1. Abstimmungen & Initiativen

Schwere der Tat soll den Ausschlag geben

Eine kleine Min­der­heit nicht in­te­grier­ter, straffälliger und gewalttätiger Ausländer be­wegt viele zu glau­ben, deren Aus­schaf­fung sei die Lösung all un­se­rer Pro­ble­me. Nur, die In­itia­tive der SVP löst eben kei­nes die­ser Pro­ble­me. Sie si­gna­li­siert Härte den Straffälligen gegenüber,  stellt aber in ihrer Willkürlichkeit die Grundsätze un­se­rer Recht­spre­chung in Fra­ge. Gleich­zei­tig ver­schont sie in ihrem De­likt­ka­ta­log jene Ver­bre­chen, die un­se­ren Staat Mil­lio­nen kos­ten, nämlich die Wirtschaftskriminalit​ät. Aus die­sen Gründen lehne ich die Aus­schaf­fungs­i­ni­​tia­tive ab. 
Ich befürworte den Ge­gen­vor­schlag. Er nimmt die Sor­gen der Bevölkerung auf. Der Ge­gen­vor­schlag macht den Ent­scheid zur Aus­schaf­fung abhängig von der Schwere der Tat, statt dem in der In­itia­tive ge­for­der­ten au­to­ma­ti­schen Raus­schmiss be­misst er sich am Straf­mass. Er wahrt die Verhältnismässigkeit,​ ver­langt die Ein­zel­fall­be­ur­te​i­lung, be­ach­tet un­sere Ver­fas­sung und die Be­stim­mun­gen der europäischen Men­schen­rechts­kon­​ven­ti­on. Dabei wird Wirtschaftskriminalit​ät ebenso ins Vi­sier ge­nom­men wie das Gewaltverbrechen.
Weit​er weist der Ge­gen­vor­schlag einen ent­schei­den­den zusätzlichen Aspekt auf: Die In­te­gra­tion wird stärker ge­wich­tet in un­se­rem Land. Eine Schlüsselstrategie, um uns vor Kriminalität und Ge­walt zu schützen. Denn wer die Spra­che be­herrscht, eine Aus­bil­dung hat, die Re­geln un­se­rer Ge­sell­schaft re­spek­tiert, schafft sich gute Zu­kunfts­per­spek­ti​­ven und muss sei­nen Platz bei uns nicht mit Ge­walt erkämpfen. Das gilt für alle, ob ausländischer oder schwei­ze­ri­scher Her­kunft. Tra­gen wir Sorge zu den Er­run­gen­schaf­ten des de­mo­kra­ti­schen Mit­ein­an­ders. Hüten wir uns vor einem Schritt, der nur Pro­bleme schafft, aber keine Lösung dar­stellt. Dar­um: Nein zur Aus­schaf­fungs­i­ni­​tia­tive – Ja zum Ge­gen­vor­schlag und in der Stich­frage dann den Ge­gen­vor­schlag unterstützen.
Allen, die noch zögern, sei in Er­in­ne­rung ge­ru­fen, nur wenn der Ge­gen­vor­schlag die Hürde des Stände- und Volks­mehrs schafft, be­wirkt ihr Kreuz bei der Stich­fra­ge, das was sie wirk­lich wol­len: Die Ab­leh­nung der In­itia­ti­ve.

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Comments to: Schwere der Tat soll den Ausschlag geben
  • November 24, 2010

    Heute den Blick lesen von den Schlägern von Luzern….
    Nach solchen Aussagen der Täter …..
    Es wird ein 60% Ja Anteil für die SVP!!

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    • November 24, 2010

      Tja, dann Glückwunsch der SVP, wenn es denn so ist. Doch ist Blick massgebend? Gut informiert ist gut gewählt (auch bei Abstimmungen)…..

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    • November 25, 2010

      Ich sage nicht das der Blick massgebend ist!!! Gar nicht!!
      Doch helfen solche öffentliche Themen den Unetschlossen sich zu entscheiden! Ja gut informiert ist gut gewählt? Und wo informieren sich 80% der Wähler??

