1. Wirtschaft

Sollen Unternehmen gegen die Verfassung verstossen dürfen?

Seit über 30 Jah­ren steht die Lohn­gleich­heit in der Ver­fas­sung. Durch­ge­setzt ist sie bis heute nicht. Der neueste An­satz, der so­ge­nannte Lohn­dia­log ist ge­schei­tert. Un­ter­neh­men hätten hier frei­wil­lig überprüfen las­sen können, ob sie ge­schlech­ter­dis­kr​i­mi­nie­rende Lohn­sys­teme haben oder nicht. Statt der an­vi­sier­ten 100 haben nur 40 Un­ter­neh­men mit­ge­macht. Die an­de­ren woll­ten nicht, dass die Ge­werk­schaft Ein­blick in ihr Lohn­sys­tem erhält.

 

Bundesrätin Sommaruga erwägt nun, die Lohngleichheit per Gesetz durchzusetzen. Doch das passt der bürgerlichen Mehrheit nicht. Die wollen „keine staatlichen Einmischung in die Lohnpolitik“ (Zitat CVP-Präsident Darbellay) und setzen weiter auf die (gescheiterte) Freiwilligkeit.

 

Mit anderen Worten heisst das: der Staat soll die Verfassungsbestimmung​ nicht durchsetzen! Die Unternehmen sollen freiwillig entscheiden, ob sie sich an die Verfassung halten oder nicht. Das ist zynisch und untergräbt nicht nur die Gleichberechtigung, sondern auch die Demokratie. Was nützt eine Verfassung, wenn sie nur ein zahnloser Papiertiger ist, an den sich keiner hält?

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Sollen Unternehmen gegen die Verfassung verstossen dürfen?
  • Dezember 10, 2013

    Dass Frauen systematisch weniger verdienen als Männer, ist eine gezielte Lüge! Gerade weil die These niemals belegt werden kann, ist sie so geeignet zur perpetuellen, ideologiebasierten Wiederholung.

    Auch Sie, Herr Pfister, können uns hier keine konkreten Beispiele nennen, die unter Beifügung aller Daten zum Resultat kommen, es würden Frauen aufgrund ihres Geschlechtes schlechter bezahlt. Schon gar nicht in grösserem Ausmass oder gar flächendeckend.

    Mi​t der Frauendiskriminierung​slüge wird einmal mehr der Boden für weitere staatliche Vorschriften, Kontrollapparate und für zusätzliche Kompetenzübertragunge​n zur Bürgerlenkung geebnet.

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Es gibt schon einige Zahlen dazu:

      http://www.gleich​stellung.uzh.ch/newsr​edirect/2011/lohnungl​eichheitneustezahlen/​kurzversion_frauenloe​hne_maennerloehne_201​1.pdf

      “Der geschlechtsspezifisch​e Lohnunterschied kann zu 64 Prozent auf erklärbare Faktoren zurückgeführt werden. 36 Prozent des Lohnunterschieds können damit nicht erklärt werden und gelten als diskriminierend.”


      Und diese verfassungswidrige Diskriminierung wird toleriert und mit Parolen von “Freiheit” und “böser Staat” verteidigt.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Die Diskriminierung der Schweizer Bevölkerung bedarf schon gar keiner Statistiken oder Links mehr!

      Der liebe Staat und seine netten Entouragen holen sich beim Selbstbedienungsladen​ Steuerzahler alles was es benötigt zum Verschenken in alle Richtungen oder versanden lassen in den überdimensionerten unfähigen linken Bürokratien. Siehe Asyl- und Gesundheitsindustrie.​

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister, Löhne sind nicht in Stein gemeiselt sondern Verhandlungssache. Und wenn ihr Kollege, Fr. 100.- mehr verdiennt als Sie, ist das im Grunde ja genauso diskriminierend. Oder eben auch nicht, dass entscheidet der Chef. Und kein Hahn bzw. Hehne schreit danach. Wieso auch?! 😉

      Offenbar verkaufen sich Männer einfach besser als Frauen!
      Wie diskriminierend! 😉

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister, Sie glauben wohl auch an den Weihnachtsmann. Diese statistisch zu belegende “Lohndiskriminierung​” ist ja schon lange zur Farce gekommen. Jedes Jahr muss man tiefer in die Trickkiste greifen, um eine Lohndiskriminierung nach Geschlecht überhaupt noch belegen zu können.

