1. Sozialpolitik & Sozialsysteme

Soziale Altersvorsorge: Lügenkonstrukt mit Sneeballsystem

Niemand bei uns be­haup­tet ernst­haft, dass Ame­rika ein gutes So­zi­al­sys­tem habe. Wir Europäer und spe­zi­ell wir Schwei­zer wähnen uns mit an der Spit­ze. Neh­men wir nun eines der in un­se­ren Augen schlech­tes­ten Sys­teme als Ana­ly­se­vor­ga­be, dann wird es lo­gi­scher­weise kos­ten­sei­tig um so prekärer bei den am bes­ten aus­ge­bau­ten So­zi­al­sys­te­men, die wie un­se­res auf einem Schnee­ball­sys­tem be­ru­hen. Die Wirk­lich­keit hat uns mit stei­gen­den So­zi­al­kos­ten, Verlängerung der Le­bens­ar­beits­zeit​ und last but not least mit ste­tig fal­len­den Ren­ten re­spek­tive Umwandlungssätzen bei den Pen­si­ons­kas­sen längst ein­ge­holt. Al­ter­s­ar­mut ist ein ernst zu neh­men­des Thema ge­wor­den und wird viel­fach noch verdrängt, weil man es ein­fach nicht wahr haben will.

 

Eine Analyse des amerikanischen Systems zeigt uns die unverkennbare Progression dieses staatlich verordneten Ponzi Systems, welches, im Privatbereich angewendet, als krimineller Akt geahndet und verurteilt wird. Die ersten Nutzniesser des Systems erhielten noch Lebensstandard erhaltende Auszahlungen. Die heutige und vor allem die kommende Generation werden zwangsläufig immer mehr von der Sozialhilfe abhängig. Ein Teufelskreis, welcher schon heute die Sozialabgaben und -ausgaben in bald nicht mehr bezahlbare Dimensionen katapultiert hat.

Als Beispiel nehmen wir also ein amerikanisches Ehepaar, welches 1960 in Pension ging. Ins Sozialsystem, inklusive Krankenversicherung, hatten sie damals, teuerungsbereinigt zu heutigen Preisen, 18‘000 Dollar einbezahlt. Dafür erhielten sie aus dem System 248‘000 Dollar; also 1‘277% mehr. Im Jahr 1980 musste ein vergleichbares Ehepaar bereits 104‘000 Dollar einzahlen und erhielt dafür 512‘000 Dollar Pensionszahlungen. Also nur noch 378% des einbezahlten Kapitals. Im Jahr 2010 pensionierte hatten bereits 352‘000 Dollar eizuzahlen gehabt und erhielten dafür als Pensionszahlungen gerade noch 798‘000 Dollar Altersgutschriften; also ein Aufschlag von 226%.

Besorgniserreg​ende Entwicklung in Amerika sowie auch in Europa

Mit “Quantitative Easing” in Amerika, der Staatsschuldenkrise in Europa und den schon in die Region von 100 Milliarden Franken getriebenen Euro Stützungskäufen unserer Nationalbank ist seit der Finanzkrise eine ungemein beschleunigte Entwicklung eingetreten. Das Nationalbankgold wurde anfangs dieses Jahrtausends zu Schleuderpreisen verkauft und die früheren Gewinnausschüttungen der Nationalbank an die Kantone sind jetzt ebenfalls Geschichte.

Zurück zu unserer Analyse: Sozialbelastung der Bürger sind seit 1960 um das 40-fache gestiegen. Dies deshalb, weil 1950 noch 16 Werktätige einen Rentner unterstützen mussten. Heute sind es bereits deren drei und ins Jahr 2030 wird prognostiziert, dass die Last auf nur noch 2 Werktätige verteilt werden müsse. Was passieren wird, hat uns die Vergangenheit gezeigt: steigende Sozialabgaben und sinkende Ausschüttungen!

Was wird wohl passieren, wenn zwei Werktätige einen Rentner respektive Rentnerin unterstützen müssen? Der Grossteil der Steuern und Abgaben wird also ins Renten-Ponzisystem fliessen müssen. Die Folge wird Kinderlosigkeit sein, womit die kommende Generation mit Rentenausfall konfrontiert werden wird. Wo keine Kinder, kommen auch keine Arbeitskräfte nach und somit keine Einzahlenden in dieses Umlagesystem.

Dieses​ System ist zum Kollaps verurteilt!

Jederman​n sollte inzwischen verstanden haben, dass Soziale Wohlfahrt nie das Versicherungssystem gewesen ist, als welches er verkauft wurde und immer noch verkauft wird. Statt dessen ist es ein mit enormen Verwaltungs- und unkontrollierten Kosten von ins System involvierten Banken und Versicherungen belastetes Umlagesystem. In diesem unübersichtlichen Kostenmix wird die aktiv arbeitende Bevölkerung immer mehr belastet, um die steigende Rentnerzahl zu finanzieren. War 1950 die durchschnittliche Lebenserwartung noch bei 45 Jahren gewesen, ist sie heute dank dem medizinischen Fortschritt auf fast das Doppelte gestiegen. Die politisch verordnete, mit grossem Verwaltungsaufwand verbundene Quersubventionierung der sozialen Wohlfahrt verschleiert den tatsächlichen Zustand und wiegt die Bevölkerung in falscher Sicherheit. Politiker müssen ja nie gerade stehen, sondern schlimmstenfalls demissionieren und erhalten trotz kardinalem Fehlverhalten stattliche Diäten und Pensionen. Spitzenmanager aus dem Banken- und Versicherungsgewerbe haben es ihnen nachgemacht. Nur werden dort die grossen Abschöpfungen Boni genannt.

