Scheiden sich Menschen in der Schweiz besonders häufig? Hat Nationalität einen Einfluss auf die Dauer einer Ehe? Dauern Ehen länger oder kürzer? Die Daten des Schweizer Bundesamtes für Statistik können uns das verraten. Betrachtet werden ausschließlich die Jahre 2016, 2017 und 2018.
Schweizer unter sich
Am häufigsten wird die Ehe unter Schweizern geschieden. Waren es 2016 noch 7.806 geschiedene Ehen ist dieser Wert 2017 auf 6 902 gesunken und hat mit 2018 eine Anzahl von 6481 erreicht. Ein eindeutiger Trend nach unten.
Selbiges gilt für die Ehe unter Schweizer und Ausländerinnen. Hier wurden 2016 noch 2958 Ehen geschieden. Ein Jahr darauf 2017 waren es nur noch 2727 und 2018 sank die Zahl erneut um 17 auf 2710. Auch hier ist ein Trend nach unten zu beobachten.
Ganz ähnlich verhält es mit Ehen unter Ausländer und Schweizerinnen. Im Jahr 2016 schieden sich noch 3260 Paare. Ein Jahr darauf waren es nur noch 2835 Paare und 2018 ließen sich 2802 Paare scheiden.
Ausländer scheiden sich immer häufiger
Während die Zahlen oben vermuten lassen, dass sich Paare immer seltener scheiden lassen. Wird die Ehe unter Ausländern immer öfters geschieden. Im Jahr 2016 haben sich 3260 Paare geschieden. Ein Jahr später waren es 3442 Paare und 2018 haben sich 4247 Paare getrennt. Man erkennt einen klaren Trend nach oben.
Ehedauer hat Einfluss auf Geburten
Zumindest zeigen die Zahlen eines ganz klar. Die Dauer einer Ehe hat einen wesentlichen Einfluss auf die Anzahl der Kinder aus geschiedenen Ehen hat. Aus einer Ehedauer von mindestens 0-4 Jahren gingen im Jahr 2016 ganze 2020 Kinder und ein Jahr später 1900 Kinder heraus. Nach 5-9 Jahren waren es dann 2016 schon 4183 bzw. ein Jahr später 3917 Kinder. Nach 10-14 Jahren waren es 2016 wieder 3356 Kinder und ein Jahr darauf 3039 Kinder. Ehen, welche nach 15 Jahren und mehr geschieden worden sind, brachten 2016 ganze 7469 Kinder hervor und 2017 waren es 7050. Bei Ehen, welche eine oder mehrere temporäre Trennungen aufweisen, sich die Partner also wieder zusammengefunden hatten (zum Ex zurück), brachten 2016 4567 Kinder hervor.
Das Bild ist ein klares, die Dauer einer Ehe beeinflusst die Zahl der Kinder wesentlich. Die sinkende Zahl der Kinder aus geschiedenen Ehen kann durch eine geringere Scheidungsrate 2017 erklärt werden. Für 2018 liegen noch keine Daten vor.
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Kommentare anzeigen Hide commentsFrüher war die Ehe gottgewollt und man hat durchgehalten, wenn es schwierig war. Wer sich scheiden liess, würde geächtet und galt als aussätzig. Wer nicht verheiratet war, galt schon als suspekt und verdächtig.
Heutzutage ist man allzu sehr von den Pilchern-Filmen und der romantischen Ehe und ihrem Weltbild beeinflusst und hat kein Durchhaltevermögen mehr.
Donald Trump ist das beste Vorbild dafür, welche Werte heute als salonfähig gelten.
Die ganzen Zahlen, Herr Bachmann, sagen nichts aus, wenn man nicht weiss, wie sie im Verhältnis zu den in den verschiedenen Gruppen jeweils geschlossenen Ehen stehen.
Also: Von wievielen Ehen im Jahr 2018 unter Schweizern wurden 6481 geschieden? Von wievielen Ausländerehen wurden 4247 getrennt? Und 2017? Und 2016?
Dass längerdauernde Ehen mehr Kinder erwarten lassen, überrascht eigentlich nicht.
Es wäre aber interessant darüber zu sinnieren, wie sich es sich auf das Scheidungsverhalten und die Kinderquote auswirken wird, wenn eine „Ehe für alle“ eingeführt werden sollte…