      Lohnunterschied ist nicht gleich Lohn”diskriminierung​”. Es gibt legitime Gründe, weshalb sich Löhne unterscheiden können, und solche Gründe konnen mit dem Geschlecht statistisch *korrelieren* (statistisch unterschiedliche Verteilung von Lebensentwürfen, Karriereplanung, Präferenzen, usw).
      Das Korrelation nicht gleich Kausalität sollten sie ja eigentlich wissen.
      Aber das BFS ist sich nicht zu schade eine statistisch festgestellte Lohnungleichheit gleich einmal politisch korrekt mit “Diskriminierung” gleichzusetzen.

      Dass ein verfassungsmässiges Recht nicht automatisch von Amtes wegen durchgesetzt wird dürfte auch Ihnen nicht unvernünftig vorkommen. Wenn sich jemand in seinen Rechten verletzt sieht, soll er, oder sie, halt klagen. Einfach mal Beamte losschicken, die z.B. bei Ihnen zuhause klingeln und schauen ob sie nicht etwa bei sich zuhause Ihre Kinder foltern (der Staat soll das Folterverbot durchsetzen!!) wäre ja auch ein wenig übertrieben.

      Kommentar melden
  • Dezember 10, 2013

    “Zitat: Bundesrätin Sommaruga erwägt nun, die Lohngleichheit per Gesetz durchzusetzen.”

    Frau BR Sommaruga hat schon sehr viel erwägt, aber kaum etwas gebracht für IHRE EIGENE Bevölkerung, von welcher sie letztlich finanziert wird. Ganz im Sinne der Linken (Rot/Grün), denn letztlich sind dies die Entouragen, welche als einzige von BR Sommarugas Fehlpolitik profitieren.

    Kommentar melden
  • Dezember 11, 2013

    Herr Stefan Pfister,
    Der Monatslohn ist generell ungerecht.
    Wollte man gerechte Löhne bezahlen, müsste man auf den Stundenlohn zurück, dazu noch den Leistungslohn einführen, ” bekannt als Akkordlohn”, wo nicht die Anwesenheit der Angestellten bezahlt wird, sondern deren Leistung.

    Ansonste​n sollte es in der Tat normal sein, wer gleich viel leistet, soll gleich viel Lohn bekommen.

    Früher, als man den Monatslohn eingeführt hatte, waren die Frauen noch nicht Stimmberechtigt, der Mann der Ernährer der Familie. Man meinte damals, man müsse Familien Väter gegenüber Ledigen Männer bevorzugen, man meinte ebenso, dass ein langjähriger Treuer Mitarbeiter gegenüber einem Neuen Mitarbeiter belohnt werden müsse, und eine Art Bonus bekam, Dienstjahre angerechnet würden.
    Es Zeigt sich, scheinbar ist dieses Denken alles A Soziales Denken, ungerecht.

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Sehen sie Herr Stefan Pfister,
      Dann hat man junge billigere Kräfte, die keine Erfahrung haben. Weniger bis keine Erfahrung heisst, schlechte Qualität.
      Also, was hab ich davon, jemanden zu beschäftigen, der zwar günstiger ist, aber den Job nicht kann?
      Dann muss ich also Kurse besuchen für “wie schwatze ich meine Kunden in Grund und Boden, damit sie nachher noch glücklich sind, mit der verpfuschten Arbeit”?

      Eben, Medienbeauftragte anstellen, um sich immer wieder rausreden zu können. Juristen beschäftigen, für die Härteren Fälle…das genau macht ja die “Wirtschaft” zur Zeit..

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      🙂 Netter Versuch Herr Nabulon, aber er verhebt leider nicht ganz!

      Ich fühle mich fair entlöhnt und als Frau von der Wirtschaft auch nicht benachteiligt! Das mal vorweg.

