Der Zürcher Stadtrat hat letzte Woche vorgeschlagen, massiv mehr Tempo 30-Zonen zu errichten und will damit erreichen, dass die Lärmbelastung für die Einwohner gesenkt wird. Wegen Bundesvorgaben müssen bis 2018 Sanierungsmassnahmen ergriffen werden. Tempo 30 auf breiter Front löst das Problem aber nicht, sondern schafft nur neue!
Erstens bringt Tempo 30 wenn überhaupt, dann nur eine leichte Lärmreduktionen. Denn heute gibt es oft Stau in der Stadt, die Strassenfahrzeuge kommen nur im Schrittempo voran, aber Lärm gibt es trotzdem. Zweitens verlangsamt Tempo 30 rund um die Uhr den Verkehr, was zu mehr Staus führt und die Stadt zum Verkehrskollaps führt. Davon ist auch der ÖV betroffen. Es käme zu noch mehr Verspätungen.
Drittens bringt Tempo 30 auch mehr Dreckluft! Verbrennungsmotoren sind bei Tempo 30 nicht so effizient wie bei Tempo 80, woraus sich eine erhöhte Schadstoffbelastung ergibt. Diese wird noch verstärkt durch die Mehrbelastung von mehr Stau („stop-and-go“Verkehr).
Wirksamere Alternativen zu Tempo 30 sollte echte Ursachenbekämpfung sein. Neue Technologien ermöglichen es, sparsamere und leisere Autos zu bauen. Zudem könnten Autos noch besser schallgedämmt werden, zum anderen würden neue Beläge helfen, die Lärmentstehung zu reduzieren. Geht es um Anwohnerschutz, wäre zu prüfen, gezielt Schallschutzfenster und Lärmschutzwände aufzustellen; dies ist andernorts weit verbreitet.
Mit dem Tempo 30-Vorschlag zeigt der Stadtrat ein weiteres Mal, dass es ihm nicht um Problemlösung geht, sondern um eine ideologische Zwängerei, den städtischen Motorfahrzeugverkehr zum Erliegen zu bringen. Damit will der Stadtrat nicht nur alle städtischen Autofahrer schlechter stellen, sondern offenbar auch unsere KMU, welche auf ein eigene Fahrzeuge angewiesen sind! Ich hoffe, der KMU-Artikel wird vom Volk am 17. Juni angenommen, damit endlich ein Instrument existiert, der stadträtlichen Zwängerei Einhalt zu gebieten.
Adrian Ineichen
Präsident Jungfreisinnige Stadt Zürich (JFZ)
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsSie scheinen kein Autofahrer zu sein. Fahren Sie einmal mit dem Auto durch Zürich und rechnen Sie die Durschnittsgeschwindigekeit aus. Es wird nicht über 30 km/h liegen. Eine Reduktion der Geschwindigkeit hat einen Einfluss auf den Lärm, wenn auch nicht von Pauken zu Flöten, aber es hat einen. Zudem erhöht die Reduktion die Verkehrssicherheit und man blendet diese Idioten aus, welche meinen zwischen den Lichtsignalen kurz aufs Vollgas stehen zu müssen.
Schallschutzfenster ? Informieren Sie sich, Herr Ineichen. Der Lärm muss zuallerst beim Ursprung bekämpft werden. Ansonsten kann die Stadt jegwelche Unterstützung vom Bund vergessen.
Dreckluft: wo haben Sie den dieses Märchen aufgeschnappt ?
Der Stadtverkehr MUSS über kurz oder lang zum Erliegen kommen. Der Strassenverkehr wird jedes Jahr mehr und die Strassen werden in der Stadt weder grösser noch breiter. Ideal wäre ein Park-and-Ride für die ganze Stadt. Nur noch OeV in der Stadt. Als Mitglied einer Jungpartei würde ich Ihnen vorschlagen sich nach Baumöglichkeiten für Parkplätze ausserhalb der Stadt umzusehen.
Hallo Herr Steffen
Wie erwaehnt, sollte man die Laermproblematik an der Wurzel packen (siehe meine Hinweise zu den Schalldaemmungsverbesserungen bei Autos im Artikel).