Chile hatte 1920 ein ähnliches Schneeballsystem aufgebaut gehabt. Nach 61 Jahren, nämlich im Jahr 1981 brach es zusammen und kollabierte. Wie lange, glauben Sie, wird es dauern, bis unser System kollabieren wird? Das System Chiles hatte in seiner Ponzi-Systemlaufzeit die Weltwirtschaftskrise und den zweiten Weltkrieg zu verdauen. Wir hatten nebst dem enormen Wirtschaftsaufschwung​ 3 Börsenkrachs und jetzt das Zusammenbrechen der Staatsfinanzen mit einem unheimlichen Anwerfen der Notendruckpressen in der ganzen westlichen Hemisphäre.

Je mehr Leute zu verstehen beginnen, was unser derzeitiges Wohlfahrtsystem uns in Zukunft bescheren und dass es unweigerlich im Kollaps enden wird, desto eher werden sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger gegen die politisch verordnete Armut aufzulehnen beginnen. Die politischen Versprechungen haben sich schon in den letzten Jahrzehnten in nichts als Luft und Rauch aufgelöst und stets noch grössere Belastungen verursacht. Wo sind beispielsweise die seit Jahrzehnten einbezahlten Pensionskassenvermöge​n geblieben? Faktisch wurde, weil es ja kein Umlagesystem sein soll, kein Franken entzogen. Bei gesunder, risiko- und erfolgsbewusster, also professioneller Anlage der Gelder, müssten die seit 1975 einzahlenden, heutigen Rentnerinnen und Rentner, aufgrund der Wirtschaftsentwicklun​g seither, fantastische Pensionszahlungen erhalten. Doch dem ist nicht so! Aktuelle Themen der Protagonisten und Lobbyisten sind: Rentenkürzungen, Lebensarbeitszeitverl​ängerung, Senkung der Umwandlungssätze etc. Dabei werden immer mehr Leute schon ab 55 in die Arbeitslosigkeit entlassen, dann in Frühpension und damit in die tendenzielle Altersarmut geschickt; also dem Staat und seiner Sozialhilfe überlassen.

Rentenge​lder wurden und werden hauptsächlich verlocht statt erfolgreich investiert

Es sind nicht die heutigen Rentnerinnen und Rentner, welche den kommenden Generationen die künftigen Renten stehlen. Nein, sie haben ein Leben lang gearbeitet und mit den heutigen Wohlstand begründet. Seit 1948 wird in die AHV eingezahlt und seit 1975 ist die Pensionskasse obligatorisch geworden. Wären diese einbezahlten Prämien während den Wirtschaftswunderjahr​en anständig investiert worden, wären sie heute weit mehr wert, als je an die Pensionisten auszuzahlen wäre. Falsches Sicherheitsdenken und Seilschaften von Abzockern aus Politik und Wirtschaft haben Verantwortung dafür zu tragen, dass wir heute dringend einen Systemwechsel brauchen und auch durchsetzen müssen. Das Lügenkonstrukt dieser unheiligen Allianzen muss endlich aufgedeckt werden und die Prämiengelder wieder den einzahlenden Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen; nicht in den Taschen einer abgehobenen Elite verschwinden. Versicherungsleistung​en und Kapitalanlagen gehören getrennt. Wenn das Kapital beim Einzahlenden bleibt und sich ständig vermehrt, werden Versicherungsprämien zwangsläufig kleiner werden, bis sie nur noch Extremfälle abdecken müssen. —Die neue AH-Versicherung!

Weg​ vom Ponzi–in ein Kapitalsparsystem mit revidiertem Aktiensparprogramm

G​eld, welches nie zugunsten der späteren Rente investiert worden ist kann keine Rendite für die Einzahlenden bringen. Das Geld wurde durch verschiedene Schleudern gewaschen und landete schlussendlich in privaten, und Staatskassen zur Befriedung laufender Kosten. Also ein echtes Schneeballsystem, für welches Privatpersonen hinter Gitter wandern, wie der durch die Medien bekannte Fall Madoff. —Wie können wir also das System reformieren? Es ist relativ einfach!

