Seit Jahren weiss man im Westen, dass Russland mit der NATO-Osterweiterung nicht einverstanden ist. Die Annexion der Krim 2014 und der Kleinkrieg in der Ost-Ukraine seit acht Jahren gaben klare Hinweise für eine mögliche Eskalation des Konflikts. Die grosse Diplomatenschar hat die Gefährlichkeit offenbar unterschätzt oder bewusst Powerplay gespielt, auf Kosten jetzt der ukrainischen Bevölkerung und der Soldaten.
Diplomatie, die meist im Dunkeln stattfindet, muss sich vermehrt in der Öffentlichkeit erklären. Es muss verhindert werden, dass die Machtspiele der wenigen Mächtigen in Kriege ausarten.
Russland sieht sich heute mehr von Feinden umgeben, als dass man von einem neuen russischen Weltreich träumt. Politisch darf Europa der Preis der Sanktionen nicht zu hoch sein. Sanktionen gegen Russland ändern aber nichts an der einfachen, auf der Geographie und der Geschichte begründeten Erkenntnis, dass Sicherheit in Europa am besten mit und nicht gegen Russland erzielt wird. Das bedeutet, dass nicht nur die Auswirkungen weiterer Sanktionen bedacht werden müssen, sondern schon heute zu überlegen ist, wie Vertrauen wieder aufgebaut, die Ukraine als Staat stabilisiert und die europäische Friedensordnung für die Zukunft gesichert werden kann.
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Kommentare anzeigen Hide commentsAm 31. Dezember 1991 hat die UdSSR aufgehört zu existieren. Der europäische Staat Russland wurde von den andern europäischen Staaten seit diesem Tag missverstanden: Russland hat sich NICHT verändert.
Putin öffnet ihnen nun die Augen: Die EU hat allen blutigen Überfällen Russlands auf europäische Staaten seit 1994 leider tatenlos zugeschaut, auch die UNO. Russlands grausame Feldzüge begannen in Europa in Tschetschenien schon 1994 und in Georgien 2008. Sie führten 2015 sogar ins westasiatische Syrien.
Putin führt bereits seit 2014 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, nicht erst seit einem Monat.
Selbst wenn dieser Zar von der Bildfläche verschwinden sollte, bliebe der rücksichtslos wuchernde Imperialismus Russlands.