Bez. Dreckluft helfen Fakten weiter: Der Schadstoffausstoss bez. VOX und CO ist bei Tempo 30 km/h (18.75 mph) höher als bei Tempo 50 km/h (31.25mph) (siehe Grafiken via unstenstehenden Link). Und: „Emission rates are higher during stop-and-go, congested traffic conditions”. (page 29)
http://esa21.kennesaw.edu/activities/smog-cars/doe-veh-pollutants.pdf
–> Ergo: Bei Tempo 30 produzieren die meisten Fahrzeugmotoren mehr Drecklust als bei Tempo 50 oder 80.
Herr Ineichen,
Sie stimmen mir doch hoffentlich überein, dass nicht alle Autos den gleichen Motor haben ? Also kann man diese Knieschlag-Rechnung auch nicht auf alle Autos gleich anwenden. Mein Auto fährt im 4. Gang 30 km/h (Automat). Ein anderer fährt im 2. Gang. Ihre Rechnung ist also pure Theorie.
Zudem: Sie gewichten das CO2-Märchen mehr als die Sicherheit im Strassenverkehr und das Lärmproblem ?
Thomas Steffen.
Das mit dem 4. Gang bei Tempo 30 ist utopisch. So schnell schaltet nicht einmal das schnellste Automatikgetriebe zwischen dem Stopp bei der Verkehrsberuhigungungsmassnahme und der nächsten. Sonst haben die Planer etwas falsch gemacht.
Denken Sie zudem dran, dass 30 km/h die Höchstgeschwindidigkeit ist, nicht die Mindestgeschwindigkeit.
Herr Thomas Steffen,
Nicht jeder FahrzeuglenkerIn will nach Zürich rein fahren. Man möchte an Zürich vorbeifahren, und wird vom Nationalstrassen Netz sehr nahe an diese Stadt Zürich gebracht.
Dann, an einem ganz normalen Tag um 21Uhr steht man im Stau, nichts geht mehr.
1. Seit 2007 wird am Gubristtunnel herum saniert. 2009 wären die Arbeiten abgeschlossen gewesen. Diese dauern nun noch bis 2013 an, das heisst es gibt eine Sperrung jeweils von 20:30 bis 05:00.
2. Nachfolger wird die Baustelle am Brütiseller Kreuz sein, die voraussichtlich bis 2014 dauern. Es hat geheissen, „Trotzdem soll der Verkehr mehr oder weniger ungehindert fliessen“ die Frage bleibt mehr, oder weniger?
3. In der Röhre ist ja ein weiteres Projekt, dritte Gubristtunnel Röhre. Dazu eine Überdachung der Nordumfahrung auf 580metern entlang des Naturschutzgebietes Katzensee, Prädikat Nationale Bedeutung.
In Zukunft werden also die FahrzeuglenkerInnen welche Zürich umfahren möchten, nicht in diesen Moloch hineinfahren möchten, nachwievor im Stau stehen! Und was machen jene FahrerInnen? Genau, sie suchen per Navi alternativen durch den Strassenmoloch dieser Stadt!
Nun bringen Sie Herr Thomas Steffen es noch fertig und schreiben, „Der Stadtverkehr MUSS über kurz oder lang zum Erliegen kommen. Der Strassenverkehr wird jedes Jahr mehr und die Strassen werden in der Stadt weder grösser noch breiter.“ Park and Ride…
Wie muss man sich den Durchgangsverkehr vorstellen? Eben jene welche gar nicht in die Stadt hineinwollen? Aber dank den Baustellen überall und den Staus gar nicht anders können?
Spuren wurden auf den grossen Durchgangsstrassen entfernt, und das nicht nur an der Weststrasse, sondern Überall, von Schlieren her nach einem Raserunfall, gleiches Überlandstrasse, oder Schaffhauserstrasse, von überall.
Das geilste aber, die Leute werden auch beim Verlassen der Stadt daran gehindert (man hat die grünen Wellen entfernt) aus der Stadt herauszukommen.
Ja, diese Stadt wird an der verfehlten Verkehrsplanung scheitern, über kurz oder lang, spätestens dann, wenn die FahrzeugführerInnen glauben, mit Hybrid oder Atomstrom betriebenen EL-Fahrzeugen das Strassennetz befahren zu können.
Herr Nabulon,
Sie scheinen mich falsch zu verstehen. Ich bin für eine Autofreie Innenstadt ! Wie Sie es richtig beschreiben kommt man schon heute nicht mehr um die täglichen Staus herum. Wie sieht das wohl in 10 Jahren aus ?
