Vorne weg: ich habe wunderschöne Erinnerungen an Weihnachten seit Kindheit. Das Zusammensein in der Liebe und Geborgenheit der Familie. Das festliche Essen, das Glitzern der Kerzen und Weihnachtsdekoration, das Üben der Scheu ablegen beim Aufsagen von Versen, das gemeinsame Singen und auch das Geschenke erhalten. Wobei letzteres, das Materielle, mit zunehmendem Alter durchaus an Bedeutung verlor. Jedenfalls erlebte ich ein schönes Fest. Anmerkung und neues Thema: Traditionelle Weihnachten innerhalb der Familie muss eine Familie selbst hegen und pflegen, damit diese Form nicht vergessen wird.
Doch Weihnachten kann auch anderes sein: Wenn die Festtage auf die Psyche schlagen. So liest man hier: https://www.blick.ch/life/gesundheit/psychologie/stressige-weihnachten-wenn-die-festtage-auf-das-gemuet-schlagen-id7748884.html. Dies umso mehr, wenn sich Patienten freuen, wenn sie mal nach Hause feiern gehen dürfen und dann nicht abgeholt werden.
Die Vereinsamung von Menschen schlägt ihnen auf die Psyche. Sie landen dann vermehrt wegen z.B. Selbstgefährdung in der Klinik. So erlebte ich auch deshalb andere Weihnachten. Am 24.12. vormittags einen Notfall auf der Station mit einem versuchten Suizid erlebt. Danach bei einem Gespräch in einer Klinik mit dem Sozialdienst und einer Mitarbeitenden einer möglichen Anschlusslösung. Vorschlag Sozialdienst der Klinik: In Untermiete bei einer Wohnung bei der Heilsarmee, begleitet. Die EL bezahlt die Miete, doch die Begleitung nicht. Absparen bei den Lebenskosten ist wohl kaum sinnvoll. Weiterer Vorschlag seitens Sozialdienst der Klinik: zur Überbrückung in die Notschlafstelle. Nicht sinnvoll, da die Zimmer unter der Woche geschlossen sind, die Aufenthaltsräume begrenzt Platz haben und man nicht zwingend den ganzen Tag durch draussen sein kann. Umso weniger können Betroffene draussen sein, wenn die Aufenthaltsorte begrenzt sind. Dies wegen bitten, sich doch nicht mit Kunden von diesem/jenem Ort zu mischen. Weitere Vorschläge sind: Unterstützung bei der Suche durch Pro Infirmis obwohl der Betroffene gerade stationär ist. Beistandschaft zwecks Unterstützung bei der Anschlusslösung obwohl dieser wohl eher das Administrative und die Finanzen macht und ebenso auf Unterstützung des Sozialdienstes der Klinik angewiesen ist?
Am 25.12. vormittags dann die Dinge des Betroffenen in der Notschlafstelle geholt. Dies ging zwar gut, doch die Bitte der Mitarbeitenden unnötige Extraschlaufen und passende Anschlusslösung zu finden. Bei der Klinik stösst dies allerdings noch zumindest teilweise und möglicherweise wegen Sparmassnahmen auf taube Ohren. Aus meiner Sicht noch mehr wegen Tarspy und Überführung in eine AG.
So gibt es nur schwerlich einen Ausbruch aus dem Kreis zwischen Klinik, Notschlafstelle oder gar Gasse für Betroffene und auf der Gasse werden diese erst recht auffällig. Dies alles belastet Betroffene, Angehörige und deren Umfeld. Beziehungen gehen so eher in die Brüche, was zu Mehrkosten für andere Kassen führt.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsSpitäler sind keine Alterheime und können auch nicht die heutigen Verhältnisse in der Gesellschaft völlig auffangen.
Spitäler sind da für die Kranken, damit sie wieder gesund werden. Wer chronisch krank ist und nicht am sterben ist und weitgehend austherapiert, muss anders behandelt werden.
Es ist keine Lösung “vereinsamte” Personen in staatliche Institutionen zu versammlen, schon gar nicht in Spitäler, die andere Aufgaben haben.
Auch Pschiatrien sind keine Einrichtungen mehr, wo man missliebige Personen für die Lebenszeit einquartieren kann, wie in den alten Irrenhäusern.
