nicht ums Sie, sondern um die Lösung unserer Gesellschaftsprobleme! Es interessiert hier nun wirklich niemanden, ob Sie den Läuse-Instruktoren-Dienst absolvieren oder wie gut es sich angefühlt hat, gewählt zu werden (Beitrag 2). Sorry, für mich absolut ungenügend und eine weitere Person im Nationalrat, die uns keinen Schritt weiterbringt…