Die Bilder, die wir sehen zu der aktuellen Flüchtlingskatastrophe machen uns alle sehr betroffen. Fassungslos. Besonders, wenn wir Familien und Kinder in Not sehen. Die entscheidende Frage heute ist: Wie können wir diesen Menschen am besten helfen?
Schauen Sie sich die Fahne des Roten Kreuzes an: Sie ist das Spiegelbild der Schweizer Fahne. Zu Ehren der Gründerväter wurde eine umgekehrte Schweizer Fahne als Symbol für die Hilfsorganisation gewählt: 1863 gründete Dunant zusammen mit dem Schweizer Armeegeneral Henri Dufour das Rote Kreuz.
Zu Ehren von Dunant und der Schweiz, schlug General Dufour als Kennzeichen der Organisation die Umkehrung der Schweizer Flagge vor: Rotes Kreuz auf weissem Hintergrund. Damit wurde der wichtige Neutralitäts-Gedanken bei humanitärer Hilfe unterstrichen: Humanitäre Hilfe aus neutraler Warte, Humanismus und menschlicher Respekt im Zentrum. Schon allein aus dieser Geschichte ergibt sich, dass rotes und weisses Kreuz im Grunde dasselbe bedeuten müssen: Nämlich Schutz für echt Verfolgte in der humanistischen Tradition unseres Landes.
Wir, die Schweiz, wir haben die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben: Flüchtlingen insbesondere aus Kriegsgebieten wie Syrien, syrischen Kindern, womöglich sogar Christen die ihres Glaubens wegen verfolgt werden, schulden wir Schutz und Beistand.
Gelebte Solidarität – kein Land schafft es alleine
Was heisst das in der Umsetzung? Es liegt in der Grundtradition Europas – nicht nur das Europa der EU, sondern das humanitäre Erbe Europas aus aufgeklärter und humanistischer Kontinent: Gelebte Solidarität. Warum: Weil kein Land in Europa alleine damit umgehen kann, dass so viele Menschen auf der Flucht sind. Kein Land in Europa kann alle Menschen alleine aufnehmen. Auch wenn sie nach Flüchtlingskonvention insbesondere im Fall Syriens Opfer eines schrecklichen Krieges sind.
Angela Merkels Appell an die Schweiz
Im September hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bern an unsere Verantwortung und an die Genfer Flüchtlingskonvention erinnert. Zu Recht. Sie hat an unsere Verantwortung appelliert,, in christdemokratischer Tradition. Die CVP ist assoziiertes Mitglied der europäischen Volkspartei. Wir haben deshalb Zugang zu allen christdemokratischen Parteien Europas – diesen Zugang werden wir nutzen, um eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage zu unterstützen. Ein einziges Land kann das Problem nicht lösen.. Hier muss die vereinte Christdemokratie Europas Verantwortung übernehmen.
Schutz für Schutzbedürftige
Für den Moment steht aus Schweizer Sicht so viel fest: Wir haben Gesetze und diese Gesetze regeln das Zusammenleben in unserem Land. Diese sind auch so, dass wir immer ein Land sind und sein werden, das Menschen auf der Flucht Schutz bieten kann und soll. Dies gilt für Menschen, die sich auf Fluchtgründe der Genfer Konvention berufen können. Gegenüber Migranten, die sich nicht auf anerkannte Fluchtgründe berufen können, ist unsere Verpflichtung auch klar: Rasche Verfahren, damit Migranten ohne zureichende Schutzgründe zurückgeführt werden können.
Ganz grundsätzlich geht es im Moment insbesondere um Hilfe vor Ort, gute Zusammenarbeit mit den umliegenden Ländern und rasche Verfahren – denn es geht um Menschen. So wie es die Genfer Konvention fordert, zu der wir uns verpflichtet haben.
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Kommentare anzeigen Hide commentsGut gebrüllt Löwin. Ihr Rotes Kreuz mit CH Wurzeln, Ihr ganzes Verständnis für unser humanitäres Erbe unserer UrUrgrossvätern.
Fast alle schreien nach Forderungen zur raschen Lösung der Flüchtlingsströme. Die CH Verpflichtung als Mitglied diverser Schutz und Flüchtlingsorganisationen. Natürlich auch besiegelt durch Verträge von Internationalem Konventionen etc.
Und haben hat die heutige Politik zu diesem Missstand irgend etwas positiv und in kürzester Zeit verändert. NEIN nichts. Ich habe seit vielen Jahren nicht mehr so viele Ratlose Politiker und Funktionäre gesehen und gehört wie zu diesem Thema.
@Béatrice Wertli haben sie und Ihresgleichen einmal darüber nachgedacht warum wir dieses Chaos haben und immer wieder haben werden. Es kommt mir vor wie NEIN.
Vielleicht währe es einmal angebracht diese Verträge und alle Ihre Anhänge zu überprüfen, sie zu hinterfragen, und vor allem der HEUTIGEN Zeit und der ZUKUNFT anzupassen. Und bitte keine Flickwerke, den das haben wir schon zur genüge.