Jedem 16-jährigen muss erlaubt werden, sich aus dem heutigen Mischsystem aus-, respektive sich ins neue Sparsystem einzuklinken. Mit dem ersten Lehrlingslohn werden schon Lehrlinge zum Vorsorgesparen gezwungen und damit auch zu diesem wichtigen Verhalten erzogen. Entgegen dem heutigen System sehen sie ihre Kapitalien auf dem Konto wachsen! Persönliche sowie firmenseitige Pensionskassenprämien​ müssen zwangläufig auf ein dem persönlichen Kontostamm angeschlossenes Sperrkonto einbezahlt werden. So wird als erstes das Geld verschlingende Freizügigkeitskonto eliminiert, ebenso die unter- und überobligatorischen Konstruktionen. Was eminent wichtig ist: die Jungen müssen ausgebildet werden, damit sie verstehen lernen, in was ihr Vorsorgegeld investiert wird respektive sie es investieren sollen. Der Staat übt nur eine Überwachungsfunktion mit einfachen und klaren Richtlinien aus. Staatsbürger, die sich qualifizieren, dürfen ihr eigenes Vorsorgekonto und das anderer Personen betreuen. Bezahlung für Bewirtschaftung von Vorsorgekonti muss ertragsabhängig sein. Wo kein Ertrag, da keine Entschädigung! Spesengetriebene Systeme müssen im Vorsorgesparbereich eliminiert werden.

Das Aktienrecht muss analog dem amerikanischen DRIP System unverzüglich geändert werden. DRIP autorisierte, börsenkotierten Firmen müssen Aktiensparprogramme auch den „normalen“ Aktionären zugänglich machen und Wiederanlage sowie Dividendenhöhe muss gesetzlich verankert werden. Banken und Broker dürfen für Wiederanlagetransakti​onen weder Börsentransaktions- noch andere Spesen von den Sparenden verlangen, sodass Aktiensparen an Attraktivität in der Bevölkerung gewinnt und nicht mehr das Depotstimmrecht die gewöhnlichen Aktionäre zu Statisten deklassiert, sondern jeder Aktionär seine Rechte einzeln wahrnehmen kann.

Startgeld für jedes neugeborene Schweizer Kind von Eltern mit qualifiziertem Hintergrund

4 Milliarden Schweizer Franken werden immer wieder als Zahl herum geboten. Dieser Betrag soll jährlich im Vorsorgesystem verschwinden oder anders gesagt, den Vorsorgesparenden unrechtmässig entzogen werden. Bei derzeit 80‘000 Lebendgeburten käme ein Startbeitrag von 50‘000 Franken zusammen. Genau dieser Betrag müsste dem neu geborenen Schweizer Kind auf sein persönliches Vorsorge-Sperrkonto vom Staat eingezahlt werden. Dessen Eltern müssen entweder in der Schweiz geboren und aufgewachsen sowie mindestens 10 Jahre in die Sozialsysteme einbezahlt haben oder wiederum deren Eltern müssten mindestens 25 ununterbrochene Beitragsjahre in die AHV etc. vorweisen können.

Nach spätestens 15 Jahren, also mit Eintritt des grössten Teils der bedachten Jugendlichen in eine Berufslehre, müsste sich der Geburtszuschuss bei einer anständigen und risikogerechten Vermögensverwaltung mindestens verdoppelt haben. Dies ist genau der Zeitpunkt, wo das Startkapital von 50‘000 Franken an den Staat zurückbezahlt werden muss. Dieses Kapital kommt dann dem nächsten Neugeborenen zugute und der Staat wird weitgehend von künftigen Leistungen entlastet. In vielen Fällen wird sich die Verdoppelung des Startkapitals früher als erst nach 15 Jahren einstellen, womit der Staat schneller aus der Pflicht entlassen wird. Was kostet vergleichsweise diese 15-jährige Bevorschussung? Auf 15 Jahre verteilt hiesse dies eine Belastung von 60 Milliarden Franken. Die Euro-Stützungsaktion kostete schon im Jahr 2010 über 40 Milliarden und was es die Nationalbank dieses Jahr zusammen mit den Zahlungen in den Weltbank- und andere Fonds kosten wird, dürfte die 100 Milliardengrenze knacken. Das in kurzen zwei und nicht in langen 15 Jahren!

Je länger wir das Problem, welches unser staatlich verordnetes Schneeballsystem uns bescheren wird, also vor uns her schieben, desto schlimmere Folgen wird es auslösen. Wir müssen dringend einen Wandel herbeiführen. Der SMI Chart http://​www.vorsorgepower.org​/downloads/SMI.pdf ze​igt den ungeheuren Aufstieg des Aktienmarktes seit dem Börsenkrach von 1987 bis 1998 anhand des SMI. Dann ein weiterer, gewaltiger Schub nach dem Irakkriegsbeginn vom Frühjahr 2003 bis zum Börsenkrachherbst 2008. Vielleicht erleben wir die nächsten zwei Jahre einen weiteren Rückgang des Indexes auf 4‘000 Punkte, bevor ein neuerlicher Stafettenlauf in unbekannte Höhen beginnen wird. Mit der fortschreitenden

Glo​balisierung und den politischen Blockbildungen ist dies sogar höchst wahrscheinlich. Allein schon die durch die exzessive Geldvermehrung in naher Zukunft einsetzende Teuerung wird dafür sorgen. Nur wer in Cash Flow Firmen investiert, wird diese Krisenjahre einigermassen überstehen.

 

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