Tim Guldimann will den Auslandschweizern eine Stimme geben.
“SWI Swissinfo.ch” vom Dienstag, den 20.10.2015 14:58 Link: http://www.swissinfo.ch/ger/politik/neu-im-parlament_tim-guldimann-will-stimme-der-auslandschweizer-sein/41730364?moreComments=true#comment_56264eb1e4b04058215d5215 .
Mir gefällt das in keiner Weise. Tim Guldimann kann eindeutig nicht der Vertreter der Auslandschweizer sein. Er ist Sozialdemokrat – er kann demnach grundsätzlich die bürgerlichen Auslandschweizer – und das ist die Mehrzahl – nicht vertreten.
Mich vertritt er auf jeden Fall in keiner Weise als Auslandschweizer.
Es kommt dazu, dass die Botschaft in Berlin unter seiner Leitung auf ein Schreiben an ihn in keiner Weise reagiert hat. Nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Das hat sich unter der neuen Botschafterin geändert.
Es kommt dazu, dass Herr Guldimann erst jetzt sein Herz für die Auslandschweizer entdeckt. Ich lebe seit über 13 Jahren in Deutschland und habe in der Zeit nie erlebt, dass Herr Guldimann sich für uns Auslandschweizer interessiert, geschweige denn engagiert hat. Die neue Botschafterin hat jede Auslandschweizerin, jeden Auslandschweizer, die / der per E-Mail erreichbar ist, begrüsst.
Guldimann hat nicht einmal auf Briefe geantwortet bzw. antworten lassen. Ich hatte stets den Eindruck, dass es ihm vor allem darum ging, bei der deutschen Regierung lieb Kind zu sein.
Guldimann – ein Hansdampf in allen Gassen?
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsNun Herr Meyer, es haben sich 59 Auslandschweizer für einen Nationalratssitz beworben. Tim Guldimann wurde als Einziger gewählt. Es stellt sich also die Frage, welche Wertschätzung Auslandschweizer generell geniessen.
“Ich bin überzeugt, dass die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer nicht die Aufmerksamkeit und den Respekt erhalten, die sie verdienen”, sagte Guldimann am Tag nach seiner Wahl. “Sie tragen einen grossen Teil zum Erfolg der Schweiz bei, die eines der international am besten integrierten Länder ist. Doch bis heute gibt es keine politische Debatte, was getan werden sollte, um sie zu unterstützen.”
Guldimanns Ziel ist auch, die Situation der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in spezifischen Dossiers zu verbessern, so etwa bei der Krankenversicherung. Oder in gewissen technischen Fragen betreffend die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) und Konten auf Schweizer Banken. Mit ihren Bankgeschäften hat die Auslandgemeinde wegen zunehmenden internationalen Drucks auf das Bankgeheimnis immer grössere Mühe.
Da Tim Guldimann ein Verfechter des bilateralen Weges ist, vertritt er die Mehrheit des Schweizervolkes.
Die SVP hatte 35 Auslandschweizer-Kandidaten, verteilt auf 10 Listen. Ihre Wähler und Wählerinnen haben sich gegen diese Auslandschweizer entschieden. Sie hätten es aber in der Hand gehabt, rechtsbürgerliche Auslandschweizer zu wählen.
“Er ist Sozialdemokrat – er kann demnach grundsätzlich die bürgerlichen Auslandschweizer – und das ist die Mehrzahl – nicht vertreten. “
Wenn Roger Köppel in deutschen Talkshows die Schweiz vertritt, fühle ich mich auch nicht vertreten. Jede Partei ist eine Minderheit. Auch die bürgerlichen Parteien sind nicht homogen. Gerade Ihre Partei tut ja gerne so, als ob nur sie alleine bürgerlich wäre. Wenn ein SVP-Auslandschweizer für den Nationalrat kandidieren will, darf er es gerne tun. Guldimann ist gewählt, und Sie müssen damit leben. Genau wie ich mit Nationalrat Roger Köppel leben muss, über dessen Wahl ich mich genausowenig gefreut habe wie Sie über die Wahl von Guldimann und Markwalder.