Danke für Ihren Kommentar Herr Eberhart. Ihre Argumente kenne und unterstütze ich. Wenn allerdings nach dem so weit wie möglich auskurieren in Kliniken/Spitälern die Anschlusslösung nicht passt, gibt es unnötige Extraschlaufen und Belastungen für Betroffene, Angehörige, das Umfeld, deren Arbeitgeber und nicht zuletzt den Prämienzähler. Ev. durch die Belastung der Angehörigen inkl. finanzielle Baustellen, Mehrkosten für den Staat oder die Arbeitslosenkasse, denn nicht jeder Arbeitgeber macht alles mit … das kann wohl kaum der Sinn sein.
Ein weiterer Vorschlag einer Anschlusslösung: eine Institution, welche die Bewilligung erneuern darf und das Limit der Personen, welche sie bis zur erneuerten Bewilligung aufnehmen darf bereits überschritten hat. Logisch teilt die Institution dies nicht mit, denn deren Fixkosten müssen bezahlt werden. Ich bin gespannt, was als nächstes folgt. Ebenso bin ich gespannt, wann sich die Qualität der Platzierung und Anschlusslösung verbessert ohne Menschen für immer zu bewirtschaften oder “wegzusperren”.
Als “Spassbremse” zu wirken und seitens Klinik als unkooperativ hingestellt zu werden, wenn man Betroffene schützt und stützt ist zudem nicht witzig.
Heute nach einer Anschlussbesichtigung in einem Patientenzimmer eine Besucherin mit einem Patienten gesehen, wie die beiden in diesem 4er-Zimmer koksen.
Da andere was sagten, blieb ich ruhig. Innerlich kochte ich jedenfalls. Ja, wenn der Entzug von Substanzen Teil der Therapie ist, läuft der Konsum gegen die Therapie. Unter Mithilfe des Umfeldes bekommt der Patient doch noch den Stoff. Andere Patienten könnten so auch animiert werden zu konsumieren und damit sich der Kreis erweitern. Auch sehe ich dies so: der Patient belügt sich selbst, das Umfeld, die Klinik und nicht zuletzt den Prämienzahler durch die Krankenkasse.
Wer wirklich weg will, soll die notwendige Unterstützung erhalten. Sei dies halt zur Sicherheit für einige Monate weit, weit weg vom gewohnten Umfeld ohne Kontakt/Besuchsmöglichkeit. Wer nicht mit ganzem Herzen davon loskommen will, sollte zumindest die Möglichkeit erhalten, den Stoff möglichst «sauber» und kontrolliert zu bekommen, damit die Gesundheit nicht zur «Zugaben/Streckmittel» unnötig geschädigt wird.
Dealer vor dem Haupteingang kann man da lesen: https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/dealer-vor-dem-haupteingang-berner-psychiatrie-und-entzugsklinik-im-drogensumpf-id15470345.html Offenbar gibt es bei Kliniken durchaus solche Probleme.
Nun hat das Bundesgericht ein wegweisendes Urteil gegeben: https://www.srf.ch/news/schweiz/wegweisendes-urteil-suchtkranke-erhalten-direkteren-zugang-zu-iv-renten. Sprich die Süchtigen müssen an zumutbaren Therapien teilnehmen, sonst wird gekürzt oder gar verweigert. Entsprechend sollten die Patienten samt deren Umfeld am gleichen Strick in die gleiche Richtung zielen und nicht noch Konsum von Substanzen unterstützen.
Wie asozial diese Patienten sind, kann man an ihrem zur Schau gestellten Egoismus sehen. Sonst hätten die ihren Zimmerkollegen ja wohl auch was davon abgegeben. Gerade an Weihnachten…!
Danke für das Lachen, welches Sie auf mein Gesicht zauberten, Herr Knall. Das Beste für 2020.
Ein wertvoller Beitrag, Frau Sägesser, der zum Denken anregt.
Ich habe in meinem langen Leben unglaublich viel Schicksalhaftes erlebt – wirklich schlimme Dinge.
Natürlich auch Beglückendes.
Aber mit Einsamkeit sah ich mich bislang nicht konfrontiert.
Indessen habe ich mir über Einsamkeitsphänomen bisher wenig Gedanken gemacht.
Man sieht, Sie üben Ihren Beruf mit gewissenhafter Ueberzeugung aus.
