Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Kuhhändel – in der Landwirtschaft hat sich diese Kulturtechnik sogar ziemlich bewährt. Von einem Kuhhändel würde ich mir erhoffen, dass er fair wäre – von der STAF kann man das nicht unbedingt sagen: Da kriegen die Statusgesellschaften und Patentjäger nach wie vor massgeschneiderte Steuerschlupflöcher auf Kosten der Allgemeinheit, während der arbeitenden Bevölkerung grosszügig erlaubt wird, sich selber die AltersrenteDer Begriff Rente bezeichnet allgemein eine wiederkehrende G... zu finanzieren – frei nach dem Motto: “Schenkst Du mir eine Crèmeschnitte, Papi? Du darfst Dir dann auch einen Nussgipfel kaufen…”
Trotzdem wäre ich bereit gewesen, einen schlechten Kompromiss zu unterstützen. Schlicht, weil mir niemand erklären konnte, wo die politische Mehrheit für eine gerechtere Lösung (im Land, aber auch gegenüber den Opfern der Multis im Ausland) herkommen könne.
Aber dann war ich an der Podiumsdiskussion der Aarg. Industrie- und Handelskammer. Dort hat Finanzminister Ueli Maurer die STAF vorgestellt und unter anderem gesagt: Bei einem Nein sei klar, dass die Statusgesellschaften gleich besteuert werden müssten wie die inländischen KMU. DAS nenne ich eine gerechte Steuerpolitik; so muss es sein! Daher: NEIN ZUR STAF!
Und Danke, Herr Maurer, für die Aufklärung.
p.s.: Um die AHV-Finanzierung mache ich mir keine Sorgen. Die AHV ist gut in der Bevölkerung verankert, und dass die Pensionskassen keine sichere AltersvorsorgeDie Altersvorsorge soll sicherstellen, dass ältere Personen... leisten können, ist im Zeitalter der Negativzinsen und des institutionalisierten Leerwohnungsbaus offensichtlich. Den AHV-Teil der Vorlage werden wir auch alleine durchsetzen können.
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Kommentare anzeigen Hide commentsIhr Hauptproblem scheint zu sein, sich nicht darüber im Klaren zu sein, dass eine gerechte Steuerpolitik nicht zwingend auch bedeuten muss, dass alle gleich viel Steuern bezahlen. Und ganz besonders nicht in einer globalisierten Welt, wo Fabriken dort betrieben werden, und so Menschen beschäftigt, wo auch das steuerliche Umfeld passt.
Man kann damit leben, dass es halt so ist, oder es zu bekämpfen versuchen. Ob aber die Menschen, die nicht vom Staat leben, einfach lieber auf Arbeit und Brot verzichten, nur der reinen Gerechtigkeit willen, ist eine andere Frage.
Es wäre daher wohl viel intelligenter, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie man Pensionsgelder aus dem ‘privaten’ Rahmen herausnehmen könnte, um sie unabhängig von Wirtschaft und Unternehmer-Gewinn langfristig sicherstellen zu können. Aber wie ich das so sehe, würde man sich wohl jahrzehntelang nur darüber streiten, weil viel zuviele (monetäre) Interessen in Bern vertreten werden, die ja davon nur profitieren, dass es ist, wie es ist. Und auch so bleibt, solange es noch einigermassen funktioniert.
Lieber Herr Jacob, die Steuervergünstigungen für Statusgesellschaften, die auch in die aktuelle Vorlage eingebunden sind, sind ja nach wie vor darauf ausgerichtet, nicht die Firmen zu begünstigen, die Arbeitsplätze in die Schweiz bringen (und hier Sozialabgaben zahlen), sondern diejenigen, welche nur den Briefkasten und allenfalls das Top-Management hier haben und die Gewinne der Produktion im Ausland hierher verschiben. Wieso gerade das eine Sonderbevorzugung verdienen soll, ist mir schleierhaft.
> …sondern diejenigen, welche nur den Briefkasten und allenfalls das Top-Management hier haben und die Gewinne der Produktion im Ausland hierher verschieben.
Da mögen Sie recht haben, aber es ist mir immer noch lieber, wenn diese Unternehmen wenigstens so Steuern hier bezahlen, als gar keine in Delaware, und an anderen Orten, wo es sich zu leben auch lohnt.
Und immerhin hat nicht nur der Kanton ZUG erheblich davon profitiert, dass so Viele ihre Kohle bei uns irgendwo lagerten, es steht uns deshalb jetzt auch nicht zu, so zu tun, als hätte man das ja eigentlich gar nicht gewollt. Wir könnten uns ja auch keine kostenintensive grüne Politik leisten, und andere nette Kleinigkeiten, die sich bei uns so eingebürgert haben. Um zumindest nach Aussen hin so zu tun, als meinten wir es ernst, mit dem Klima, dem Abfall, und all den anderen Dingen, die wir eigentlich alle nicht möchten.
Und trotzdem gehört unser Land zu den meist Überdüngten der Welt. Bis runter in den kleinsten Garten, wo erfahrungsgemäss am Meisten darauf geachtet wird, dass sich ja keine Laus ungefragt eines Blattes bemächtigt.
Aber wie ich schon meinte, man kann das System nicht bekämpfen. Oder zumindest wir in diesem Land können es nicht. Aber man sollte es nicht auch noch füttern, indem man die Arbeitnehmer|innen zwangsweise zu Aktionären macht, ohne dass auch nur ein Einziger davon etwas zu sagen hat. Und solange man das nicht versteht, erübrigt sich eigentlich auch jede Diskussion darüber.
