1. Sicherheit & Kriminalität

Schweiz selbstverschuldetes Opfer

Beijing, 23-.05.2015

Die Schweiz, selbstverschuldetes Opfer der nächsten grossflächigen Gewaltanwendung in Europa!

Bundesrat, Armeeleitung und Parlament haben unsere Armee, ihre Waffen und Zehntausende von Kampfständen, Unterständen und dezentralisierten, teilweise geschützten Lager derart total zerstört, wie es kein Feind der Schweiz ohne massivsten Einsatz grosser Streitkräfte je hätte tun können. Die ohnehin ungenügende Ausrüstung ist heute in fünf, alle Mächten bekannten Zentrallagern konzentriert und kann noch vor Beginn eines Konfliktes mit ein paar Schlägen aus der Luft und mit Raketen aus grosser Distanz total vernichtet werden, lange bevor die Mobilmachungsbefehle die Soldaten der Rumpfarmee erreicht haben.

Während die grossen Mächte ihre Truppen auf Einsätze innert Stunden, wie die NATO ihre „Speerspitze“, oder – wie Russland – bis zu 50‘000 Mann gleichzeitig auf Einsätze innert dreier Tagen über teilweise tausende von Kilometern schulen, soll unsere heute nicht mehr mobilisierungsfähige Armee in einigen Jahren wenigstens einen Bruchteil innerhalb von 10 Tagen mobilisieren können. Was tun diese Soldaten, wenn sie endlich nach 10 Tagen, wahrscheinlich auch noch ohne Kampfausrüstung, in Teilen der Schweiz ankommen, wo bereits seit einer Woche fremde Streitkräfte in Stellung sind? Dabei war unser früheres Mobilmachungssystem, das es erlaubte, die ganze Armee innert zweier Tage zu mobilisieren, weltberühmt. In einer deutschen Angriffsplanung im II. WK wurde ausdrücklich davor gewarnt, bei der Berechnung der notwendigen deutschen Truppen nur die Zahl der gerade Dienst leistenden Wehrmänner zu berücksichtigen, sondern man müsse vom Gesamtbestand der Armee ausgehen (damals 500‘000 Mann), denn jeder nicht mobilisierte Wehrmann sei sofort wieder kampffähig.   So konnte z.B. das Motorisierte Infanterieregiment 25 in den 1960-er Jahren noch am Nachmittag des Mobilisierungs-Montag​s​ auf der Schwägalp ein Scharfschiessen mit allen Waffen und Artillerie- und Fliegerunterstützung durchführen.

Der Bundesrat und die Armeeführung führen unser Land über die sogenannte „Partnerschaft für den Frieden (PdF)“ – eine perfid irreführende Wortschöpfung, denn wer ist nicht für den Frieden – direkt in die NATO. Diese und die von ihr gegründeten Partnerschaften werden von den Mächten ausserhalb des „WESTENS“, darunter China und Russland, richtigerweise als militärische Instrumente der USA zur Durchsetzung von deren globalen strategischen Interessen gesehen. Besuche höchster NATO-Offiziere zwecks gegenseitiger Information und Absprache sind bei unserer Armeeführung bereits Routine geworden und unsere Rumpfarmee wurde in vielen Bereichen bis zu den Gradabzeichen, den Erfordernissen der NATO angepasst.

Die Entscheide der Politiker und Armeeführung stehen im direkten Widerspruch zu der letzten grossen Volksabstimmung, in der sich das Volk mit grosser Mehrheit für eine mehr als doppelte so grosse Armee entschieden hat, als sie Bundesrat, Parlament und Armeeführung eigenmächtig umsetzen.

Dazu kommt, dass alle Politiker, auch die Bundesräte, einen Eid oder Gelübde auf die Verfassung abgelegt haben. Fast alle sind eidbrüchig geworden, denn dort steht als Hauptaufgabe der Armee die KRIEGSVERHINDERUNG.

​Was heisst KRIEGSVERHINDERUNG? Alle Mächte stellen vor Angriffen auf andere Länder Kosten-Nutzenrechnung​​en an. Sind ihre Kosten zu hoch, oder der Gewinn zu klein, oder beides, verzichten sie auf einen Angriff. Als Beispiel diene eine deutsche Angriffsplanung des 2. Weltkrieges. Dort wurde ganz deutlich gesagt: Nur eine halbwegs intakte Schweizer Wirtschaft, eine arbeitswillige und –fähige Bevölkerung, unzerstörte Kraftwerke und Eisenbahnen bildeten, so wörtlich „einen angemessenen Preis für eine bewaffnete deutsche Intervention“. Und dann wurde sogar noch definiert: „Nur die Inbesitznahme der unzerstörten Alpentransversalen samt ihrer Stromversorgung bedeutet einen klaren militärischen Sieg über die Schweiz“. Durch das Réduit wurde das verunmöglicht.Sogar die damals so mächtigen, kriegserfahrenen US Streitkräfte kamen 1944 zum Schluss, der Erfolg einer auf Wunsch Stalins geprüften alliierten Umgehung der deutschen Front durch die Schweiz sei angesichts der „kleinen, aber anerkannt effizienten Schweizer Streitkräfte im Kampf auf ihrem eigenen Boden zweifelhaft“. So wird auch heute von den grossen Mächten in Kosten und Nutzen gedacht, auch wenn wir heutigen Schweizer das nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