      Aber wir leben heute ja in „veränderten Familienstrukturen“!

      Sprich immer mehr Menschen leben allein. Und jede zweite Ehe wird geschieden. Immer weniger Männer sind bereit, die Mutter ihrer Kinder, noch 10-15 Jahre über die Ehe hinaus, finanziell aushalten zu müssen. Und immer weniger Frauen, wollen diese Abhängigkeit! (EU max. 3 Jahre Unterhalt)

      Das Herr Schweizer in der Regel aber mehr verdient als seine Frau, hat aber mehr mit der Natur des Menschen als mit dem Lohnsystem der Wirtschaft zu tun. Denn Frau nimmt keinen Mann, der ihr unterlegen ist. Und je erfolgreicher (und unabhängiger)Frau ist, um so schwieriger wird es für sie, einen geeigneten Mann zu finden. Ergo = veränderte Familienstrukturen! 😉

      Das Argument, andere müssen mit deinem Lohn eine Familie ernähren hab ich auch schon gehört.
      Nur blöd, interessiert mich nicht, wofür andere ihr Geld brauchen. So wie es meinen Chef def. nicht zu interessieren hat, wofür ich meines Ausgebe! Ihn hat nur zu interessieren, dass ich für meine beruflichen Leistungen, fair entlöhnt werde und zwar absolut unabhängig von meinem Geschlecht, oder meiner privaten Lebenssituation.

      O​der sehen Sie das anders?

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Frau Daniela Bächli,

      Es hat einmal geheissen, Kinder seien die Zukunft einer Bevölkerung, da wir ja dieses Soziale System an dem auf eine AHV/IV angeschlossen ist, aufgebaut haben. Diesen Generationenvertrag.

      Gesunde finanzieren Kranke, Gesunde Finanzieren Invalide, mittels Versicherungs-Pool bezahlt man Unfälle, und mittels Familienzulage meint man, bezahlt man den Aufwand was Kinder betreuen kostet.

      Diese Kinderzulage paar Hundert Franken (ZH 500.-) sind ein schlechter Witz, reichen nirgends hin.

      Also müsste man Arbeitsleistung und Privatleistung trennen. (einfach eine Idee, Vision, nicht so ernst nehmen)!!!.
      Jemand, sei es Frau oder Mann, auch Paar, der die Kinder betreut, müsste finanziell so abgesichert sein, dass man davon leben kann.
      Hiesse, für jedes Kind, das erste der grösste Betrag, zweite etwas weniger, dritte etwas weniger, wird ein Betrag bezahlt. Dann für die Person welche die Kinder betreut, ebenso.
      Meine ja, ein Kindertagesplatz kostet ja nicht wenig.

      Als Arbeitgeber würde ich mich doch gerne nur darauf konzentrieren, was mich Real erbrachte Leistungen wert sind, zu bezahlen.
      In den heutigen Lohnkosten sind doch 50% Positionen drin, eben, Krankheit, Unfall, Militärdienst, Ferien, für die ich keine direkte Leistung erhalte.
      Läuft der Laden schlecht, habe ich Angestellte, die bezahlt werden müssen, ohne dass ich eine Leistung dafür erhalte.

      Ein Brief schreiben kostet CHF. 10.- mehr bezahle ich nicht. Da liegen 10Briefe bereit zum schreiben, wer die schreibt bekommt CHF. 100.-, kann nachher gehen, weil es nicht mehr zu tun gibt.

      In der produzierenden Industrie (Zulieferer) haben wir Stückpreise. Bin ich schlecht, ist das Ergebnis schlecht, ich mach Verlust.
      Bin ich Spezialist, Optimiere ich das Ganze, erarbeite so einen beachtlichen Gewinn.

      Das geht dann so weit, dass Neider finden, es sei nicht Fair, dass jemand mit so miesen Stückpreisen noch massig Gewinn machen kann. Das zum Thema Fair.

      Es heisst, es hätte uns zu interessieren, wie es dem Anderen geht?? Nennt sich Soziales Denken und Handeln.