Dabei könnte man doch einfach etwas gen Norden schauen, in ein Land, welches mit seinem Oel doch genau dafür sorgt, dass man sich für die fernere Zukunft keine Sorgen zu machen braucht. Unser Oel wären die Pensionsbeiträge, könnte man unserem Staat vertrauen. Aber so wie das bei uns funktioniert, würde man den Grossteil Kohle wohl in kürzester Zeit für verwaltungsinterne Tätigkeiten allein schon verschleudern, dass mit Sicherheit gar nie Reserven aufgebaut werden könnten, die sich langfristig, mit intelligenten Investitionen und Projekten, verzinsen.
Das Geld ist nie schuld, schuld sind die, die es ausgeben.
Herr Philipp Kästli
Wenn die Grundlagen bewusst nicht verstanden werden, kann das Gesagte nicht stimmen, oder Analphabeten diskutieren für Analphabeten, wie man ein Buch schreiben könnte.
NEIN zu jeder Reform, welche die Symptome verändert, nicht aber die Ursachen beseitigt! Alles andere hat das einleitend angedachte Niveau!
Es wäre wirklich wichtig, wenn man der Angelegenheit in notwendige Aufmerksamkeit schenkt; denn Veränderungen, welche auf Denkfehler beruhen, brauchen mehr Zeit um sie zu begreifen! Es geht nicht um meine Person, sondern einzig und alleine um die Beendigung der Betrügereien aus Politik und Wirtschaft!
Im Schuldengeldumlagevolumen aus der Geldschöpfung, sind die Anteile Staats-, Sozial- als auch Lebensunterhaltsausgaben, im Preis der Produkte und Dienstleistung enthalten. Für die gegenseitige Leistungserbringung zur Abdeckung der Bedürfnisse wird ein frei verfügbarer Gegenwert zugeordnet; denn nur mit diesem Wert beteiligt man sich selbst im Wirtschaftskreislauf. Die Zuordnung zum Abzug oder Weiterleitung an den Staat hat die Aufgabe den Virus Steuer- und Sozialzahler zu indoktrinieren. Diese Betrügerei funktioniert weltweit, weil die betreute Bildung in Absprache handelt. Wobei das eigene Nachdenken eigentlich nicht verboten wäre. Die Auswirkung des Geldkreislaufes gibt die korrekte Erkenntnis, dass die Politik praktisch nur wegen diesem Virus im Denkvermögen, manipulieren kann!
Jede Finanzierungsfrage ist die Folge des Virus; denn das Geld steckt im Produkt und kann daher niemals fehlen, die Kaufkraft fragt nicht nach Erwerbseinkommen!
Die Umlage der Staats- und Sozialausgaben über den Erwerb ist ein horrender Geburtsfehler, welcher längst behoben sein müsste, würden die Menschen einfach nur nachdenken! Im Umlageverfahren kann kein Geld fehlen, der Mangel muss entsprechend organisiert werden.
Ich teile Ihre Meinug Herr Kästli, was ihr Einscätzung betreffend Leistungsabbau bei der AHV betrifft. Betreffend Finanzierung übersehen Sie aber einen Punkt: Lohnbeiträge belasten vor allem die Reichen. Ihre klare Haltung betreffend Unternehmensbesteuerung ist nachvollziehbar. Bin wahrscheinlich alt geworden, dass ich hier pragmatischer denke und die Privilegien als notwendiges Übel akzeptiere.
Herr Heeb, ‘reich sein’ ist nicht das gleiche wie ‘viel verdienen’. Die Vielverdiener bezahlen die AHV, die Reichen nicht.
Da haben Sie natürlich recht. Die Vielverdiener sehen sich eine Spur stärker in die Pflicht genommen. Die einkommenslosen Millionäre hingegen nicht.
Einkommenslose Millionäre unter 65 in der Schweiz, dass wäre aber nicht sehr klug. Der AHV Beitrag würde sich dann aus dem Vermögen errechnet.
*Die Beiträge für Nichterwerbstätige betragen z.Zt. mind. CHF 480.– bis max. CHF 23’900.– und errechnen sich aus dem Vermögen zuzüglich dem 20 fachen Renteneinkommen.*
Dass „Statusgesellschaften gleich besteuert werden sollten wie die inländischen KMU“, Herr Kästli, kann man ja als Zielvorstellung unterstützen.
Aber das erreicht man am Einfachsten, wenn die inländischen KMU gleich besteuert werden wie die Statusgesellschaften. Nicht umgekehrt.
Also: Statt Steuererhöhungen für Statusgesellschaften, Steuersenkungen für inländische KMU!
Das sehe ich auch so. Wenn man die Steuersätze von CH-Standardunternehmen und Statusgesellschaften angleicht, werden sie sich bei gleichem Steuerertrag irgendwo in der Mitte finden. Das soll das Ziel sein.
Mein klares Nein betrifft einzig und alleine den faulen AHV Kompromiss, der Möglichkeit über die Steuervorlage abzustimmen wurde ich mit diesem Kuhhandel ja “beraubt”.
Aber Herr Frischknecht, es geht hier ja gerade nicht um einen faulen Kompromiss, sondern darum, ob man die internationalen Firmen, die viel Gewinn aber wenig Personalkosten aufweisen, weiterhin privilegieren soll? – Dise Frage darf man ruhig, wie Herr Maurer es tut, mit Nein beantworten. Will man die Privilegien, so muss man irgendwie die KMUs mehr belasten, z.B. über die AHV oder die Kinderzulagen., also die Lohnnebenkosten.
Herr Heeb über die Steuervorlage kann ich nicht abstimmen und diese AHV Finanzierung lehne ich ab. Somit ist diese Abstimmung für mich eine Nullnummer.