Laut einer HSG-Professorin funktioniert unser Sozialsystem nur, da Bürger Hemmungen hätten, Geld zu beziehen. Dieser «Anstand» bröckle aber. Die Aussage provoziert.
Wie viele Leute auf staatliche Hilfe verzichten, obwohl sie Anspruch darauf hätten, lässt sich nicht genau beziffern.
(Bild: Keystone/Martin Ruetschi)
Nicht alle Leute, die Anspruch auf Arbeitslosengeld, SozialhilfeDie Sozialhilfe, auch Fürsorge genannt, sichert die Existen..., IV oder Prämienverbilligungen haben, beziehen diese Gelder auch. «Ich bin zu stolz, um Geld vom Staat zu nehmen», ist eine weitverbreitete Einstellung. Wie viele Leute auf staatliche Unterstützung verzichten, obwohl sie Anspruch darauf hätten, lässt sich nicht genau beziffern. Schätzungen im Bereich der SozialhilfeDie Sozialhilfe, auch Fürsorge genannt, sichert die Existen... reichen von einem Viertel bis zu 85 Prozent der Betroffenen.
Diese «Hemmungen», staatliche Hilfen zu beziehen, seien der Grund, weshalb der Schweizer SozialstaatDer Begriff Sozialstaat bezeichnet ein Gemeinwesen, das best... bis heute funktioniere, schreibt die Wirtschaftsprofessorin Monika Bütler von der Universität St. Gallen (HSG) in einem Gastbeitrag in der «Schweiz am Sonntag». Die Schweiz profitiere «vom Anstand ihrer Bürger»: Viele verzichteten im Hinblick auf künftiges Einkommen oder dank Unterstützung durch Verwandte auf die Leistungen, die ihnen auf Papier zustünden.
Nur solange diese Hemmungen bestünden, blieben «die hohen Sozialleistungen und die grosszügigen Subventionen» finanzierbar, so die Professorin. Allerdings gebe es Anzeichen dafür, dass der «Anstand» der Leute am Bröckeln sei. Bütler vergleicht die Entwicklung mit einer tickenden Bombe, die unser SozialsystemEin Sozialsystem dient zur Ausgleichung von sozialen Untersc... bedrohe.
Statistik 2013: Jugendliche brauchen am meisten Sozialhilfe
Schlussfolgerungen;
1. 1/4 bis zu 85 % die als Einheimische verzichten, das überrascht mich denn doch in dieser Höhe. Obwohl ich verstehe, Niemand gibt sich aus unserem Kulturkreis gerne die Blösse, irgendwie versagt zu haben, indem die Eigenständigkeit “futsch” gegangen ist.
2. Doch ist es ja gar nicht immer eigenes Versagen, z.B. plötzliche Schliessung eines Betriebes, Erreichung des Altes (vgl. Persönenfreizügigkeit) über 45 Jahre. Dies hingegen ist traurig für unser ganzes, derart zerüttetes Gesellschafts-System.
3. Die Ratsmitglieder erhöhen sich (wie die CEO’s in der Privatwirtschaft) laufend die “Diäten”, Entschädigungen, Reisespesen, Kommissionsgelder ect., dem gemeinen Volke bleibt, wenn überhaut, nur noch das Wasser. Selbst der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... legt heuer, erst kürzlich wieder eine “Chippe” drauf, indem drei Luxus-Karossen neu gepostet werden, während man im NationalratDer Nationalrat stellt neben dem Ständerat die grössere de... debattiert, wo man denn beim einfachen Volke überall noch sparen könnte.
4. Wer jahrelang gearbeitet hat und AHV/IV Prämien bezahlte, ist versichert, der muss sich sicher nicht vor sich selber schämen, wenn er in den Spiegel blickt, nur weil er eine Zeit lang Arbeitslosengeld, zur Überbrückung bezieht. Es sollte aber kein Dauerzustand werden. Staat Abzocken, die Allgemeinheit; Das sind die Erfindungsreichen, Sozialmissbrauch betreibenden “Profis”. Denn auch ArbeitgeberBeim Arbeitgeber handelt es sich um eine Person/Unternehmung..., welche Kurzarbeit (unnötig) einführen, gleichzeitig aber Millionen an die Aktionäre & CEO’s Ausschütten können, sind Abzocker. Das gleiche mit den sogen. Millionen von Exportgarantien. Der SozialstaatDer Begriff Sozialstaat bezeichnet ein Gemeinwesen, das best... macht jedes Land kaputt. Die Griechen habens vorgemacht, die EU machts nach und auch uns werden die Missbräuche in den Ruin treiben.
Quelle;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Verzichten–anstaendige–Buerger-auf-Sozialhilfe–24125997
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Kommentare anzeigen Hide comments2. Versuch;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Verzichten–anstaendige–Buerger-auf-Sozialhilfe–24125997
Herr Hottinger:
Ich finde es sehr bedenklich Leuten fehlenden Anstand vorzuwerfen die Sozialleistungen beziehen auf die sie Anspruch haben. Wenn das Sozialsystem nicht verträgt das alle Leute die Ansprüche haben diese auch anmelden muss man das System reformieren, aber nicht Bezüger beleidigen.