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    • November 25, 2010

      Mag sein, dass sich 80 % der Wähler Dank Blick informieren. Doch habe ich von niemanden gehört und gelesen, dass er auf den Blick baut….. Ev. darf das halt auch niemand zugeben 😉 und wird ev. enttäuscht sein, wenn er einseitig informiert wurde und auch die Kommentare von Blick entsprechend publiziert oder eben nicht publiziert werden. Es haben entsprechend reklamiert, dass ihre Beiträge nicht online erschienen. So viel Mal zur Verantwortung der Presse…..

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    • November 26, 2010

      Ist mir schon klar Frau Sägesser das die Presse nur zu ihren eigenen interssen Beiträge druckt! So wird auch schön gezielt die Wähler gesteuert…
      Aber mal erlich es interessieren sich nicht alle für Politik und nur ein Beispiel: Soll sich ein ganz normaler Wähler in der Aufwendigen unübersichtlichen Beilage zu den Wahlzetteln informieren. Wie gesagt es gibt sehr viele die es einfach wollen und nicht ein Wort zehn mal umschrieben und erklärt….

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    • November 27, 2010

      Bin mit Ihnen einverstanden Herr Inler. Nicht alle interessieren sich für Politik und einige sind resigniert. Zudem verhält es sich doch auch bei “Werbung” für wen oder was auch immer so: aus den Augen, aus dem Sinn …. Da finde ich es schade, wenn nicht alle die gleich langen Spiesse zur Verfügung haben/benutzen dürfen …. Doch einerseits fliesst jenes Geld, welches nicht in die Präsenz fliesst in andere Dinge (hoffentlich in die Qualität, resp. die Lösung der Probleme). Einen schönen 1. Advent wünsche ich.

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    • November 28, 2010

      Mit Geld kann man keine Stimmen kaufen. Man kann nur sicherstellen, dass die Argumente bekannt werden. Eigentlich wäre es eine Aufgabe der Medien und des zuständigen Bundesamtes eine ehrliche Abwägung Für und Wider vorzunehmen. Waren die Informationen bei der Abstimmung zur PFZ von Medien und Bundesrat objektiv?

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    • November 28, 2010

      Falsch Herr Keller. Mit Geld kann man Stimmen “kaufen”. Manipulation Dank enstrechender Präsenz und Wortwahl, resp. Information. Es liegt im Interesse der Medien möglichst viel zu verkaufen mit und dank wem oder was auch immer. Dies können wir als Leser zumindest versuchen zu steuern. Zudem will niemand den eigenen Ast absägen, auf dem er Sitz und sicher eher nicht Macht etc. abgeben. Die nächsten Wahlen stehen bevor und die Themen müssen auf lange Zeit gesichert sein…. oder weshalb ist denn das Ausländerproblem denn nicht schon längst gelöst? Sicher nicht wegen den “Gutmenschen”, welche oftmals als Art “Sündenbock” hingestellt wird bloss um Wähler zu verblenden (so meine Meinung). Denn wenn man dort genau! nachliest, so nimmt diese die Gewalt etc. durchaus wahr und geht sie an. Einfach anders als die SVP…. Doch viele Meinungen sind entsprechend festgefahrenen, die Wortwahl von “Vorbildern” sind übernommen etc.

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  • November 24, 2010

    Wenn der Deliktskatalog und die Strafhöhe im Gesetz zum Verfassungs-Ausschaff​ungsartikel spezifiziert werden können, sind wir bei Anpassungen der Ausschaffungsgründe viel flexibler als bei einer allenfalls notwendigen Anpassung des Verfassungstextes, da keine obligatorische Volksabstimmung nötig ist. Den Hardlinern in der SVP wird es nicht gelingen, auf Gesetzesstufe Bagatelldelikte als Ausschaffungsgrund zu verankern. Darum ist die Ausschaffungsinitiati​ve dem Gegenvorschlag vorzuziehen.