Werter Herr Thomas Steffen,
Definieren wir, Innenstadt? Kreis 1,2, oder gehören da 3,4, auch noch dazu?
Wie ist es mit Achsen, wenn man vom Rechten Seeufer auf das Linke Seeufer wechseln möchte?
Schlagen sie da eine Seebrücke, oder einen Seetunnel vor?
Sie schreiben Park and Ride, und eben wurden in der Aglo um Zürich herum von der SBB diverse Park Plätze über, verbaut. Eine Lieblingsbeschäftigung der SBB, ZVV weiss ich nicht, Land auf Land ab, PP durch Überbauungen zu ersetzen.
In 10Jahren stelle ich mir vor, werden wir einen sehr grossen Anteil an EL-Fahrzeugen haben. Somit fällt dann Lärm und Abgase weg, was ja die Leute heute stört. Ebenso stören die Geräusche von Tram, Quitschen der Räder, könnte man durch leise Individual Fahrzeuge EL die nur noch in der Innenstadt fahren lösen.
Es würde Steuererleichetrungen für solche Fahrzeuge bedingen. Erlassen von Maudt und solche Ideen, weglassen.
Aber auch ein kleines EL Fahrzeug in der grösse Fiat Panda, Smart usw braucht einen PP, eine EL Ladestation, und so weiter. Dann aus Energiespargründen kurze Verbindungen.
Ich persönlich meine, jene die Heute gegen diese Fossil Betriebenen Moster kämpfen, vergessen dass es eben in 10, 20 Jahren ganz anders sein wird.
Dann wird eine Stadt Punkte sammeln können, in der man uneingeschränkt mit EL-Fahrzeugen fahren und parkieren kann.
In dem Intelligente Systeme den Verkehr leiten.
Herr Nabulon,
Das bleibt zu definieren, was hier sinnvollerweise als Innenstadt bezeichnet wird. Ich bringe hier auch nicht die Lösung, nur den Ansatz.
Zudem, der Verkehr verschwindet nicht nur weil man Park-and-Ride macht. Entweder wir haben den Stau in der City oder wir planen Parkplätze ausserhalb der Stadt – das könnte man unterirdisch machen.
Richtig – alternativ könnte man sagen nur EL-Fahrzeuge dürfen in die Stadt fahren um den Lärm zu reduzieren. Man müsste noch nicht einmal Steuererleichterungen anbieten – der Stadfahrer wäre schon mit der Fahrtmöglichkeit in die City belohnt.
Entschuldigen Sie bitte Herr Thomas Steffen,
Bevor man keine Lösungen hat um die Problematik Bellevue Platz Quaibrücke zu lösen, darf man nicht, wie die jetzige Stadtregierung das macht, über weitere Spurreduktionen Nachdenken.
Die Thematik ist folgende: See aufwärts Richtung Rapperswil gibt es erst in Meilen eine Möglichkeit, mittels Fähre den See zu überqueren. Die Nächste Brücke befindet sich von Zürich aus gesehen 30Km weiter weg, in Rapperswil.
Auch aus gründen des Umweltschutzes weite Umwege vermeiden, sollten schon lange See-Brücken, oder See Tunnel gebaut werden.
Zürich muss endlich einmal ganz Umfahren werden können.
Es würde auch mal Sinn machen, das Y Sihlhochstrasse mit dem Milchbucktunnel zu verbinden. Wie das einmal geplant war.
Das sind Massnahmen, welche die Innenstädte entlassten.
Andere Varianten wer auf die Andere Seite will, muss weite Umwege fahren, oder man befiehlt Diktatorisch dass dies verboten wird.
P.S. Seefeld, wo heute alle diese Ehemaligen Linken PolitikerInnen wohnen, ist nicht Innenstadt. Innenstadt ist die Altstadt, Kreis 1 + 2.
Tempo 30 löst das Lärmproblem nicht! Füllt dafür die Kassen dank vielen schönen Blitzerföteli.
Nur wenn Sie zu schnell fahren, Herr Keller ? Planen Sie das zu tun ?
Nein. Und wenn es dennoch mal passieren würde, würde ich es als edle Spende an den Staat auffassen.