Die Verfassung ist klar: Die Armee muss stark genug sein, damit jeder Gegner den Aufwand eines Angriffs als zu hoch einschätzt. Heute ist die Armee zerschlagen und kann diese verfassungsmässige Aufgabe in einem nächsten Konflikt in Europa oder einem auch denkbaren, flächendeckenden chaotischem Zusammenbruch, wie z.B. im Mittleren Osten, nicht mehr verhindern. Auch die Wahrscheinlichkeit muss in Betracht gezogen werden, dass mit den Hundertausenden von „Flüchtlingen“ auch tausende von islamischen Kämpfern nach Europa und in die Schweiz geschleust wurden, und vielleicht eines Tages gemeinsam an vielen Stellen gleichzeitig mit massivstem Terror zuschlagen. Zur Erinnerung: Allein das Attentat auf Charlie durch drei Terroristenhat 80‘000 französische Sicherheitskräfte gebunden.

Wie die gegenwärtige weitere erfolgreiche Ausbreitung des islamischen Staates zeigt, erfolgt der entscheidende Kampf immer mit umfangreichen Streitkräften am Boden, und nicht weitgehend in geschützten Räumen am Bildschirm (Cyberwar) wie das unsere Armeeführung und weite Teile unseres Volkes glauben. Es sagt viel, dass sowohl die Regierung der Ukraine wie auch die Separatisten gegenwärtig je 100‘000 Mann zusätzlich mobilisieren.

Zum ersten Mal wird unser Volk in einen möglichen grossen Konflikt in Europa, in welcher Form er sich auch abspielen wird, mit hineingerissen und muss die ganzen damit verbundenen, unendlichen Gräuel und Schrecken wehrlos, aber selbstverschuldet, über sich ergehen lassen.

Sollte sich die geopolitische Lage der Welt für jedermann ersichtlich derart verschlechtern, dass wir aus unserer Traumwelt aufwachen und versuchen, wieder eine Kriegsverhindernde Armee aufzubauen, so kommen wir damit viele Jahre zu spät, denn dafür sind angesichts der total Zerstörung mindestens 20 Jahre und viele zusätzliche dutzende von Milliarden Franken erforderlich und moderne Waffen und Geräte müssten dann in einer Periode erhöhter Spannung auch noch erhältlich sein. (Zu Beginn des 2. Weltkrieges wollte die Schweiz in England die berühmten Spitfire-Jagdflugzuge​​ kaufen. England lehnte es ab. Es brauchte sie selber).

Viele Völker betrachten den Bruch des Eides auf ihre Verfassung als LANDESVERRAT. Wie sehen wir übersatten Schweizer das?

Gotthard Frick, z.Zt. Beijing

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Schweiz selbstverschuldetes Opfer
  • Mai 19, 2015

    …wer nimmt den Ball auf?…wer treibt ihn weiter?
    Die gut Betuchten haben wohl längst ihre Bleibe erworben im fernen Amerika.Die mit den zwei Pässen werden sich im Ernstfall auf ihre andere Heimat berufen,und der Rest wird wohl waffenlos und munitionslos mit weissen Fähnchen wehen…schöne,stolze​ Schweiz..verraten und verkauft des Mammons wegens!So sehe ich das schon längst.Danke Herr Frick für den leider wahren Beitrag!..besser kann man es nicht schreiben.

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  • Mai 19, 2015

    Im 2. Weltkrieg lagen Pläne der Nazis vor, die von den Schweizern ungeschützt zurückgelassene Zivilbevölkerung Basels, dann Schaffhausens, dann Winterthurs, dann Zürichs……. als Pfand zu “übernehmen” und eine bedingungslose Übergabe der Schweiz mit diesen Geiseln zu verlangen. Wie lange hätten die Helden im Reduit wohl ausgehalten, wenn die ersten Geiseln “eliminiert” worden wäre? Oder zweifelt jemand daran, dass die Nazis dazu nicht fähig gewesen wären?

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