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  • November 25, 2010

    Ich frage mich so langsam was hier eigentlich los ist?? Ich unterscheide nicht unter kleinen oder grösseren Delikten ob jemand etwas aus dem Supermarkt entwendet oder ein Gewaltverbrechen verübt, dieses ist zwar von der Tat und Verhältnis sicher nie das selbe doch beides ist nach Gesetz verboten!! Gibt es ” Ausländer ” die sich nicht an die Gesetze halten so sollen diese in ihre Herkunftsländer zurück und da ihre ” Kavaliersdelikte ” ausüben. Gesetze sind da um sie einzuhalten!!!Für alle!! Und noch etwas in einem bin ich mir ganz sicher: Wird der Staat anfangen die Ausschaffung konsequent durchzusetzen so werden wir in kurzer Zeit die echten und sich integrierend bereiten Ausländer hier haben. Die “Verbrecher” werden es nicht mehr wagen sich in die Schweiz zu begeben!
    Ein Beispiel: In Singapur wird es vermutlich niemand von uns wagen einen Kaugummi auf die Strasse zu werfen und wieso???………

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    • November 25, 2010

      Auch wenn ich Sie verstehe, doch wohin denn mit den Schweizern (ohne Migrationshintergrund​) für einen Diebstahls eines Apfels z.B.? Denn auch dies ist gegen das Gesetz. Ausschaffen können wir diese ja nciht….. Spreche hier den Gleichheitssatz (es gibt auch Schweizer ohne Migrationshintergrund​, welche stehlen und auch diese haben sich an die Gesetze zu halten!) und die Verhältnismässigkeit an, welche Sie ja nicht wünschen. So wie Sie schreiben. Ich denke kaum, dass Sie Freude hätten, wenn Sie ungleich (schlechter) behandelt würden.

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    • November 26, 2010

      Weshalb werden Ausländer mit Schwarzgeld ans Ausland ausgeliefert, wenn man die Schweizer Schwarzgeldbesitzer nicht ausliefern kann?

      Weshalb müssen Schweizer ins Militär, Ausländer aber nicht?

      Weshalb dürfen Eltern, welche die Kinder selbst betreuen, die Kinderbetreuungskoste​n (KBK) nicht abziehen, die Fremdbetreuer KBK abziehen und erhalten zudem noch vom Staat vergünstigte Preise?

      Weshalb dürfen sich ausländische Sozialhilfeempfänger darauf beruhen, dass sie die Antragsformulare nicht verstanden haben und die Schweizer Sozialhilfeempfänger nicht?

      Wir sind alle gleich, nur einige sind gleicher. Lesen Sie mal Animal Farm von George Orwell, dann wissen sie was ich von Gleichheit halte.

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    • November 26, 2010

      @ Anton Keller: Gleichheit vor Gesetz ist ein urliberales Prinzip. Aus einem liberalen Standpunkt ist dieses Prinzip mit dem demokratischen Prinzip mindestens gleichwertig. Gleichheit vor Gesetz ist nicht die “Gleichheit” welche Sozialisten meinen und welche Orwell eindrücklich beschreibt. Wenn wir schon bei Buchtipps sind: Lesen sie mal F.A.Hayeks “Weg zur Knechtschaft”. Hayek kann man sicher vom Vorwurf des “linken Gutmenschentums” freisprechen und ist für mein Argument hier drum ideologisch unverdächtig. Hayek folgert nicht nur, dass Sozialismus immer im Totalitarismus endet, sondern auch, dass ein Staat ohne konsequente Anwendung des Rechtsstaatsprinzips sich allmählich in einem totalitären System wiederfinden wird: Egal ob die Entscheidungsfindung demokratisch stattgefunden hat oder nicht.
      Wenn Sie hier das Prinzip Gleichheit vor dem Gesetz grundsätzlich verschmähen (so fasse ich Ihren letzten Abschnitt auf), müssten Sie in letzter Konsequenz auch den liberalen Staat verschmähen, denn dann wird das Krtierium der Rechtsstaatlichkeit völlig arbiträr.

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    • November 27, 2010

      Super geschrieben, Herr Christen.