      Kommentar melden
  • Dezember 11, 2013

    Ich war auch schon damit konfrontiert, dass mein männlicher Mitarbeiter, ohne Erfahrung, frisch ab der Handelschule, fast soviel verdiennte wie ich.

    Begründung der Personalabteilung: Der braucht das, er muss ja eine Familie ernähren. Im Gegensatz zu mir, die auch am Wochende und die Nächte durch arbeiten kann, da ich ja keine familiären Verpflichtungen hab, dafür aber einen gutverdienenden Partner.

    Diese Haltung, Männer müssen mit ihrem Lohn die Familie ernähren können und Frauen profitieren eh vom Mann, steckt leider immer noch sehr tief in den Köpfen vieler.

    Die Ironie der Geschichte, es war eine weibliche Personalfachkraft, die mir gegenüber so arrgumentiert! (Den Fehler wird sie aber kaum wiederholen.)

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Frau Daniela Bächli,
      Dann reduziert man halt ihrem gutverdienenden Partner den Lohn, in seiner Firma wird es sicher auch Frauen haben, die gleiches leisten und weniger verdienen.
      Ihr Lohn wird erhöht. Schlussendlich stehen sie dann gleich gut da wie vorher.
      Nun könnte es sein, dass sie Ihre Familienplanung umsetzen, noch gebären die Frauen die Kinder. Noch wäre es schön, wenn in den ersten Jahren die Mutter ohne Sorge für die Kinder schauen könnte.
      Ja, dann heisst es, früher als die Väter noch etwas mehr bekamen als die Frauen, konnte man besser leben vom Geld des Mannes.

      Es wird nie gerecht sein, immer eine Sache der eigenen Ist Situation.

      Kommentar melden
  • Dezember 11, 2013

    Herr Pfister, mir kommen die Tränen ! Die Verfassung wird ja beinahe in allem mit Füssen getreten. Jeder neue Furz einer Partei, des Nationalrates oder auch des Bundesrats ist doch immer eine Verletzung, denn jeder Vorstoss geht auf Kosten von jemandem, einer Gruppe von Bürgern, einer Gemeinde oder eines Einzelnen etc., und niemand regt sich auf ! Deshalb will man ja auch umsverworgen kein Verfassungsgericht haben ! Die kleinen, die die staatlichen Lügen (bis jeweils die Abstimmung “gewonnen” ist) treffen (z.Bsp. ein privater Landbesitzer) macht man leicht mundtod. Die grossen Organisationen, welche Heerscharen von Juristen einschalten können, werden aber von der politischen “Agitation” gar nicht erst “bedrängt”. Es ist ja (zum Glück) nicht der Staat, der die Löhne der Schweiz bezahlt, er stiehlt ja uns allen bloss das Geld auf allen Kanälen (alle Arten von EK-, Vermögens- und vielen virtuellen (Bsp. Eigenmietwert)-steuer​n, stetig steigende MwST, etc. etc. etc) aus der Tasche. Er soll sich gefälligst nicht auch noch in die privaten Unternehmen einmischen !

    Kommentar melden
  • Dezember 14, 2013

    Wenn man wirklich etwas für die Lohngleichheit tun will, gibt es eine einfache Lösung die keine bürokratische Kontrolle braucht.

    Die Arbeitgeber werden verpflichtet, die Löhne ihrer Angestellten betriebsintern offen zu legen. Dann kann sich jeder persönlich mit seinen Kollegen vergleichen. Bei Ungerechtigkeiten ist dann der Arbeitgeber in der Erklärungspflicht.


    Die Offenlegung der Löhne ist in anderen Ländern üblich. In der USA werden z.B. schon in den Stelleninseraten die Löhne offengelegt.

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Umwelt, Klima & Energie
Wasserknappheit: Strikte Rahmenbedingungen für die Wasserwirtschaft durchsetzen Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Wassernutzung müssen so abgefasst sein, dass sie die allgemeine Wassernutzung vor Ort nicht beeinträchtigen und der Gewinn aus der Privatinvestition im Produktionsland besteuert wird.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen




Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu