Das durchschnittliche Arbeitspensum von Personen mit Ausbildung auf Tertiärstufe (Universität, Fachhochschule, höhere Berufsbildung) hat sich im Zeitraum von 2010 bis 2022 kaum verändert. Vor zwölf Jahren betrug das durchschnittliche Pensum 83 Prozent, heute sind es 82 Prozent, wie eine exklusive Datenauswertung des Bundesamtes für Statistik für die BaZ-Redaktion zeigt (Alexandra Aregger, Simone
Luchetta und Marc Brupbacher in BaZ vom 2.5.2023)
Trotzdem kritisieren renommierte Ökonom:innen, Teilzeitarbeitende lägen der Allgemeinheit auf der Tasche. Bereits wollen gewisse Politiker:innen Subventionen für Personen mit Teilzeitpensum kürzen. Eine gewisse Berechtigung ist dieser Kritik nicht abzusprechen.
Die Bildungsanstrengungen der letzten Jahre haben die Qualifikation vieler Bildungsabgänger:innen erhöht. Es besteht die reale Gefahr, dass wegen der Attraktivität der Teilzeitarbeit die damit verbundenen hohen öffentlichen Kosten nicht wieder durch die Besteuerung der ausgebildeten Personen angemessen gedeckt werden.
Die Work-Life-Balance- und die Gleichberechtigungsdiskussionen sowie die Erfahrungen mit Homeoffice während der Pandemiezeit haben den Fokus auf die Vorteile der Teilzeitarbeit verstärkt.
Die Einkommens- und Vermögensprogression bei der Besteuerung sind kein Anreiz für eine höhere Arbeitsbeteiligung.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSeitens Firmen wird Teilzeitarbeit u.A. auch wegen Sparmassnahmen angeboten. Dies mit Konsequenzen auf die Kaufkraft im Alter und auf Sozialhilfe + EL. Stimmung seitens Politik gegen Teilzeitarbeitende zu machen finde ich nicht ganz i.O., auch wenn es sicher auch jene gibt, die gerne die Freizeit für andere Dinge nutzen als zu einem zweien oder gar dritten Job zu pendeln. Hier gilt es die Unterschiede auch mal zu machen und einzubeziehen.