      @Herr Keller. Ich bezweifle, dass sich bloss Ausländer darauf beruhen dürfen was nicht verstanden zu haben. Zumal die Schweiz viersprachig ist. Ausländer in den Militärdienst? Klar doch, weshalb nicht – doch wie steht es denn mit der Sicherheit – ich höre schon entsprechende Kommentare…. also kann es nicht die totale Gleichberechtigung geben. Doch sollten für Vergehen nicht alle gleich Behandelt werden? Denke es würde Sie auch stören, wenn ihr Kind (sollten Sie haben) vor die Klassentüre gestellt wird bloss weil sie ein Wort gesprochen (den Unterricht gestört) hat während andere drin bleiben. Gleiche Chance und Behandlung für alle. Umso mehr als wir (gemäss Bibel) alle den selben Ursprung haben.

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    • November 28, 2010

      @Sägesser: Meine Kinder werden im Unterricht durch andere Kinder gestört werden, die eigentlich in eine Spezialklasse gehören. Haben denn die nicht störenden Kinder Anrecht in Ruhe lernen zu können? (Schule=zum Lernen, Europapark=zum Austoben) Mein Freiheitsverständnis hört dort auf, wo andere damit in ihren Rechten gestört werden.

      @Christen:​ Ich bin für das Rechtsstaatsprinzip in seiner reinen Form. Das Volk setzt sich eigene Schranken und hält sich daran. Das Volk als gesetzgebende Instanz ist mir dabei viel lieber als “wohlwollende” “gewählte” Diktatoren. vgl. Neat mit Stuttgart21

      Jeder soll eine zudem Chance bekommen und ich bin auch niemandem neidisch, weil dieser die Chance gepackt hat und in meiner Wertung erfolgreicher war als ich selbst.

      Gleichheit wird häufig missbraucht, indem Gruppierungen ihre Normen aufstellen und diese dann als für alle gleich seligmachend verkauft werden. Daher akzeptiere ich alle Volksentscheide ohne Wenn und Aber, auch wenn sie nicht mit meiner Überzeugung übereinstimmen.

      Ha​yek meinte nicht Gleichheit sondern Willkür. (Willkür heisst, einmal wird so und einmal so zu entschieden.) Mit der Ausschaffungsinitiati​ve wird die Ausschaffung nicht mehr kantonal unterschiedlich gehandhabt, ganz im im Sinne von Hayeks Rechtsgleichheit.

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    • November 28, 2010

      @Anton Keller. Einverstanden, die Schule ist zum lernen da. Doch haben Sie, resp. Ihre Kinder (sofern vorhanden) noch nie während dem Unterricht mit dem Schüler neben Ihnen gesprochen ;-). Habt Ihr nie einem Lehrer einen Streich gespielt? Doch dies ist bloss die Ausschaffungsinitiati​ve auf einen kleinen Rahmen runtergeschraubt. Die Initiative ist angenommen, nun haben sie 5 Jahre Zeit, den Text auszureifen inkl. der ev. Möglichkeit des Reverendums, wenn ich mich nicht irre – die SVP zeigte gemäss dem Abstimmungsstudio wenig Kompromissbereitschaf​t – was drin ist, ist drin! und dies obwohl die Initiative gegen nicht zwingendes Völkerrecht verstösst (Link mit Medienmitteilung habe ich diesbezüglich auch schon gepostet). Folglich wird sich wohl kaum innert nützlicher Frist was ändern und die SVP hätte es in der Hand gehabt einen entsprechenden Vorschlag zu machen. Schade!!!!! Vom Vollzug, der NUR!!! mit entsprechenden Reisepapieren und Unterstützung des Heimatlandes gemacht werden kann ganz zu schweigen.

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  • November 25, 2010

    Ich möchte nun den Vergleich mit der Verwahrungsinitative bringen. Was wurde da alles gegen die Initative gesagt. Es hat sich dabei nur etwas geändert: die Polizeivorsteher der Kantone müssen sich nun wirklich genau überlegen, ob sie jemanden rauslassen oder nicht. So wird es hoffentlich auch bei der Ausschffungsintative sein.

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