Sahra Wagenknecht: Haben die „Lifestyle-Linksliberalen“ die Geringverdienenden aus den Augen verloren?
Der Linksliberalismus – in der Schweiz vertreten durch FdP und GLP – ist genau besehen weder links noch liberal. Er vertritt eher gutsituierte Großstadtakademiker als diejenigen, die um ihr bisschen Wohlstand immer härter kämpfen müssen, was eigentlich das Anliegen von Linken sein sollte. Und liberal? Wegen seiner ausgeprägten Intoleranz sollte man den modernen Linksliberalismus eigentlich Linksilliberalismus nennen. Oder wenn sie über Zuwanderung als große Bereicherung reden, aber zugleich genau darauf achten, dass die eigenen Kinder eine Schule besuchen, in der sie mit anderen Kulturen nur im Literatur- oder Kunstunterricht Bekanntschaft machen.
Stritt man einst für ein Kopftuchverbot in öffentlichen Ämtern, kämpfen Linksliberale heute für die „Freiheit“ der Frau, sich verschleiern zu dürfen. Eigentlich sollte die Ablehnung des reaktionären politischen Islam für jeden fortschrittlichen Menschen selbstverständlich sein. Heute gilt man damit schnell als „islamophob“.
Offenkundig hilft die Fokussierung auf die Zielgruppe der Lifestyle-Linken und ihre Debatten um Denk- und Sprachverbote sowie Identitätspolitik nicht. Solche Diskussionen werden von einem Großteil der Bevölkerung als abgehoben wahrgenommen und gehen an den Problemen vorbei, die ein normaler ArbeitnehmerArbeitnehmer ist, wer in einem Arbeitsverhältnis steht und ... in seinem Alltag hat. Das macht die linken Parteien nicht attraktiver.
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