Wie gesagt, Ihr Blog finde ich gut, er regt zum Nachdenken an.
In diesem Sinn wünsche ich allen Lesern und Mitgestaltern, und vor allem den Betroffenen ein wunderbares Neues Jahr.
Besten Dank für Ihren Kommentar und die Wünsche zum neuen Jahr, Herr Krähenbühl! Ich hoffe Sie und alle Mitleser und -schreiber verbrachten schöne Festtage. Für euch alle ein gutes neues Jahr mit vielen schönen Stunden bei guter Gesundheit.
Es ist wohltuend zu lesen, dass dieser Blog durchaus rührt und zum Denken anregt. Hoffen wir und arbeiten wir daran (auch bei Abstimmungen/Wahlen), dass die Betroffenen die Unterstützung bekommen, welche Sie wirklich benötigen. Dies auch, wenn die Wünsche auf dem Weg zum Ziel der Betroffenen manchmal etwas abweichen. Angehörige dürfen wo notwendig und angesagt auch einbezogen werden, denn manchmal ist ein Angehöriger für Betroffene ein «Anker»/eine wertvolle Stütze. Doch ohne die Angehörigen zu überlasten, denn dies zieht Kreise in deren Umfeld, Konsumverhalten, Gesundheit und Arbeitsplatz. Es wäre schade, wenn die Vereinsamung von Menschen durch «explodierte» Beziehungen (Angehörige müssen sich manchmal schützen und ziehen die Reissleine. Das Umfeld wendet sich manchmal von Betroffenen ab) fortschreitet.
Ja, Angehörige müssen sich manchmal schützen. Das kenne ich, Frau Sägesser. Ich habe einen Bruder. Die Diagnose des Psychiaters: manisch-Depressiv. Ich sei das grösste Arschloch, das er je gesehen habe, sagt er…
Das tut schon weh.
Aber kein Grund zur Klage.
Das ist ziemlich das einzige Problem das meine Frau und ich haben.
Indessen schauen wir zuversichtlich ins Jahr 2020.
In Gedanken bin ich wie oft in letzter Zeit bei Betroffenen in der Psychiatrie und dem Kreis «Notschlafstelle -> Psychiatrie -> Notschlafstelle -> Psychiatrie …). Denn oftmals findet man jene, welche man in der Notschlafstelle sah wieder stationär resp. umgekehrt.
Ich suchte Statistiken/Zahlen zu Kosten für die verschiedenen Kassen (Sozialdienst, Ausgleichskasse, Krankenkasse, Kanton, Betroffene, Angehörige etc.) bei diesen aus meiner Sicht zuweilen unnötigen Extraschlaufen. Online fand ich nichts. Ev. wurde diese noch nicht gewünscht resp. die Diskussion bei der Gesundheitskommission und -ämtern etc. darüber nimmt schleppend gang wenn überhaupt? Hier ist eine Wohnbedarfserhebung, welche wohl auch auf die Schweiz zutreffen kann: http://www.soziale-arbeit.at/uploads/media/Wohnbedarfserhebung_2016_Kurzfassung.pdf
Ich plädiere wirklich auf eine passende Anschlusslösung auf Betroffene zugeschnitten, damit sie möglichst rasch auf Kurs kommen. Dies könnte unter dem Strich wirtschaftlicher/günstiger sein.
Jedenfalls halte ich den Vorschlag des Sozialdienstes der Klinik, dass Pro Infirmis doch mithelfen soll bei der Wohnungssuche und man doch als Übergang in die Notschlafstelle soll als Abschiebung der Arbeit (sofern Betroffene in der Klinik sind) und als ein längeres Projekt (siehe Link: Wohnbedarfserhebung oben).
Neuroleptika sind nicht ohne inkl. Aus-/Nebenwirkungen. In der Langzeittherapie kann der Konsum dieser u.A. auch dank Gesprächstherapie reduziert werden. In der Klinik gibt es leider keine Gesprächstherapie und die Krankenkasse bezahlt dann auch diese nicht, wenn man stationär ist. Somit folgt nur die medikamentöse Behandlung stationär bei Psychisch kranken, wenn ich vollständig, korrekte Informationen habe.
Zusätzliche Sparmassnahmen ab Sommer, sofern richtig informiert. Neu wird pro Station nur noch eine Nachtwache für die Patienten in der Klinik sein. Da frage ich mich, wie lange es dauert bis Hilfe kommt, sollte ein umtriebiger, kräftiger Patient in der Nacht durchdrehen … resp. wie der Schutz für den Patienten, die Mitpatienten oder die Nachtwache gewährleistet werden kann?
In der Klinik auf der gleichen Station gab es innerhalb eines Monates zwei Selbstmorde. Als ich dies mitbekam fragte ich mich: «Was geht da schief?». Mir scheint dies etwas viel in dieser kurzen Zeit.
Ein Arzt erzählt in diesem Link: https://www.zeit.de/2013/37/patient-suizid-psychiater-michael-kammer-spohn/seite-3
Das BAG hat 2018 zusammen mit der GDK das Projekt «Suizidprävention während und nach Psychiatrieaufenthalt» initiiert. https://www.bag.admin​.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/politische-auftraege-und-aktionsplaene/aktionsplan-suizidpraevention/suizidpraevention-psychiatrische-versorgung.html
Wie genau werden die Empfehlungen im Projekt während und nach Psychiatrieaufenthalt umgesetzt (Sparmassnahmen können auch da Blüten treiben). Wie sehr wird wirklich auf Angehörige gehört, wenn sie Alarm geben? Denn schliesslich geht es um den betroffenen Menschen, sein Leben und sein Willen (je nachdem ist dieser ja nicht verbeiständet oder gar bevormundet).
Wie schauen die Ärzte und Pfleger hin, wenn hauptsächlich das Thema «Medikamente und die entsprechend Einstellung und Einnahme» ist?
Nicht zuletzt und wichtig ist: wie wird den Mitpatienten auf der Station nach solchen Vorfällen geholfen?
Fragen über Fragen und ich lese und frage mich durch. Ev. meldet sich ja auch mal jemand von der Gesundheitskommission und diskutiert mit?
Michelle – Ein Leben auf der Achterbahn. Diese Sendung (Teil 1 und 2 in Links: https://www.bing.com/videos/search?q=michelle+%e2%80%93+ein+leben+auf+der+achterbahn+(1%2f2)&view=detail&mid=0D2AE84560CC47FA76600D2AE84560CC47FA7660&FORM=VIRE / https://www.srf.ch/play/tv/reporter/video/michelle—ein-leben-auf-der-achterbahn-22​?id=c94aa451-dcbf-488c-b9a5-89569e2f8b62 ) wurde vor kurzem ausgestrahlt.
Die Handlung: Michelle wächst in Heimen auf und hat Mühe, ihre Emotionen zu kontrollieren. Zahlreiche soziale Institutionen muss sie aufgrund ihrer Aggressionen verlassen und es wird schwierig, für die junge Frau einen Platz zu finden. Eine Herausforderung für das Sozial- und Gesundheitssystem.
Weil ihre Mutter mit Michelle nicht mehr zurechtkam, kommt das Mädchen als 11-Jährige in ein Heim. Michelle hat Mühe mit Strukturen, erträgt wenig Kritik und rastet schnell aus. Einmal attackiert sie sogar eine Person mit einem Messer. Es beginnt ein Teufelskreis: Immer wieder muss sie ein Heim oder eine Wohngruppe verlassen, weil sie als untragbar gilt. Wegen ihrer Verhaltensstörung ist es schwierig, für Michelle einen geeigneten Platz zu finden.
Als Teenager hat Michelle wenig Selbstvertrauen, hasst das Leben und sich selbst. Ist sie besonders wütend, ritzt sie sich die Arme blutig. Mehrere Suizidversuche ziehen jeweils einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nach sich. Aufgrund ihrer Stimmungsschwankungen diagnostizieren die Ärzte bei der jungen Frau eine Borderline-Störung.
Als sie 22 Jahre alt ist, konsumiert Michelle zwischen den Aufenthalten in den Kliniken allerlei Drogen. Sie hat weder einen Schulabschluss, noch sonst eine Ausbildung und bezieht eine IV-Rente. Als sie mit 23 Jahren schwanger wird, übernimmt sie zum ersten Mal Verantwortung für ihr Leben. 14 Jahre lang begleitete Reporter Hanspeter Bäni Michelle, von ihrem Eintritt ins Heim als 11-Jährige bis heute.
Entstanden ist eine zweiteilige, erschütternde Reportage über einen Menschen, der durch sein Verhalten das Sozial- und Gesundheitssystem an seine Grenzen bringt.
Die Fragen die ich mir dabei stelle sind:
– Hätte was seitens Gesundheitssystem, soziale Einrichtungen, Finanzierbarkeit anders gemacht werden können, damit Extraschlaufen und Rauswürfe minimiert werden können?
– Wie kann man Menschen wie Michelle «packen», damit sie sich an die Regeln halten und mitmachen?
– An sich arbeiten etc. ist ein Prozess und manchmal gibt es Rückschläge. Doch wie kann man Michelle dabei unterstützen damit die Tendenz «aufwärts» geht?
– Was kann man von Menschen wir Michelle wirklich erwarten (beim Mitmachen etc.)? Dabei nicht zu vergessen, dass auch «gesunde/normale» ihren Willen haben und diesen auch einfliessen lassen.
Die Antworten auf die Fragen kenne ich nicht abschliessend. Doch diese Menschen benötigen einen «Anker». Was ich mir wünsche ist auf Personen zugeschnittene Möglichkeiten (keine Luxusbetreuung etc.), ein Eingehen auf die Betroffenen gemäss ihrer Geschichte/Charakters etc., damit unnötige Extraschlaufen vermieden werden. Betroffene einsehen welches Verhalten wirklich aneckt und sich bessern ohne es eskalieren zu lassen bis zum Rauswurf oder gar Suizid. Damit könnte die Wirtschaftlichkeit wohl eher gewährleistet sein und Betroffene wohl eher wieder der Gesellschaft etwas zurückgeben können.
Wegen einer Kostengutsprache und da Vermieter nicht auf das Geld warten möchten, bis die Ausgleichskasse eine neue Berechnung gemacht hat, wenn das Mietverhältnis durch z.B. Umzug oder Platzierung in begleitetes Wohnen werden Betroffene gezwungen freiwillig ein offizieller Beistand zu nehmen. Dies mit einer Mindestdauer seitens KESB/Sozialdienst von zwei Jahren. So heute in einem Gespräch mit einer Anschlusslösung besprochen!
Muss es denn sein, dass wegen «kreativen» Schweizern und anderen, welche die Miete nicht bezahlen und Probleme bereiten Behörden/Institutionen unnötig belastet werden? Muss es sein, dass Vermieter alle einer Gruppe (z.B. Sozialhilfebezüger, IV-Renter, psychisch Kranke) unter Generalverdacht stellen obwohl man belegen kann, dass keine Betreibung vorliegt und die Korrespondenz betr. Neuberechnung mit der Ausgleichskasse den Vermieter in Kopie zustellt? Sorry, irgendwie geht mir dies alles trotz Verständnis, weil nicht alle auf die Mieten warten können, doch etwas weit. Zudem benötigen nicht alle Betroffene einen Beistand!
Zudem können Pro Infirmis und andere Stellen, wenn immer wieder von anderen Stellen wie Sozialdienst der Klinik an diese verwiesen wird, nicht immer mehr Personal anstellen und schneller arbeiten. So bleiben Gesuche, Anfragen halt länger liegen.
Was genau läuft da wirklich falsch resp. wie kann man trotz Sparmassnahmen bei Behörden sicherstellen, dass Psychiatrieentlassene nicht in die Notschlafstelle oder Gasse gedrängt werden?
Immer weniger Schweizer Ärztinnen und Ärzte in der Psychiatrie Ausgerechnet dort, wo die Sprache und das kulturelle Verständnis wichtig sind, sind immer weniger Einheimische am Werk. Das zeigt eine Datenanalyse der SRF-Gesundheitssendung «Puls». Diese Sendung sah ich vor kurzem: https://www.srf.ch/news/schweiz/heikle-entwicklung-immer-weniger-schweizer-aerztinnen-und-aerzte-in-der-psychiatrie In der Muttersprache zu sprechen und zu erklären ist wichtig. Ebenso auch auf der ärztlichen Seite. Denn nur so kann man gemäss Angebot die benötigte Unterstützung erfahren. Dass psychisch Kranke nicht nur Schweizerdeutsch sprechen sollte auf der Hand liegen und entsprechend einbezogen werden. Der Lösungsansatz aus Interlaken finde ich sehr interessant und nachzuverfolgen.