Während es erweisen ist, dass weitere Tempo 30 Zonen das Lärmproblem nicht lösen, ist es erweisen, dass Blitzerföteli die Staatskasse so fest aufpeppen, das sie als fixe Einnahme budgetiert werden.
Falsch, Herr Keller. Es ist bewiesen, dass Tempo 30 Zonen den Lärm reduzieren. Informieren Sie sich. Köniz, Zug, Bundesgericht Entscheide, etc, etc. Ich bin sicher Sie finden die Links.
Gemäss LSV (Lärmschutzvorschriften) müssen Gemeinden bis 2018 Lärmsanierung durchgeführt haben, falls sie subventionen vom Staat wollen. JEDOCH, keine Subventionen werden erteilt, wenn die Gemeinde nicht vorher prüft, ob eine Temporeduktion von 50 auf 30 nicht auch helfen würde. BG-Entscheid !
Das mit der Staatskasse ist ein Budgetproblem. Man müsste die Busen als NULL ins Budget aufnehmen. Ein Budget auszugleichen indem man Busen mitrechnet ist m.E. pervers. Hat jedoch nichts mit dem Tempo 30 und der Lärmthematik zu tun.
Bei uns in der Stadt Zürich wurden der Lärm VOR dem Anbringen der Verkehrsberuhigungsmassnahmen in der Tempo 30 Zone gemessen. Der Unterschied war dann ca. 1 Dezibel zugunsten von Tempo 30. Als neuer Tempo-30 betroffener Anwohner höre ich eher das hochtourig Fahren und das Bremsen und Beschleunigen im ersten gang bei den Beruhigungsmassnahmen.
Tempo 30 kann zusammen mit andern geeigneten Massnahmen eben doch einen zwar langsamen aber flüssigen Verkehr bringen. Vorurteile bringen uns nicht weiter, seriös durchgeführte Studien jedoch schon. Das Beispiel Köniz zeigt uns eindrücklich, wie positiv Tempo 30 sich auswirken kann. Siehe dazu meinen Beitrag unter http://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/mehr-sicherheit-auf-dem-fussgaengerstreifen/
Werter Herr Benedikt Jorns,
Ja, das hochgelobte Beispiel Köniz, Selbstbeweihräucherung der beteiligten PlanerInnen, entschuldigen Sie, aber das ist einfach nur lächerlich.
Stau vorher, bei den Ampeln, danach kann man mehr oder weniger ungehindert Tröpfchenweise durch Köniz schleichen, ..so etwas mag ja für eine spezielle Durchgangsstrasse tauglich sein, aber nicht um eine ganze Stadt die Verkehrsproblematik zu lösen.
Es ist sehr einfach dargestellt, Staut es nicht mehr in Köniz drin, ist das Problem gelösst. Staut es halt beim Nachbarn, so was nenne ich St. Floriansprinzip.
Bern unsere Bundeshauptstadt gibt sich doch so Rot und Grün und gemässigt Mitte, politisch. Wo bitte sind alle diese Beamten welche Tag für Tag uns Vorschriften machen, selber aber mit dem Auto nach Bern reinfahren, anstelle den ÖV zu benützen?
Wenn man ein Stadt oder Dorfzentrum vom Verkehr entlassten will, muss man Unfahrungen die Attraktiv sind bauen.
Aarburg, Oltenerstrasse, diese Untertunnelung meine ich, das ist ein gelungenes Beispiel. Niemandem der nicht etwas im Dorf drin machen will, kommt es in den Sinn, durch das Dorf zu fahren.
Abgesehen mal in der Nacht, wenn die Tunnel gewaschsen werden, ein neues Hobby der Schweizer, Nachts Tunnel waschen.
ich könnte allenfalls mit Adrian Ineichen einverstanden sein, wenn er sich dafür einsetzt, dass Motorfahrzeuglärm von der technischen
Seite her reduziert wird. Die meisten Motorräder und einige Autotypen machen unnötig viel Lärm. Scheinbar will sich kein Politiker damit die Finger verbrennen.
Warum nicht einfach Autofreie Zonen machen, wer kein Autolärm will verzichtet auch auf das Auto. Basta. Oder gibt es etwa solche die meinen das nur er/sie berechtigt ist am eigenen Haus vorbeifahren zu dürfen ?