Höchst bedenklich, und das überrascht Sie sicher nicht, finde ich Ihre Aussagen betreffend “Kulturkreis”. Ich sehe die Unterscheidung nach Kulturkreis nicht, eher im Rahmen der Möglichkeiten auf Sozialleistungen zu verzichten. Wer eine Zeit lang gut verdient hat, Ersparnisse hat, ein Familiennetzwerk das ihn auffängt und gute Aussichten hat das seine Notsituation vorübergehend ist kann sicher einfacher verzichten als jemand der vielleicht erst ein paar Jahre hier lebt, eher Geringverdiener ist, keine Familie vor Ort hat usw. Ich glaube nicht das die Hemmschwelle Sozialleistungen zu beziehen hier unterschiedlich ist, nur die Ausgangsposition.
Ich kenne einen Schweizer, zu stolz Sozialhilfe zu beziehen, schlug sich mit Gelegenheitsjobs und Schuldenmachen durch. Wenn dieser Stolz dann auf Kosten seiner Vermieterin geht, eine alleinerziehende Mutter die im selbstbewohnten Haus eine Wohnung vermietet, ist trotz Verzicht auf Sozialleistungen von Anstand nicht mehr viel übrig.
@ F. Wagner,
Hier Ihre Behauptung;
“Ich finde es sehr bedenklich Leuten fehlenden Anstand vorzuwerfen die Sozialleistungen beziehen auf die sie Anspruch haben.”
Also bitte Herr Wagner, wo habe ich denn sowas geschrieben ?. Ich sehe nicht wo, denn so denke ich ja gar nicht. Im Gegenteil, schreibe ich ausdrücklich, wenn Jemand jahrelang AHV/IV Beiträge einbezahlt hat, hat er ganz sicher Anspruch auf die Leistungen.
Offensichtlich haben Sie auch den Sinn meines Artikel-Beitrages überhaupt nicht verstanden.
Ich habe nicht Sie gemeint Herr Hottinger, sondern diese Professorin die meinte Verzicht auf Sozialleistungen wäre eine Form von “Anstand”.
Falls das missverständlich formuliert war tut es mir leid. Nur die Kritik an der Äusserung über den “Kulturkreis” war direkt an Sie gerichtet.
Herr Wagner
da bin ich mit Ihnen völlig einer Meinung.
Herr Hottinger warum haben Sie Folgendes nicht in Ihrem Blog oben aufgeführt?
Bea Heim widerspricht: «Die soziale Stabilität ist eine der wichtigsten Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Stärke der Schweiz. Sozialer Frieden und Sicherheit – davon profitieren alle.» Heim ist überzeugt: «Wenn der politische Wille da ist, kann die Schweiz durchaus einen Sozialstaat finanzieren, der seinen Namen verdient.» Bei Missbräuchen müsse man genau hinschauen – aber alle echten Betroffenen müssten ihre Leistungen ohne Wenn und Aber beziehen dürfen.
@ Frau Schopfer,
Das ist ja meine Meinung zu diesem Thema, wer Sozialbeträge AHV/IV bezahlt hat, hat auch sicher ohne wenn und aber Anspruch auf die Leistungen, keine Frage.
Im übrigen bedaure ich, dass wir nirgends mehr das deutsche Modell der sozialen Marktwirtschaft der 50-er Jahre mehr vorfinden, weil die Schere zwischen Armen & Reichen geht immer krasser auseinander.
Das kann niemals gut enden.
Ich denke AHV/IV ist nicht das Problem, denn das sind SozialVERSICHERUNGEN: natürlich kann ich ohne Scham Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen für die ich Prämien bezahlt habe. Das Problem sind eher Sozialhilfeleistungen wie Prämienverbilligungen, Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfe selbst wo Hemmungen beim Bezug bestehen.
Ich denke da hat es viel Wahres dran und man kann das schon genauer ansehen ohne wieder alles durcheinander zu bringen:
– wir haben in Gebieten mit starker Anonymität wie in den Städten eine kleinere Hemmschwelle um Sozialleistungen zu beantragen
– in Dörfern ist die Sozialkontrolle viel höher und der Einzelfall fällt mehr ins Gewicht
– in anderen Kulturen ist das Verständnis Bürger Staat ein anderes als es bisher bei uns üblich war
. holen vom Staat was geht vs. nur holen wenn es nicht mehr anders geht
– ist ja wohl unbestritten. dass die Sozialleistungen steigen und steigen
Was einfach nicht stimmt obwohl es immer wieder behauptet wird:
Die Schere Arm- Reich geht immer weiter auf – stimmt einfach nicht.
Es gibt immer mehr Arme – stimmt einfach nicht
Dann sind mir die drei Autos vom Bundesrat egal, die sollen eine gute Arbeit leisten und ansonsten denke ich sind auch nicht nur alle einfach doof.
AHV: Extrem soziale Institution – wer mehr verdient zahlt für die Schlechterverdienenden sollte nicht als Versicherung angesehen werden ( der Schadenfall wäre dann das Alter:))